"Gracie ist wieder da"
Eine Rezi von 2014
Fees Inhaltsangabe
Inspektor Lynley hat eine Affäre mit seiner Chefin Isabelle Ardery. In dieser Situation bittet ihn ein anderer hochrangiger Mitarbeiter von Scotland Yard einen anderen ...
Eine Rezi von 2014
Fees Inhaltsangabe
Inspektor Lynley hat eine Affäre mit seiner Chefin Isabelle Ardery. In dieser Situation bittet ihn ein anderer hochrangiger Mitarbeiter von Scotland Yard einen anderen Fall zu übernehmen und im Geheimen zu ermitteln. Seiner Chefin gefällt das überhaupt nicht und als sie feststellt, dass Barbara Havers ihm hilft und vor ihr alles geheimgehalten wird. Es geht um einen als Unfall eingestuften Unglücksfall. Bernard Faircloughs Neffe wurde tot im Bootshaus aufgefunden. Seine Frau hat den Toten gefunden und die Polizei angerufen. Die Familie besteht aus zwei Töchtern, die eine ist geschieden und lebt mit ihrem Ex-Mann zusammen, die andere hatte in ihrer Kindheit einen Unfall und wurde gerade operiert wegen Fettsucht, sein Sohn hat eine wunderschöne Frau und wurde gerade zum x-ten Mal von seiner Drogensucht geheilt. Dazu der Lebensgefährte des toten Neffen und die Kinder Tim und Gracie, die eine Mutter haben, die sie nicht wieder zurücknehmen möchte.
Fees Meinung
Am Anfang dachte ich, nein, nicht schon wieder so ein langweiliger Krimi, wo ich bei jeder Person weiß, wie der Stand seines Sexlebens ist. Damit kann man Seiten füllen, aber das hat Elizabeth George eigentlich nicht nötig, denn die vielen Handlungsstränge sind auch so schon verwirrend genug, bis sie endlich ein Ganzes werden.
Doch als alles begonnen hatte und man sich in die Geschichte reingelesen hatte, wurde es spannend und ich habe diese Story in 4 Tagen gelesen und das bei 700 Seiten! Das sagt schon alles darüber aus, wie spannend das Buch ist.
Schön fand ich, dass Barbara Havers wieder involviert war, mit ihren Nachbarn. Um dem Schluss des Buches war vorwegzunehmen kann ich schon sagen, um was für einen Fall sich das nächste Buch rankt. Dieses Mal wird Barbara wohl Lynley darum bitten, dass er ihr hilft, die Tochter seines Nachbarn wiederzufinden, die von ihrer Mutter entführt wurde, was ganz und gar nicht im Sinne von ihrer Tochter ist. Und Inspektor Lynley beendet die Affäre und geht zu einem Roller Derby mit seinem Hausangestellten, um Dairdre Trahar wiederzutreffen, die er in „Die Sünde ist scharlachrot“ kennen gelernt hat.
Gut ist, dass man sich immer wieder in die Bücher reinfindet und immer wieder bekannte „Gestalten“ bzw. Charaktere wiederfindet. In diesem Buch tritt sein Kollege kurz auf und hoffentlich im nächsten Buch auch länger, aber dank der „wichtigen sexuellen Infos der Hauptpersonen“ kommen solche Sachen zu kurz. In diesem Buch helfen ihm auch Simon und Deborah St. James, die ich schon schmerzlich vermisst hatte. Die Charaktere von Elizabeth George sind so gut beschrieben, dass die Freunde von Lynley auch die Freunde des „Lesers“ sind. Es ist ein wunderschönes Wiedersehen mit bekannten Personen. Aber auch Menschen, die noch kein Buch gelesen haben, kommen damit klar und haben keinen Wissensverlust. Allerdings ist es trotzdem besser, wenn man die Serie von Anfang an kennt. Positiv ist, dass die Bücher am Anfang nicht so ewig lang waren.
In diesem Buch ist es so spannend, weil viele Handlungsstränge nachher miteinander verknüpft sind. Manches ist sehr humorvoll geschrieben und manches ist so traurig, dass man weinen könnte. Vor allem die Geschichte von Tim und Gracie, die ihre Familie verlieren, weil ihr Vater homosexuell ist und sich zu seinem Freund bekennt und mit ihm zusammenzieht. Nach seinem Tod wirft der Freund Tim und Gracie praktisch aus dem Haus, weil er heiraten möchte – eine Frau – und mit seinen Eltern zusammen ziehen möchte. Das Haus hat er geerbt. Allerdings dachte sein Freund wohl eher, dass er mit den Kindern zusammenbleibt. Da ihre Mutter sie auf keinen Fall zurückhaben möchte, bleibt die Frage, wer „erbt“ die Kinder. Da 4 Parteien kinderlos sind und 2 davon sehr sympathisch verschätzt man sich doch glatt, was mit den Kindern passiert. Das Ende ist also total überraschend, traurig, spannend und typisch Elizabeth George.
Fees Fazit
Am Anfang dachte ich noch, dass ich einige Sterne abziehe, aber durch den phänomenalen Schluss ziehe ich nur einen Stern ab und empfehle das Buch jedem, der einen spannenden Krimi lesen möchte.