Zelda & Beckett
Wieder einmal eiin schönes Buch aus der Feder von Emma Scott. Ihr Schreibstil und ihre Protagonisten sind stets einmalig und authentisch.
Ich glaube, Beckett ist der bisher schönste männliche Charakter, ...
Wieder einmal eiin schönes Buch aus der Feder von Emma Scott. Ihr Schreibstil und ihre Protagonisten sind stets einmalig und authentisch.
Ich glaube, Beckett ist der bisher schönste männliche Charakter, über den ich aus ihren Büchern lesen durfte :D
Wie immer sind die Kapitel aus den verschiedenen Perspektiven der beiden Hauptcharaktere geschrieben. Zelda ist eine Künstlerrin. Sie zeichnet eine Graphic Novel, weil sie Comics liebt und darin den Verlust und die Trauer um ihre Schwester verarbeitet. Beckett ist ein Straftäter, der seine Tat zutiefst bereut, hart und viel arbeitet um irgendwie über die Runden zu kommen und nicht daran glaubt, Zuneigung und Liebe zu verdienen.
Die Wege der beiden kreuzen sich zufällig und Zelda bietet ihm ein Wohnungsarrangement an, um beiden finanziell aus der Patsche zu helfen. Das klappt tatsächlich sehr gut. Dadurch freundet sich Zelda schnell mit Becketts bester Freundin an, die wie er einen Bewährungshelfer hat und versucht ihr Drogenproblem in den Griff zu bekommen.
Es ist eine schöne Geschichte mit starken Charakteren, aber es ist nicht die beste Geschichte von Emma Scott. Zum Einen sucht sich Zelda einen Job um Geld für Miete und Lebensunterhalt zu verdienen. Darlene, Becketts beste Freundin, hilft ihr dabei. Sie kennt jemanden, der ihr einen Gefallen schuldet und schwupdiwups: Zelda bekommt den Job und verdient dort auch richtig viel. Ansonsten erfährt man über ihre Arbeit im Café gar nichts. Sie hat den Job einfach und das läuft so im Hintergrund. Ihre Graphic Novel muss sie überarbeiten, weil der Verlag, der daran interessiert ist, bemängelt, dass es der Story an Herz fehlt. Also hilft Beckett ihr bei der Geschichte. Er schreibt die Texte zu ihren Zeichnungen und hilft ihr somit auch gleichzeitig bei der Trauerbewältigung um ihre Schwester.
Beckett schreibt Briefe an die Frau, in deren Wohnung er einst mit Freunden eingebrochen ist um Wertsachen und Geld zu stehlen. Er sucht Vergebung und kann mit seiner Tat schlichtweg nicht umgehen. Erst als sie ihm vergibt, kann Beckett nach vorn sehen und glücklich sein. Er und Zelda geben einander im Prinzip den Halt, den sie brauchen.
Es ist wieder einmal eine gute Geschichte, die sich prima lesen lässt. Die Charaktere sind sehr gut veranschaulicht und der Leser befindet sich inmitten der Story. Was mich allerdings gestört hat, war zum einen Darlene. Ihr Charakter war völlig überdreht und in meinen Augen nicht authentisch. Noch dazu finde ich sie mehr als fragwürdig und am Ende taucht sie auch gar nicht mehr auf. Die Tatsache, dass Zelda so leicht einen Job bekommen hat, der danach auch nur noch nebenbei erwähnt wird, fand ich auch etwas zu simpel. Was mich aber am meisten stört, sind die übertriebenen Happy Ends. In den letzten Büchern von Emma Scott ist mir bereits aufgefallen, dass zwingend alles perfekt ausgehen muss, aber es ist aus meiner Sicht zu viel des Guten. Es ist doch schön, wenn die beiden Protagonisten sich kriegen. Müssen sie jedes Mal heiraten, Kinder kriegen und bestbezahlte Jobs bekommen? Es ist aus meiner Sicht too much. Ich habe es schon bei "Between your words" etwas bemängelt, aber da war die Story so mega gut, dass man darüber hinwegsehen konnte. Am besten finde ich von Emma Scott im Übrigen die Dilogien. Da ist die Tragik größer und die Situationen etwas realistischer.
Aber alles in allem ist das Buch lesenswert und wer übertriebene Happy Ends liebt, kommt hier voll auf seine Kosten.