*So viele Seiten mit so wenig Inhalt*
Cassia & Ky – Die FluchtInhalt:
Cassia hat es geschafft aus dem Zentrum der Gemeinschaft zu entkommen, um sich in den Äußeren Provinzen auf die Suche nach Ky zu machen. Als Aberration getarnt verrichtet sie bereits seit Monaten ...
Inhalt:
Cassia hat es geschafft aus dem Zentrum der Gemeinschaft zu entkommen, um sich in den Äußeren Provinzen auf die Suche nach Ky zu machen. Als Aberration getarnt verrichtet sie bereits seit Monaten Dienste, die für Bürgerinnen eigentlich nicht infrage kommen. Doch sie ist sich sicher, dass sie Ky finden wird. Dieser ist währenddessen in eben jenen Provinzen, wo er von Cassia vermutet wird, doch er kann sich nicht mit seinem Schicksal abfinden. Er muss sie finden. Und so machen sich beide getrennt voneinander auf den Weg zum jeweils anderen.
Cover:
Die Gestaltung des Covers ist durchaus gelungen, da sie durch die recht schlichte Farbgebung, aber auch durch das die Glaskuppel durchbrechende Mädchen äußerst gut auf den Inhalt abgestimmt ist.
Meinung:
Es fällt mir bei diesem Buch tatsächlich etwas schwer, meine Meinung auszudrücken. Denn auch wenn ich weiß, dass mir als Leserin nicht jedes Buch gefallen kann, weiß ich doch, dass die Autorinnen und all jene, die an einem Werk mitgearbeitet haben, Zeit und Arbeit investieren mussten. Bei „Cassia & Ky – Die Flucht“ habe ich mich beim Lesen allerdings gefragt, warum genau diese Geschichte es überhaupt auf den Markt geschafft hat. Denn dieser Band umfasst rund 450 Seiten, hat dafür aber erschreckend wenig Inhalt.
Die erste Hälfte der Geschichte besteht lediglich daraus, dass Cassia und Ky einander suchen und dabei mehr oder minder planlos durch die Gegend laufen. Abgesehen davon, dass vier neue Charaktere eingeführt wurden, die allesamt teilweise undurchsichtig sind oder man sich fragt, welchen Zweck sie überhaupt erfüllen sollen, passiert auch im Rest des Buches leider nicht wirklich viel. Letzten Endes lässt sich das Buch relativ knapp zusammenfassen: Sie lernen beide unabhängig voneinander neue Figuren kennen, fliehen mit diesen, um einander zu suchen, finden einander und am Ende hat man das Gefühl, sie befinden sich fast genau da, wo sie auch schon am Ende von Teil 1 waren – getrennt voneinander. Somit habe ich mich dann schon gefragt, weshalb der zweite Band überhaupt geschrieben wurde, wenn die Charaktere sich doch nun wieder einer fast identischen Herausforderung stellen müssen.
Das ganze Werk hätte man durch gut ausgearbeitete Charaktere durchaus aufpeppen und weniger langatmig erscheinen lassen können, doch leider sucht man auch danach vergeblich. Denn Cassia scheint nicht wirklich einen eigenen, starken Charakter zu haben, sodass ihre Entscheidungen eher sprunghaft und wenig nachvollziehbar erscheinen. Ihr einziges Ziel besteht darin Ky zu finden und als das erreicht ist, ist plötzlich die Rebellion interessant. Abgesehen davon wird halbherzig immer mal wieder eine Art Dreiecksbeziehung zwischen Cassia, Ky und Xander angedeutet. Zumal Xanders Rolle auch etwas konstruiert und unglaubwürdig erscheint.
Ky könnte man noch zugute halten, dass er an sich eine klare Vorstellung von dem hat, was er möchte, jedoch wirft er seine Prinzipien dann doch für Cassia über Bord.
Bei den Nebencharakteren sieht es leider nicht viel besser aus: Indie bleibt durchweg vollkommen undurchsichtig und so sehr ich geheimnisvolle Charaktere mag, erfährt man über sie so wenig, dass sie irgendwann nur noch anstrengend ist. Eli scheint nur dabei zu sein, weil Ky anderenfalls ein schlechtes Gewissen gehabt hätte und weshalb Vick in die Geschichte geschrieben wurde, ist mir immer noch schleierhaft. Die einzige Figur, die beim Lesen wirklich Interesse bei mir geweckt hat, ist Hunter, bei dem ich durchaus Potential für eine Entwicklung im dritten Band sehe – sofern man ihn denn wiedersieht.
Leider bin ich auch die gesamte Zeit über nicht mit dem Schreibstil warm geworden. Insgesamt muss ich also leider sagen, dass Band 2 dieser Trilogie für mich eine absolute Enttäuschung war und schon gewissermaßen an Zeitverschwendung grenzt. Da ich ein Mensch bin, der grundsätzlich keine Bücher oder angefangene Reihen abbricht, werde ich mich auch noch an den Abschlussband der Reihe wagen, in der Hoffnung, dass dieser wieder mehr zu bieten hat. Eine Leseempfehlung für diesen Teil kann ich allerdings nicht aussprechen.
Lieblingszitat:
„Uns bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir kämpfen darum, alles zu verändern, oder wir versuchen, das Beste aus jeder Minute zu machen, die uns geschenkt wird.“