ein spannender Krimi mit viel trockenem Humor und einem ernsten Hintergrund,
Sörensen hat Angst„Sörensen hat Angst“, schon seit ein paar Jahren machen dem Hamburger Kommissar Angststörungen das Leben schwer. Deshalb hat er jetzt beschlossen der hektischen Großstadt den Rücken zu kehren und einen ...
„Sörensen hat Angst“, schon seit ein paar Jahren machen dem Hamburger Kommissar Angststörungen das Leben schwer. Deshalb hat er jetzt beschlossen der hektischen Großstadt den Rücken zu kehren und einen Posten im ruhigen nordfriesischen Katenbüll angenommen.
Doch kaum hat er seinen Dienst dort angetreten, wird auch schon ein Mord gemeldet. Sörensen möchte am liebsten auf dem Fuß kehrt machen, doch in der Therapie hat er gelernt, sich seinen Ängsten zu stellen, so dass er die Herausforderung annimmt. Schnell wird klar, dass das bürgerliche Idyll trügt und sich hinter den schönen Fassaden Abgründe auftun.
Dieser Krimi besticht durch seinen trockenen Humor, sowie durch seine teils skurilen Charaktere.
Es sind echte „Typen“ darunter, die wie die gesamte Geschichte von einer guten Beobachtungsgabe des Autors zeugen.
Dieses Buch ist nicht nur ein Krimi sondern auch eine Art Miliieu-Studie, die der scheinbar gut bürgerlichen Gesellschaft auf subtile Art einen Spiegel vorhält.
Insbesondere die Sprache des Krimis hat es mir angetan. Es gibt immer wieder kleine wunderbare Sätze und Ausdrücke, die dem Buch einen besonderen Charme verleihen. Viele kleine erfrischende Szenen haben mich bei Lesen zum Schmunzeln gebracht. Und auch wenn diese in scheinbar krassem Kontrast zu den Verbrechen stehen, mit denen sich Sörensen auseinander setzen muss, passen sie gut zu seinem zwiespältigen Charakter . Genau diesen Humor braucht Sörensen, um zu funktionieren, und um die Bevölkerung von Katenbüll aus der Reserve zu locken.
Die vielen kleinen Nebensächlichkeiten lenken zeitweise ein wenig davon ab, dass es hier auch um die Aufklärung eines Mordes und seines Hintergrundes geht. Im Laufe der Geschichte nimmt die Spannung jedoch immer weiter zu, und gerade gegen Ende des Buches zeigt der Autor, dass er auch ernsthaftere und bedrückende Szenen sehr eindringlich und bestechend dar stellen kann.
Der Krimi macht trotz seines lockeren Tons nachdenklich und betroffen, eine Mischung, die mir ausgesprochen gut gefallen hat und das Buch aus der Masse der Krimi-Veröffentlichungen heraus hebt.
Mir sind Sörensen aber auch Jennifer, Malte und Ole beim Lesen so ans Herz gewachsen, dass ich sehr auf eine Fortsetzung hoffe.