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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2021

Ich habe mich köstlich amüsiert

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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Günter Habicht ist den Lesern der Renate Bergmann Bücher ja bereits bekannt – sei es vom Campingurlaub oder aus der Schrebergartenkolonie. Nun bekommt der rüstige Rentner – Verzeihung ich meinte natürlich ...

Günter Habicht ist den Lesern der Renate Bergmann Bücher ja bereits bekannt – sei es vom Campingurlaub oder aus der Schrebergartenkolonie. Nun bekommt der rüstige Rentner – Verzeihung ich meinte natürlich Vorruheständler – nun sein eigenes Buch und er hat einiges zu erzählen.

Sei es aus seiner Zeit als Busfahrer bei BVG, dem IKEA-Einkauf mit einer Frau Brigitte oder die Hausmeistertätigkeiten im Seniorenstift seiner Mutter.

Hier wird kein Klischee ausgelassen, dass sollte man wissen. Aber ich konnte mich darauf einlassen und habe mich wirklich köstlich amüsiert.

Im wirklichen Leben würde ich Herrn Habicht zwar aus dem Weg gehen – das wäre mir echt zu anstrengend mit ihm. Aber verpackt zwischen zwei Buchdeckeln hat es mir großen Spaß gemacht. Und ich freue mich schon auf den zweiten Band, denn den wird es garantiert geben.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Ein Buch zum verlieben

Wildtriebe
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Drei Frauengenerationen unter dem Dach eines Bauernhofes. Wie war das damals vor 50 Jahren, wie vor 30 Jahren und wie heute? Jede der drei Frauen hat ihre eigene Beziehung zu diesem Leben, zu diesem Ort. ...

Drei Frauengenerationen unter dem Dach eines Bauernhofes. Wie war das damals vor 50 Jahren, wie vor 30 Jahren und wie heute? Jede der drei Frauen hat ihre eigene Beziehung zu diesem Leben, zu diesem Ort. Die einen sind dort glücklich und zu Hause, die anderen sind nie wirklich angekommen.

Schon auf den ersten Seiten hatte ich mich in das Buch verliebt. Mir gefiel der Schreibstil unheimlich gut und auch die ständig wechselnden Perspektiven zwischen Marlies und Lisbeth (Joanna spielt erst gegen Ende des Buches eine größere Rolle). Beides starke und beeindruckende Frauen, die es miteinander wirklich nicht leicht haben. Und eigentlich macht keine etwas falsch – es sind eben zwei Generationen von Frauen. Und gerade für Frauen, hat sich in dem Erzählzeitraum so viel verändert, dass die eine Generation die andere oft nicht mehr versteht.

Ich habe mich in dem Buch durchweg wohlgefühlt und fand das Ende sehr passend und stimmig. Für mich eine klare Leseempfehlung für Leser, die auch mal gerne ruhige Geschichten mögen.

Ganz besonders beeindruckend fand ich hier die Covergestaltung. Motiv, Farbe und Haptik – hier stimmt einfach alles. Und bei mir lag sogar noch ein ganz besonderes Lesezeichen bei. Man kann es einpflanzen und dann wachsen Blumen daraus.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Absolut ergreifend und großartig geschrieben

Wellenflug
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Constanze Neumann lässt in ihrem Buch „Wellenflug“ die Geschichte ihrer eigenen deutsch-jüdischen Familie wieder aufleben. Es beginnt mit Anna im Jahre 1864. Sie wächst als zweitälteste Tochter eines erfolgreichen ...

Constanze Neumann lässt in ihrem Buch „Wellenflug“ die Geschichte ihrer eigenen deutsch-jüdischen Familie wieder aufleben. Es beginnt mit Anna im Jahre 1864. Sie wächst als zweitälteste Tochter eines erfolgreichen Tuchhändlers in Leipzig auf und wird als erwachsene Frau in die gerade entstehende Weltstadt Berlin ziehen. Dort wird sie gut verheiratet und gründet eine kinderreiche Familie. Einer der Söhne allerdings schlägt aus der Art. Er verspielt Unsummen und heiratet am Ende die nicht standesgemäße Marie. Die beiden wandern nach Amerika aus und versuchen dort ihr Glück. Um Marie und ihr Leben bis 1957 geht es dann im zweiten Teil des Buches.

Die Autorin spannt hier einen großen zeitlichen Bogen von fast hundert Jahren und beschreibt hier wirklich großartig die Lebenswege zweier Frauen. Zweier Frauen, die zwar zu einer Familie gehören, sich aber nie persönlich begegnen.

Die Autorin hat es mir ihrer bildhaften Sprache geschafft, mich in die damalige Zeit zu versetzen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und es ist für mich am Ende tatsächlich ein Jahreshighlight geworden. Ich habe parallel immer wieder Bilder im Internet dazu recherchiert, um noch tiefer in die Geschichte eintauchen zu können. Ein großartiges und ergreifendes Buch.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Intensive atmosphärische Stimmung

Der große Sommer
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Das Buch erzählt aus Frieders Sicht den Sommer, in dem er seine Kindheit hinter sich lässt und die Reise ins Erwachsenenleben antritt. Die erste Liebe, der erste Tot, die Erkenntnis der eigenen Vergänglichkeit. ...

Das Buch erzählt aus Frieders Sicht den Sommer, in dem er seine Kindheit hinter sich lässt und die Reise ins Erwachsenenleben antritt. Die erste Liebe, der erste Tot, die Erkenntnis der eigenen Vergänglichkeit.

Ich habe schon lange keinen Roman mit einer solch intensiven atmosphärischen Stimmung gelesen. Ich konnte die Mauersegler vor mir fliegen sehen und hatte den typischen Sommergeruch – kurz bevor es regnet – in der Nase.

Hinzu kommen wunderbar beschriebene Charaktere. Die vier Freunde Frieder, Johann, Alma und Beate, die Familie von Johann – und allen voran Nana und der Großvater.

Ich hätte mir noch einige Seiten mehr gewünscht. Nur ungern habe ich am Ende das Buch zur Seite gelegt. Für mich ein absolutes fünf Sterne Buch!

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Dramatischer Spannungsroman

Girl A
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Alexandra – kurz Lex genannt – und ihre Geschwister erleben unglaublich Schreckliches. Die Geschichte beginnt damit, dass wir Lex auf ihrer Flucht aus ihrem Elternhaus kennenlernen, in dem sie angekettet ...

Alexandra – kurz Lex genannt – und ihre Geschwister erleben unglaublich Schreckliches. Die Geschichte beginnt damit, dass wir Lex auf ihrer Flucht aus ihrem Elternhaus kennenlernen, in dem sie angekettet in einem kleinen Raum, angefüllt mit Müllsäcken, dahinvegetiert.

Als Leser ist man erst einmal schockiert und was sich zunächst nach einem Thriller anhört, entwickelt sich schnell zu einem dramatischen Spannungsroman. Denn wir lernen Lex und ihre Geschwister vor allem in ihrer Zeit nach der Befreiung kennen und sehen wie die Kinder und späteren Erwachsenen sehr unterschiedlich mit ihrer Vergangenheit umgehen.

Aber wir erfahren auch Stück für Stück, wie es zu dieser familiären Eskalation gekommen war. Denn anfänglich beschreibt die Autorin noch eine halbwegs normale Familie. Zwar in ärmlichen und wahrlich nicht kindgerechten Verhältnisse – aber die extreme Entwicklung, die diese Familie nehmen wird, würde man so nicht erwarten.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen – eine spannende und emotionale Leseerfahrung.

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