Cover-Bild Heaven
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 17.09.2021
  • ISBN: 9783832183745
Mieko Kawakami

Heaven

Roman
Katja Busson (Übersetzer)

Der vierzehnjährige namenlose Ich-Erzähler lebt ein einsames Leben bei seiner Stiefmutter – sein Vater fällt vor allem durch Abwesenheit auf. Von seinen Mitschülern wird er unerbittlich gequält, weil er eine Fehlstellung der Augen hat. Anstatt sich zu wehren, resigniert er und leidet stumm. Eines Tages findet er eine Nachricht in seinem Federmäppchen: »Wir gehören zur selben Sorte.« Es folgen weitere Botschaften; plötzlich ist da jemand, der ihn nach seiner Lieblingsfarbe fragt, nach seiner Leibspeise, der das Wetter kommentiert. Bald stellt sich heraus, dass die Nachrichten von seiner Klassenkameradin Kojima kommen, die selbst gemobbt wird. Die beiden Jugendlichen finden Trost in der Gesellschaft des anderen, doch ihre Freundschaft bleibt von ihren Peinigern nicht unbemerkt. Vielschichtig, fesselnd, philosophisch – mit ihrem Roman ›Heaven‹ unternimmt Mieko Kawakami eine literarische Tour de Force und erzählt von Einsamkeit und Ausgrenzung, von Gewalt und Hilflosigkeit, aber auch von Freundschaft, Hoffnung und dem Mut der Verzweifelten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2021

Sehr lesenswert!

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!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:

„Der vierzehnjährige namenlose Ich-Erzähler lebt ein einsames Leben bei seiner Stiefmutter  – sein Vater fällt vor allem durch Abwesenheit auf. Von seinen Mitschülern ...

!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:

„Der vierzehnjährige namenlose Ich-Erzähler lebt ein einsames Leben bei seiner Stiefmutter  – sein Vater fällt vor allem durch Abwesenheit auf. Von seinen Mitschülern wird er unerbittlich gequält, weil er eine Fehlstellung der Augen hat. Anstatt sich zu wehren, resigniert er und leidet stumm. Eines Tages findet er eine Nachricht in seinem Federmäppchen: »Wir gehören zur selben Sorte.« Es folgen weitere Botschaften; plötzlich ist da jemand, der ihn nach seiner Lieblingsfarbe fragt, nach seiner Leibspeise, der das Wetter kommentiert. Bald stellt sich heraus, dass die Nachrichten von der Einzigen stammen, die versteht, was er durchmacht: von seiner Klassenkameradin Kojima, die selbst gemobbt wird. Die beiden Jugendlichen treffen sich fortan regelmäßig, stets heimlich, in der Hoffnung, weitere Aufmerksamkeit zu vermeiden. Sie finden Trost in der Gesellschaft des anderen, doch ihre Freundschaft bleibt von ihren Peinigern nicht unbemerkt.“



Diese Geschichte geht tief unter die Haut und berührte mich im kleinsten Winkel meines Inneren. Autorin Mieko Kawakami geht hier mit solcher Sensibilität und Stille vor, dass man die Einsamkeit der beiden Protagonisten förmlich durch die Buchseiten spürt. Die Geschichte der beiden klingt einerseits traurig, andererseits gemein, fies und erinnert vielleicht diejenigen Leser daran, die früher in der Schule auch gern mal Mitschüler angestachelt haben. Man fiebert mit der Entwicklung der beiden mit, ist gespannt was passiert, wie sie sich wehren werden, wenn sie denn wollen und können. Hier erlesen wir so viele Gegensätze, werden immer wieder von positiven Funken in die düstere negative Welt zurück geworfen und wollen mit den beiden versuchen endlich dort heraus zu kommen. Ja, philosophisch wird Kawakami mit ihrem Schreibstil hier wirklich und tiefgründig alle Mal. Man taucht ab und ist stiller Begleiter der gern helfen würde, es aber nicht soll und darf - jeder muss da allein durch, jeder muss für sich lernen und jeder muss Stärke für sich aufbauen und Selbstvertrauen gewinnen. Kawakami beschreibt hier sehr bildhaft und eben auch mal ohne Namen eine Leidens- und Lebensgeschichte wie sie das Leben nunmal so schreibt. Als Leser schämt man sich regelrecht für das grausame Verhalten der Mitschüler und der anderen Akteure…Menschen können grausam sein und Kinder manchmal noch extremer als Erwachsene. Die Verbindung der beiden Hauptprotagonisten ist der helle Hoffnungsschimmer am Horizont und wird der rote Faden der Geschichte….

Selten so ein gewaltiges und stilles Buch gelesen das doch eigentlich nur so schreien könnte, wenn man sich denn trauen würde…Wow! Dafür gibt es 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 20.11.2024

Keine einfache, aber auch eine faszinierende Geschichte

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»Heaven« war für mich eine ganz, ganz schwere Kost, die ich nur langsam verdauen konnte. Der Inhalt klingt interessant, aber unscheinbar, auch die Kürze des Buches hat mich glauben lassen, dass eine eher ...

»Heaven« war für mich eine ganz, ganz schwere Kost, die ich nur langsam verdauen konnte. Der Inhalt klingt interessant, aber unscheinbar, auch die Kürze des Buches hat mich glauben lassen, dass eine eher oberflächliche Geschichte auf mich wartet.

Mieko Kawakamis Schreibstil war sehr nüchtern und emotionslos und dabei hat sie es trotzdem geschafft, dass mich der Roman angeekelt, richtig angewidert hat. Es war abstoßend, hoffnungslos und gleichzeitig ergreifend.

Der 14-jährige Ich-Erzähler ist tagtäglich in der Schule Mobbing ausgesetzt. Teilweise detailliert, teilweise fast schon mit Wut verursachender Gleichgültigkeit wird beschrieben, wie grausam, erbarmungs- und gnadenlos Kinder und Jugendliche untereinander sein können. Ich war vollkommen in den Bann der Geschichte gezogen; morbide fasziniert, verschreckt und verständnislos. Und wütend. Grenzenlos wütend. Wegen der Taten. Wegen einer Argumentation, die die Taten rechtfertigen sollte, aber für mich so unbegreiflich wie falsch war. Wegen der Resignation des Ich-Erzählers. Wegen Mieko Kawakami, die inmitten dieses Grauens ein kleines Pflänzchen der Hoffnung gesät hat, nur um es im Keim zu ersticken.

Nein, es war keine einfache Geschichte. Dennoch bin ich froh, sie gelesen zu haben. Und zum ersten Mal musste ich anschließend mit jemandem darüber sprechen, welches Gefühlschaos Mieko Kawakami in mir aufgebaut und zurückgelassen hat.

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