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Veröffentlicht am 29.10.2021

Humorvolle Geschichten zum Nachdenken

Coffee and Jesus
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„...Manche Menschen vertrauen dem Herrn, dass er ihre Seele rettet, nicht aber, dass er für ihr tägliches Leben sorgt...“

Dieser Ausspruch von Corrie ten Boom ist einer der vielen, die mit ins Buch eingefügt ...

„...Manche Menschen vertrauen dem Herrn, dass er ihre Seele rettet, nicht aber, dass er für ihr tägliches Leben sorgt...“

Dieser Ausspruch von Corrie ten Boom ist einer der vielen, die mit ins Buch eingefügt wurden. Nach längeren Texten kommen immer wieder solche Zitate, die das zuvor Gesagte unterstreichen oder verstärken.
Die Autorin hat ein abwechslungsreiches Büchlein geschrieben. Sie setzt sich mit Fragen des Glaubens auseinander. Das geschieht aber nicht theoretisch, sondern konkret eingebettet in den Alltag. Schon bei der ersten Geschichte hatte ich den Eindruck, dass ich mich in ihren Problemen wiederfinde. Ich fühlte mich von der Autorin abgeholt. Glauben im Leben heißt auch, Fehler machen zu dürfen, sich zu korrigieren und zu hinterfragen.
Die Texte sind im lockerleichten Stil geschrieben. Sie enthalten häufig eine Prise Humor und immer eine Spur Weisheit. Ersteres klingt zum Beispiel so:

„...Ein neues Möbelstück ist ja immer ein neuer Anfang.Man möchte es liebevoll bestücken, eine fröhliche Zimmerpflanze darauf stellen und ihr dann später beim Sterben zusehen...“

Mit den Blick auf den Rucksack ihrer Kinder für die Schule wiederum ergibt sich für sie folgende Erkenntnis:

„...Jesus ist die Mutter, die dir den Rucksack am Morgen aufschnallt und dann sagt: „...Kind, das ist zu schwer. Lass uns mal sehen, was wir wieder auspacken können.“...“

Es geht um verschiedenste Themen, sei es das Beten, Leuchttage im Leben, Notwendigkeit von Pausen oder die Tatsache, dass man manchmal einfach mal Handeln soll, auch wenn man nicht perfekt ist.

„...An den unmöglichsten Stellen blüht etwas auf und dort, wo ich mit Hingabe etwas gepflegt und begossen habe, wächst nichts. Ich stehe unter dem Schirm des Höchsten und werde trotzdem von manchen Regenschauern durchweicht und lasse die Schultern sacken...“

Jede Geschichte beginnt mit einer ganzseitigen Zeichnung auf unterschiedlich braunen Grund. Wie schön erwähnt, gibt es zwischen den Geschichten Sprüche und Gedichte.
Zwei Seiten sind besonders gestaltet. Auf einer werden viele Fakten zum Thema Kaffee angeführt, auf der anderen ein paar Dinge über das Leben.
Ab und an scheint es auf den Seiten zarte Kaffeeflecken zu geben.
Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Es lohnt sich, immer mal wieder hinein zu schauen. Außerdem ist es ein schönes Geschenk.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2021

Spannender Kinderkrimi

Die Jagd nach dem Schatten - Das dritte Timmi Tobbson Rätselabenteuer Junior
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„...“Bei Backalley glauben alle, dass der Schatten heute Nacht zuschlagen wird“, flüsterte Tom. „Der Schatten?“, fragte ich. „Ein Meisterschurke, der hinter vielen ungelösten Verbrechen steckt“, fuhr Tom ...

„...“Bei Backalley glauben alle, dass der Schatten heute Nacht zuschlagen wird“, flüsterte Tom. „Der Schatten?“, fragte ich. „Ein Meisterschurke, der hinter vielen ungelösten Verbrechen steckt“, fuhr Tom fort...“

Noch ahnen Timmi, Lilli und Marvin nicht, wie nahe sie dem Schatten kommen werden und welches Abenteuer auf sie wartet.
Der Autor hat ein spannendes und abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben. Timmi ist der Erzähler der Geschichte.
Auf den ersten Seiten werden die Protagonisten vorgestellt. Tom ist übrigens der ältere Bruder von Timmi. Er ist Mitglied der Backalley Eins, einem Detektivclub.
Der Schriftstil ist kindgerecht und sorgt für den hohen Spannungsbogen.
Tom bittet die Kinder, ihm zu helfen. Sie sollen in Zeitungen nach versteckten Informationen suchen. Dabei kann ihnen ja nichts passieren. Aber als sie diese haben, läuft ihnen die Zeit davon. Sie müssen selbst aktiv werden.
Das Besondere an dem Buch ist, dass in jedem Kapitel ein Rätsel versteckt ist, das die Protagonisten und ich als Leser lösen sollen. Sie sind unterschiedlich, verlangen unter anderen eine gute Beobachtungsgabe und aufmerksames Lesen. Die Rätsel sind von leichtem Schwierigkeitsgrad für der angenommenen Zielgruppe von etwa 8 Jahren. Außerdem gibt es auf der letzten Seite Lösungshinweise.
Das Buch ist sehr schön illustriert. Dabei passt die Grundfarbe häufig perfekt zur Tageszeit. Die Personen haben einen hohen Wiedererkennungswert.
An die eigentliche Geschichte sind Wissen für Entdecker ein Handbuch für Abenteuer und Detektive angefügt. Im ersten geht es um fachliche Ergänzungen zur Geschichte. Im zweiten um Methoden der Ermittlung. Dort sind auch kleine Aufgaben dabei, die die Kinder lösen können, so zum Beispiel das Anfertigen einer Spiegelbrille.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

SO kann man Sagen auch erzählen!

Is’ ja SAGENhaft! 3 - Norddeutsche Sagen jetzt erst recht!
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„...Der Spot geht an. Es werde Licht!
Wer will noch mal? Wer hat noch nicht?
Hereinspaziert! Die Show beginnt,
wenn alle auf den Plätzen sind.
Das Popcorn knirscht! Manege frei!
Es folgt nun Sagenstaffel ...

„...Der Spot geht an. Es werde Licht!
Wer will noch mal? Wer hat noch nicht?
Hereinspaziert! Die Show beginnt,
wenn alle auf den Plätzen sind.
Das Popcorn knirscht! Manege frei!
Es folgt nun Sagenstaffel 3...“

Mit diesen Versen beginnt der Prolog zu einem Buch mit norddeutschen Sagen. Der Einstieg zeigt mir sofort, was als Leser auf mich zukommt. Die Sagen wurden als Gedicht gestaltet.
Zwischen Prolog und Epilog befinden sich 12 Sagen. Sie stammen aus unterschiedlichen Küstenorten. Eine Karte auf Seite 6 enthält nicht nur die Handlungsorte, sondern gibt außerdem gleich die dort verorteten Sagen mit an.
Die sprachliche Gestaltung der Sagen zu beschreiben, ist gar nicht so einfach. Hier wird nicht nur Bekanntes nacherzählt und in Reime gefasst, nein, um Worte aus den Theater zu verwenden, zu jeder Sage gibt es ein kleines Vorspiel in Versen, das auf die eigentliche Geschichte vorbereitet. Gern hätte ich hier ein Beispiel vollständig zitiert, aber das würde den Rahmen der Rezension sprengen. Deshalb soll es bei einem Ausschnitt bleiben:

„...Ne Sage ganz spezieller Art
ist ohne Frage jetzt am Start.
Was sie dabei besonders macht,
ist ihre Kraft, die sie entfacht.
Es geht um Kampf und solche Dinge
mit einer Prise Herr der Ringe...“

Zwei Eigenschaften der Gedichte werden bei dem Zitat deutlich. Der Autor bezieht aktuelle Themen ein und verfügt über einen sehr speziellen Humor. In den Sagen steckt dann zumeist sehr viel schwarzer Humor.
Die Gedichte selbst verfügen über passende Reime im Reimschema und halten meist eine festes Versmaß ein.
Bei der Schriftgestaltung fällt auf, dass die Titel in einer besonderen Schriftart fett und groß gedruckt wurden. Darunter findet sich im Klammern kursiv der Originaltitel der Sage, zumindest nehme ich an, das dem so ist. Die Anfangsbuchstaben der Gedichte sind Initiale.
Gekonnte Schwarz – Weiß – Skizzen veranschaulichen das Geschehen. Sie sind grafisch fein ausgearbeitet und weisen viele Details auf.
Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Ich empfehle es gern weiter.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Wie Feuer und Wasser

Irish feelings
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„...Je weiter ich auf den Ortskern zusteuere, umso mehr spürte ich, wie ich entspanne. Alles strahlte hier eine solche Ruhe, eine tiefe Gelassenheit und Beständigkeit aus, wie ich sie selten erlebt habe...“

Grace ...

„...Je weiter ich auf den Ortskern zusteuere, umso mehr spürte ich, wie ich entspanne. Alles strahlte hier eine solche Ruhe, eine tiefe Gelassenheit und Beständigkeit aus, wie ich sie selten erlebt habe...“

Grace ist von Boston nach Greycastlehill gereist. Dort will sie die Hochzeit ihrer Freundin Liz managen. Währenddessen gibt es aber in ihrer Firma Probleme. George, der gern jedes Fettnäpfchen mitnimmt, hat statt 300 leider 3000 Kerzen bestellt. Wer soll die ihr nun abnehmen, zumal die Farbe gewöhnungsbedürftig ist?
Und dann läuft Grace im Ort als erstes Tom über den Weg. Der Kriminalist aus Dublin verbringt ein paar Tage bei seinem Bruder. Außerdem kümmert er sich in der Zeit um seine Großmutter, die an leichten Demenz leidet. Grace und Tom sind wie Feuer und Wasser. Jede Begegnung endet mit einem gekonnten verbalen Schlagabtausch.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen Liebesroman geschrieben. Es ist der fünfte Band der Reihe. Obwohl ich nicht alle Vorgänger kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen. Wichtige Fakten werden geschickt während des Geschehens erwähnt.
Der Schriftstil ist locker und leicht, aber sprachlich ausgefeilt. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Beschreibung der irischen Landschaft.

„...Unzählige moosbewachsene Natursteinmäuerchen ziehen sich durrh die Landschaft und lassen sie wie das urtümliche Schachbrett eines Riesen wirken. Manche der auf diese Weise eingegrenzten Areale sind leer, in anderen weiden Schafe, Ziegen oder Pferde...“

Die Geschichte wird abwechselnd von Tom und Grace erzählt. Beide haben mit ihrer Vergangenheit noch nicht abgeschlossen. Das geschieht erst im Laufe der Handlung. Grace hatte es außerdem nicht einfach, sich als selbstständige Geschäftsfrau durchzusetzen.

„...Mache ich einen Fehler, ist es typisch Frau. Habe ich Erfolg, heißt es: dieses unweibliche Miststück. Bleibe ich bei Verhandlungen stark und fordere das Gleiche ein wie männliche Kollegen, werde ich als kalt und herzlos dargestellt...“

Die Begegnungen zwischen Tom und Grace strotzen vor Fehlinterpretationen und Missverständnisse. Sie ahnen nicht im mindesten, wie ähnlich sie sich eigentlich sind. Der Dorfklatsch ist da schon wesentlich weiter. Kupplungsversuche lassen nicht auf sich warten. Toms anfängliche Gedanke über Grace klingen so:

„...Unfassbar, dass sie Flos Schwester ist. Flo ist herzlich, liebenswert und aufgeschlossen, während Grace die Wärme einer Eisskulptur versprüht. Ich habe sie bisher nie anders als spröde und unnahbar erlebt...“

Besonders gefallen mir die Sprüche von Morty. Er hat in jeder Situation den passten parat.

„...Weißt du … auch das Vogeljunge dachte von sich, es sei glücklich im Nest. Bis es zum ersten mal die Flügel aufspannte und flog...“

An manchen Stellen liest sich ds Buch wie eine Reisebeschreibung durcjhTeile von Irland. Das tut aber dem hohen Spannungsbogen, der sich durch die komplexen Beziehungen der Protagonisten und ihre Konflikte ergibt, keinerlei Abbruch. Auch das Einbinden der irischen Hochzeitsbräuche gefällt mir sehr gut.
Ein feiner Humor durchzieht die Geschichte und kommt unter anderem in den Gesprächen im Pub zum Tragen.

„...Sully tendiert zu der Ansicht: Was man nicht braten kann, sei nicht essbar. Einmal habe ich ihn sogar dabei erwischt, wie er versucht hat, Porridge anzubraten...“

Nach und nach erkennen Tom und Grace, dass sie den jeweils anderen sehr einseitig gesehen haben. Außerdem wächst die Anziehung zwischen ihnen. Das ist aber durchaus kein linearer Prozess, sondern ein gekonntes Auf und Ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Meine Rezension möchte ich mit einem irischen Segensspruch beendet, der anlässlich einer Taufe formuliert wurde:

„...Möge es in deinem Leben keine verschenkten Tage geben, aber viele, die du anderen schenkst...“

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Hochwertige Aufmachung

Feste feiern
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„...Diese Buch will beides: ausgewählte Bibelabschnitte für die großen und kleinen Festtage im Jahr bereitstellen – und über die Entstehung, Bedeutung und wichtige Details der Feste informieren...“

Die ...

„...Diese Buch will beides: ausgewählte Bibelabschnitte für die großen und kleinen Festtage im Jahr bereitstellen – und über die Entstehung, Bedeutung und wichtige Details der Feste informieren...“

Die Zeilen stammen aus dem Vorwort des Buches. Um es schon einmal vorweg zu nehmen: Das Vorhaben ist sehr gut gelungen.
Das Buch fällt zuerst durch seine hochwertige Gestaltung auf. Das betrifft die Papierqualität, aber insbesondere auch die Ausdruckskraft der Fotos.
Die Feste sind in fünf Schwerpunkte gegliedert:

- Advents- und Weihnachtszeit
- Passionszeit
- Osterzeit
- Trinitatiszeit
- Ende des Kirchenjahres

Neben den bekannten Festen wird auch auf eher seltene Feiertage wie Thomastag und Stephanstag eingegangen.
Die Darstellung folgt einem durchgehende Schema. Unter dem Datum steht in Handschrift der Name des Festes, dann folgt ein kurzer Titel. Anschließend wird der biblische Hintergrund erläutert und auf die wichtigsten Bräuche eingegangen. Daneben steht mindestens ein Bibeltext, der farblich unterlegt ist. Drei Bibelausgaben wurden dafür genutzt: die Lutherbibel von 2017, Gute Nachricht Bibel, Basisbibel. Manchmal wird nur eine Stelle zitiert, manchmal mehrere aus unterschiedlicher Bibelsicht. Neben ganzseitigen hochwertigen Fotografien sind auch kleinere Fotos enthalten.
Die Texte sind leicht lesbar und gut verständlich. Zu Weihnachten heißt es unter anderen:

„...Gott wurde Mensch, damit Menschen Gottes Kinder werden...“

Ab und an wird exakt begründet, wann das Fest gerade auf diesen Tag fällt. Außerdem wird mit Theorien aufgeräumt, die Zusammenhänge zwischen christlichen Festen und heidnischen Feiern konstruieren. Gleichzeitig wird sprachlich erläutert, woher die Namen der Feste stammen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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