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Veröffentlicht am 06.11.2021

Geschichten zum Einschlafen

Bruno
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Bruno ist ein niedliches Bärenjunges, das im Einband unter seiner Bettdecke liegt und schläft. Zunächst ist er noch im Wald unterwegs, aber seine Mama ruft ihn zum Winterschlaf in die Bärenhöhle. Natürlich ...

Bruno ist ein niedliches Bärenjunges, das im Einband unter seiner Bettdecke liegt und schläft. Zunächst ist er noch im Wald unterwegs, aber seine Mama ruft ihn zum Winterschlaf in die Bärenhöhle. Natürlich wird auch dem kleinen Bären zum Einschlafen etwas vorgelesen. „Giorgio, der kleine Elefant“ sitzt am Meer und soll, weil er keine Badehose hat, nicht ins Wasser. Doch er findet „Das Meer ist riesig, blau und schön, ich bleibe einfach Nackedei!“
„Antonelle, der kleine Tapir“ popelt so lange in der Nase, bis sie blutet und deshalb muss er einen Trichter, wie wir sie bei Hunden kennen, tragen. Dank eines von der Tante empfohlenen Krauts, überwindet „Fifo, der kleine Angsthase“ seine Angst. „Die schwarze Pantherin“ schmückt ihr tristes Kleid mit vielen bunten Blumen. „Der Frühling kommt dies Jahr verfrüht, Frau Panther ist schon aufgeblüht!“ Mit der Unterstützung einer Möwe kann „Ikarus, das fliegende Eichhörnchen“ fliegen. Weil sie Ballett tanzen möchte, muss „Das Nilpferdmädchen Rosalie“ abnehmen. Es gelinkt nicht, weil „O wie fein, o wie fein, so schön kann das Leben sein. Rosalies Bauch ist voll, doch die Torte schmeckt ihr toll.“
„Adrian, das vegetarische Krokodil“ bekommt sogar eine Geburtstagstorte aus Karotten und Spinat. „Gemächlich, gemächlich, aber beharrlich, kommt die Schildkröte ans Ziel. Die letzte Geschichte heißt „Luigino, das Nashorn.“ Danach wird Bruno wieder geweckt und seine Mama gibt ihm ein „Willkommen-im-Frühling-Küsschen.“
Die Bilder sind warm und liebevoll gezeichnet, die Geschichte vom Bärenwinterschlaf ist eine schöne Rahmenhandlung für die anderen Geschichten. SIe gehen über eine Seite und können unabhängig gelesen werden. Die Geschichten sind in Reimform geschrieben und manchmal holpert es ein wenig. Die Zuhörenden lernen hier andere Tiere kennen und erfahren etwa über sie.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Weltreparatur

"Tikkun Olam"-Tom
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„Tikkun Olam“-Tom ist ein kleiner jüdischer Junge, der es sich zur Aufgabe gemacht hat „die Welt zu reparieren und sie in einen besseren, freundlicheren Ort zu verwandeln.“ Eine große Aufgabe für einen ...

„Tikkun Olam“-Tom ist ein kleiner jüdischer Junge, der es sich zur Aufgabe gemacht hat „die Welt zu reparieren und sie in einen besseren, freundlicheren Ort zu verwandeln.“ Eine große Aufgabe für einen so kleinen Jungen.
Er wirft mit Hilfe seines Vaters Dosen in einen Recycling-Behälter und sammelt Müll am Strand. Sonntags säubert und sortiert er leere Flaschen und wirft sie in den Glascontainer.
Flaschen muss man nicht vorher reinigen und sonntags sollte man in Deutschland nichts in den Glascontainer werfen. Bei der Umsetzung ins Deutsche hätte man sowas vielleicht bedenken sollen? Montags bastelt Tom Kunstobjekte aus Müll. Dienstag kehrt er Blätter zusammen, eine Arbeit, die jahreszeitlich begrenzt ist. Aber mir gefällt es, dass er da noch einen Rechen nutzt und keinen Laubbläser. Dienstag führt er Hunde aus dem Tierheim aus. Ich befürchte, dass Kinder das wegen der Haftung nicht dürfen. Donnerstag werden Blumen gegossen und freitags Vögel gefüttert. Unter dem Futter sitzt seine Katze, hoffentlich geht das gut. Dann kommt der Schabbat und Tom ruht sich aus.
Das Buch hat dünne beschichtete Pappseiten ist farbenfroh und liegt gut in der Hand. Es ist sicher geeignet jüdische Begriffe zu vermitteln, so beschreibt es anschaulich, was man zum Reparieren der Welt tun kann. Die Beispiele hätten nur besser durchdacht sein sollen, damit kleine Kinder, die ja die Zielgruppe des Buches sind, sie auch umsetzten können. So können sie den Container zum Recyclen nicht selbstständig erreichen, die Hunde nicht allein versorgen und anderen Aufgaben sind von der Jahreszeit abhängig.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Schlimme Drohungen

Wenn du Nein sagst, stirbt ein Kaninchen!
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Wir kennen alle den Spruch „Wenn du die Flamme ausbläst, stirbt ein Seemann.“ In diesem Buch gibt es auch eigenartige Reaktionen, wenn etwas geschieht.
Da wartet das Kind auf dem Klo und Mama zieht sich ...

Wir kennen alle den Spruch „Wenn du die Flamme ausbläst, stirbt ein Seemann.“ In diesem Buch gibt es auch eigenartige Reaktionen, wenn etwas geschieht.
Da wartet das Kind auf dem Klo und Mama zieht sich die Lippen nach und sagt „Gleich“. Auf dem nächsten Bild wird sie als Folge zwei Jahre älter, sieht aber schon wie die Großmutter des Jungen aus. Das Kind ist mal wieder zu klein, diesmal für eine Achterbahnfahrt und Mama ist dann dafür zu groß und wird nicht in das offene Fischmaul passen. Nicht auszudenken, wo ihr Kopf landet. Sehr gut gefällt mir, „Wenn du Fotos von mir postest…werden deine Gedanken sichtbar. Und diese Gedanken sind echt peinlich.
Die Eltern glotzen aufs Handy und bekommen rechteckige Augen. Die Drohung kenne ich noch vom Fernsehgucken. Für Jungen und Mädchen nur blau und rosa, da wirst du schwarz-weiß. Wenn die Kinder zum Probieren gezwungen werden, schmeckt der Mutter „alles nach Furz!“ Aber am Ende des Buches erfährt man auch, wie man „die besten Eltern der Welt“ wird.
Diese wenn…dann-Drohungen kennen wir alle, hier wurden sie für die Eltern neu erdacht. Ich finde manches etwas krass, wie die explodierte Mutter, die bis 3 zählen wollte. Trotzdem gibt es einige Denkanstöße und sicher noch viele Möglichkeiten, was passieren könnte.
Obwohl ich nicht zimperlich bin, geht es mir hier manchmal zu weit.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Frauenschicksale am Niederrhein

Mädelsabend
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Ruth und Walter haben 65 Ehejahre hinter sich und leben seit kurzem in einer Senioren-Anlage. Walter möchte wieder in sein Haus zurück. Hier hat er sein ganzes Leben verbracht. Ruth möchte eine nie gekannte ...

Ruth und Walter haben 65 Ehejahre hinter sich und leben seit kurzem in einer Senioren-Anlage. Walter möchte wieder in sein Haus zurück. Hier hat er sein ganzes Leben verbracht. Ruth möchte eine nie gekannte Freiheit genießen und z.B. im Chor singen. Die anderen Bewohner sind sind etwas überzeichnete Typen, die eher lustig angelegt sind. Durch Rückblicke erfahren wir vieles aus Ruth Leben, dass geprägt war von Disziplin und Gehorsam.

Ruth Enkelin Sara, eine Ärztin, möchte trotz Kleinkind einen Forschungsauftrag in England annehmen. Lars, der Vater ihres Sohnes, ist damit nicht so ganz einverstanden. Keine leichte Entscheidung für die junge Frau, aber werden ihr die Ratschlägen und Erfahrungen ihrer Großmutter etwas nützen?

Das Buch Spiel in der Umgebung von Xanten im ländlichen Bereich. Die Männer dominieren und entscheiden über ihre Familie. Bis in die 1970er Jahre war das Gesetz da vollkommen auf ihrer Seite und die Frauen machtlos. Diese Zeit bildet das Buch sehr gut ab. Allerdings find ich ich die Figuren etwas klischeehaft gestaltet und manchmal hätte ich Ruth etwas mehr Gewitztheit gegönnt, den Mann als dement hinzustellen fand ich hingegen unmöglich.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Komplizierte Gefühlswelten

Wird denn hier keiner wütend?
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Die zehn mehrseitigen Geschichten handeln von Tieren und Gefühlen. Die Bilder sind teilweise ganzseitig und unterstützen den Text sehr gut.
Die Feuerkröte tut alles, um die Tiere wütend zu machen, doch ...

Die zehn mehrseitigen Geschichten handeln von Tieren und Gefühlen. Die Bilder sind teilweise ganzseitig und unterstützen den Text sehr gut.
Die Feuerkröte tut alles, um die Tiere wütend zu machen, doch ihre bösen Angriffe, so reißt sie dem Igel alle Stacheln aus, führen nur zu einem weinerlichen Ergebnis. Aber, was ist eigentlich Wut? „…etwas sehr Schweres, das keiner heben kann.“
Das Eichhörnchen sinn darüber nach, ob die Ameise „Nie-wieder“ zurückkommt. Im Zwiegespräch mit den Wänden, kommt sie zu dem Ergebnis, dass die Ameise Honig zur Begrüßung bekommen soll.
Die Schlange war immer wütend und an ihrem Geburtstag kann es ihr keiner recht machen. Am Ende müssen die anderen Tiere sogar flüchten, aber das machen sie fröhlich.
Auch die Grille hat Geburtstag und sie kennt einige Gründe, weshalb der Bär nicht kommen soll, deshalb schreibt sie ihm eine ungewöhnliche Einladung.
Eichhörnchen und Elefant tanzen zusammen und das ist für das Eichhörnchen gar nicht so einfach, trotzdem hat sie Spaß daran.
Auch die Gottesanbeterin ist eingeladen, aber sie findet nicht die rechte Kleidung. Dann geht alles schief und sie muss völlig derangiert zum Fest. Aber durch ihre Haltung bekommt sie die Bewunderung der anderen Gäste.
Die Ameise muss sich in ihrem Heim mit der Wut auseinandersetzten. Doch der Besuch des Eichhörnchens kann sie aus dieser Situation befreien.
Die Heuschrecke versucht mitten im heißen Sommer Mäntel zu verkaufen und auf dem Geburtstag des Schwans springt der Frosch übermütig in die Torte.
In der letzten Geschichte schreiben sich Pillendreher und Skarabäus Briefe von deren Inhalt wir nichts erfahren, wir erleben nur die Reaktionen daraus.
Die Geschichten sind nicht ganz einfach zu interpretieren, ich denke, um sie zu verstehen benötigen die Leser*innen schon ein wenig fachmännische Anleitung. Auf jeden Fall sind die eine gute Diskussionsgrundlage.

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