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Veröffentlicht am 06.11.2021

Zwei Geschichten mit wundervollen Bildern

Ich mag dich, wie du bist
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Auf dem Cover sind Fotos von den Protagonistinnen der beiden Geschichten zu sehen. „Frau Schnecke sucht ein neues Haus“ heißt die erste Geschichte. Das Schneckenheim besteht aus einem Briefumschlaghaus ...

Auf dem Cover sind Fotos von den Protagonistinnen der beiden Geschichten zu sehen. „Frau Schnecke sucht ein neues Haus“ heißt die erste Geschichte. Das Schneckenheim besteht aus einem Briefumschlaghaus und Frau Schnecke verabschiedet sich dort von ihrem Mann, um ein neues Haus zu kaufen. Am 70. Tag betritt sie das Geschäft und eine freundliche Verkäuferin begrüßt sie. Sie nimmt die verschiedenen Häuser von den Bügeln, auf denen sie aufbewahrt werden und Frau Schnecke probiert ein Hochhaus, ein Glashaus, eine Kirche und viele andere Modelle. Immer gibt es Probleme, die Sauna ist zu heiß, der Iglu zu kalt. So freut sich Frau Schnecke, als sie wieder in ihr altes Haus schlüpfen darf. Auch ihr Mann, er sie mit einem Kuss zu Hause begrüßt, ist froh, dass sie kein neues Haus gekauft hat. „Ich mag dich genau so, wie du bist, am allerliebsten.“
Die nächste Geschichte handelt von „Frau Stinktier, sie braucht ein neues Parfüm.“ Zunächst erfahren wir, wie sie es liebt, wenn ihr Mann die Gummistiefel auszog. Sie selbst möchte ein neues Parfüm kaufen und macht sich auf dem Weg. In der Parfümerie bedient sie eine nette Hündin. Die sprüht sie mit allerlei Düften von Rosen, Pfefferminzschokolade oder Waldmeister-Zitrone-Brausepulver ein. Doch Frau Stinktier wird davon ganz flau. Sie muss in die Spezialabteilung für Stinktierduft. Der Verkäufermops stellt ihr hier Hundehaufen mit einem Hauch Käsetheke und andere üble Gerüche vor. Da entdeckts sie ihren Mann, auch er möchte ein Parfüm für sie kaufen. Doch letztlich stellt er fest „Das Wichtigste ist doch, dass man sich gegenseitig riechen mag.“
Kein Erfolg für die netten, fleißigen Verkäufer*innen, aber die wichtige Erkenntnis, dass man sich so mag, wie man ist.
Die Bilder sind einfach herrlich und ich kann immer wieder wunderschöne Kleinigkeiten finden, die mich begeistern. Die Aussage der beiden Geschichten ist richtig und gut, aber ich hätte sie mich etwas weniger direkt gewünscht.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Mit Trauer umgehen

Was bleibt, wenn wir sterben
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Louise Brown ist erfolgreiche Journalistin als der schnell aufeinander folgende Tod ihrer Eltern sie zum ersten Mal in ihrem Leben mit Mitte 30 mit Tod und Trauer konfrontiert.
Nach den Beerdigungen, die ...

Louise Brown ist erfolgreiche Journalistin als der schnell aufeinander folgende Tod ihrer Eltern sie zum ersten Mal in ihrem Leben mit Mitte 30 mit Tod und Trauer konfrontiert.
Nach den Beerdigungen, die sie sich im Nachhinein anders gewünscht hätte, entschließt sie sich als Trauerrednerin andere Trauernde zu begleiten.
In dem Buch erzählt sie von einigen Verstorbenen und ihren Geschichten, die ihr die Hinterbliebenen erzählt haben. Sie versucht in ihren Reden an die Toten und ihre Besonderheiten zu erinnern, schön ist es, wenn es der Trauergemeinde ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Beim Lesen des Buches hatte ich den Eindruck, als spräche die Autorin mit mir. Der Ton ist nicht besserwisserisch, sondern ein gut zu lesender Plauderton.
Sie berichtet von ihrem Hund und den Spaziergängen in der Natur, die ihr gutgetan haben. Es geht nicht um ein Leben nach dem Tode oder um Gott, sie beschreibt das Zulassen der Trauer und ihren Umgang damit.
Bei der Beerdigung meines Bruders haben Familienangehörige und Freunde von ihm erzählt. Trotz der Trauer konnte man hier Lächeln und sich an ihn erinnern.
Das Buch bietet Impulse und Ideen, wie wir uns angemessen von den Verstorbenen verabschieden und wie wir mit unserer Trauer umgehen lernen. Das Lesen lohnt sich.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Gut verständlich

Hannah Arendt
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Die kleine Hannah wächst zunächst in Königsberg auf, sie bringt sich selbst das Lesen bei und liest bald die Bücher der großen Denker. Obwohl sie als Jüdin beschimpft wird, bringt sie die Mitschüler hinter ...

Die kleine Hannah wächst zunächst in Königsberg auf, sie bringt sich selbst das Lesen bei und liest bald die Bücher der großen Denker. Obwohl sie als Jüdin beschimpft wird, bringt sie die Mitschüler hinter sich, als ein Lehrer sie beleidigt. Als sie nach dem angezettelten Streik die Schule verlassen muss, geht sie nach Berlin und schafft dort als Externe ihr Abitur. Das Wissen hat sie als Gasthörerin an der Uni erworben. Sie studiert Philosophie und geht, als Hitler an die Macht kommt in den Widerstand. Bald muss sie über Frankeich nach Amerika flüchten. Als amerikanische Staatsbürgerin setzt sie sich für die Rechte ein und resümiert „Man muss sich wehren, man darf sich nicht ducken!“
Das Buch hat kurze Texte und große, klare, erklärende Bilder. Am Ende gibt es noch einen kurzen Lebenslauf mit Originalfotos. Diese Bilderbuchreihe ist hervorragend geeignet schon kleinen Kindern bekannt Persönlichkeiten vorzustelle. Vielleicht werden sie sich später erinnern und mehr über Hannah Arendt erfahren wollen.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Kugelblitz macht auch in München weiter

Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in München
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Diesmal verschlägt es Kommissar Kugelblitz nach München, sein Patenkind Bonny wird 13 Jahre und er soll der 13. Gast auf der Feier sein. In Hamburg wurde ein großer Dealer-Ring ausgehoben, leider konnte ...

Diesmal verschlägt es Kommissar Kugelblitz nach München, sein Patenkind Bonny wird 13 Jahre und er soll der 13. Gast auf der Feier sein. In Hamburg wurde ein großer Dealer-Ring ausgehoben, leider konnte der Chef genannt Popeye sich nach Dubai absetzten.
In München wurden einige Lokale gewarnt, deshalb befürchtet Bonnys Vater, der ebenfalls bei der Polizei arbeitet, dass es eine undichte Stelle bei seinen Kollegen geben kann. Kommissar Kugelblitz erfährt von einem Amsterdamer Kollegen von einer neuen Lieferung Kokain, diesmal soll das Ziel München sein. Zusammen planen die Polizisten die Verbrecher zu fangen.
Das gebundene Buch ist handlich und hat 18 kurze Kapitel, die durch Bilder aufgelockert werden. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es drei Fragen an die Leser*innen. Am Lesebändchen befindet sich eine rote durchsichtige Scheibe mit deren Hilfe man die Antworten lesen kann. Unter „Geschichte & Co“ erfahren wir noch einiges über München und mit „100 Worte Bayrisch“ endet das Buch.
Die Detektivgeschichte um Kommissar Kugelblitz ist logisch aufgebaut und spannend geschrieben. Zur eigentlichen Geschichte gibt es noch einen Nebenstrang über Bonnys Freundin Lea, den ich auch interessant fand.
Auch wenn Kommissar Kugelblitz etwas bieder wirkt und immer auf sein Gewicht achten soll, ist er doch ein cleverer Ermittler mit guten Kontakten ins Ausland.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Reime ums Aufstehen und Anziehen

Bin gleich fertig!
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Nicht allen Kindern macht frühes Aufstehen Spaß. „Ist doch noch dunkel, da geh ich nicht raus!“ Meint der Junge und auch sein Schlafanzug weigert sich ausgezogen zu werden. „Ich bleib wo ich bin, und zwar ...

Nicht allen Kindern macht frühes Aufstehen Spaß. „Ist doch noch dunkel, da geh ich nicht raus!“ Meint der Junge und auch sein Schlafanzug weigert sich ausgezogen zu werden. „Ich bleib wo ich bin, und zwar für immer!“ Auch mit Hilfe des Dackels wird er ihn nicht los. Zunächst stellt der Junge sich vor nackt in die Kita zu gehen, dann wechselt er seine Outfits. Stellt dabei fest, dass Socken im Sommer „vereinsamen“ und die Schwimmsachen im Winter auf dem Trockenen liegen. Seine Sachen, die wie eine Figur aussehen raten ihm „Sei wer du bist und lieb wie es ist“ Es folgt nochmals eine Verkleiderunde und dann ist der Junge so müde, dass er wieder einschläft. Letztlich geht er im Schlafanzug, barfuß mit seinem Dackel los.
Mich verwirrt das Pappbilderbuch ein wenig, ich kann den Sinn nicht so ganz erkennen. Ist ein Zeichen von Individualität im Schlafanzug auf die Straße zu gehen? Oder sehe ich die Sache wieder zu Ernst? Die Bilder und die kurzen Reime haben mir gut gefallen.

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