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Veröffentlicht am 18.11.2021

Glitzer und Blumen, statt Spinnweben und Lakritze

Bazilla - Fee wider Willen
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Da wird der Vampir im Feen-Internat verrückt.

So hatte sich Bazilla ihren zehnten Geburtstag nicht vorgestellt. Sie hatte sich gefreut endlich ein richtiger Vampir zu sein, mit Zähnen und Umhang und ...

Da wird der Vampir im Feen-Internat verrückt.

So hatte sich Bazilla ihren zehnten Geburtstag nicht vorgestellt. Sie hatte sich gefreut endlich ein richtiger Vampir zu sein, mit Zähnen und Umhang und Allem. Doch dann bekommt sie ein Paar zarte Flügel und muss auf einem Internat für Feen zur Schule gehen. Das geht ja garnicht…

Bazilla ist ein wildes, selbstbewusstes Mädchen, das wunderbar anders ist als andere kleine Mädchen. Womit sie so garnichts anfangen kann sind Blumen, Schmetterlinge, Glitzer und die Farbe Rosa. Damit trifft sie bei mir direkt einen Nerv. Bazillas Zuhause, die Burg Morchelfels hat mir auch auf Anhieb super gefallen. Aber auch das Feen-Internat ist ein spannender Ort, auch wenn ich es mit Rosa und Glitzer genauso halte, wie Bazilla.

“Fee wider Willen” ist der erste Band einer ganzen Reihe um das Vampir-Mädchen, das keines ist. Bazilla versucht sich im Internat einzuleben und wir dürfen an ihrem neuen Schulalltag teilnehmen. Neben Bazilla lernen wir noch andere tolle Figuren kennen. Wobei natürlich auch eine fiese und zickiger Widersacherin dazu gehört.
Die Autorin schafft es wunderbar, die verschiedenen Welten kindgerecht darzustellen. So ist in der Vampirwelt alles dunkel und ein bisschen unheimlich, und die Sprache ist voller merkwürdiger Schimpfworte (schleimiger Krötenrotz). Bei den Feen ist alles hell und fröhlich, (fast) alle sind immer nett zueinander und haben genaue Regeln. Da ist eine gehörige Portion Chaos im Feen-Internat mit Bazillas Ankunft garantiert.

Das Buch lässt sich super lesen, ist spannend und witzig. Die jungen Leser werden sicherlich keine Schwierigkeiten haben, der Handlung zu folgen. Auch ich, als erwachsene Leserin, hatte großen Spaß, Bazilla auf ihrem Abenteuer zu begleiten. Die Handlung ist gut in sich abgeschlossen, lässt aber natürlich noch Spielraum für die Fortsetzung.

Fazit:
Eine witzige und selbstbewusste Protagonistin in einer spannenden Handlung. Bazillas erstes Abenteuer macht wirklich Spaß. Ich freue mich schon auf das nächste!

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Der Anfang der Magie – der Wahrheit auf der Spur

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Eine neue Reise ins Land der Magie und Fantasie.

Mit "Tale of Magic – Eine geheime Akademie" startet Autor Chris Colfer in eine neue Reihe voller Magie und Abenteuer. Die Geschichte beginnt mit dem Mädchen ...

Eine neue Reise ins Land der Magie und Fantasie.

Mit "Tale of Magic – Eine geheime Akademie" startet Autor Chris Colfer in eine neue Reihe voller Magie und Abenteuer. Die Geschichte beginnt mit dem Mädchen Brystal Evergreen. Sie lebt in einem Land, in dem Mädchen das Lesen verboten und Magie allgemein geächtet ist.
Brystal war mir schnell sympathisch und ich konnte ihre Situation gut nachfühlen. Allerdings empfand ich die Handlung in der ersten Hälfte des Buches eher als schleppend. Bis sich alle Protagonisten zusammengefunden haben vergeht ziemlich viel Zeit. Sehr oft wird wiederholt, was Madame Weatherberry mit ihrer Akademie erreichen will. Fast schon ein bisschen zu oft. Aber ist sie wirklich ganz ehrlich zu ihren Schützlingen?

Die Schwächen der Handlung gleichen die vielfältigen Figuren für mich weitgehend wieder aus. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und individuell. Ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. Sie war realistisch und enthält viele gute Botschaften für die jungen Leser: Mut, Selbstvertrauen, Mitgefühl, Toleranz und noch so viel mehr.

Auch wenn sich die Handlung recht viel Zeit lässt, bevor sie richtig Fahrt aufnimmt, so lässt sich das Buch insgesamt angenehm flüssig lesen. Chris Colfer baut in diesem Band 1 eine interessante und vielschichtige Welt auf. Die Schauplätze werden sehr detailreich und anschaulich beschrieben.

Ich hatte auch in "Land of Stories", die Vorgänger-Reihe des Autors, reingelesen. Im Vergleich hat mir die neue Reihe sehr viel besser gefallen. Die Figuren packen mich sehr viel mehr und auch das Worldbuilding konnte bei mir punkten. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Brystal und ihren Freunden weitergeht.

Fazit:
Ein Auftakt mit kleineren Startschwierigkeiten. Band 1 von Tale of Magic lässt uns in eine spannende Welt eintauchen. Ich hoffe die weiteren Bände legen etwas mehr Tempo vor. Ich freue mich auf jeden Fall auf neue Abenteuer von Brystal und ihren Freunden.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Man darf nicht alles einfach ungesehen glauben

Fuchsland
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Wunderbar illustriert und magisch erzählt.

Ein kleines Land, in dem das Glück wohnt. Wobei, eigentlich besteht Fuchsland nur aus einem Dorf, viel Wald und einer Schlucht mit einem Fluss. In diesem Dorf ...

Wunderbar illustriert und magisch erzählt.

Ein kleines Land, in dem das Glück wohnt. Wobei, eigentlich besteht Fuchsland nur aus einem Dorf, viel Wald und einer Schlucht mit einem Fluss. In diesem Dorf leben Juna und ihr bester Freund Ilo. Alles ist wunderbar, bis der Besuch des jungen Wolkenhändlers Fion den Alltag in Fuchsland furchtbar durcheinander bringt.

Ich war sehr schnell von Fuchsland verzaubert. Das hübsche Dorf und die lustigen Magielinge (Gegenstände mit eigener Persönlichkeit) waren so wunderbar beschrieben, dass ich mich sofort dorthin versetzt fühlte. Und selbst, wenn ich sie mir nicht hätte vorstellen können, hätte ich sie durch die herrlichen detailreichen Illustrationen von Simona M. Ceccarelli sehr schnell ins Herz geschlossen.
Juna, Fion und Ilo sind wunderbare Protagonisten, die den Lesern auch eine wichtige Botschaft mitgeben: Vorurteile sind etwas schreckliches und man sollte nicht alles einfach hinnehmen und ungesehen glauben.

Autorin Katja Frixe beschreibt ihre Schauplätze sehr detailreich und anschaulich. Fuchsland ist ein richtig malerischer und naturnaher Ort. Die Bewohner von Fuchsland sind individuell ausgearbeitet und lassen sich super unterscheiden. Auch wenn sie nur Nebenfiguren sind, merkt man ihnen eine angenehme Tiefe an. Juna, Ilo und Fion erleben ein sehr spannendes Abenteuer. Der Hintergrund der Geschichte ist außerdem überraschend komplex. Aber es gelingt der Autorin sehr gut alle Stränge am Ende zu einem schönen Finale zusammenzufassen.

Fazit:
Fuchsland ist ein wunderbar gestaltetes und geschriebenes Abenteuer für junge Leser, die magische Abenteuer mögen. Ich war wirklich verzaubert und war von der Botschaft und wie sie vermittelt wurde total begeistert.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Spannendes Abenteuer für mutige Kinder

Die Abenteuer von Clara und Anton
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Liebevolles und fantastisches Familienprojekt mit toller Botschaft.

Auf die Geschichte von Clara und Anton bin ich durch reinen Zufall gestoßen. Stefan Waidelich hat diese Fantasy-Geschichte speziell ...

Liebevolles und fantastisches Familienprojekt mit toller Botschaft.

Auf die Geschichte von Clara und Anton bin ich durch reinen Zufall gestoßen. Stefan Waidelich hat diese Fantasy-Geschichte speziell für seine Kinder geschrieben, doch auch andere junge Leser werden an der Geschichte großen Spaß haben und eine wichtige Lehre daraus ziehen.

Der Klappentext verspricht: “Dunkle Tage sind über das Königreich Eden hereingebrochen. Inmitten dieser düsteren Zeit wächst Clara unter wilden Räubern auf. Doch dann trifft sie auf Anton. Dies ist der Beginn eines fabelhaften Abenteuers!”
Und genauso kommt es auch. Clara und Anton entwickeln sich schnell zum Mittelpunkt einer spannenden Reise. Da hier auf knapp 140 eine ganze Geschichte erzählt wird, inklusive Charakterentwicklung und Worldbuilding, schreitet die Handlung ziemlich schnell voran.
Aber der Autor hat viele spannende Figuren und Hintergründe in seine Welt einfließen lassen.

Das Buch lässt sich flüssig lesen und die Kapitel sind nicht zu lang. Aber man merkt schon, dass der Autor sehr bemüht war, seinen Text für junge Leser verständlich zu machen. Das erschien mir hin und wieder etwas steif. Auch sind einige Entwicklungen schon ziemlich stark konstruiert. Aber wenn man nicht viele Seiten zur Verfügung hat, bleibt das wohl einfach nicht aus.

Sehr gut gefallen hat mir die Botschaft, die der Autor mit seiner Geschichte vermitteln will: Mut, Selbstvertrauen und Glaube. Diese Dinge sind nicht nur für Kinder immer wieder im Leben sehr wichtig. Und es wurde sogar die Möglichkeit für einen zweiten Teil offen gelassen. Vielleicht gibt es ein Wiedersehen mit Clara und Anton.

Fazit:
Dieses Buch ist ein wunderbares Projekt und eine herzerwärmende Geschichte. Hier und dort bräuchte es vielleicht noch etwas Hilfe von einem Lektorat oder einem Testleser. Aber trotz allem ist die Geschichte spannend, mitreißend und so wichtig.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

So grausig kann die Realität sein

Der Horror der frühen Medizin
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Ein Pionier auf einem lebensrettenden Gebiet.

Im 19. Jahrhundert war Medizin eher ein Glücksspiel für die Patienten und keine präzise Wissenschaft. Nicht selten waren Operationen für die Probanden tödlich ...

Ein Pionier auf einem lebensrettenden Gebiet.

Im 19. Jahrhundert war Medizin eher ein Glücksspiel für die Patienten und keine präzise Wissenschaft. Nicht selten waren Operationen für die Probanden tödlich und wurden wie ein Kirmesspektakel vor einem großen Publikum abgehalten. Doch 1844 tritt ein junger Mann sein medizinisches Studium an, der das Fachgebiet für immer verändern wird und damit unzähligen Menschen das Leben rettet.

In diesem Buch schreibt Lindsey Fitzharris von Leben und Werdegang von Joseph Lister und auch von den Grausamkeiten und Irrtümern, die damals in der Medizin und besonders der Chirurgie verbreitet waren. Es handelt sich um ein biographisches Sachbuch. Aber allein die Beschreibungen der damaligen Methoden lassen einem alle Haare zu Berge stehen. Das schafft kein Horror-Roman so schnell.

Das Hörbuch wird gelesen von Friedhelm Ptok, bekannt als deutsche Stimme von z.B. Imperator Palpatine in Star Wars oder Roboter Marvin aus Per Anhalter durch die Galaxis. Er liest das Buch sehr ruhig und ernst. Etwas anderes wäre für ein Sachbuch auch unangebracht, finde ich zumindest. Für manchen Zuhörer klingt das womöglich emotionslos und gleichförmig. Ich finde es aber sehr passend und bei mir hat es den Horror über die Vorgehensweisen der früheren Mediziner noch verstärkt.

Da viele verschiedene Menschen im Leben von Joseph Lister eine Rolle gespielt haben und die Autorin auch immer wieder kleine Ausflüge in die weitere Geschichte der Medizin macht, enthält das Buch sehr viele Personen. Da kann man beim reinen Zuhören schonmal durcheinander kommen.

Fazit:
Ein faszinierendes Stück Geschichte mit passender Stimme vorgetragen. Ich beschäftige mich eher nicht mit Medizin, aber dieses Buch hat mich sehr begeistert.

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