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Veröffentlicht am 07.04.2022

Grandios

Wo die Wölfe sind
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MEINUNG:

Ich habe erst vor einem Monat Zugvögel , das Debüt von Charlotte McConaghy beendet und war sehr begeistert von ihrer Art zu erzählen. Es spielt immer die Natur, die Umwelt und spezielle Charaktere ...

MEINUNG:

Ich habe erst vor einem Monat Zugvögel , das Debüt von Charlotte McConaghy beendet und war sehr begeistert von ihrer Art zu erzählen. Es spielt immer die Natur, die Umwelt und spezielle Charaktere eine Rolle. Ich empfinde diese Zusammenstellung als sehr außergewöhnlich.

Diesmal befinden wir uns in Schottland. Inti Flynn ist Biologin und möchte in den Highlands wieder Wölfe ansiedeln. Sie sieht Wölfe als Chance für Renaturierung an, sprich das Wiederherstellen von naturnahen Lebensräumen. Dieser wird durch die Überpopulation des Wildes derzeit zerstört. Die Wölfe könnten dafür sorgen, dass diese Überpopulation wieder ins Gleichgewicht kommt. Natürlich stößt Inty damit auf enormen Widerstand und Skepsis, denn die Landwirte fürchten um ihre Nutztiere. Inty bringt außerdem nach Schottland auch ihre ganz eigenen Päckchen mit.

Das Buch beschäftigt sich mit vielfältigen Themen, die Mensch, Tier und Umwelt betreffen. Ich habe schon einiges über Wölfe gelesen, daher war mir einiges bekannt. Aber auch Charlotte McConaghy setzt sich ausführlich mit der Frage auseinander, ob ein Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf möglich ist. Viele sehen in dem Wolf, die Bestie, die wahllos Tiere reißt. Inty versucht gegen dieses Vorurteil anzugehen. Es gibt einige höchst brenzlige Situationen, wo sie sich vor allem männlicher Aggressionen aussetzen muss. Dies findet seinen traurigen Höhepunkt als eine Person stirbt. Natürlich denken alle, es waren die Wölfe. 

Inty ist eine sehr spezielle Person. Sie steht mit aller Macht für das ein, an was sie glaubt. Inty ist auch unfassbar mutig. So mutig, dass man es schon manchmal als lebensmüde betrachten könnte. Meiner Meinung nach ist sie ein Charakter, an dem man sich reiben kann, weil Inty einfach immer das Gegenteil von dem macht, was in den Augen der meisten Leute die vernünftigere Entscheidung wäre. Auf der anderen Seite ist sie sehr empfindsam und sensibel, aber nach außen ist sie die Starke. Es gibt ein Ereignis in der Vergangenheit, welches sie traumatisiert hat. Gegen Ende gibt es Szenen mit Inty, die ich als geradezu archaisch und roh empfunden habe in Bezug auf Intys Taten. Die Autorin hat mir damit Bilder in den Kopf gesetzt, die ich nie wieder vergessen werde.

Geschickt hat sie auch einen kleinen Kriminalfall ins Geschehen einbettet, der nicht unbedingt hätte sein müssen, aber es bringt nochmals eine ganz eigene Dynamik in die Geschichte. Dieser Teil beschäftigt sehr mit Frage, wer eigentlich die Bestie ist. Dem Wolf wird es natürlich zugeschrieben, aber es stellt sich die Frage, ob das wirklich so ist und ob nicht die Menschen die eigentlichen Zerstörer und Mörder sind. Es ist spannend zu beobachten, was Inty in dem Zusammenhang anfängt daran zu zweifeln. Sie, die immer die Wölfe und ihr Wesen verteidigt und die an das Projekt glaubt.

FAZIT:

Wo die Wölfe sind ist für wieder mal ein gewaltiger Roman, den ich erstmal sacken lassen muss. Die Autorin hat mal wieder eine Protagonistin geschrieben, die außergewöhnlich ist und einen großen Willen besitzt. Außerdem wurde wieder das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Tieren am Beispiel der Wölfe sehr gut vertieft und dargelegt. Ich bin gespannt, was wir von der Autorin noch lesen werden.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Großartig

Gefrorenes Herz
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MEINUNG:

Meine Liebe zur skandinavischen Spannungsliteratur hat hier wieder zugeschlagen. Für mich war klar, dass ich diesen Krimi/ Thriller unbedingt lesen möchte. Wenn ich es richtig verstanden habe, ...

MEINUNG:

Meine Liebe zur skandinavischen Spannungsliteratur hat hier wieder zugeschlagen. Für mich war klar, dass ich diesen Krimi/ Thriller unbedingt lesen möchte. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sollen hier noch weitere Teile folgen.

Der Krimi beginnt damit, dass Georg Schmidt, der Generalsekretär des Roten Kreuzes, in Kopenhagen ermordet aufgefunden wird von einer Passantin. Das ruft Mikael Dirk und seinen Kollegen Frederik Dahlin auf den Plan. Beide tappen lange im Dunkeln. Der Druck von außen ist natürlich groß, vor allem als noch weitere Drohungen gegen hochrangige Politiker ausgestoßen werden. Der Fall kommt erst ins Rollen als die Polizei ein mysteriöses Zeichen veröffentlicht, welches im Zusammenhang mit dem Mordfall steht. Das gleiche Zeichen hat auch Polizeihistorikerin Maria Just in alten Fällen gefunden, die sie für Ausstellung zu ungelösten Mordfällen vorbereitet. Schnell kann eine Verbindung hergestellt werden und es ergibt sich endlich eine Spur, die sie die dunkle Vergangenheit zieht.

Ich war sofort Feuer und Flamme für diese Geschichte. Ohne großes Vorgeplänkel bin ich gleich mitten im Geschehen gewesen. Die Story ist relativ komplex angelegt. Genau, was ich gerne mag. Die knapp 600 Seiten habe ich wie im Flug gelesen. Die beiden Autorinnen geben auch tiefen Einblick in die Politik Dänemarks und Entwicklungen in gewissen Bereichen. Beim Lesen geht man virtuell durch Kopenhagen. Ich war selbst leider noch immer nicht da, aber alle, die die Stadt kennen, können hier sicher virtuell folgen.

Es sind eine ganze Menge handelnde Personen, aber die beiden Autorinnen beschränken sich bei den Charakterbeschreibungen auf das Nötigste bei Nebenpersonen und konzentrieren sich auf die wichtigsten Personen. Maria Just mochte ich, weil sie aus ihrer jütländischen Heimat nach Kopenhagen gekommen ist, um dort im Polizeimuseum zu arbeiten. Es immer mal wieder kleine Scherereien mit ihrer Chefin und auch sonst lernt man ihren Alltag, ihre "Päckchen" und sie selbst gut kennen. Gleich gilt auch für Mikael Dirk, der einer der Ermittler ist. Dirk wirkt immer etwas verschlossen. Er ist aber ein ausgezeichneter Polizist. Natürlich gibt es auch bei ihm private Probleme. Dennoch bleibt hier immer der Fall im Vordergrund. Natürlich tappt man einige Zeit im Dunkeln. Es werden die üblichen falschen Fährten ausgelegt. Der Fall ist trotzdem ein trauriges Stück dänischer Geschichte, wenn sich dies wirklich so zugetragen haben könnte. Mir hat es gefallen, dass die Autorinnen hier nicht nur auf den typisch dänischen Hygge-Charakter eingegangen sind, sondern auch Probleme in der dänischen Gesellschaft aufgezeigt haben.

FAZIT:

Gefrorenes Herz war für mich ein rundherum gelungener skandinavischer Thriller. Es war ein richtiger Pagerturner. Hier war keine Seite zu viel. Ich hoffe, dass man hier bald mit Lesenachschub rechnen kann.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Super spannend

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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MEINUNG:

Die Reihe um den Berliner Ermittler Tom Babylon findet ich bereits seit Band, Schlüssel 17, richtig, richtig gut. Der zweite Band der Reihe, Zimmer 19 hat mich mit einem gemeinen Cliffhanger ...

MEINUNG:

Die Reihe um den Berliner Ermittler Tom Babylon findet ich bereits seit Band, Schlüssel 17, richtig, richtig gut. Der zweite Band der Reihe, Zimmer 19 hat mich mit einem gemeinen Cliffhanger zurück gelassen und dann hieß es solange warten auf den dritte Band, Die Hornisse. Auch wenn es hier immer einen an sich abgeschlossenen Fall gibt, empfehle ich dringend alle Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Der gefeierte amerikanische Rockstar Brad Galloway wird tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden, ausgeblutet und ans Bett gefesselt. LKA-Ermittler Tom Babylon wird zu diesem Fall gerufen. Unterstützt wird er von seiner Kollegin Sita Johanns, die man schon aus den anderen Bänden kennt. Schnell führen die Spuren wieder einmal in Toms privates Umfeld und auch die Vergangenheit spielt wieder eine Rolle. Diesmal die seiner Mutter.

Die Kapitel aus der Vergangenheit heben sich Kursiv hervor und man erfährt, wie Inge, Toms Mutter ihre Flucht aus der DDR plant. Ich fand diese Kapitel zunächst weniger spannend, aber sie sind wichtig für den Fall und sie sind wichtig, um Toms Familiengeschichte noch besser zu verstehen. Vor 20 Jahren verschwand seine Schwester Viola und Tom glaub seit Band 1 nicht daran, dass sie wirklich tot ist. Diese Tatsache umfasst alle Bände als Rahmenhandlung. In jedem Band kommt Tom außerdem der Wahrheit ein Stück näher. Ich bin sehr froh, dass ich mich nicht mehr lange gedulden muss, denn der letzte und vierte Band der Reihe, Violas Versteck* erscheint bereits im Februar.

Man kann das Buch kaum zur Seite lesen. Ich habe versuchte jede freie Minute zu nutzen, um weiterzulesen und das spricht einfach für die Spannung dieses Thrillers. Gewohnt komplex baut Marc Raabe den Fall auf und die ganzen Verstrickungen der Charaktere mit ihrer Vergangenheit. Es gab einige Wendungen, die ich wirklich zweimal lesen musste, weil ich wirklich fassungslos war. Die Geschichte ist auch etwas für Leser, die gerne mit rätseln so wie ich. Es ist von Vorteil, wenn man ein gutes Namengedächtnis hat, denn es gibt eine Reihe handelnder Personen, die auch immer wieder in anderen Konstellationen agieren, sowohl in Gegenwart als auch in der Vergangenheit. Ich finde, dass Tom in diesem Teil privat arg gebeutelt wird, aber das muss man selbst nachlesen. ;)

FAZIT:

Die Babylon-Reihe von Marc Raabe ist eine der besten Thriller-Reihe, die der deutsche Buchmarkt zu bieten hat. Die Hornisse steht dem in nichts nach und ich habe mich gefragt, wie man es als Autor schafft hier nochmal eins drauf zu setzen. Ich bin wahnsinnig gespannt, wie die Geschichte mit Band 4 ausgehen wird.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Psychogram zweier Schwestern

SCHWEIG!
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MEINUNG:

Judith Merchant ist für mich eine absolute Neuentdeckung. Schweig! ist ihr zweiter (Psycho)Thriller nach Atme! , welches ich bereits schon häufiger gesehen hatte, aber bisher der Autorin keine ...

MEINUNG:

Judith Merchant ist für mich eine absolute Neuentdeckung. Schweig! ist ihr zweiter (Psycho)Thriller nach Atme! , welches ich bereits schon häufiger gesehen hatte, aber bisher der Autorin keine Aufmerksamkeit geschenkt habe.

Es ist ein Tag vor Weihnachten und Esther hat für das anstehende Weihnachtsfest noch einiges zu erledigen, aber sie fühlt sich verpflichtet bei ihrer jüngeren Schwester Sue, die draußen im Wald lebt, vorbeizuschauen. Sue lebt seit ihrer Scheidung allein in einem großen Haus im Wald. Esther möchte sie nicht allein lassen. Esthers Mann ist davon weniger begeistert, lässt sie aber ziehen. Als Esther bei Sue ankommt, ist sofort klar, dass diese wenig Lust auf ihre Schwester hat und ihre Ruhe haben möchte. Doch Esther lässt nicht locker und aus dieser Situation heraus spitzt sich die Lage zwischen den Schwestern immer weiter zu und es kommt soweit, dass beider endlich mal sehr offen miteinander reden.

Es gibt drei ErzählerInnen. Anfangs wird zwischen Esther und Sue gewechselt und dann kommt auch noch Martin, Esthers Mann dazu. Esther ist mir bereits von Anfang an sehr unsympathisch. Sie muss alles kontrollieren. Ihr Leben muss immer perfekt sein. Zunächst hat man allerdings den Eindruck, dass sie sehr fürsorglich gegenüber ihrer Schwester (und auch allen anderen) ist, der  es scheinbar auch psychisch nicht so gut geht. Es gibt immer wieder Rückblicke auf das voran gegangene Weihnachten, welches nachher auch um Martins Perspektive ergänzt wird. Beim Lesen habe ich mich gefragt, was eigentlich so vorgefallen ist und was vor allem zwischen den Schwestern nicht stimmt. Es gibt vereinzelt auch eine Erzählstimme aus der Kindheit der beiden, die wichtig ist, um zu verstehen, wo manche Dinge ihre Ursache haben.

Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass sich die Lage dermaßen zu spitzt und die Beziehungen aller drei voll geladen sind mit Lügen, Manipulationen und Machtspielen. Die Autorin hat mit dem Wintertag, an dem dann plötzlich auch noch ein Schneesturm los bricht und z.T. Handy nicht mehr funktionieren eine genau passende Atmosphäre gewählt für diesen Showdown. Ganz geschickt wickelt sie auch den Leser um den Finger. Am Ende war es schwer für irgendeine Person noch Sympathie zu empfinden. Dennoch war ich am meisten auf Sues Seite. Auch sie ist nicht immer total ehrlich gewesen, aber für mein Empfinden habe ich ihr am meisten geglaubt. Judith Merchant hat hier einen erstklassigen Psychothriller geschrieben, der nur drei Personen, ein bisschen Schnee und ganz viele Konflikte benötigt, um ein Explosion der Gefühle zu verursachen.

FAZIT:

Schweig! ist das Psychogram einer Schwesternbeziehung und auch einer Ehe. In dieser scheinbaren Familienidylle ist nichts so wie es scheint. An diesem vorweihnachtlichen Tag kommen vielen lang gehütete Wahrheiten und Lügen an den Tag. Die Geschichte schraubt sich von der Spannung und Intensität her immer weiter in höhe und ließ mich dann völlig atemlos mit einem leicht bitteren Nachgeschmack zurück. Ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten.

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Sehr schöne Lektüre

Das Lied der Wölfe
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MEINUNG:

Mich hat an Das Lied der Wölfe magisch angezogen, dass es in Schottland spielt. Auch die Wolfthematik hat mich als Tierfreundin sehr angesprochen. Vor einiger Zeit hatte ich dazu schon mal einen ...

MEINUNG:

Mich hat an Das Lied der Wölfe magisch angezogen, dass es in Schottland spielt. Auch die Wolfthematik hat mich als Tierfreundin sehr angesprochen. Vor einiger Zeit hatte ich dazu schon mal einen Roman gelesen und war vor allem von dem Rudelverhalten sehr beeindruckt. Das Cover hätte mich vermutlich nicht sofort angezogen, denn das erscheint mir doch ein wenig kitschig auf den ersten Blick.

Kaya, eine junge deutsche Wolfsforscherin hat einen Auftrag bei dem schottischen Milliardär Alistair. Er möchte auf seinen Ländereien wieder wilde Wölfe ansiedeln. Für Kaya ist das ein absolutes Traumprojekt. Kaya wird sogar in Alistairs Herrenhaus untergebracht, wo auch Nevis, Alistairs Sohn wohnt. Zwischen Kaya und Nevis kommt es schon gleich mit ihrer Anreise zu Spannungen, denn Nevis kann das Projekt seines Vaters nicht wirklich gut heißen. Allerdings ist Nevis ehemaliger Ex-Elitesoldat und  auf Grund einer schweren Kriegsverletzung freigestellt. Damit hat er mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen, von denen Kaya zunächst überhaupt nichts ahnt.

Das Buch beginnt mit der Kayas Anreise nach Schottland. Ich hab schon vor zwei Jahren mein Herz an dieses Land verloren und war froh dorthin, wenn auch nur literarisch zurück kehren zu dürfen. Ich hatte ein bisschen die Befürchtung, da die Autorin selbst keine Schottin ist, dass man wenig Flair von Schottland mitbekommen wird, aber ich habe mich zum Glück getäuscht. Die Beschreibungen der schottischen Landschaft mit all seinen Wetterkapriolen ist wirklich traumhaft schön beschrieen uns genauso wie Kaya, war ich sofort wieder verliebt. Kaya ist eine sehr selbstbewusste, schlagfertige Person, aber gleichzeitig auch sehr sensibel und zart. Ihre ersten Konfrontationen mit Nevis sind sehr amüsant, aber natürlich irgendwann auch sehr belastend für Kaya, da Nevis nicht daran denkt sie zu unterstützen. Nevis ist der Autorin sehr gut gelungen. Auch wenn es Nevis vor sich selbst verleugnet, aber er hat eine posttraumatische Belastungsstörung und bei einem Einsatz seinen Arm verloren. Immer wieder gibt es Flashbacks. Sehr einfühlsam schildert die Autorin Nevis innerlichen Kampf und was es mit einem macht, wenn man jahrelang darauf trainiert wurde, immer in Habachtstellung sein zu müssen. Für eine Zivilistin wie mich ist das eigentlich unvorstellbar. Auch diesen Teil muss die Autorin sehr gut recherchiert haben.

Anfangs ist es schwer vorstellbar, dass sich zwischen Nevis und Kaya überhaupt irgendwas entwickeln könnte, aber ganz langsam in einem nachvollziehbaren Tempo wird da eine kleiner Samen der Zuneigung gesät. Kaya akzeptiert Nevis vor allem so wie ihr er ist und auch seine Verletzung stellt für sie kein Problem dar, denn auch mit dieser Tatsache hat Nevis natürlich zu kämpfen. Es stellt sich für ihn immer wieder die Frage, wie kann ein normales Leben, nach seinem Einsatz als Soldat weiter gehen. Die Thematik um die Wölfe ist auch sehr gut verarbeitet worden. Es gibt viele spannende Details, die mir so noch nicht bekannt waren. Allerdings überfrachtet die Autorin nicht mit Informationen. Neben Kaya und Nevis, gibt es auch noch andere tolle Nebencharaktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind, z.B. Kaya Schwester Lena und der Koch Robin. Auch entspinnen interessante zwischenmenschliche Beziehung, die es einfach Spaß macht zu lesen. Mein einziger minikleiner Kritikpunkt wäre, dass die Autorin hinsichtlich Drama und Schicksale vielleicht ein bisschen zu viel des Guten reingepackt hat. Damit meine ich vor allem Vorkommnisse in Nevis Familie, die am Ende noch rauskommen. 

FAZIT:

Das Lied der Wölfe hat mich schon auf den ersten Seiten fesseln können, denn es so viel mehr als nur eine reine Liebesgeschichte. Ich mochte das Setting in Schottland besonders gern, denn es war sehr bildhaft dargestellt. Auch die Ansiedlung der Wölfe war ein interessantes und gut ausgearbeitetes Thema. Ganz besonders aber mochte ich die Charaktere, vor allem Kaya und Nevis. Man taucht in die Geschichte ein und muss dann leider wieder auftauchen. Ich hätte noch viel mehr von den beiden lesen können. :) Es ist eine sehr gute Art der Unterhaltungslektüre.

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