https://martinabookaholic.wordpress.com/2017/03/31/rezension-der-kuss-der-luege/
Meine Meinung:
Wieder ein ziemlich gehyptes Buch, das ich klarerweise dann auch unbedingt lesen wollte. Ich meine, schaut euch doch nur dieses Cover an! Wobei ich leider auch schon beim ersten kleinen Kritikpunkt wäre: Auf dem Cover ist eine blonde Frau, man bildet sich bereits dadurch ein vorab-Bild der Hauptfigur und schon auf den ersten Seiten steht dann „meine langen, dunklen Haare…“. Ich weiß nicht, ob ich in diesem Moment hätte lachen oder weinen sollen, aber es hat mich dieses Mal mehr gestört als sonst. :D
Aber egal, fangen wir mit der Geschichte an, die, um ehrlich zu sein, lange auf sich warten hat lassen. Zwar hat Pearson einen wunderschönen Schreibstil und weiß damit zu verzaubern. Diese Kunst jedoch in Maßen einzusetzen und nicht ständig, gefällt mir persönlich besser, da sonst die Schreibweise schnell aufgeblasen und ‚zu viel‘, wodurch der Lesefluss gehemmt wird. Oder zumindest bei mir. :p Aber nicht nur der zähere Schreibstil hat mich immer wieder eingebremst, sondern auch die anfängliche sehr langsame, zähe Handlung. Einige Zeit kam es mir so vor, als würde die Hauptfigur Lia nur auf Reisen sein. Zuerst zu dem Ort, dann bleibt sie eine Weile dort. Tut dieses Belanglose oder jenes, denkt über Geschichten oder Bücher nach, die auch nicht soo viel zur Handlung beitragen, nur um sich dann wieder auf Reisen zu befinden. Das war wohl auch mein Hauptproblem: Das alles oftmals nur belanglose Szenen aus Lias neuem Leben waren mit gewissen Geplänkel mit zwei Jungs, aber die Haupthandlung wurde dadurch nur minimal vorangetrieben. Gemeinsam mit dem Schreibstil und den ganzen Umgebungbeschreibungen und Geschichten von früher hat es alles extrem langsam und langwierig gemacht. Mir persönlich zu sehr.
Und ja genau, ihr habt vorhin richtig gelesen. Es kommen zwei Männer vor, die Lia den Kopf verdrehen. Zu einem der Prinz, der seine geflüchtete Braut zurückholen möchte. Nun gut, eigentlich ist er deswegen etwas sauer, möchte sie einfach nur sehen und ist deswegen lange Zeit nicht gut auf sie zu sprechen, obwohl er sich ihren Sog nicht entziehen kann. Sie ist eben entwaffnend mit direkter, offener Art, den spitzen Worten auf der Zunge und einer ansehnlichen Verpackung. Deswegen wird auch Kerl Nummer zwei – der Assassine, der sie eigentlich umbringen soll, sofort von ihrem Wesen angezogen. Und der Clou an der ganzen Sache ist dieser, dass zwar hauptsächlich aus Lias Sicht erzählt werden, aber genauso der Prinz und der Assassine kurz ihre Sicht erzählen, wobei man nicht weiß, wer wer ist. Da die Männer im Buch Rafe und Kaden heißen, kann man als Leser selbst mitraten, wer von beiden wer ist. Was ich ganz witzig fand und auch lange Zeit fast der einzige Grund, warum ich überhaupt noch weitergelesen habe. Sonst war wie gesagt lange Zeit nicht viel los… gar nichts, um ehrlich zu sein, außer den Jungs und eben dieser Enthüllung der Identität. Und ich darf sagen – ich lag richig! :D hehe Alles andere wäre auch zu auffällig und logisch gewesen. Hat die Autorin aber gut gemacht.
Erst bei ungefähr 70% kam endlich eine spannendere Entwicklung und das Rätsel wurde gelüftet. Danach konnte ich auch mitbangen mit Lia und hoffte, dass es gut ausging. Es gab sogar eine Stelle, die hat mir den Atem geraubt und mich fast zu Tränen gerührt. Aber dadurch fühlte ich mich Lia nur verbundener. Sehr schön – auch das Ende, weil man wissen will, wie es weitergeht, obwohl ich anfänglich große Probleme mit dem Buch hatte. Daher doch noch die 3,5 Punkte für den Schluss und das Rätselraten. Man braucht definitiv viel Zeit und Geduld für dieses Buch, aber im Endeffekt zahlt es sich dennoch aus, besonders da ich glaube, dass die Welt und die Mythen noch viel Potential für die kommenden Teile bietet. Man darf also gespannt bleiben.
(Mehr dazu auf meinem Blog)