Auf große Fahrt
Man sollte sich bewusst sein, dass es einen Vorgängerroman namens Mädchenmeute gibt, der sogar den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen hatte. Aber es ist doch so, dass es beim neuen Roman einige Lücken ...
Man sollte sich bewusst sein, dass es einen Vorgängerroman namens Mädchenmeute gibt, der sogar den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen hatte. Aber es ist doch so, dass es beim neuen Roman einige Lücken geben kann, wenn man den ersten nicht gelesen hat. So ging es mir und einige Fragezeichen bleiben.
Der Roman beschreibt eine Clique von Mädchen, die aufgrund vorheriger gemeinsamer Erlebnisse eng miteinander verbunden sind. Schon das gut gestaltete Covermotiv strahlt diese Verbundenheit aus.
Aktuell sind sie aber erst einmal getrennt und sogar weit voneinander entfernt. Eine von ihnen, Bea, ist immer noch verschwunden und die Polizei sucht nach ihr.
Erzählt wird konsequent aus Sicht von Charlotte Nowak und sie ist eher zurückhaltend, überlegend und sensibel. Diese zögerliche Haltung kennzeichnet den Roman, aber nicht die Handlung, die mit der Zeit spektakulär wird und sie auf große Fahrt führt.
Für meinen Lesegeschmack hätte es durchaus etwas schneller gehen dürfen, womit ich nicht sagen will, dass der Roman tempolos sei, aber bis sich entscheidende Dinge entwickeln, das dauert. Die überlange Schiffsreise hätte man vielleicht etwas kürzen können. Manche Passagen sind kaum nachvollziehbar, vieles wirkt zu konstruiert.
Kirsten Fuchs hat einen Roman geschrieben, der Jugendliche vielleicht sehr viel bedeuten wird, aber auch erwachsene Leser ansprechen kann.
Von mir gibt es wegen oben erwähnten Einwänden 3,5 von 5 Sterne, aber das soll nicht unbedingt als schlechte Bewertung verstanden werden.