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Veröffentlicht am 19.11.2021

Unerwiderte Liebe – kein Grund zu verzweifeln

Lars' Diary
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Ein weiterer Band über und mit der liebenswerten Familie Krönlein, in dem sich alles um Lars, den gemeinsamen Sohn von Stephan und seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau Marietta dreht. Dabei beginnt die ...

Ein weiterer Band über und mit der liebenswerten Familie Krönlein, in dem sich alles um Lars, den gemeinsamen Sohn von Stephan und seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau Marietta dreht. Dabei beginnt die Geschichte über Lars während eines ganz besonderen Zeitraums Heranwachsender: die Teenagerzeit. Als würde dies nicht bereits genügend Veränderungen mit sich bringen, erlebt Lars auch, was es bedeutet, verliebt zu sein.
Lars stellt voller Erstaunen fest, dass in ihm zu seiner vertrauten und bekannten Sandkastenfreundin Lisa ein Gefühl entstanden ist, das den geheimnisvollen Namen "Liebe" trägt. Mit diesem Gefühl, das leider von Lisa nicht erwidert wird und die in ihm nach wie vor nur den bereits seit Kindertagen besten Freund sieht, muss Lars nicht nur zurechtkommen, sondern nach und nach auch lernen, Lisa loszulassen. Ein sehr schwieriger und schmerzhafter Prozess, der ihn jedoch reifen und wachsen lässt.
Einmal mehr heißt es im nunmehr fünften Band am Leben der Familie Krönlein teilnehmen zu können. Fühlte man sich bereits in jedem der Vorgängerbände fast als weiteres Familienmitglied, so besteht im vorliegenden Band der Kontakt überwiegend zu Lars und man begleitet ihn eine Zeit lang auf seinem Weg, erwachsen zu werden. Trotz enttäuschten Hoffnungen und Erwartungen vertrauens- und hoffnungsvoll weiter durch das Leben zu gehen und dabei seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, aber auch eine aufrichtige Freundschaft und den Blick für die oder den Nächsten beizubehalten.
Über all diesem Gefühlschaos von Lars gelingt es dem Autor auf eine sehr einfühlsame Weise, ein ernstes Thema mit den Erlebnissen von Lars zu verknüpfen: Drogenkonsum und seine Folgen. Nicht nur die Folgen für die Menschen, die von Drogen abhängig geworden sind, sondern auch die Auswirkungen insbesondere auf die Familienangehörigen. Gepaart mit einem sehr eingängigen Schreibstil verfehlt auch dieser Aspekt nicht seine Wirkung beim Lesen und sorgt für nachhaltige Gedankenimpulse.
Auch dieser Band eine gute und gelungene Fortsetzung bzw. Ergänzung.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Engagiertes Wirken einer couragierten Ärztin im Berlin der 20er Jahre

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz
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Als erster Gedanke bei diesem Titel tauchten sofort die s.g. goldenen 20er in mir auf und dass es sich um einen sehr gut gewählten Titel für den nun zweiten Band um die erste Polizeiärztin Berlins in diesen ...

Als erster Gedanke bei diesem Titel tauchten sofort die s.g. goldenen 20er in mir auf und dass es sich um einen sehr gut gewählten Titel für den nun zweiten Band um die erste Polizeiärztin Berlins in diesen Zeiten handelt.
Magda und der Kriminalist Kuno sorgen einmal mehr für eine überaus spannende und fesselnde Jagd nach einem grausamen Verbrecher, dem mehr und mehr junge Frauen zum Opfer fallen. Als wenn dies nicht bereits mit mehr als genug Aufregung und auch offenen Fragen verknüpft wäre, schlägt sich Magda mit einer ganz persönlichen Problemstellung hinsichtlich beruflicher und auch privater Zukunft herum. Die Gründung einer eigenen Praxis und einer eigenen Familie – wie soll das passen, wie soll das umgesetzt werden, ist dafür jetzt der richtige Zeitpunkt? Fragen, die sich nicht leicht lösen lassen, würde da nicht auch der Zufall eine wichtige Rolle spielen. Denn Magda werden die Räumlichkeiten einer ehemaligen Praxis angeboten und sie wagt kurzentschlossen den Schritt in die Unabhängigkeit und Selbständigkeit und eröffnet eine Praxis für Frauenheilkunde. Dass damit allerdings auch Anliegen an sie herangetragen, die ihr sehr zu schaffen machen, bleibt nicht aus.
Auch im zweiten Band über eine junge Ärztin, in den berauschenden 20er Jahren mitten in Berlin lebt und arbeitet, wird deren fiktive Geschichte sehr gekonnt mit dem Zeitkolorit aber auch ganz besonders mit den politischen und wirtschaftlichen Ereignissen dieser Epoche verknüpft und veranschaulicht. Bei Lesen fast spürbar die Angst der unteren Gesellschaftsschichten, die auf Grund der anhaltenden und zunehmenden Inflation mehr und mehr ums nackte Überleben kämpfen müssen.
Bei Magda, ihre Freundinnen, und auch Kuno, deren Charaktere bereits im ersten Band zu überzeugen wussten, lässt sich zudem eine individuelle Weiterentwicklung erkennen. Fiktive Personen über einen längeren Zeitraum begleiten zu können und dabei mitzuerleben, zu welchen Persönlichkeiten sie sich im Laufe der Zeit bzw. auf den Romanseiten entwickeln, zeugt von großem schriftstellerischem empathischen Talent und verleiht den Protagonisten eine Authentizität und Glaubwürdigkeit, die eine Fiktion glatt vergessen lässt.
Eine gelungene Darstellung und Vermittlung der Lebensumstände in den 20er Jahren und mit Protagonisten, deren Lebensplanung durch lebensnahe und realistische äußere Umstände jedoch auch wieder neu überdacht und angepasst werden muss.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Regionalkrimi mit ernsten Zwischentönen

Unguad
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Karin Schneider, kreative, phantasievolle, umtriebige und äußerst erfolgreiche Ermittlerin, allerdings ohne jegliche kriminalistische Ausbildung, nimmt einmal mehr den Kampf gegen das Verbrechen auf. Im ...

Karin Schneider, kreative, phantasievolle, umtriebige und äußerst erfolgreiche Ermittlerin, allerdings ohne jegliche kriminalistische Ausbildung, nimmt einmal mehr den Kampf gegen das Verbrechen auf. Im zweiten Band über spannende und geheimnisvolle Verbrechen in dem beschaulichen, allerdings fiktiven Ort Kirchmünster, im Rottal gelegen, klärt die Protagonistin mit tatkräftiger Unterstützung und Hilfestellung der Bewohner eines alles andere als sonnigen Pflegeheims den Tod von Elvira, einer eher unsympathischen und unfreundlichen Pflegerin im Altenheim Sonnenhügel in Kirchmünster auf. Ausgangspunkt des Romans ist ein Besuch Karins bei ihren dort lebenden Eltern, verbunden mit der Geburtstagsfeier ihres 90jährigen Vaters. Wobei sie bereits nach wenigen Minuten und auf der Suche nach einer geeigneten Blumenvase in einer Abstellkammer über die Leiche der bei den Heimbewohnern recht unbeliebten Pflegerin Elvira stolpert.
Auch wenn es sich bei der Aufklärung von Verbrechen um die originäre Aufgabe der Polizei handelt, lässt es sich Karin nicht nehmen, ungefragt und ungebeten zur Aufklärung beizutragen. Wobei sie auch auf die Hilfe ihres Vaters, seinen im Haus Sonnenhügel lebende Freunde und zudem auf Linus, ihren Sohn im Teenageralter, vertrauen kann.
Auch der zweite Fall um und mit Karin Schneider, hat mich in seinen Bann gezogen. Gerade weil ich mich mit dem Handlungsort und dessen besonderer Problematik und Thematik identifizieren konnte. Dazu trägt auch die Charaktere von Karin bei, der es alles andere als leicht füllt, ihre Eltern nicht aufnehmen und betreuen zu können sondern sie in die Obhut eines Altenheims geben zu wissen, wohlwissend um die Überforderung und schlechte Bezahlung des Pflegepersonals. Als ob dies nicht bereits belastend genug für sie wäre, stellt die Demenzerkrankung der Mutter einen weiteren belastenden Gesichtspunkt dar. Auch wenn das Erzähltempo gepaart mit schreibtechnischen Ausflügen in die Sprache dieser Gegend zu einem teilweise amüsanten Leseerlebnis führen, gefällt mir die Berücksichtigung eines Themas, das meist erst im fortgeschrittenen Lebensalter seine Bedeutung entfaltet, sehr gut.
Im Unterschied zum ersten "gelösten Fall" wird die Romanhandlung dieses mal nicht ausschließlich aus der Sicht von Karin geschildert, sondern aus verschiedenen Perspektiven und von unterschiedlichen Charakteren.
Dass neben der Klärung eines Kriminalfalls aber auch das Privatleben von Karin nicht zu kurz kommt und Einblicke in den Alltag einer Mutter und Arztgattin erlaubt, rundet das ganze Geschehen gelungen ab und lässt diese fiktive Gestalt realitätsnah und lebensecht wirken.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Ein ansprechender Impulsgeber

Dein Dreimaleins für die Seele
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Angesprochen vom Titel, dem Untertitel, wonach es sich um einen täglichen Begleiter für mehr Achtsamkeit und dem Verlag, in dem dieses Buch erschienen ist und es sich um einen christlichen Verlag handelt, ...

Angesprochen vom Titel, dem Untertitel, wonach es sich um einen täglichen Begleiter für mehr Achtsamkeit und dem Verlag, in dem dieses Buch erschienen ist und es sich um einen christlichen Verlag handelt, hat dieses sehr wertige Buch Einzug in mein Bücherregal gefunden.

Vom äußeren her in warme gelb, orange und rote Farben gestaltet, versehen mit einer komfortablen Ringbuchheftung und einem äußeren Gummiband, mit dessen Hilfe das Buch geschlossen gehalten werden kann, stellt es eine andere, für mich ungewohnte aber sehr anziehende Buchform dar. Hinzu kommt die Dreigestaltung der einzelnen Buchseiten, die lediglich auf der Vorderseite mit Texten bedruckt und auf der Rückseite in den gleichen Farben wie auf Cover und Rückseite des Buches gehalten sind. Zudem wurde für die Buchseiten nicht das übliche dünne Papier, sondern eher eine Art Karton gewählt.

Die drei Buchteile sind gegliedert in Positive Glaubenssätze, Anleitungen, Übungen und praktische Aufgaben sowie als drittes ein Tages Credo. Bedingt durch die Spiralbindung lassen sich die drei Buchteile an unterschiedlichen Stellen aufschlagen, sodass immer wieder neue Kombinationen entstehen – sofern nicht alle Buchteile einer Seite komplett aufgeschlagen werden. Gerade die fast unzählbare Kombinationsmöglichkeit ergeben im Zusammenspiel immer wieder neue Gedankenimpulse, die durchaus dazu beitragen, Tagesbegleiter zu werden.

Getragen von einzelnen Schwerpunkten wie Inspiration, Achtsamkeit, Sinnlichkeit, Kreativität, Liebe, Selbstliebe, Akzeptanz und Dankbarkeit eröffnet das Buch noch eine ganz andere Verwendungsmöglichkeit: Auf der Suche nach Unterstützung bei einem ganz speziellen Anliegen, findet sich eine Liste von seelischen Bedürfnissen bzw. Zuständen mit Seiten-Verweisen auf eine Meditation, die dazu passt.

Ein Buch, dessen optische Gestaltung mich überrascht aber auch fasziniert und mir sehr gut gefällt. Allerdings ist nach meiner Einschätzung in Bezug auf Christsein etwas Vorsicht angebracht:

Zum einen weisen die Buchseiten auf der Rückseite neben der wiederkehrenden Farbgestaltung auch ein Mandala, je nachdem, wie die Seiten aufgeschlagen werden, in der gleichen Farbe oder in unterschiedlichen Farben aus.

Die Anleitungen, Übungen und praktischen Aufgaben sind alltagstauglich, gut verständlich beschrieben und leicht umzusetzen. Allerdings sind auch Impulse vorhanden, die der Esoterik zuzuordnen sind.

Auch wenn einige Anleitungen mit Gott in Verbindung gebracht werden, so finden sich aber auch Verweise auf "die kräftigende Energie der Umgebung" oder auch "meine höchste Macht", die mich zum kritischen Nachfragen gebracht haben.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Liebe kennt keine Grenzen

Küsse im Sommerregen sind auch nur nass
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Die siebzehnjährige Saoirse steht – nach eigener Einschätzung – vor den Scherben ihres noch jungen Lebens: die Beziehung zu ihrer Freundin Hannah ist kläglich gescheitert, Herzschmerz pur. Die Eltern bieten ...

Die siebzehnjährige Saoirse steht – nach eigener Einschätzung – vor den Scherben ihres noch jungen Lebens: die Beziehung zu ihrer Freundin Hannah ist kläglich gescheitert, Herzschmerz pur. Die Eltern bieten keinen Zufluchtsort, wobei … benötigt man diese in dem Alter eigentlich noch??? Die Mutter, deren präsenile Demenz bereits so weit fortgeschritten ist, dass eine häusliche Betreuung und Pflege nicht mehr ausreicht und inzwischen in einem Pflegeheim lebt. Vom Vater, erneut heftigst verliebt und auf dem Weg in eine neue Ehe kann werde Zeit noch Interesse noch Verständnis erwartet werden. Also alles in allem sehr trübe Aussichten für die bevorstehende Sommerzeit, in der eigentlich alles luftig, fluffig und leicht sein sollte.


Doch dann kommt alles anders als es sich Saoirse in ihrem Riesenkummer vorgestellt hat und mit Ruby, deren Optimismus, Lebensfreude und auch Energie kaum zu bremsen ist, scheint doch tatsächlich auch für Saoirse die Sonne wieder in all ihrer Pracht ….


Von der Autorin mit großem Einfühlungsvermögen wurden zwei Protagonisten ins Leben gerufen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Abgesehen von völlig gegensätzlichen Filmvorlieben ein großer Kontrast zwischen der quirligen, abenteuerlustigen Frohnatur Ruby und der eher melancholischen, zurückhaltenden und verschlossen Saoirse. Und gerade aus dieser doch sehr unterschiedlichen Lebenseinstellung, wobei bei Soirse natürlich auch die problematischen Familienverhältnisse außer Acht gelassen werden dürfen, eröffnet sich ein amüsanter Lesespaß.

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