Sturmherz von Corinna Bomann
Inhaltsangabe/Klappentext
:
Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der Cornelia in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt: als leidenschaftliche junge Frau im Hamburg der frühen sechziger Jahre. Und als Opfer der schweren Sturmflutkatastrophe. Alexa beginnt zu ahnen, wer ihre Mutter wirklich ist. Als ein alter Freund von Cornelia auftaucht, ergreift Alexa die Chance, sich von der Frau erzählen zu lassen, die sie schließlich auch verstehen und lieben lernt.
Meine Meinung:
Sturmherz war das erste Buch das ich von Corina Boman gelesen habe. Ich kann jedoch schon jetzt sagen das es mit Sicherheit nicht das letzte war.
Eine bewegende Geschichte die Corina Bomann aufs Papier gezaubert hat, eine Geschichte die an die große Sturmflut in Hamburg zurückerinnert, aber auch eine Geschichte die zeigt das so eine Kathastrophe nicht nur Verwüstung zurück lässt sondern auch ganz andere Auswirkungen haben kann. Mich hat das Buch so sehr gefesselt das ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich fühlte mit den einzelnen Charaktern und zum Ende hin sah ich vieles aus einem anderen Blickwinkel. Eine tolle Geschichte mit Charakteren in die man sich reinversetzen konnte, mit denen man fühlte. Abgerundet wurde alles durch einen anschaulichen und flüssigen, fesselnden Schreibstil bei dem man zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselte.
Alexa ist 11 Jahre alt als ihre Mutter urplötzlich verschwindet. Drei Monate weiß keiner was mit ihr passiert ist, drei Monate voller Angst und Schrecken dann ist sie plötzlich wieder da, aber sie ist nur noch ein Schatten dieser selbst. Sie spricht nicht über diese drei Monate, keiner weiß was passiert ist aber alle haben an den Folgen zu knabbern. Sie entfremdet sich von ihrer Familie und keiner findet mehr Zugang zu ihr. Damit verändert sich alles und besonders Alexa hat an diesen Folgen zu knabbern. Die Mutter wird ihr immer fremder und die Jahre vergehen ohne das sich etwas am Verhältnis der beiden ändert. Als Alexas Mutter dann krank wird und ins Koma fällt muss Alexa sich entscheiden ob sie die Vormundschaft für die Mutter übernehmen will. Keine leichte Entscheidung die sie zu fällen hat.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. In dem einen wird die Geschichte des Mädchens Cornelia erzählt die keine leichte Kinder- und Jugendzeit hat. Als sie endlich die Möglichkeit hat ein neues Leben zu beginnen und aufzubauen macht ihr die Sturmflut einen Strich durch die Rechnung. Alles kommt anders wie sie denkt und sie steht auf einmal ganz alleine da und muss versuchen ihren Weg zu finden. In der Gegenwart liest man die Geschichte rund um Alexa die bis zu ihrem 11. Geburtstag glücklich und zufrieden mit ihrer Familie lebt. Dann ändert sich auch ihr Leben und erst als ihre Mutter ins Koma fällt wird das Rätsel um deren damaliges Verschwinden, aber auch ihr Verhalten danach aufgeklärt.
Durch die parallel laufenden Handlungsstränge bekommt man eine ganz andere Sicht auf Alexas Mutter Cornelia und man versteht langsam aber ganz warum alles so gekommen ist, aber warum die Mutter so handelte. Nicht alles konnte man verstehen, aber Cornelia kommt einem im Laufe der Zeit näher auch Alexa findet wieder Zugang zu der Mutter.
Die Geschichte war sehr bewegend geschrieben und ich hatte immer wieder Bilder vor Augen. Ich mochte die einzelnen Charaktere und besonders berüht hat mich wie sehr die Sturmflut das Leben von Cornelia und Richard verändert hat, aber auch wie Jahrzehnte später Alexa noch unter den Folgen zu leiden hatte. Oftmals schlich sich mir ein Tränchen ins Auge, aber am Ende des Buches war ich zufrieden.
Die einzelnen Charaktere haben mir sehr gut gefallen und das Buch wurde so geschrieben das man die Vergangenheit aus Sicht der jeweiligen Betroffenen gelesen hat und somit dann auch einen direkten Zugang zu den jeweiligen Charakteren bekam. Man verstand wieso die Vergangenheit einen so großen Einfluss auf die Gegenwart bekam, aber man konnte auch Cornelias Verhalten etwas besser verstehen. Durch die Rückblicke in die Vergangenheit lernte auch Alexa ihre Mutter neu kennen, besser verstehen und am Ende konnte auch sie ihr verzeihen.
Ein Buch das mich richtig bewegt und mitgenommen hat, aber auch das mir die damalige Sturmflut nochmals mit anderen Augen sehen lies. Ein Schicksal wie sie damals wohl auf der Tagesordnung waren und so wie sie Cornelias Leben verändert hat ging es wohl damals vielen anderen auch. Besonders gut gefallen hat mir auch das Alexa am Ende einem neuen Anfang entgegen blicken konnte und die Vergangenheit zufrieden hinter sich lassen konnte.
Ein Hingucker der besonderen Art war auch das Cover des Buches. Es passte, wie auch der Titel, sehr gut zum Inhalt.
Mein Fazit:
Ein spannendes und fesselndes Buch bei dem Liebe und Trennung eine große Rolle spielt und bei dem vieles anders ist wie es scheint. Von mir bekommt "Sturmherz" eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.