✎ Ava Reed - Wir fliegen, wenn wir fallen
Wir fliegen, wenn wir fallenIch wollte dieses Buch von Anfang an lieben. Das Cover fällt mir in einem Buchladen sofort auf. Der Klappentext sprach mich direkt an. Und ich muss sagen, dass ich dieses Mal durch die sehr vielen sehr ...
Ich wollte dieses Buch von Anfang an lieben. Das Cover fällt mir in einem Buchladen sofort auf. Der Klappentext sprach mich direkt an. Und ich muss sagen, dass ich dieses Mal durch die sehr vielen sehr positiven Rezensionen zusätzlich sehr angefixt wurde.
Mein letztes Buch hatte ich erst zur Hälfte beendet, da begann ich abends schon diese Zeilen zu lesen. Irgendeine Anziehungskraft machte es schwer, mich dieser zu entziehen.
Bereits von Anfang an hatte mich Ava Reed mit ihrem Schreibstil gepackt. Er ist nicht nur bildhaft und lebendig und haucht den Charakteren Leben ein, er berührt mich vor allem - mitten im Herzen. Er spricht mir aus der Seele und führt mir Alltägliches vor Augen, was ich manchmal lieber vergessen möchte oder leider auch hin und wieder vergesse..
Es sind nur so ganz kleine Kleinigkeiten, die das Gesamtbild für mich nicht perfekt machen: Eine zu oft wiederholte Wiederholung; eine Recherche, die präziser hätte ausgeführt werden können; Gefühle, die ein wenig vertieft hätten dargestellt werden können.
Aber die Geschichte rund um Yara und Noel ist für mich perfekt.
Ich liebe es, wenn ich junge Leute begleiten darf, die sich selbst erst entdecken und sich gegenseitig gerade kennenlernen. Die im Moment ein Verliebtsein erleben. Die unbeholfen und schüchtern sind. Die Fehler machen und hinterher ein schlechtes Gewissen haben. Die sich selbst am wenigsten verstehen.
Ich glaube, dass die Autorin es drauf hat, Geschichten fürs Herz zu schreiben - mir hat sie es mit “Wir fliegen, wenn wir fallen” jedenfalls bewiesen. Ich würde mir nur wünschen, wenn sie selbst auf ihre eigenen Zwischentöne ein wenig mehr hört - vor allem zum Ende hin.
©2017 Mademoiselle Cake
Zitate:
"Das Hauptmerkmal der Vergangenheit? Sie ist vorbei.
Das größte Problem daran? Das heißt noch lange nicht, dass sie uns loslässt." (S. 14)
"Ich habe es gewusst. Ich wusste, es wurde passieren, irgendwann.
Aber niemand kann dich auf den Moment vorbereiten, wenn das, was du weißt und ahnst,
wirklich eintrifft. Niemand kann dich darauf vorbereiten zu fallen - in ein Loch ohne Boden." (S. 26)
"Das Leben geht immer weiter, egal, ob alles gut wird oder nicht." (S. 29)
"[…] unser Herz zeigt uns, wer wir sind und wer wir sein können,
wenn wir den Mut finden, ihm zu folgen." (S. 39)
"Aber Worte kann man nicht zurücknehmen, sie bleiben, sind immer gesagt worden
und verstummen nicht plötzlich, nur weil man sich dafür entschuldigt.
Nein, sie klingen immer nach." (S. 47)
"Wir haben Angst, damit wir mutig sein können." (S. 66)
"So was nennt man dann wohl gegen sich selbst rebellieren.
Das kann ich gut." (S. 68)
"Manchmal sehen wir klarer, wenn wir unsere Augen schließen." (S. 89)
"Die Realität sitzt nicht gerne auf der Ersatzbank.
Nein, wenn du sie ignorierst, kommt sie auf dich zu,
schlägt dir ins Gesicht und sagt: Hier bin ich!" (S. 99)
"Meine Gedanken rasen im Wettlauf mit meinem Herzen." (S. 152)
"Das Leben besteht nicht nur aus vielen Enden, sondern vor allem aus vielen Anfängen." (S. 153)
"Zu viele Emotionen wirbeln durch mich hindurch." (S. 154)
"Wenn das Kartenhaus deines Lebens zusammenbricht,
liegt es an dir, es wiederaufzubauen - Stück für Stück." (S. 181)