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Veröffentlicht am 15.02.2022

So böse und gemein …

Die Stiefmutter
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Die Stiefmutter
Diane Jordan

So böse und gemein, das kann doch bloß die Stiefmutter sein. Und schon seit Kindesbeinen ist auch im Märchen die Stiefmutter immer die Böse. Ob das in meinem neuesten Thriller ...

Die Stiefmutter
Diane Jordan

So böse und gemein, das kann doch bloß die Stiefmutter sein. Und schon seit Kindesbeinen ist auch im Märchen die Stiefmutter immer die Böse. Ob das in meinem neuesten Thriller aus dem Goldmann Verlag wohl auch so ist? Ich versuche es jetzt herauszufinden. „Die Stiefmutter“ von Rebecca Fleet punktet auf den ersten Blick mit einem ansprechenden Cover. Als Leser sieht man ein Haus, das bis auf das obere linke Fenster, dunkel und bedrohlich oder irgendwie unheimlich wirkt. Dieser Eindruck wird noch durch das eben erwähnte Fenster, das im Gegenzug in grellem Licht mit menschlicher Silhouette zu sehen ist, verstärkt. Der Klappentext liest sich spannend. Die Autorin ist mir schon durch ihr Erstlingswerk „Das andere Haus“ bekannt und etwas vertraut. Der Schreibstil und die Wortwahl gefallen mir. Die Protagonisten Alex, Natalie und Jade sowie der geheimnisvolle fremde Mann, sind fein erdacht und gut beschrieben. Die Erzählperspektive mit den unterschiedlichen Blickwinkeln und Gesichtspunkten gefällt mir gut. Der Mythos der „bösen“ Stiefmutter ist perfekt herausgearbeitet und zwischen die Seiten des Taschenbuchs transportiert worden. Der Plot wirkt realistisch und nachvollziehbar. Der Spannungsbogen leidet zwar durch die künstlich langezogen Kapitel etwas, aber meinem Lese-Spaß geht trotzdem nicht verloren, denn ich mag den Plot. Als Krimi und Thriller-Vielleserin kann ich zwar einiges vorhersehen, trotzdem feiere ich das „bitterböse“ Büchlein und sein Ende.

Inhalt:
Sie ist jetzt Teil deiner Familie. In guten wie in schlechten Zeiten ...

Alex und Natalie sind glücklich verheiratet. Natalie hat Alex nicht nur über den Tod seiner ersten Frau hinweggeholfen, sondern ist auch eine liebevolle Stiefmutter für seine Tochter Jade. Doch eines Abends bricht in Alex' Abwesenheit ein Feuer im gemeinsamen Haus aus – und Jade überlebt nur knapp. Im Krankenhaus spricht sie von einem unheimlichen Mann, vor dem sie sich in dieser Nacht versteckt hat. Natalie bestreitet jedoch, dass ein Fremder im Haus gewesen sein könnte. Als Jade sich immer seltsamer verhält, beginnt Alex Nachforschungen anzustellen – ohne zu ahnen, dass dabei seine heile Welt in Flammen aufgehen könnte …

Die Autorin:
Rebecca Fleet lebt in London und arbeitet in der Marketingbranche. »Die Stiefmutter« ist ihr zweiter Roman.

Weitere Bücher:
Das andere Haus

Fazit: **** „Die Stiefmutter“ von Rebecca Fleet ist im Goldmann Verlag erschienen. Der Thriller hat 448 spannende und teils garstige Textseiten, die ich lesetechnisch genossen habe.




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Veröffentlicht am 13.02.2022

Flucht ins Safe House…

Safe House - Nirgends bist du sicher
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Diane Jordan
Safe House - Nirgends bist du sicher
Dieses Wochenende bietet sich geradezu verführerisch dazu an, um den neuesten Thriller “Safe House - Nirgends bist du sicher“ von Jo Jakeman zu beginnen. ...

Diane Jordan
Safe House - Nirgends bist du sicher
Dieses Wochenende bietet sich geradezu verführerisch dazu an, um den neuesten Thriller “Safe House - Nirgends bist du sicher“ von Jo Jakeman zu beginnen. Das Cover ist mystisch, dunkel und geheimnisvoll. Als Leser sieht man eine Frau, die dem Betrachter den Rücken zugewandt hat. Die langen Haare flattern im Wind. Im Hintergrund sieht man ein altes Stein-Cottage, das im letzten Licht mysteriös angestrahlt wird. Dazu in leuchtend-roten Lettern den Titel „Safe-House“ und das Wort Thriller, dass sich Gänsehaut aktivierend breit macht. Der Klappentext gefällt mir spontan. Die Protagonisten sind treffend gewählt und fein beschrieben. Steffi Finn alias Charlie Miller sowie ihr brutaler Lebensgefährte Lee, der auch gleichzeitig ein eiskalter Frauenmörder und Killer ist. Der Schreibstil und die Wortwahl sind der Thematik angepasst. Der Plot ist im Jahr 2017/18 angelegt und wird in der dritten Person geschildert. Verschiedene Perspektivwechsel machen das Buch für mich lesenswert und spannend. Allerdings fehlt mir etwas der letzte Kick, da es teilweise sehr klischeehaft und laaaaaangaaaatmig war. Nichtsdestotrotz finde ich die Schatten der Vergangenheit und das abgelegene Häuschen in Cornwall gut erdacht und ich mag natürlich auch die Landschaft dort gut leiden. Das „Katz und Maus Spiel“ das dort gespielt wird, ist zwar für erfahrene Leser nicht wirklich überraschend und neu, aber für Krimi-Neu-Leser durchaus spannend. Es gibt in diesem Thriller einige gute Gründe für die Protagonistin, sich eine neue Identität zuzulegen. In diesem Fall zahlt sie einen hohen Preis, wie ich finde, ohne vorher zu viel vorwegzunehmen, um dem nächsten Leser nicht den Lesespaß zu verderben.

Inhalt:
Nicht alle verdienen eine zweite Chance

Endlich kann Charlie Miller die dunklen Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen. In einem abgelegenen Häuschen in Cornwall, mit einem neuen Namen, einer neuen Identität. Hier weiß keiner von der schlimmen Tat, die sie vor zwei Jahren begangen hat. Doch kaum scheint ein Leben in Ruhe und Frieden in greifbarer Nähe, geschieht ein grausames Verbrechen. Charlie weiß: Jemand ist ihr auf der Spur. Jemand, der auf Rache sinnt für das, was sie getan hat.

Die Autorin:
Jo Jakeman wurde auf Zypern geboren und arbeitete lange in London, bevor sie mit ihrem Mann und ihren Zwillingsjungs aufs Land zog. 2016 gewann sie den Friday Night Live-Wettbewerb des York Festival of Writing. »Safe House« ist ihr erster Thriller bei Heyne.

Fazit: **** Der Thriller „Safe House-Nirgends bist du sicher“ von Jo Jakeman ist im Heyne Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 416 nervenkitzelige Seiten mit einem nicht ganz thrillermässigen, sondern vorausschaubaren Ende.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Serienmorde zur Zeit der Pariser Surrealisten …

Stadt der Mörder
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Stadt der Mörder
Um meinen neuesten Kriminalroman „Stadt der Mörder“ von Britta Habekost genial zu finden, muss ich etwas weiter ausholen und mich erst einmal ein wenig in die damalige Zeit einlesen und ...

Stadt der Mörder
Um meinen neuesten Kriminalroman „Stadt der Mörder“ von Britta Habekost genial zu finden, muss ich etwas weiter ausholen und mich erst einmal ein wenig in die damalige Zeit einlesen und mein Wissen auffrischen. Denn es geht etwas weit gefasst um den Surrealismus. Dieser ist meiner Meinung nach aus dem Dadaismus entstanden. „Dada“ wurde gegründet, um gegen das etablierte Bürgertum zu protestieren. Besonders gegen den Katholizismus und gegen den Nationalismus, soweit ich mich erinnere. Der Plot ist spannend und ansprechend geschrieben. Er entführt den Leser ins Paris um 1924. Die Protagonisten sind gut erdacht und fein beschrieben. Der kriegsversehrte Ermittler Julien Vioric könnte so durchaus zur damaligen Zeit gelebt haben. Aber auch die beiden Schwestern Lysanne oder Isabelle sind perfekt erdacht. Bildgewaltig beschreibt Britta Habekost die damalige düstere Zeit, recht stimmungsvoll. Dort tummeln sich zahlreiche Künstler des Surrealismus, die nach neuen Zielen suchen. Die Kunstrichtung „Dada“ war für viele ein seelischer Zustand und ein Ausdruck des Protests! Allerdings ohne eigenen Inhalt. Laut meines Wissens, wollten die Künstler des Surrealismus dagegen mehr erreichen. Frei, revolutionär und unabhängig sollte die neue Kunst sein. Das Buch beginnt mit einem Zitat von Louis Aragon, einem französischen Dichter, der durch Leo Tolstoi, Maxim Gorki oder Breton beeinflusst wurde und meines Erachtens gut passt. Die Kriminalgeschichte ist spannend und unterhaltsam aufgebaut. Fakten und Fiktion wechseln sich ab und zeichnen ein plastisches Bild der damaligen Zeit. Rauschgift, Morde, Paris am Abgrund, Künstler und einige schräge Vögel sind gekonnt miteinander kombiniert und ergeben einen feinen Krimi. Bürgerliche Normen werden ausgehebelt und verstören und faszinieren gleichermaßen. Das Cover sieht übrigens fantastisch aus. Mit Pariser Chic in goldener Schrift ausgestattet, der Titel und Autorenname. Neckisch, mit einem praktischen Lesebändchen, ebenfalls in Gold, wirkt es elitär und großartig. Das Deckblatt ist zweigeteilt, düster gehalten in schwarz-weiß, mit vielen grauen Schattierungen. Das Wahrzeichen der Eifelturm verschwindet angedeutet im Hintergrund. Darüber befindet sich ein Automobil aus den Zwanzigern, indem eine adrette, junge Frau in der offenen Tür wartet und zur Seite schaut, was sehr geheimnisvoll aussieht. Unten läuft ein Schattenriss-Mann, wahrscheinlich der Ermittler, über eine Brücke. Ein ansprechendes Szenario und eine feine Filmszene, die sofort mein Kopfkino anspringen lässt.

Inhalt:
Ein kriegsversehrter Ermittler, ein Mörder unter Künstlern und eine Stadt am Abgrund ...

Paris im Dezember 1924: Es ist ein bitterkalter Morgen, als die Leiche des sechzehnjährigen Clément Faucogney am Place du Panthéon entdeckt wird. Der Anblick des entstellten Körpers ist selbst für Ermittler Julien Vioric kaum zu ertragen – und er ist den Schützengräben von Flandern nur knapp entronnen. Die Beweise führen Vioric in die Passage de l’Opéra, zu einer jungen Frau, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester in größte Gefahr begeben hat. Doch noch weiß sie nichts davon. Sie ist bereits dem Charme der Pariser Dichter und der betörenden Schönheit der Stadt verfallen. Nicht ahnend, dass sie der Schlüssel zu allem ist. Nicht ahnend, dass sie bereits im Visier des Mörders steht ...
Bildgewaltig schreibt Britta Habekost über das historische Paris der Surrealisten, das von einem grausamen Serienmörder heimgesucht wird.

Die Autorin:
Britta Habekost, geboren 1982 in Heilbronn, studierte Literatur sowie Kunstgeschichte und arbeitete unter anderem als Museumsführerin. Schon früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für surrealistische Dichter wie André Breton und Louis Aragon, die sie in ihrem historischen Kriminalroman »Stadt der Mörder« gekonnt durch die Szenerie wandeln lässt. Wenn sie nicht gerade an einem Buch schreibt, reist sie mit ihrem Mann durch Asien.

Weitere Bücher:
Ein dunkles Spiel, Eine dunkle Lüge, Rieslingmord, Winzerfluch, Rebenopfer, Weingartengrab, usw.


Fazit: **** Der Kriminalroman „Stadt der Mörder“ von Britta Habekost ist im Penguin Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 464 Seiten, die mir sehr gut gefallen haben.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Kreuzstich kreativ …

Alter schützt vor Morden nicht
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Alter schützt vor Morden nicht: Kriminelle Geschichten

Mein neuestes Buch „Alter schützt vor Morden nicht“ – Kriminelle Geschichten von Helene Tursten kommt ein wenig Oldschool daher. Das Cover wirkt ...

Alter schützt vor Morden nicht: Kriminelle Geschichten

Mein neuestes Buch „Alter schützt vor Morden nicht“ – Kriminelle Geschichten von Helene Tursten kommt ein wenig Oldschool daher. Das Cover wirkt wie von früher und aus dem Handarbeitsunterricht. Witzig und passend gewählt, wie ich finde. Totenköpfe und Kreuze inbegriffen. Der Titel ist erhaben und die Haptik ist durch den angedeuteten Kreuzstich prima. Schwarz, rot, weiß als Farbschema vortrefflich gewählt, erinnert es ein wenig an das Märchen von Schneewittchen. Schwarz steht für mich hier für Nacht und Dunkelheit, aber auch für Trauer und Tod. Das rot signalisiert Gefahr, Aggression und Durchsetzungskraft. Kicher und das weiß, Frieden, Wahrheit, Klarheit und einen Neuanfang, eben weiß, wie Schnee. Die Protagonistin Maud ist 88 und hat keine weitere Familie. Dafür hat sie aber unliebsame Nachbarn, Ex-Liebhaber und Immobilienspekulanten, die ihr im Genick sitzen und ihr das Leben schwer machen, das kriminelle Energie auch aus dem Ohrensessel und in fortgeschrittenen Lebensphasen betrieben werden kann, zeigt die Protagonistin. Das Alter auch vor Morden nicht zurückschreckt, wird hier locker und kurzweilig in mehreren Geschichten wiedergegeben. Der Plot ist unterhaltsam und spannend aufgebaut. Die Wortwahl angemessen und treffend. Die Geschichte erinnert mich, irgendwie an den guten alten Kreuzstich aus vergangenen Tagen. Denn da ergibt sich ein feines, klares Kreuz, indem man von der Rückseite des Stoffes aus in das linke untere Loch einsticht. Weiter geht es dann vorsichtig und akkurat von der Vorderseite aus in das rechte obere Kästchen. Jetzt entsteht eine Diagonale. Diesen Vorgang wiederholt man so lange, wie es das Muster vorgibt. Cool von der schwedischen Queen of Crime Helene Tursten umgesetzt. Das schmale Taschenbuch ist lesetechnisch flott inhaliert. Die Seiten nach und nach abgearbeitet. Die Themen sind witzig und zeitgenössisch. Plötzlich mag man sich verwundert die Augen reiben und über die ein oder andere ältere Dame in der näheren Umgebung anders denken. Mir hat diese Auszeit vom Alltag jedenfalls sehr gut gefallen und daher empfehle ich das Büchlein gerne weiter. Besonders, da ich den schwarzen Humor mochte, der da immer wieder aufblitzte. Verbrechen, Krankheit, Tod sind ja sonst eher ernste Themen. Hier wurden sie satirisch und bewusst verharmlosend dargestellt. Als paradoxe Stilfigur war die 88 jährige Maud vortrefflich erdacht und beschrieben.

Inhalt:
Von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin Helene Tursten. Tatort Ohrensessel: Mit dieser 88-Jährigen rechnet niemand ...

Maud, 88 Jahre, keine Familie, keine Sorgen ... keine Skrupel, wenn es um einen kleinen Mord geht. Seit ihr Vater starb als sie 18 war, lebt Maud in der schönen geräumigen Altbauwohnung im Zentrum Göteborgs - mietfrei, dank eines eilig aufgesetzten und nicht ganz wasserdichten Vertrags. Damals erkannte Maud, dass aus Tragödien manchmal Gutes erwächst. Sie führt eine einsame Existenz, aber sie liebt ihr Leben. Hält es doch einige Abenteuer bereit. Oder sollte man besser Missgeschicke sagen? Weder Immobilienspekulanten noch verflossene Lieben oder unliebsame Nachbarn sind vor ihr sicher. Bis die Polizei kommt. Aber was kann die einer fast 90-Jährigen schon anhaben?
Die Autorin:
Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, ist eine der beliebtesten schwedischen Kriminalautorinnen. Ihre Serie um die Göteborger Kriminalinspektorin Irene Huss hat nicht nur viele Fans, sondern wurde auch erfolgreich verfilmt. Neben neuen Fällen für die junge Polizistin Embla Nyström veröffentlicht Helene Tursten auch sehr erfolgreich Bände mit Krimigeschichten.

Weitere Bücher:
Schneenacht, Der Novembermörder, Tod im Pfarrhaus, Der erste Verdacht, das Brandhaus, Der zweite Mord, Jagdrevier, Die Tote im Keller, Der im Dunklen erwacht, Feuertanz,

Fazit:
**** „Alter schützt vor Morden nicht – kriminelle Geschichten“ von Helene Tursten ist im btb Verlag erschienen. Das Büchlein hat 144 Seiten, die schnell zu lesen sind und mir Freude beim Lesen bereitet habe.





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Veröffentlicht am 26.10.2021

Crime ...

Verbrechen von nebenan
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Crime …

Verbrechen von nebenan: Die spektakulärsten Kriminalfälle aus dem Nr.1-Podcast- Mit 10 neuen Fällen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Diane Jordan

Als echte Krimi-Leserin habe ich ...

Crime …

Verbrechen von nebenan: Die spektakulärsten Kriminalfälle aus dem Nr.1-Podcast- Mit 10 neuen Fällen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Diane Jordan

Als echte Krimi-Leserin habe ich selbstverständlich auch eine große Schwäche für „true crime“ und gehöre damit wohl zu einer Vielzahl von weiblichen Fans mit dieser Vorliebe. Meine neueste Lektüre “Verbrechen von nebenan“: Die spektakulärsten True-Crime-Fälle aus dem Nr.1-Podcast von Philipp Fleiter passt daher perfekt in mein Lese-Beuteschema. Grins , diese Faszination für das „Böse“ habe ich allerdings nur in meinem eigenen sicheren Heim, mit genügend Abstand zum gefährlichen Täter. Das Buch ist super recherchiert und spannend geschrieben. Das Cover wirkt für mich ein wenig wie ein Ausschnitt aus einer alten XY-Sendung. Es ist in schwarz-weiß gehalten und wirkt auf mich etwas dunkel und bedrohlich. Inmitten des Titels, der weiss und erhaben aufgedruckt ist, schiebt sich ein kleines blutgetränktes Häuschen mit Tropfspuren in den Vordergrund. Die Farbe wirkt für mich sehr Adrenalin fördernd. Eine Notfallfarbe mit Alarmwirkung, jedenfalls für mich. Inhaltlich werden 15 Fälle, die für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit sorgten, thematisiert. Einige der Vorfälle sind mir bekannt und ich habe einige AH-Effekte beim Lesen, andere wiederum sauge ich begeistert auf, da sie neu für mich sind. Das die Taten (Fall 2, 1981) teils nicht ganz so aktuell sind und schon etwas zurückliegen, finde ich zwar etwas schade, es stört mich aber auch nicht wirklich. Gestartet wird mit einem Vorwort und als Leser erfährt man, wie Fleiter zum Podcast und später zum Buch kam. Für alle, die vielleicht nicht so wissen, was ein Podcast ist, versuche ich es einmal zu erklären. Das ist eine Sammlung von einzelnen Medienbeiträgen (Episoden), die meist im Radio zum Abruf angeboten werden. Im Buch sind die einzelnen Fälle fein wie in einer Akte dargestellt. Der Leser sieht zu Anfang meist eine Karte, um den Tatort und den Fall besser einordnen zu können. Dann folgen Fallname, Zeitpunkt und Tatbestand. Die einzelnen Fälle, wie zum Beispiel der „Kindermord von Mörlenbach“, „Die Bestie von Beelitz“ oder der “Kreuzworträtselmord“, um nur einige zu nennen, werden fesselnd beschrieben. Hin und wieder gibt es sogar ein paar schwarz-weiß Fotos zum aktuellen Fall in dem Buch, was mir als Fotografin natürlich besonders gut gefällt. Als Leser ist man hautnah am Geschehen dran. Das erzeugt selbstverständlich die ein oder andere Gänsehaut. Aber auch Schock und Unverständnis, wie man zu manchen Taten einfach so aus dem Nichts, zumindest für uns „Normalbürger“, so fähig sein kann. Besonders, wenn kleine Kinder die Opfer sind. Um so bewundernswerter finde ich, dass der Autor versucht hat, immer sachlich und distanziert zu bleiben. Der Schreibstil ist flüssig und die Wortwahl angemessen. Die Taten werden recht sachlich beschrieben. Unaufgeregt und nicht effekthaschend a la Bild, was ich positiv anmerken möchte.

Inhalt:
Die schlimmsten Verbrechen passieren meist nicht in der Großstadt, sondern direkt nebenan. Wenn die nette Nachbarin angeblich im Urlaub ist, in Wirklichkeit aber einbetoniert unter der Garage liegt oder wenn ein kleines Mädchen plötzlich spurlos vom elterlichen Bauernhof verschwindet, sind das Fälle, die man nicht vergisst. Radiojournalist Philipp Fleiter berichtet schon seit Jahren über Verbrechen und ihre Hintergründe. In seinem Nr.-1-True-Crime-Podcast »Verbrechen von nebenan« spricht er mit verschiedenen Gästen über die spannendsten Kriminalfälle im deutschsprachigen Raum. Das Besondere: Viele dieser Fälle werden zum ersten Mal überhaupt in einem Podcast besprochen. Seine Hörer lieben vor allem seine Stimme und seine gründliche Recherche. Jetzt erscheinen seine spektakulärsten Folgen plus zehn bisher unveröffentlichte Kriminalfälle und zahlreiche Experteninterviews erstmals als Buch.


Der Autor:
Philipp Fleiter wurde in Ostwestfalen geboren und wollte als Kind am liebsten »Wetten, dass ..?« moderieren. Stattdessen landete er beim Radio und wurde dort schnell zum Experten für Kriminalität. Anfang 2019 startete er den Podcast »Verbrechen von nebenan«, der schnell zu einem der erfolgreichsten deutschen Podcasts überhaupt geworden ist. Wenn Fleiter nicht gerade auf irgendeiner Bühne in Deutschland echte Kriminalfälle präsentiert, lebt er in Gütersloh.

Weitere: Podcasts

Fazit: **** „Verbrechen von nebenan“: Die spektakulärsten True Crime Fälle aus dem Nr.1- Podcast von Philipp Fleiter sind im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Buch hat 368 spannende und fesselnde Seiten.


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