Eine fantasievolle Geschichte über Geister und Rache
Der Klappentext fasst schon ziemlich gut zusammen, worum es in der Geschichte geht: Damit die Seelen verstorbener Menschen sicher in die Zwischenwelt gelangen, gibt es die Soulmen, die die Geister einfangen ...
Der Klappentext fasst schon ziemlich gut zusammen, worum es in der Geschichte geht: Damit die Seelen verstorbener Menschen sicher in die Zwischenwelt gelangen, gibt es die Soulmen, die die Geister einfangen und in die Zwischenwelt begleiten. Als arabische Abgesandte im Buckingham Palace ermordet werden, muss Jack den Auftrag übernehmen. Als er die Geister der Toten sucht, bemerkt er, dass die arabische Prinzessin noch lebt. Als er von einem schwarzen Wesen angegriffen wird, bleibt ihm nichts anderes übrig als Naima kurzerhand durch die Tür zur Zwischenwelt zu schubsen, um ihr Leben zu retten. Doch als er sie zurückholen will, ist das Tor bereits verschlossen und er muss einen anderen Zugang in die Zwischenwelt finden, denn nicht umsonst ist es verboten, eine lebende Person dorthin zu bringen.
Jack ist noch in der Ausbildung und soll eigentlich den Geist einer alten Frau hinüber begleiten, die ganz schön stur ist und sich nicht von ihren geliebten Katzen trennen will. Hier schafft der Autor einige amüsante Szenen, denn die alte Dame hat auch noch ein Auge auf ihren Soulman geworfen. Nicht nur mit seinem Humor kann Akram El-Bahay punkten, denn die Idee des Ministry of Souls und der Zwischenwelt hat mich auch sehr beeindruckt. Die Idee, dass jeder Mensch seine eigene Zwischenwelt formt, nämlich durch einen für ihn besonderen Ort, finde ich richtig gut. Auch das Zusammenspiel zwischen unserer Welt und der der Verstorbenen ist sehr fantasievoll und nachvollziehbar gestaltet.
>>Soulmen waren die vermutlich abergläubischsten Menschen der Welt. Es war wohl eine Berufskrankheit. Und wenig verwunderlich bei Leuten, die einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit unter Geistern verbrachten.<<, S. 209
Das Setting ist sehr atmosphärisch beschrieben, als Jack durch die düsteren Gassen des vergangenen Londons streift und das Gelände des Buckingham Palaces betritt. Auch die Kleidung und historische Begebenheiten wurden gekonnt in die Geschichte eingebettet. Im Kontrast zum viktorianischen Zeitalter bieten die orientalischen Aspekte, wie Naima und ihre Familie, Sagen aus der Wüste und der schwarze Schatten, der Jack zu Beginn der Geschichte angegriffen hat, eine tolle Abwechslung.
Fazit:
Mit „Das Schattentor“ hat Akram El-Bahay wieder seine beeindruckende Fantasie unter Beweis gestellt. Ich liebe die Idee der Zwischenwelt und der Soulmen! Das viktorianische Zeitalter und die orientalischen Aspekte bieten durch ihren großen Kontrast eine tolle Mischung. Der wunderschöne Schreibstil des Autors weckt eine außergewöhnliche Geschichte zum Leben. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es mit Jack und Naima weitergeht!