sehr zynisch-überzogen
Ich habe den Roman "Circle" nicht gelesen. War aber meiner Meinung nach kein Problem beim Verständnis von Every.
Der Plot an sich ist harter Tobak und schrammte für mich sehr nah an einer Real-Satire entlang. ...
Ich habe den Roman "Circle" nicht gelesen. War aber meiner Meinung nach kein Problem beim Verständnis von Every.
Der Plot an sich ist harter Tobak und schrammte für mich sehr nah an einer Real-Satire entlang. Das ist dann auch gleichzeitig mein Kritikpunkt, denn ich konnte mir einiges beim besten Willen nicht für die deutsche Gesellschaft und ihre Entwicklung vorstellen. Sicherlich wird es Menschen geben, die sich vor Online-Firmen gedankenlos entblößen und jede App feiern, egal, ob sie dadurch beobachtet, ausspioniert, ihrer Freiheiten und persönlichen Wünsche beraubt werden. Aber ich denke nicht, dass alle Gesellschaftsschichten dies klaglos so einfach schlucken werden. Die Monopolstellung eines Unternehmens wie Every kann ich mir leider gut vorstellen. Wenn man die Macht der 4 oder 5 reichsten Firmen der Welt sieht, dann ahnt man, dass diese uns schon jetzt versuchen zu beeinflussen und unser Kaufverhalten zu manipulieren. Aber es gibt durchaus auch Entwicklungen, die dem entgegen arbeiten und die in Every keine Erwähnung finden. Die Charaktere agieren übersichtlich und wenig überraschend. Die satirischen Momente waren mir fast zu wenig. Das Buch schwankt sehr zwischen dem Versuch ernst genommen zu werden und einem heftigen dystopischen Augenzwinkern. So ganz habe ich mich nicht reingefunden in den Plot.