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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2022

Ein starker und spannender Teil

Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg (Die Henkerstochter-Saga 5)
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Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg ist der fünfte Teil der Henkerstochter-Geschichten. Nun habe ich aus Versehen den falschen Band gelesen. Nun ja, jetzt ist es ebenso. Also zuerst Band 5 und ...

Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg ist der fünfte Teil der Henkerstochter-Geschichten. Nun habe ich aus Versehen den falschen Band gelesen. Nun ja, jetzt ist es ebenso. Also zuerst Band 5 und zur gegebenen Zeit dann Band 4 der Henkerstochter-Geschichten.

Worum gehts?

Der Scharfrichter von Schongau, Jakob Kuisl, wird von seinem jüngeren Bruder Bartholomäus, der Scharfrichter zu Bamberg ist, zu dessen Hochzeit nach Bamberg eingeladen. Obwohl die beiden ungleichen Brüder so gut wie keinen Kontakt haben, macht sich die komplette Schongauer Henkersfamilie, zu der auch Simon Fronwieser gehört, auf den Weg. Es ist durchaus eine besondere Hochzeit, denn der Bamberger Scharfrichter durfte damals eine Braut ehelichen, die einem anderen Stand als dem eigenen angehörte. Was war da los in Bamberg?

Schon während der Ankunft geschehen seltsame Dinge in Bamberg und kaum angekommen, befinden sich die Kuisl’s auch schon in den Fall verwickelt. Es wird gemunkelt, daß ein Werwolf in Bamberg sein Unwesen treiben, was Jakob Kuisl stark bezweifelt. Doch die Fakten sprechen erst einmal gegen Jakobs Meinung.

Der Autor schafft es wieder einmal, die historischen, sehr gut recherchierten Fakten in seinen Roman spannend einzuarbeiten. Dabei spannt er von Anfang an, den Spannungsbogen zum Bersten und ich habe auch nach kurzer Zeit einen Verdacht. Wäre da nicht der Autor, der mit Wendungen an den richtigen Stellen mich als Leser erstmal auf eine falsche Fährte lockt. Dies gelingt ihm bravurös.

Es kommen wirklich viele Charaktere im Roman vor, von denen allerdings kein Einziger auch nur ansatzweise langweilig erscheint. Spannend erzählt Oliver Pötzsch die Geschichte und fesselt mich, sodass ich kaum aufhören kann, weiterzulesen. Der einzige Wermutstropfen ist die Brutalität im Buch. Aber wahrscheinlich war das Leben um 1667 alles andere als ein Zuckerschlecken. Und unter diesen Umständen geht das am Ende in Ordnung. Wirklich gut gefallen hat mir die Darstellungen der einzelnen Charaktere, vor allem der drei Kirchenoberhäupter, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Natürlich gelingt am Ende die Aufklä des Falles, allerdings mit Wendungen, welche ich nicht erwartet hatte und einem guten Finale, das mich überraschte.

Wieder ein empfehlenswerter und spannender Henkerstochter-Teil.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Ein „must-read“ für alle true Crime Fans

Blut schweigt niemals
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Das erste Sachbuch zum Thema Cold Cases – Pflichtlektüre für alle True-Crime- und Krimi-Fans!
Die Akten „setzen schon langsam Schimmel an“ in den Archiven, so lange liegen die Fälle zurück. Und dennoch ...

Das erste Sachbuch zum Thema Cold Cases – Pflichtlektüre für alle True-Crime- und Krimi-Fans!
Die Akten „setzen schon langsam Schimmel an“ in den Archiven, so lange liegen die Fälle zurück. Und dennoch sind viele, allein in Deutschlanf ca. 1200 Fälle, noch immer ungeklärt.

Wenn keine Spur zum/zur Täter:In führt, wenn nichts mehr geht, wenn die Ermittlungen eingestellt werden müssen, dann spricht man von einem „Cold Case“. Die Gerichtsakten der „kalten Fälle“ vergilben in den Archiven der Ermittlungsbehörden, dicke, prall gefüllte Stehordner voller grausiger Details, mit Bildern blutbesudelter Leichen, zertrümmerter Schädel oder abgetrennter Körperteile. Und auf der letzten Seite findet sich stets der obligatorische Vermerk des Staatsanwalts: „Ein Täter konnte nicht ermittelt werden. Das Verfahren wird vorläufig eingestellt.“
Etwa 95 Prozent aller bekanntgewordenen Morde werden aufgeklärt. Zehn bis 20 Tötungsdelikte können pro Jahr hierzulande nicht aufgeklärt werden. Über tausend Fälle in den vergangenen Jahrzehnten. Diese „Cold Cases“ werden von Spezialisten der Mordkommission bewertet, ob Hinweise übersehen oder Ermittlungsansätze nicht erkannt worden sind, oder ob nun nach all den Jahren mit neuester Kriminaltechnik alte Asservate erfolgversprechend untersucht werden können.
In seinem Buch erzählt Stephan Harbort spektakuläre Cold Cases, die in der jüngeren Vergangenheit in Deutschland aufgeklärt werden konnten, und spricht dabei alle Facetten dieses Themas an – authentisch, spannend, empathisch, informativ.
Stephan Harbort, Jahrgang 1964, ist Kriminalhauptkommissa, führender Serienmord-Experte und Bestseller-Autor. Er sprach mit mehr als 50 Serienmördern, entwickelte international angewandte Fahndungsmethoden zur Überführung von Gewalttätern und ist Fachberater bei TV-Dokumentationen und Krimi-Serien.

(Soweit die Kurzbeschreibung des Buches)

Ein wirklich interessantes Buch. geschrieben ohne Schnörkel und ohne Schi-Schi.

Es wird nichts beschönigt, nichts dazugedichtet, nichts weggeleassen. Es ist einzig auf Tatsachen aufgebaut. Interessant, wie die Kriminaltechnik mit den neuesten Methoden, nach all den Jahren, es schafft die Fälle (meistens) aufzuklären. Dies geschieht allerdings nur dann, wenn ausreichend Zeit dafür vorhanden ist, oder die vermutlichen Verdächtigen noch leben.

Leider sind es auch Fälle, bei denen den Täter:Innen kein Mord bewiesen werden kann und somit gilt es nur als Totschlag, und der verjährt nunmal nach 20 Jahren. Leider. somit können die Täter:Innen nicht jedesmal belangt und “dingfest“ gemacht werden und leben weiterhin unter uns.

Meine Nachbarin, das unbekannte Wesen.


im Anhang befindet sich zusätzlich eine äußerst interessante und aufschlußreiche Statistik.

Ein tolles, kurzweiliges Sachbuch und eine absolute Leseempfehlung !

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Der spannende vierte Teil

Laienspiel
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Schon wieder ein “Kluftinger“? Ja tatsächlich! aber irgendwie bin ich angefixt vom “Klifti“ umd seiner Art und Weise. Auf den ersten Blick erscheint unser Kommisar ein rechter Grantler zu sein. aber man ...

Schon wieder ein “Kluftinger“? Ja tatsächlich! aber irgendwie bin ich angefixt vom “Klifti“ umd seiner Art und Weise. Auf den ersten Blick erscheint unser Kommisar ein rechter Grantler zu sein. aber man merkt schnell, dass er sein Herz am rechten Fleck hat. er ist eben ein wascheckter Allgäuer.

zur Geschichte:

:Lodenbacher, der Chef von Kommissar Kluftinger, tobt. Ausgerechnet bei ihnen im schönen Allgäu hat sich ein Unbekannter auf der Flucht vor der österreichischen Polizei erschossen. Verdacht: Er plante einen terroristischen Anschlag. Bloß wo? Nun muss Kluftinger nicht nur mit Spezialisten des BKA, sondern auch noch mit den Kollegen aus Österreich zusammenarbeiten. “Kruzifis“

Wieder sind es die Schreibweise, die Art und Weise, ihren Hauptprotagonisten grantig aber dennoch liebenswert in Szene zu setzen, die mir hier gefällt und weniger der eigentliche Kriminalfall. die Dialoge zwischen Dr. Langhammer und Kluftinger sind wirklich erfrischend. Natürlich darf die “gute Seele“ im Leben des Kommissars, seine Frau Erika, nicht vergessen werden zu erwähnen. Leicht naiv dargestellt aber sehr fürsorglich und ohne sie wäre der Kommisar Kluftinger völlig aufgeschmissen. Auch wenn sich der Kommissar meistens wieder selbst im Wege steht und sich meistens selbst in hochpeinliche Situationen bringt, ist er der Sympathieträger in der Geschichte.

Dieses Mal bekommt es das Team “Kluftinger“ mit Terroristen zu tun und das ausgerechnet im schönen aber vor allem im “beschaulichen Allgau“ zu tun. Und da dies nicht allein zu schaffen ist, eilt das BKA zu Hilfe, was unseren Kommissar in seiner Gemütlichkeit, seinem beschaulichen Allgäuer Alltag etwas aus der Bahn wirft. aber an Herausforderungen wächst man, auch der Kluftinger..

Mein Fazit:

ich mag den Schreibstil, die Art und Weise wie die Geschichte erzählt wird und ich finde die Geschichte ist bis zum Schluß spannend erzählt und endet in einem kleinen, atemberaubenden Showdown.

Für mich ist es bisher der spannendsde “Kluftinger-Fall“ bisher.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Herrlich unterhaltsamer Allgäu-Krimi

Erntedank
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Also nun endlich der zweite Teil der Kluftinger-Reihe. Es hat nun fast zwei Jahre gedauert, bis ich den zweiten Band gelesen habe. aber nicht weil mir der erste nicht gefiel, sondern vielmehr weil mein ...

Also nun endlich der zweite Teil der Kluftinger-Reihe. Es hat nun fast zwei Jahre gedauert, bis ich den zweiten Band gelesen habe. aber nicht weil mir der erste nicht gefiel, sondern vielmehr weil mein Stapel Ungelesener Bücher (SUB) immer größer wurde.

Wie immer zuerst kurz zum Inhalt ohne zuviel zu verraten:

Der Allgäuer Kriminalkommissar Kluftinger kann es nicht fassen: In einem Waldstück bei Kempten findet er eine Leiche, auf dessen Brust ein toter Rabe liegt; irgendwie arrangiert. Die Ermittlungen führen Kommisar Kluftinger in die Allgäuer Sagenwelt und die Zeit drängt, denn Klufti glaubt, dass das kein Einzelfall gewesen ist.

Er ist schon ein besonderer Menschenschlag, der Allgäuer an sich, aber Kommissar Kluftinger, von Kollegen nur “Klufti“ genannt, ist dann nochmals speziell. Er liebt die Kässpätzle seiner Frau über alles, ist knorrig, raunzt seine Mitmenschen gern kurz und knapp an, aber in Wahrheit ist er ein wirklich liebenswerter Kerl, der das Herz am rechten Fleck hat. Nur manchmal weiss der Kommissar halt nicht wohin mit seiner aufgestauten schlechten Laune. Er ist auch nicht der Beste im Lesen und Deuten von Körpersprache und bringt sich selbst damit in konfliktreiche Situationen, die teilweise nachdenklich stimmen und andererseits den Leser wieder sehr erheitern. Vor allem wenn “Klufti“ in seinen eigenen Allgäuer Dialekt verfällt. zusätzlich erschwert ihm das befreundete Ehepaar, allem voran Dr. Langhammer das Leben. „seufz, es kennt doch allad grad so oifach sei.“

Ich mag die Schreibweise von Klüpfl & Kobr. Die Art wie sie ihren Kommissar darstellen ist herrlich unterhaltsam für mich. Ich als gebürtiger Allgäuer, der bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr im Allgäu gelebt hat, kann die kauzige, knorrige Art vom Kluftinger vollkommen verstehen. „ma hats halt ou it leicht“!

Die einzelnen Kapitel sind nicht allzu lange, sodass es eine kurzweilige Geschichte bleibt. Auch die Dialoge zwischen Kluftinger und seiner Frau, oder zwischen Kluftinger und Dr. Langhammer sind immer wieder lesenswert. Mei, der Kluftinger tut sich halt insgesamt mit der Konversation mit Menschen etwas schwer, egal ob das in der Arbeit oder im privaten Bereich der Fall ist. Manchmal könnte man meinen, der Kluftinger sei ein rechter Grantler. was er aber nicht ist.

Mein Fazit:

Mit seinen eigenwilligen Ermittlungsmethoden öffnet und erlaubt der liebenswert-kantige Kommissar Kluftinger einen Blick hinter den Vorhang der „Allgäuer-Heilen-Welt-Idylle“ und deckt menschliche wie geschichtliche Abgründe auf. Für mich definitiv ein unterhaltsamer, regionaler und lesenswerter Krimi.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Spannend erzählter,zweiter Teil der waringham-Saga

Die Hüter der Rose
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Ich habe es endlich mal geschafft an der Waringham-Saga weiterzulesen und es nicht bereut.

Wie auch schon im ersten Teil „Das Lächeln der Fortuna“ gibt es jede Menge Protagonisten im Buch. Von daher ...

Ich habe es endlich mal geschafft an der Waringham-Saga weiterzulesen und es nicht bereut.

Wie auch schon im ersten Teil „Das Lächeln der Fortuna“ gibt es jede Menge Protagonisten im Buch. Von daher ist eine Agenda, sowie ein komplettes Verzeichnis aller im Buch vorkommenden Personen wieder hilfreich. So kann ich immer wieder nachschauen.

Rebecca Gablés Schreibstil gefällt mir und ist ebenso spannend, wie der erste Teil, auch wenn ich bei über 1100 Seiten die Befürchtung hatte, es könnte langweilig werden.

Aber durch die exzellente Recherche der Autorin bleibt dafür keine Zeit. Es ist eine brutale, aber auch eine spannende und interessante Zeit.

Der Krieg zwischen England und Frankreich zieht sich fast durch das gesamte Buch.

John, aus meiner Sicht der Hauptprotagonist, wenn man dies bei der Vielzahl an Personen überhaupt kategorisieren kann, ist aus meiner Sicht eine tolle Person. Er erlebt Höhen aber auch extrem viele, dunkle und vor allem schmerzhafte Tiefen. Ich habe mir immer wieder beim Lesen gedacht: „wieviel Schmerz kann ein Mensch ertragen“?

Ein für mich wunderbarer Nebenschauplatz ist das Pferdegestüt der Waringhams. Vor allem ihr Umgang mit den Pferden.

Leider scheint es in jedem Band einen Waringham zu geben, der aus dieser Art schlägt. Das ist für mich ganz klar Robert of Waringham.

Die Frauen in der Geschichte sind weiß Gott nicht beneidenswert, was leider der damalige Zeit geschuldet gewesen ist. Rechte für Frauen, gab es so gut wie keine und die Männer wurden leider nicht wirklich für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen.

Aus meiner Sicht gelingt es Rebecca Gablé diese dunkle, für mich grausame und brutale Zeit, überzeugend ehrlich, hervorragend recherchiert und doch auch an den richtigen Stellen mit einem Quäntchen Humor zu erzählen. Und so ist es für mich ein insgesamt gelungener zweiter Teil dieser Waringham-Saga.

Mein Fazit:

Für alle Fans historischer Romane ist das Buch ein absolutes Muss, allein schon aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds, der Intrigen, des Facettenreichtums des Romans und der hervorragenden historischen Recherche.

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