Nörgelpeter Günter Habicht erzählt
Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)Günter Habicht ist 63 und nach einem langen Berufsleben als Busfahrer verrentet. Das kam etwas unvermutet. Seine Aufgabe sieht er darin, überall Ordnung zu schaffen: unsachgemäß getrennter Abfall, E-Roller ...
Günter Habicht ist 63 und nach einem langen Berufsleben als Busfahrer verrentet. Das kam etwas unvermutet. Seine Aufgabe sieht er darin, überall Ordnung zu schaffen: unsachgemäß getrennter Abfall, E-Roller auf dem Gehweg – das geht gar nicht! Seine Frau Brigitte ist von diesem Verhalten völlig verärgert, „Nörgelpeter“ nennt sie ihn. Doch Günter hilft auch sehr gerne. Zum Beispiel im Baumarkt. Da kann er besser beraten als jeder der dortigen Mitarbeiter. Seine Wege kreuzen immer wieder die von Renate Bergmann, der Online-Omi, die wohnt nämlich in seiner Nachbarschaft.
Mit Renate Bergmann hat Autor Thorsten Rohde eine Kultfigur geschaffen, die sich bereits durch mehrere Bände geplaudert hat. Nun hat er eine neue Reihe begonnen mit dem Berufsnörgler Günter Habicht, der seine Aufgabe darin sieht, seine Umgebung zu erziehen. Gelegenheiten dazu finden sich zu Hauf. Dass sich Begegnungen zwischen Renate Bergmann und Günter Habicht ergeben, ist vor allem für jene Leser interessant, die beide Figuren kennen. Dabei werden auch mal Passagen aus anderer Sichtweise erzählt, die man bereits von Renate Bergmann kennt. Wie Renate Bergmann plaudert auch Günter Habicht aus seinem Leben. So entsteht eine Mischung, die ihn mal als Querulant, mal aber auch recht sympathisch erscheinen lässt. Manche seiner Erzählungen sind lustig, doch sie laden auch zu einem weiteren Nachdenken ein. So reiht sich eine Anekdote an die nächste. Auch wenn sich kein echter roter Faden ergibt, zeigt sich ein guter Einblick in das fiktive Leben des Rentners, der noch lange nicht zum alten Eisen zählen will.
Wer Renate Bergmann mag, wird auch von Günter Habicht begeistert sein. Mich hat das Buch gut unterhalten können, ich liebe den schrägen Humor des Autors und seine Figuren, die allesamt etwas skurril geraten sind und dabei doch auch zum Nachdenken anregen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.