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Veröffentlicht am 01.11.2021

Herz in Afrika verloren

Löwenherzen
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"Löwenherzen" von Gesa Neitzel ist eine Art Reisebericht, liest sich aber so spannend wie ein Roman.
Gesa ist verliebt, verliebt in den afrikanischen Kontinent und in ihren Freund Frank. Und in diesem ...

"Löwenherzen" von Gesa Neitzel ist eine Art Reisebericht, liest sich aber so spannend wie ein Roman.
Gesa ist verliebt, verliebt in den afrikanischen Kontinent und in ihren Freund Frank. Und in diesem Buch beschreibt sie ihren Weg, ihren Traum zu leben. Gemeinsam machen sie sich in ihrem auf Elli getauften Jeep auf die Reise durch verschiedene Länder in Afrika. Für beide ist es nicht der erste Besuch dort.
Das Buch setzt sich auch deshalb aus verschiedenen erlebten Reisen zusammen, die hier geografisch zusammengefasst werden. So reisen sie nacheinander durch Botswana, Namibia und Sambia. Wunderbar ist der Fototeil in der Mitte des Buches, der aber gerne etwas umfangreicher hätte sein können und noch mehr der Flora und Fauna einfangen. So wirken einige mehr wie Familienfotos.
Was ich sehr beeindruckend fand, ist der Mut der beiden, sich hier ein neues Leben und eine Zukunft aufzubauen. Auch die Hürden auf diesem Weg werden beschrieben.
Die Art und Weise, wie hier die Menschen und ihre Lebensumstände beschrieben werden, ist sehr lebensecht, hier hätte es gerne noch etwas tiefer gehen können. Die Tierwelt ist bedroht und das wird auch sehr oft angemerkt, auch wie man selber Hilfe leisten kann. Am meisten gefreut habe ich mich auf die Beobachtungen der Wildtiere dort vor Ort und die sind auch wirklich super gelungen und reichlich vorhanden. Ein wenig mehr Hintergrundwissen zu den einzelnen Tierarten wäre hier für mich sehr hilfreich gewesen.
Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen, weil es gut geschrieben ist und es schafft Fernweh zu wecken und eine große Neugier auf Afrika.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Gedankenspiele

Auszeit
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"Auszeit" von Hannah Lühmann beschreibt die Geschichte einer Freundschaft und einer Selbstfindung.
Henriette fühlt sich nicht wohl in ihrem Leben, beruflich fühlt sie sich nicht angekommen, ja noch nicht ...

"Auszeit" von Hannah Lühmann beschreibt die Geschichte einer Freundschaft und einer Selbstfindung.
Henriette fühlt sich nicht wohl in ihrem Leben, beruflich fühlt sie sich nicht angekommen, ja noch nicht mal auf dem richtigen Weg, ihr ungeborenes Kind ist nur noch eine schmerzhafte Erinnerung. Da bietet ihre beste Freundin ihr gemeinsame Zeit in einer Ferienhütte im Wald an. Die beiden Frauen reden, arbeiten und genießen die Natur. Hauptsächlich um ihr Kind, dass durch ihre Entscheidung nicht leben durfte, dreht sich ihre Trauer. Aber auch die Dissertation, die nicht so richtig Gestalt annimmt, liegt ihr auf der Seele.
Henriette hat das Gefühl, dass ihr das Leben insgesamt nicht gelingt und sie planlos nichts auf die Reihe kriegt. Teilweise hat sie sehr interessante Gedankengänge, dann zerfließt sie wieder in Mitleid mit sich selbst.
Das Buch hat interessante Ansätze und lässt sich gut lesen, aber irgendwie entglitt mir die Protagonistin mit ihren Gedanken immer mehr.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Bleiben oder Gehen

Wildtriebe
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"Wildtriebe" ist der Debütroman von Ute Mank und der ist ihr ausgesprochen gut gelungen.
Hier geht es um drei Frauen, aus drei Generationen, die auf einem Hof leben, der für jeden der drei etwas ganz anderes ...

"Wildtriebe" ist der Debütroman von Ute Mank und der ist ihr ausgesprochen gut gelungen.
Hier geht es um drei Frauen, aus drei Generationen, die auf einem Hof leben, der für jeden der drei etwas ganz anderes in ihrem Leben darstellt. Dieses Zusammenleben geht natürlich nicht ohne Konflikt, da hier ganz unterschiedliche Persönlichkeiten mit ganz verschiedenen Werten, Träumen und Wünschen aneinander geraten.
Die Probleme der Frauen werden in einem außergewöhnlichen Schreibstil beschrieben, man kann tief in die Leben eintauchen und die Charaktere kennenlernen. Trotzdem blieben sie mir etwas fremd.
Was mir sehr gefallen hat, war das eintauchen in das Leben auf diesem Bauernhof zu früheren Zeiten, die harte Arbeit und die Lebensumstände. Auch die Schwierigkeiten, wenn man aus diesem Leben ausbrechen wollte, was das für die folgenden Generationen bedeutete, sind eindrucksvoll dargelegt.
Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der alten Bäuerin und ihrer Schwiegertochter. Ganz einfach fiel mir das unterscheiden nicht immer, was den Lesefluss etwas störte.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Gefühlvoll und bewegend

Untermieter im Kopf
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"Untermieter im Kopf" von Angela Suter ist eine Novelle über die Begegnung zweier Menschen, die zwar kurz, aber umso intensiver und eindrücklicher war, die tiefe Spuren hinterlassen hat.
Wir begleiten ...

"Untermieter im Kopf" von Angela Suter ist eine Novelle über die Begegnung zweier Menschen, die zwar kurz, aber umso intensiver und eindrücklicher war, die tiefe Spuren hinterlassen hat.
Wir begleiten hier die sehr sympathische Protagonistin zu einem wiederkehrenden und wichtigen Kontrolltermin auf ihrem Weg durch die Stadt Zürich bis ins Klinikum. Ihre Gedanken werden hier sehr offen, ehrlich und humorvoll mitgeteilt.
Auch einen Termin hier hatte Tim, den sie kennenlernt und den weiteren Tag mit ihm verbringt. Emma erzählt ihm sehr viel von ihren Gedanken und auch Erinnerungen aus ihrm Leben und dadurch lernen auch wir sie besser kennen. Tim schweigt meistens, aber er ist ein guter Zuhörer. Die beiden mögen sich auf Anhieb sehr und treffen eine verbindliche Verabredung für den nächsten Termin in sechs Monaten.
Was an diesem Tag dann geschieht, ist sehr emotional und bringt einen beim Lesen dazu, über den Wert jeden einzelnen Tages, jeden netten Menschens, jedes Lächelns und liebes Wortes nachzudenken und es zu schätzen.
Die Autorin verwendet teils sehr poetische Worte und schafft es, das sehr ernste Thema trotz allem mit einer Prise Humor anzugehen.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Wer sagt die Wahrheit?

Ausweglos
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"Ausweglos" von Henri Faber ist ein Thriller/Krimi, der mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet.
Noah Klingberg wird verletzt neben der grausam ermordeten Nachbarin in deren Wohnung gefunden. Der ...

"Ausweglos" von Henri Faber ist ein Thriller/Krimi, der mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet.
Noah Klingberg wird verletzt neben der grausam ermordeten Nachbarin in deren Wohnung gefunden. Der Mörder hat ihn auf dem Dachboden abgefangen und gezwungen ihn zu seiner Frau zu bringen. Noah war der Meinung, die Nachbarin ist verreist. Am Tatort weist alles auf einen Serien-Killer hin, der vor Jahren aktiv war und nie gefaßt wurde. Deshalb setzt Kommissar Elias Blom alles daran, wieder in die Ermittlungen einbezogen zu werden.
Die einzelnen Handlungsstränge werden abwechselnd von Noah, seiner Frau, Elias und auch dem Täter verfasst. Dadurch kommt sehr viel Abwechslung in die Sichtweise. Die Spannung ist von Anfang an hoch, das Buch aber recht lang, deshalb gibt es ab und an auch ruhigere Passagen.
Was mir hier sehr gefallen hat, ist dieses Spiel mit der Psyche des Lesers. Hier wird doch öfter mal der Verdacht auf den Täter verschoben und durch mehrere Perspektivwechsel geändert. Bis zum Ende bleiben Schuldfragen ungeklärt. Das Ende ist auch mein einziger Kritikpunkt, das wirkte für mich etwas aufgesetzt und konstruiert. Alles in allem ein sehr spannendes Buch, wenn man sich darauf einlässt.

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