Gut gelungener zweiter Teil.
HexenfinsternisSpoilerwarnung! Rezension zum zweiten Teil der Hexenfinsternis Trilogie.
Willow Thomson würde zur Oberhexe ernannt, muss sich damit zu recht finden, dass ihre Liebsten sie angelogen haben und das ihre ...
Spoilerwarnung! Rezension zum zweiten Teil der Hexenfinsternis Trilogie.
Willow Thomson würde zur Oberhexe ernannt, muss sich damit zu recht finden, dass ihre Liebsten sie angelogen haben und das ihre Zukunft wohl vorbestimmt ist. Als wäre dies nicht genau muss sie nun mit ihren Gefährtinnen durch die Zeit reisen, um dem von einer dunklen Macht befallen Papst Anterus zu bekämpfen, denn solange er und seine Inquisition freie Hand hat, werden die Hexen niemals im Frieden leben können. So muss Willow einige Entscheidungen mit weit reichenden Folgen treffen. Wie viele Opfer muss sie geben?
Der zweite Band knüpft direkt an den ersten Band ein und wieder in diese Buchwelt einzutauchen gelingt recht schnell.
Willow ist nun die Oberhexe und hat somit einiges auf ihren Schultern zu tragen. Bereits im ersten Teil war ihre Verbundenheit und ihr Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Hexen erkennen, welche in diesem Band gut weiter ausgearbeitet wird. Ihr Zwiespalt zwischen sich nicht zu verlieren und harten, aber notwendigen, Entscheidungen zu treffen, kommt sehr gut rüber und ließ mich beim lesen so einiges an Sympathie verspüren. Ebenso entwickelt sie sich wohl immer weiter zu der Hexe, die sie sein muss, um die Inquisition auf zu halten.
Auch die Entwicklung in ihrer Beziehung zu Revena gefällt mir sehr gut, denn die Verbundenheit der beiden wirkt ziemlich authentisch und auch Revenas Wandlung ist schön mit zu verfolgen, wie sie sich Willow immer weiter öffnet. Aber gleichzeitig hat sie immer noch etwas mysteriös an sich, was sie ziemlich faszinierend macht.
Die Beziehung von Kate und Hunter hingegen kann ich kaum etwas abgewinnen, da diese für mich kein richtiges Fundament hat. Die beiden haben sich bislang zwei mal in Menschengestallt getroffen im ersten Band und im zweiten Band treffen sie sich wieder bei Vollmond und ich kann nicht verstehen, woher Kates unglaublich starke Gefühle für Hunter kommen. Bei Willow war ihre Faszination zu Revena von Anfang an da, zwar erschien mir deren Beziehung im ersten Buch auch sehr rasant vor, doch entwickelt sich diese gut in diesem Band. Wohingegen Kate und Hunter mir eher vorkommen von Null auf 100 in drei Sekunden. Hätten sie mehr Szenen zusammen gehabt, egal in welcher Gestallt, dann könnte sich mir ihre Dynamik und ihre Gefühle zueinander besser ergründen. Zudem scheint Kates „Liebe“ zu Hunter etwas sehr dominant in ihrem Denken zu sein, denn in einer Szene zum Beispiel geht es Willow ziemlich grottig und anfangs kommt Kate, um sie zu trösten, doch auf einmal kippt die Situation so völlig, dass Willow, die es ist, die Kate dann tröstet, wegen ihrer komplizierten Beziehung mit Hunter. Zwar verstehe ich die Misere an Hunters Wächter-Situation, doch fühlte es sich in diesem Moment für mich an, als würde Kate sich richtig in den Vordergrund drängen.
Eine anderer Knackpunkt sind, die wieder fehlenden Charakterbeschreibungen. So verschwimmen Carolin, Yasabell und Shantra immer noch in meinem Kopf und haben für mich keine wirkliche Charaktertiefe. Wobei Carolin sich durch eine bestimmte Tat von Shantra und Yasabell abhebt und schon bisschen individueller wirkt, doch Shantra und Yasabell könnten für mich beinah bereits dieselbe Figur sein.
Doch gab es, während der Handlung den ein oder anderen Plottwists, der noch mal Spannung in die ganze Sache rein bringt. Auch gehört Chester, trotz seinen nun bekannten Hintergrund, zu einer meiner liebsten Figuren, da seine Art etwas humorvolles und irgendwie heimeliges auf mich hat. Weswegen er zumeist ein kleines Highlight.
Alles in allem ein gelungener zweiter Teil, der zwar einige Schwächen aus dem Vorgänger weiter aufnimmt, doch auch größere Zusammenhänge herstellt und mich gespannt auf den finalen Band macht.