Jiara lebt in Hamburg zusammen mit ihrem langjährigen Freund Jonas. Ihre Semesterferien verbringt sie schon seit Jahren in Finale, in Italien. Dort arbeitet sie in der Trattoria ihres besten Freundes Dario. Jonas bleibt den Sommer über zu Hause. Da er neben seinem Studium in der Firma seines Vaters arbeitet. Jiara genießt ihre Sommer in Italien und nutzt sie zum Durchatmen. Doch in diesem Sommer ist es anders. Milo, Darios bester Freund aus Kindertagen, taucht auf und verdreht Jiara schon bei seiner Ankunft den Kopf. Ist das zwischen Jiara und Milo nur ein Sommerflirt oder wird Jiara ihrem durchgeplanten und strukturierten Leben in Deutschland den Rücken kehren?
Bei „Brausepulverherz“ handelt es sich um einen Liebesroman. Im Mittelpunkt stehen Jiara und Milo. Dieser Roman beschreibt die Gefühle zwischen den beiden und ihre Gedanken zueinander. Erzählt wird diese Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Jiara und Milo, jeweils in der Ich-Form. Das fand ich gut, denn so kann sich der Leser ein Bild von Jiaras und Milos Gefühls- und Gedankenwelt machen.
Der Schreibstil ist locker und modern. Er enthält viele Metaphern („italienische Schimpftriaden sind wie rosa Puderzuckerwolken“) und ist sehr bildlich und beschreibend. Was mir sehr gut gefallen hat, ist dass dieser Liebesroman nicht kitschig geschrieben ist. Es werden zwar viele Gefühle gezeigt, allerdings auf realistische Art und Weise. Die Dialoge zwischen Jiara und Dario sind anfangs flott und unterhaltsam. Im Laufe der Handlung wird es leider sehr selten lustig oder unterhaltend. Es geht meist nur um die Gefühle von Jiara oder Milo. Dadurch hat die Geschichte leider an Handlung verloren und der Leser fühlt sich, als hätte er nur eine Aufzählung von Gedanken und Gefühle vor sich. Das fand ich sehr schade. Gut an der Handlung fand ich, dass sie teilweise gerafft ist und dadurch nicht zu zäh wird. Dennoch konnte mich die Geschichte nicht packen und einen Leseanreiz gab es für mich kaum.
Die Charaktere in diesem Roman sind sehr gut ausgearbeitet und haben eine Persönlichkeit. Diese ist nicht starr, sondern verändert sich auch im Laufe der Handlung. Wodurch die Charaktere lebendig wirken. Jiara ist der Hauptcharakter. Sie ist liebenswert und sympathisch. Ihre etwas tollpatschige Art macht sie noch liebenswerter. Sehr gefallen hat mir an Jiara, dass sie im Laufe dieses Sommers eine Wandlung durchmacht und sich charakterlich weiterentwickelt. Sie wird selbstbestimmter und macht nicht mehr nur das, was andere ihr sagen oder von ihr verlangen. Der Leser leidet schon fast mit ihr mit, da sie sich entscheiden muss, ob sie in ihrer Vernunftsbeziehung bleibt, in der es mittlerweile etwas an Liebe fehlt. Oder ob sie alles hinschmeißt für eine aufregende Zeit mit einer Sommerliebe, die wie Brausepulver auf der Zunge ist – knisternd und prickelnd. Milo, der andere Hauptcharakter, bekommt in diesem Roman einige Spitznamen, beispielsweise Katastrophe, Mr. Rockstar oder Adonis. Diese Bezeichnungen beschreiben seinen Charakter und sein Erscheinen sehr gut. Doch auch er hat einen weichen Kern, den der Leser im Laufe der Geschichte erkennen wird. Selbst die Nebencharaktere erhalten in diesem Roman von Lastella ein Gesicht und werden detailliert beschrieben. Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir wirklich sehr gefallen.
Schlussfolgernd würde ich sagen, dass ich wohl wirklich kein Fan von Liebesromanen bin. Zusammenfassend kann ich über „Brausepulverherz“ sagen, dass es für meinen Geschmack zu viele Gefühle und zu wenig Handlung gab. (Ich habe keine Erfahrung mit Liebesromanen, vielleicht ist das immer so?) Ich hätte mir außerdem etwas mehr Unterhaltung und witzige beziehungsweise lustige Dialoge und etwas mehr Spaß gewünscht. Positiv bewerten kann ich an diesem Roman, dass die Charaktere gut ausgearbeitet sind und eine Persönlichkeit haben, die sich auch weiterentwickelt. Außerdem liest sich der Roman sehr angenehm. Letztendlich gebe ich diesem Roman drei von fünf Sternen. Da er gut geschrieben ist, mich allerdings nicht richtig gepackt hat.