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KerstinTh

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2017

Auf Föhr herrscht Salsa-Fieber

Die Insel tanzt
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Leevke Clausen lebt mit ihrem Vater, dem Reetdachdecker Jan, auf Föhr. Leevke Mutter ist vor neun Jahren gestorben, als Leevke gerade einmal ein Jahr alt war. Nun ist es Leevkes Wunsch, dass ihr Vater ...

Leevke Clausen lebt mit ihrem Vater, dem Reetdachdecker Jan, auf Föhr. Leevke Mutter ist vor neun Jahren gestorben, als Leevke gerade einmal ein Jahr alt war. Nun ist es Leevkes Wunsch, dass ihr Vater endlich wieder eine Frau findet. Dafür würde sie auch aufs Internat gehen. Da trifft es sich gut, dass Sina Hansen, die ehemalige Balletttänzerin, gerade zurück auf Föhr ist und dort eine Tanzschule für Salsa aufmacht. Jan beginnt zu tanzen und entdeckt unerkannte Talente an sich. Nur doof, dass er ausgerechnet mit Leevkes Lehrerin tanzen muss – die beiden haben sich doch gerade erst in die Haare bekommen…

Wieder einmal ein unterhaltsamer Föhr-Roman. Ideal für den Tag am Strand (oder im Garten) oder für unterwegs. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind sympathisch und man fühlt sich als Leser als Teil der Föhrer Insulaner. Auch wenn sie zunächst verschlossen rüberkommen, wird man später von ihrer offenen Art überrascht. Es war unterhaltend, die Föhrer dabei zu begleiten, wie sie Salsa lernen und somit auch lockerer werden. Was mir sehr an Janne Mommsens Büchern gefällt ist, dass immer wieder bekannte Charaktere (aus anderen seiner Bücher) auftreten oder erwähnt werden. So bildet sich ein Gesamtbild der Bewohner der Insel. Und irgendwie wirkt es so realer. Zusammenfassend kann ich sagen: das Buch war nett und es hat mir gefallen, aber begeistert und mitgerissen hat es mich nicht, deshalb erhält diese Unterhaltungslektüre von mir drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 25.05.2017

Nette Unterhaltung und ein Wiedersehen mit Oma Imke auf Föhr

Oma dreht auf
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Auf Föhr haben Imke, 77, Ocke, 67 und Christa, 57, eine WG gegründet. Zu Imkes 78ten Geburtstag soll eine große Fete stattfinden. Doch diese läuft aus dem Ruder. Imkes Bowle ist wohl zu stark geraten. ...

Auf Föhr haben Imke, 77, Ocke, 67 und Christa, 57, eine WG gegründet. Zu Imkes 78ten Geburtstag soll eine große Fete stattfinden. Doch diese läuft aus dem Ruder. Imkes Bowle ist wohl zu stark geraten. Ihre rund 100 Gäste betrinken sich hemmungslos und legen sich dann auch noch mit der Polizei an.

Bei diesem Roman handelt es sich um eine nette Unterhaltungslektüre. Super geeignet für einen Tag am Strand. Der Schreibstil ist leicht und angenehm. Die Kapitel sind recht kurz, so dass man es auch gut unterbrechen könnte. Dies muss allerdings nicht sein, da Geschichte einen mitreißt. Man fühlt sich selbst als Teil dieser großen Familie auf Föhr. Die Charaktere in diesem Buch erhalten ein Gesicht und kommen sympathisch rüber. Die Geschichte hat keinen besonderen Tiefgang, aber dafür einen umso größeren Unterhaltungswert. Von mir erhält dieser Roman drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Mittelmäßiger Thriller

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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William Oliver Layton-Fawkes, Wolf, arbeitet bei der Mordkommission in London. Eines Tages wird er zu einem Tatort gerufen. Dort finden die Ermittler eine Ragdoll, also eine Flickenpuppe, vor. Diese wurde ...

William Oliver Layton-Fawkes, Wolf, arbeitet bei der Mordkommission in London. Eines Tages wird er zu einem Tatort gerufen. Dort finden die Ermittler eine Ragdoll, also eine Flickenpuppe, vor. Diese wurde aus Leichenteilen von sechs verschiedenen Personen zusammengenäht und hängt marionettenartig von der Decke. Die Ermittler stehen vor dem Rätsel der unbekannten Identität der sechs Toten. Dann taucht auch noch eine Todesliste bei der Presse auf. Auf ihr stehen sechs Namen mit der Angabe des Todeszeitpunkts. Der Letzte auf der Liste ist William Oliver Layton-Fawkes.

Dieser Thriller konnte mich nicht richtig überzeugen. Die Handlung war zwar spannend und lange Zeit war der Täter unbekannt. Allerdings hat mir der Schreibstil nicht gefallen. Dieser ist sehr locker und lässig, wirkt aber auch leicht vulgär und trivial. Mir waren die Kommissare leicht bis sehr unsympathisch und ich konnte mich nicht in sie hinein versetzten. Auch kamen mir die Handlungen der Kommissare unrealistisch vor. Beispielsweise Wolf, der sehr aggressiv ist und mehrfach ausgerastet ist und in den Fall stark involviert ist, dennoch weiter ermitteln darf und es keine Konsequenzen für ihn gibt. Sehr gestört hat mich, dass ich anhand der Optik (Absatz) nur schwer bis gar nicht erkennen konnte, wann die Perspektive gewechselt wurde. Vielleicht lag das auch nur an der eBook-Version.
Ich wurde nicht so richtig warm mit diesem Thriller und die Art der Kommissare und ihre Sprache haben mich ziemlich gestört, dennoch war es spannend und deshalb erhält dieser Thriller von mir knappe drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Liebe oder Vernunft?

Brausepulverherz
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Jiara lebt in Hamburg zusammen mit ihrem langjährigen Freund Jonas. Ihre Semesterferien verbringt sie schon seit Jahren in Finale, in Italien. Dort arbeitet sie in der Trattoria ihres besten Freundes ...

Jiara lebt in Hamburg zusammen mit ihrem langjährigen Freund Jonas. Ihre Semesterferien verbringt sie schon seit Jahren in Finale, in Italien. Dort arbeitet sie in der Trattoria ihres besten Freundes Dario. Jonas bleibt den Sommer über zu Hause. Da er neben seinem Studium in der Firma seines Vaters arbeitet. Jiara genießt ihre Sommer in Italien und nutzt sie zum Durchatmen. Doch in diesem Sommer ist es anders. Milo, Darios bester Freund aus Kindertagen, taucht auf und verdreht Jiara schon bei seiner Ankunft den Kopf. Ist das zwischen Jiara und Milo nur ein Sommerflirt oder wird Jiara ihrem durchgeplanten und strukturierten Leben in Deutschland den Rücken kehren?

Bei „Brausepulverherz“ handelt es sich um einen Liebesroman. Im Mittelpunkt stehen Jiara und Milo. Dieser Roman beschreibt die Gefühle zwischen den beiden und ihre Gedanken zueinander. Erzählt wird diese Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Jiara und Milo, jeweils in der Ich-Form. Das fand ich gut, denn so kann sich der Leser ein Bild von Jiaras und Milos Gefühls- und Gedankenwelt machen.
Der Schreibstil ist locker und modern. Er enthält viele Metaphern („italienische Schimpftriaden sind wie rosa Puderzuckerwolken“) und ist sehr bildlich und beschreibend. Was mir sehr gut gefallen hat, ist dass dieser Liebesroman nicht kitschig geschrieben ist. Es werden zwar viele Gefühle gezeigt, allerdings auf realistische Art und Weise. Die Dialoge zwischen Jiara und Dario sind anfangs flott und unterhaltsam. Im Laufe der Handlung wird es leider sehr selten lustig oder unterhaltend. Es geht meist nur um die Gefühle von Jiara oder Milo. Dadurch hat die Geschichte leider an Handlung verloren und der Leser fühlt sich, als hätte er nur eine Aufzählung von Gedanken und Gefühle vor sich. Das fand ich sehr schade. Gut an der Handlung fand ich, dass sie teilweise gerafft ist und dadurch nicht zu zäh wird. Dennoch konnte mich die Geschichte nicht packen und einen Leseanreiz gab es für mich kaum.
Die Charaktere in diesem Roman sind sehr gut ausgearbeitet und haben eine Persönlichkeit. Diese ist nicht starr, sondern verändert sich auch im Laufe der Handlung. Wodurch die Charaktere lebendig wirken. Jiara ist der Hauptcharakter. Sie ist liebenswert und sympathisch. Ihre etwas tollpatschige Art macht sie noch liebenswerter. Sehr gefallen hat mir an Jiara, dass sie im Laufe dieses Sommers eine Wandlung durchmacht und sich charakterlich weiterentwickelt. Sie wird selbstbestimmter und macht nicht mehr nur das, was andere ihr sagen oder von ihr verlangen. Der Leser leidet schon fast mit ihr mit, da sie sich entscheiden muss, ob sie in ihrer Vernunftsbeziehung bleibt, in der es mittlerweile etwas an Liebe fehlt. Oder ob sie alles hinschmeißt für eine aufregende Zeit mit einer Sommerliebe, die wie Brausepulver auf der Zunge ist – knisternd und prickelnd. Milo, der andere Hauptcharakter, bekommt in diesem Roman einige Spitznamen, beispielsweise Katastrophe, Mr. Rockstar oder Adonis. Diese Bezeichnungen beschreiben seinen Charakter und sein Erscheinen sehr gut. Doch auch er hat einen weichen Kern, den der Leser im Laufe der Geschichte erkennen wird. Selbst die Nebencharaktere erhalten in diesem Roman von Lastella ein Gesicht und werden detailliert beschrieben. Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir wirklich sehr gefallen.

Schlussfolgernd würde ich sagen, dass ich wohl wirklich kein Fan von Liebesromanen bin. Zusammenfassend kann ich über „Brausepulverherz“ sagen, dass es für meinen Geschmack zu viele Gefühle und zu wenig Handlung gab. (Ich habe keine Erfahrung mit Liebesromanen, vielleicht ist das immer so?) Ich hätte mir außerdem etwas mehr Unterhaltung und witzige beziehungsweise lustige Dialoge und etwas mehr Spaß gewünscht. Positiv bewerten kann ich an diesem Roman, dass die Charaktere gut ausgearbeitet sind und eine Persönlichkeit haben, die sich auch weiterentwickelt. Außerdem liest sich der Roman sehr angenehm. Letztendlich gebe ich diesem Roman drei von fünf Sternen. Da er gut geschrieben ist, mich allerdings nicht richtig gepackt hat.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Die Tragödie einer Familie

Was ich euch nicht erzählte
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Thema dieses Romans ist der Selbstmord der jungen Lydia. Lydia Lee lebte in Ohio, USA, zusammen mit ihren Eltern – einer Amerikanerin und einem Sohn chinesischer Einwanderer – und ihren beiden Geschwistern ...

Thema dieses Romans ist der Selbstmord der jungen Lydia. Lydia Lee lebte in Ohio, USA, zusammen mit ihren Eltern – einer Amerikanerin und einem Sohn chinesischer Einwanderer – und ihren beiden Geschwistern in einer Kleinstadt. Eines Morgens erscheint Lydia nicht zum Frühstück. Ihre Mutter findet ein leeres Bett vor. Lydias Eltern sind sich zunächst sicher, dass sie entführt wurde. Sie verschließen die Augen vor der Wahrheit. Lydias älterer Bruder kennt die wahre Lydia. Er weiß, dass sie keine Freunde hatte und ausgegrenzt wurde – wie er auch.
In diesem Roman wird viel aus der Vergangenheit berichtet. Dadurch wird die Familiengeschichte aufgearbeitet und der Leser erhält einen Eindruck, wie es in der nach außen intakt wirkenden Familie zuging/zugeht. Schnell wird klar, dass alle Familienmitglieder Probleme haben. Der Vater, so wie die Kinder, haben es mit Ausgrenzung bezüglich ihrer asiatischen Herkunft zu tun. Die Mutter hätte gern ein anderes Leben geführt. Sie wollte Karriere machen, hat dann aber das getan, was ihre Mutter ihr empfohlen hat: eine Familie zu gründen. Nun begeht Marilyn den selben Fehler und möchte ihre Tochter zu einem Medizinstudium bringen, das Marilyn selbst nie machen konnte. Trieb sie damit ihre Tochter in den Selbstmord? Dieser Roman zeigt auf, dass viele Menschen nicht ihren Traum oder Wunsch leben, sondern sich an die Bedürfnisse ihrer Partner/Umgebung anpassen.
Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich leicht lesen. Mir war es allerdings zu wenig Handlung und zu viele Gedanken und unerfüllte Wünsche der Charaktere. Keiner der Charaktere scheint auch nur ein bisschen mit seinem Leben zufrieden zu sein. Erzählt wird der Roman aus verschiedenen Perspektiven, so dass der Leser die Gedanken aller Charaktere kennenlernt. Da ich mit diesem Buch nicht wirklich warm geworden bin erhält dieser Roman von mir drei von fünf Sternen.