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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2021

In der Erde verwurzelt

Das Flüstern der Feigenbäume
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Die türkische Schriftstellerin Elif Shafak, lebt seit ein paar Jahren im Großraum London. Sie hat für ihre Werke schon viele Preise gewonnen.

Mit dem Roman „Das Flüstern der Feigenbäume“ hat sie wieder ...



Die türkische Schriftstellerin Elif Shafak, lebt seit ein paar Jahren im Großraum London. Sie hat für ihre Werke schon viele Preise gewonnen.

Mit dem Roman „Das Flüstern der Feigenbäume“ hat sie wieder einen brillantes Werk geschaffen. Ich habe es als Hörbuch genossen, das von Eva Mattes und Joachim Schönfeld gesprochen wird.
Die Beiden haben die Stimmung des Romans besonders werden lassen.

Es gibt zwei Erzählebenen. 1974 erleben wir den Bürgerkrieg auf Zypern.
Der Grieche Kostas und die Türkin Defne verlieben.
2010 ist ihre 16jähtige Tochter Ada die Hauptperson.

Dann gibt es noch die den prächtigen Feigenbaum, der durch eine Taverne wächst und seine Meinung erzählt. Das ist einfach wunderbar.
Elif Shanak schreibt gute Literatur, die auch noch gut unterhält. Dieser Roman war der zweite den ich von ihr gelesen habe und ich war wieder begeistert.



Veröffentlicht am 27.10.2021

Eindrucksvoll

Ein Sohn der Stadt
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Der Schriftsteller Kent Haruf konnte mich schon mit einigen Romanen begeistern.
Mit dem neuen Roman „Ein Sohn der Stadt“ hat er es wieder geschafft.
Dieser Roman ist Kent Harufs erster Roman aus der fiktiven ...


Der Schriftsteller Kent Haruf konnte mich schon mit einigen Romanen begeistern.
Mit dem neuen Roman „Ein Sohn der Stadt“ hat er es wieder geschafft.
Dieser Roman ist Kent Harufs erster Roman aus der fiktiven Stadt Holt in Colorado.
Ich hatte nicht mehr mit einem Roman von ihm gerechnet, da er leider schon 2014 gestorben ist.
Auch in diesem Roman waren die Personen wieder normale Menschen, mit Fehlern und Schwächen. Dadurch konnte mich der Autor immer wieder erreichen. Mit geschickt gewählten Worten bringt er uns die Personen und das Städtchen nahe.

Vor 8 Jahren war der Footballstar Jack Burdette verschwunden. Jetzt ist er plötzlich wieder da, als wenn nichts gewesen wäre. Was für ein Drama.
Jack Burdette hat sich zum Schlechten verändert.
Mich hat der Roman wieder gefesselt. Er ist zeitlos und locker. So ist gute Literatur.

Veröffentlicht am 20.10.2021

Fischmann

Unter Wasser atmen
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„Unter Wasser atmen“ ist der erste Roman der in Peking geborenen Schriftstellerin An Yu.
Sie hat einen guten Schreibstil.
Der Schauplatz der Geschichte ist Peking und das ländliches Gebiet in Tibet.

Die ...



„Unter Wasser atmen“ ist der erste Roman der in Peking geborenen Schriftstellerin An Yu.
Sie hat einen guten Schreibstil.
Der Schauplatz der Geschichte ist Peking und das ländliches Gebiet in Tibet.

Die Protagonistin Jia Jia findet ihren Mann tot in der Badewanne. Bei ihm findet sie eine Zeichnung eines Fisches mit Männergesicht. Sie ist künstlerisch gebildet, ihr Mann wollte aber nicht, das sie arbeitete. Allerdings lässt er sie ziemlich mittellos zurück.

Um das Rätsel des Fischmanns zu lösen, fährt sie nach Tibet.
Die Autorin lässt Yia Yia vom Wasser und dem Fischmann träumen. Es wird in Tibet etwas fantastisch.
Sie konnte mich mit dieser Geschichte packen.
Der Roman ist gut lesbar mit guter Prosa.




Veröffentlicht am 19.10.2021

Deutsche schwarze Frauen

Schwarzes Herz
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Die Autorin Jasmina Kuhnke hat einen senegalesischen Vater und eine kroatische Mutter. Sie ist in Deutschland geboren.
Ihr Roman „Schwarzes Herz“ hat eine schwarze Protagonistin. Vieles aus dem Roman ...



Die Autorin Jasmina Kuhnke hat einen senegalesischen Vater und eine kroatische Mutter. Sie ist in Deutschland geboren.
Ihr Roman „Schwarzes Herz“ hat eine schwarze Protagonistin. Vieles aus dem Roman hat sie selber erlebt.
Sie erleben beide viel Rassismus. Es ist erschütternd, das es in Deutschland soviel Hass und Hetze gibt.
Das Buch beginnt mit Gewalt in der Ehe. Dann erfahren wir von den Misshandlungen des Kindes durch ihren Stiefvater. Auch in der Schule erlebt sie Rassismus. Das sie dann an einen Schläger als Ehemann gerät, ist krass.

Die Autorin hat einen passenden Schreibstil. Ich konnte alles genau mit empfinden. Durch die Anfeindungen müssen die schwarzen Frauen stark sein. Es erschreckt mich immer wieder.
Und wenn man dann liest, das die Autorin im Netz terrorisiert wird und sogar ihre Adresse bekannt wird, damit sie weiter bedroht wird, ist das einfach schrecklich.

Dieses Buch ist wichtige Lektüre, die man lesen sollte.

Veröffentlicht am 13.10.2021

Hungersnot

Grace – Vom Preisträger des Booker Prize 2023 ("Prophet Song")
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Der irische Schriftsteller Paul Lynch beschreibt in seinem Roman „Grace“ die große Hungersnot 1845 aus seiner Heimat.

Der Roman beginnt sehr dramatisch. Da hatte ich die gleiche Angst wie Grace selber. ...



Der irische Schriftsteller Paul Lynch beschreibt in seinem Roman „Grace“ die große Hungersnot 1845 aus seiner Heimat.

Der Roman beginnt sehr dramatisch. Da hatte ich die gleiche Angst wie Grace selber.

Es ist eine erschreckende Erfahrung, zu was Menschen fähig werden, wenn der Hunger so stark ist.

Die Mutter schickt Grace in Jungeinkleidung weg, sie muss sich selber um Essen und Arbeit kümmern. Es wird eine wahre Odyssee durchs Land.

Der Autor hat das sehr authentisch mit gutem Stil geschrieben. Allerdings ist es keine leichte Kost, es ist ein düsterer Roman. Man spürt die Kälte und den Hunger. Es gibt auch fantasievolle Dialogen die Grace mit ihrem kleinen Bruder führt.
Es ist ein Roman, der keine Hoffnung aufkommen lässt. Die Geschichte ist außerordentlich bedrückend.
Das Cover passt zu der Stimmung Irlands.