Cover-Bild Die Übersetzerin
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 30.09.2021
  • ISBN: 9783751709842
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Jenny Lecoat

Die Übersetzerin

Roman
Anke Kreutzer (Übersetzer)

Jersey, 1940. Als Hedy eine Stelle als Übersetzerin für die deutschen Besatzer der Kanalinsel antritt, weiß niemand, dass die junge Frau Jüdin ist. Während sie durch heimliche Akte des Widerstands versucht, gegen die Nazis aufzubegehren, verliebt sie sich ausgerechnet in den deutschen Wehrmachtssoldaten Kurt, der ihre Gefühle erwidert. Doch Hedys Identität bleibt nicht lange verborgen. Gemeinsam mit Kurt und einer guten Freundin schmiedet Hedy einen mutigen Plan, um ihren Verfolgern zu entkommen ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2021

Eine Geschichte nach wahren Begebenheiten

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Inhalt (Klappentext)

Jersey, 1940. Als die junge Hedy erfährt, dass im Lager der Deutschen eine Übersetzerin gesucht wird, ist das ihre letzte Chance. Seit Wochen hat sie kaum etwas gegessen, und eine ...

Inhalt (Klappentext)

Jersey, 1940. Als die junge Hedy erfährt, dass im Lager der Deutschen eine Übersetzerin gesucht wird, ist das ihre letzte Chance. Seit Wochen hat sie kaum etwas gegessen, und eine andere Arbeit wird sie auf der von Nazis besetzten Insel nicht finden. Denn Hedy ist Jüdin - was im Lager niemand weiß. Während sie nun alles daransetzt, unentdeckt zu bleiben, verliebt sie sich ausgerechnet in einen Wehrmachtssoldaten. Doch sosehr sie sich zu Kurt hingezogen fühlt, weiß sie auch: Diese Liebe könnte für sie beide tödlich enden. Als Hedys Deckung schließlich auffliegt, bleiben dem Paar nur wenige Stunden, um ein Versteck für Hedy zu finden. Gemeinsam mit einer mutigen Freundin fassen sie einen ungeheuerlichen Plan …

Meine Meinung

Schon als ich das Buch erstmals in der Programmvorschau des Lübbe Verlags entdeckt habe, hat mich der Klappentext sehr neugierig gemacht und ich wollte gerne mehr über die Geschichte erfahren. Eigentlich gehören historische Romane nicht zu den Genres, die ich häufiger lese, aber irgendwie hatte ich dann doch Lust mal wieder etwas anderes zu lesen.

Als ich das Buch bei der Bloggerjury angefragt habe, wusste ich noch nicht, dass das Buch tatsächlich auf einer wahren Geschichte beruht. Das ganze spielt sich auf den Kanalinseln, genauer gesagt auf Jersey, ab. Die Autorin, Jenny Lecoat, wurde 15 Jahre nach Ende der Besatzung der Kanalinseln durch die Nazis auf Jersey geboren und so sagt sie selbst, ihr sei die Geschichte der Inseln immer sehr präsent gewesen.

Die Geschichte beginnt wie der Klappentext schon sagt im Jahre 1940 und endet erst nach der Besatzung 1946. Die Autorin deckt hier also sechs Jahre auf nur knapp 300 Seiten ab und anfangs war ich ehrlich gesagt skeptisch, wie sie das authentisch und ohne große Lücken schaffen sollte. Und doch ist es ihr letztlich gut gelungen.
Zugegebenermaßen ging es mir anfangs noch etwas schnell. Wir werden in das Geschehen des Sommers 1940 hineingeworfen und erleben Hedys Angst vor der unvermeidlichen Besatzung der Kanalinseln. Hedy ist aus Österreich geflohen, denn als Jüdin war sie in Wien nicht mehr sicher. Sie dachte, sie wäre es in Jersey, aber nun muss sie abermals um ihre Sicherheit bangen.
Schon zum zweiten Kapitel hin gibt es dann einen Zeitsprung ins Jahr 1941 und wir erleben Hedys beginnenden Überlebenskampf mit. Der Antisemitismus des Nazi-Regimes und die Einschränkungen für Juden nehmen bereits Form an und unsere Protagonistin hat Probleme sich ohne eine Arbeit über Wasser zu halten - besonders nachdem sie offiziell als Jüdin klassifiziert wurde.
Als Dorothea, die neue Freundin ihres einzigen Freundes Anton, ihr schließlich von einer Stelle als Übersetzerin für die Nazis erzählt, schlägt sie diese Option erstmal aus - aber letztlich ist es doch ihre einzige Chance…

Bei ihrer neuen Stelle als Übersetzerin lernt sie dann den Wehrmachtsoffizier Kurt kennen, der wohl ein Auge auf sie geworfen hat. Er weiß allerdings nicht, dass sie Jüdin ist und so glaubt Hedy, dass er wie alle anderen Nazis ist. Aber schon bald merkt sie, dass er ebenso wenig von der Ideologie der Nationalsozialisten hält wie sie selbst und es nie seine freie Entscheidung war, sich der Wehrmacht anzuschließen.
Die Liebesgeschichte spielt eine größere Rolle in der Geschichte als ich zuvor erwartet hatte. Zwar wird aus dem Klappentext schon klar, dass es eine geben wird und sie besonders am Ende noch eine zentrale Rolle spielen wird, aber es ging schon sehr schnell los und die Beziehung entwickelte sich in einem relativ schnellen Tempo, nachdem sie sich einmal kennengelernt hatten. Deshalb habe ich auch erst noch ein wenig gebraucht, um mit den beiden als Paar warm zu werden, aber letztlich habe ich sie doch ins Herz geschlossen.

Was ich sehr gerne mochte, ist, dass die Autorin hier mehrere Seiten aufgezeigt hat. Einmal haben wir Hedy und die Kanalinsulaner, die hilflos mitansehen mussten, wie ihr Zuhause besetzt wurde und ihnen sogar das notwendigste zum Leben verweigert wurde. Und dann gibt es die Nazis, die genau dafür verantwortlich sind.
Obwohl nun alles ganz klar wirkt, hat Jenny Lecoat hier ganz deutlich gemacht, dass dies weder für alle Insulaner noch für alle Wehrmachtssoldaten galt. Da gab es zum Beispiel die Insulaner, die sogar ihre Nächsten verraten würden und etwas zu engagiert den Nazis geholfen haben bzw. ihren Anweisungen nachgegangen sind. Ebenso gab es Leute bei der Wehrmacht, die ganz und gar nicht einverstanden waren mit den ganzen Maßnahmen des Regimes und Hitlers Visionen.
Wieso diese dennoch Folge leisten mussten, zeigt uns Kurts Geschichte zu gut. Ursprünglich wurde er gar nicht zum Soldaten ausgebildet sondern zum Ingenieur in einer Schiffswerft - bis das Regime sie zwang stattdessen Panzer zu warten.
Und obwohl die Autorin auch diese anderen Einstellungen der Menschen zeigt, wird genauso gut deutlich, wie verbittert manche Nazis die Ideologien verteidigten und Juden am liebsten tot sehen wollten.

Auch der harte Kampf ums Überleben wurde sehr authentisch beschrieben. Die Geschichte wird zunehmend trister, grauer und beinahe schon hoffnungslos. Man kann gar nicht anders als Mitleid und gleichzeitig Bewunderung für die Menschen zu empfinden. Die Geschichte geht einem sehr Nahe und auch wenn es zentral um Hedy und Kurt geht, verfolgen wir als Leser die Schicksale vieler Menschen, die auf verschiedensten Seiten stehen.

Fazit

Obwohl sich die Liebesgeschichte für meinen Geschmack teilweise etwas schnell entwickelt hat, konnte mich die Geschichte insgesamt von sich überzeugen und bin froh, dass mich der Klappentext auf das Buch aufmerksam gemacht hat. Ich glaube, dass die Geschichte auch für die Leute geeignet ist, die für gewöhnlich eher weniger oder noch keine historischen Romane gelesen haben. Das Buch ist nicht zu anspruchsvoll und der historische Kontext wurde von der Autorin sehr gut erklärt, ohne zu ausschweifend zu sein.

Bewertung

4/5☆


Vielen Dank an den Lübbe Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.♡

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Eine geheime Liebesgeschichte

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„Die Übersetzerin“ von Jenny Lecoat ist ein historischer Roman, beruhend auf wahren Begebenheiten während der Zeit des zweiten Weltkriegs.
In erster Linie geht es um die Liebesgeschichte zwischen der jungen ...

„Die Übersetzerin“ von Jenny Lecoat ist ein historischer Roman, beruhend auf wahren Begebenheiten während der Zeit des zweiten Weltkriegs.
In erster Linie geht es um die Liebesgeschichte zwischen der jungen Jüdin Hedy und Kurt, einem Offizier der Wehrmacht.
Hedy muss auf der von Nazis besetzten Kanalinsel Jersey als Übersetzerin arbeiten, um über die Runden zu kommen. Dort lernt sie den Soldaten Kurt kennen und lieben. Ihren Eintrag „J“ versucht sie vor ihm geheim zu halten.
Die Landschaft Jerseys wird sehr bildhaft beschrieben und man kann sich diese sehr gut vorstellen. Auch die Charaktere der beiden Protagonisten wurden sehr detailliert gezeichnet. In beide konnte ich mich gut einfühlen. Hedy ist unglaublich mutig, hat einen sehr starken Überlebenswillen und auch ihre Ecken und Kanten. Das macht sie sehr glaubwürdig.
Die körperliche Anziehung der beiden wurde sehr authentisch geschildert, die emotionale Verbindung der beiden hätte aber noch deutlicher herausgearbeitet werden können.
Es ist der Autorin gelungen, die Atmosphäre von Hunger, Kälte, Verzweiflung gut einzufangen und die Haltung der Nazis darzustellen. Ihr Schreibstil ist ansprechend und flüssig.
Zum Ende hin wurde es leider etwas langatmig und auch beim Tiefgang der Geschichte wäre noch Luft nach oben gewesen. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Blieb hinter meinen Erwartungen zurück

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"Die Übersetzerin" Jenny Lecoat basiert auf wahren Begebenheiten und sie spielt zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges.
In ihrem Buch geht es um die Jüdin Hedy Bercu, die vor den Nazis aus Österreich floh ...

"Die Übersetzerin" Jenny Lecoat basiert auf wahren Begebenheiten und sie spielt zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges.
In ihrem Buch geht es um die Jüdin Hedy Bercu, die vor den Nazis aus Österreich floh und auf Jersey, einer der Kanalinseln Zuflucht findet.
Als die Nazis auch Jersey besetzen, wird es für Hedy wieder sehr gefährlich. Um sich ihr Überleben zu sichern, fängt sie notgedrungen eine Stelle als Übersetzerin bei den Deutschen an und verliebt sich sogar in einen von ihnen.

Der Klappentext des Buches hat mich sehr angesprochen, denn ich finde Geschichten, die zu dieser Zeit spielen und auf wahren Begebenheiten beruhen, immer sehr interessant und mitreißend.

Leider muss ich sagen, dass das Buch hinter meinen Erwartungen zurückblieb.
Einerseits konnte ich die Liebesgeschichte zwischen Hedy und Kurt nicht ganz fühlen, hier fehlte es mir sehr an Emotionen und Gefühlen. Ich konnte nicht ganz nachvollziehen, was sie zueinander hinzog und miteinander verband, außer das Körperliche.

Des Weiteren fehlte es mir allgemein sehr an Tiefgang, Spannung und Emotionen.
Obwohl Hedy sich vor den Nazis versteckt hält und es immer wieder Situationen gibt, in denen sie entdeckt werden könnte, fehlte es mir doch irgendwie an Spannung. Die nahende Bedrohung war nicht spürbar, was ich sehr schade fand, denn im Vergleich zu anderen Büchern dieser Thematik habe ich bei solchen Situationen immer sehr mitgefiebert. Hier blieb dies leider aus.

Auch den Titel des Buches finde ich etwas irreführend, denn von ihrer Stelle als Übersetzerin erfährt man nicht viel und es spielt auch keine große Rolle.

Im Großen und Ganzen bin ich leider etwas enttäuscht von diesem Buch, ich hätte hier wirklich eine sehr spannende und mitreißende Geschichte erwartet.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Eine Liebesgeschichte in Kriegszeiten

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Die junge Jüdin Hedy Bercu flieht 1940 auf die Kanalinsel Jersey. Doch auch hier ist sie nicht sicher, als die Deutschen die Insel besetzen. Notgedrungen bewirbt sie sich auf eine Übersetzungsstelle bei ...

Die junge Jüdin Hedy Bercu flieht 1940 auf die Kanalinsel Jersey. Doch auch hier ist sie nicht sicher, als die Deutschen die Insel besetzen. Notgedrungen bewirbt sie sich auf eine Übersetzungsstelle bei den deutschen Besatzern. Trotz der ständigen Gefahr, dass ihre Herkunft entdeckt werden könnte, stiehlt sie Benzinscheine. Nachdem ihr Diebstahl aufzufliegen droht, kommt ihr der Wehrmachtssoldat Kurt zur Hilfe. Auch er kaschiert seine wahre Meinung mit einem regimetreuen Auftreten. Das unvermeidliche geschieht - beide verlieben sich ineinander. Aus Liebe riskiert er auch sein Leben, als Hedys Identität auffliegt, hilft er ihr unterzutauchen...
Ich lese sehr gern Bücher, welche die Kriegszeiten thematisieren, Geschichten die - wie hier - auf wahren Tatsachen beruhen, berühren mich sehr. Meiner Meinung nach treten jedoch die Schilderungen des Er- und Überlebens vor der Liebesgeschichte der beiden in den Hintergrund. Würden nicht reale Begebenheiten das Grundgerüst für diesen Roman bilden, erschien mir die Handlung sehr unrealistisch und trotz der schlimmen Zeit eher kitschig. Mitunter hatte ich das Gefühl, das Durchsuchungen, Verhöre und daraus resultierende Strafen nur geschildert werden, weil es zur Geschichte dazu gehört. Dabei bleibt das ganze Geschehen um die beiden leider eher farblos.
Aufgrund der meines Erachtens fehlenden Tiefe und damit verbundener Dramatik, bleibt "Die Übersetzerin" letztendlich auf die Liebesgeschichte von Hedy und Kurt reduziert.
Eine nette Geschichte, die man mal lesen kann, jedoch hat mich die Story nicht wirklich überzeugt.

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Schwere Zeiten

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Schwere Zeiten sind es, die Hedy im Jahre 1940 (und den darauffolgenden) auf der Kanalinsel Jersey durchmacht: diese ist nämlich unter deutscher Besatzung und Hedy ist eine hierher geflohene ...

Schwere Zeiten sind es, die Hedy im Jahre 1940 (und den darauffolgenden) auf der Kanalinsel Jersey durchmacht: diese ist nämlich unter deutscher Besatzung und Hedy ist eine hierher geflohene Wiener Jüdin.

Sie hat es dort sehr schwer, die Bewohner werden zunächst ausgehungert und sie als Dazugekommene erst recht. Es ist auch ihre Bedürftigkeit, die sie dazu treibt, eine Stelle als Übersetzerin bei den Deutschen anzunehmen - wohlgemerkt unter Angabe ihrer jüdischen Herkunft.

Dort verliebt sich Kurt in sie, Kurt, der unbedingt Ingenieur werden wollte und seine Ausbildung unterbrechen musste, um in diesen auch für ihn sinnlosen Krieg zu ziehen. Es gelingt ihm, Hedy für sich zu gewinnen.

Dies ist eine Beziehung, die meiner Ansicht nach nur auf Körperlichkeiten beruht, zumindest wird sie so dargestellt - leider. Daher hatte ich irgendwann gar keine Lust mehr, Hedy Geschicken zu folgen - diese waren nur sehr oberflächlich dargestellt.

Gerade, weil der Roman auf einer wahren Geschichte beruht, hatte ich Großes erwartet und wurde sehr enttäuscht. Aus meiner Sicht lohnt sich diese Lektüre kein bisschen, Hedy wird hier zu einer gierigen Schlampe degradiert, was sie wirklich nicht verdient hat. Und über die Hintergründe auch anderer Personen erfährt man so gut wie gar nichts, auch nicht über Hedys Leben in Wien. Schade, ich hatte mir so viel davon versprochen!