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Veröffentlicht am 27.10.2021

Blieb hinter meinen Erwartungen zurück

Die Übersetzerin
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"Die Übersetzerin" Jenny Lecoat basiert auf wahren Begebenheiten und sie spielt zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges.
In ihrem Buch geht es um die Jüdin Hedy Bercu, die vor den Nazis aus Österreich floh ...

"Die Übersetzerin" Jenny Lecoat basiert auf wahren Begebenheiten und sie spielt zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges.
In ihrem Buch geht es um die Jüdin Hedy Bercu, die vor den Nazis aus Österreich floh und auf Jersey, einer der Kanalinseln Zuflucht findet.
Als die Nazis auch Jersey besetzen, wird es für Hedy wieder sehr gefährlich. Um sich ihr Überleben zu sichern, fängt sie notgedrungen eine Stelle als Übersetzerin bei den Deutschen an und verliebt sich sogar in einen von ihnen.

Der Klappentext des Buches hat mich sehr angesprochen, denn ich finde Geschichten, die zu dieser Zeit spielen und auf wahren Begebenheiten beruhen, immer sehr interessant und mitreißend.

Leider muss ich sagen, dass das Buch hinter meinen Erwartungen zurückblieb.
Einerseits konnte ich die Liebesgeschichte zwischen Hedy und Kurt nicht ganz fühlen, hier fehlte es mir sehr an Emotionen und Gefühlen. Ich konnte nicht ganz nachvollziehen, was sie zueinander hinzog und miteinander verband, außer das Körperliche.

Des Weiteren fehlte es mir allgemein sehr an Tiefgang, Spannung und Emotionen.
Obwohl Hedy sich vor den Nazis versteckt hält und es immer wieder Situationen gibt, in denen sie entdeckt werden könnte, fehlte es mir doch irgendwie an Spannung. Die nahende Bedrohung war nicht spürbar, was ich sehr schade fand, denn im Vergleich zu anderen Büchern dieser Thematik habe ich bei solchen Situationen immer sehr mitgefiebert. Hier blieb dies leider aus.

Auch den Titel des Buches finde ich etwas irreführend, denn von ihrer Stelle als Übersetzerin erfährt man nicht viel und es spielt auch keine große Rolle.

Im Großen und Ganzen bin ich leider etwas enttäuscht von diesem Buch, ich hätte hier wirklich eine sehr spannende und mitreißende Geschichte erwartet.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Guter Anfang, lässt dann aber stark nach

Like Gravity
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Der Anfang von "Like Gravity" von Julie Johnson konnte mich noch richtig in seinen Bann ziehen.
In einem Rückblick erfährt man von dem tragischen Tod von Brooklyns Mutter und ist vom Geschehen erstmal ...

Der Anfang von "Like Gravity" von Julie Johnson konnte mich noch richtig in seinen Bann ziehen.
In einem Rückblick erfährt man von dem tragischen Tod von Brooklyns Mutter und ist vom Geschehen erstmal geschockt.

Auch die weitere Entwicklung der Geschichte bis zum ersten Aufeinandertreffen mit Finn hat mir noch gut gefallen. Ich mochte das Geplänkel und den Schlagabtausch zwischen ihnen. Für mich war es schon sehr realistisch dargestellt, wie die beiden sich aneinander annähern und sich mehr aus ihnen entwickelte.

Dann jedoch ging es mir zwischen den beiden einfach viel zu schnell. Eben noch misstraut Brookyln ihm zutiefst und ist am Boden zerstört und im nächsten Moment spricht sie von der großen Liebe. Das war für mich nicht ganz nachvollziehbar.

Allgemein ging mir Brooklyns Entwicklung dann auch viel zu rasant, war sie vorher sehr vorsichtig, abweisend und misstrauisch, so wandelte sie sich in kürzester Zeit um 180 Grad. Für mich nicht sehr glaubwürdig und es passte für mich auch nicht so sehr zu ihrem vorherigen Ich.

Ab einem gewissen Punkt wird die Handlung so dramatisiert, dass es mir einfach zu viel wurde.
Die Handlung selbst war dann schon sehr vorhersehbar und wenig überraschend.
Am Ende überschlugen sich dann meiner Meinung nach auch noch die Ereignisse und das Ende ließ mich irgendwie unzufrieden zurück.

Es wird natürlich ein Plottwist eingebaut, der für Spannungen zwischen Brookyln und Finn sorgt. Aber die Umsetzung und die Lösung des Konflikts hat mir gar nicht gefallen. Brookyln wurde in diesem Zusammenhang als sehr verletzt und betrogen bezeichnet, aber schon nach kürzester Zeit war zwischen ihr und Finn wieder alles gut. Hier fehlte mir die richtige Auseinandersetzung mit diesem Konflikt. Für mich wurde das einfach viel zu schnell abgeharkt.

Obwohl der Schreibstil der Autorin wirklich sehr gut und flüssig zu lesen war, konnte mich "Like Gravity" nicht wirklich von sich überzeugen. Der Anfang hat mir noch richtig gut gefallen, aber dann hatte das Buch für mich einfach zu viele Schwachstellen.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Nettes Buch für Zwischendurch

Morgen schreib ich dir ein Happy End
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"Morgen schreib ich dir ein Happy End" von dem Autorenduo Sarvenaz Tash und Sarah Skilton konnte mich vom Klappentext her sehr von sich überzeugen.
Ich lese gerne Bücher, in denen sich die Figuren über ...

"Morgen schreib ich dir ein Happy End" von dem Autorenduo Sarvenaz Tash und Sarah Skilton konnte mich vom Klappentext her sehr von sich überzeugen.
Ich lese gerne Bücher, in denen sich die Figuren über Chats, Mails oder SMS näher kommen.

Leider blieb bei mir der große Wow-Effekt beim Lesen des Buches aus. Der Schreibstil war gut zu lesen und man kam auch gleich gut in die Geschichte rein.
Die Idee, dass sich die Hauptfiguren über Chats näher kommen, wurde mir einfach zu wenig ausgebaut.
Die Handlung plätscherte für mich nur vor sich hin.

Die Charaktere blieben für mich trotz dem Versuch, sie realistisch darzustellen, doch recht distanziert.

Mir fehlte es bei diesem Buch an Tiefgang.
Das Drama am Ende hätte es so für mich nicht gebraucht und hat auch nicht so recht hineingepasst. Hier wirkte es einfach nur sehr gezwungen.

Was mich auch etwas gestört hat, war, dass man beim eBook, die SMS nur sehr schwer vom fließenden Text unterscheiden konnte. Diese Abschnitte musste ich dann mehrmals lesen, um dies genau zuzuordnen.

Das Buch ist an sich nicht schlecht und hat auch seine humorvollen Momente. Aber wer etwas Ernstes und Tiefsinniges erwartet, der wird es in diesem Buch nicht wirklich finden.
Als leichte Lektüre für zwischendurch und zum Abschalten vom Alltag ist es dennoch recht gut geeignet.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Typischer New Adult- Roman mit zu perfektem Ende

Be My Tomorrow
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"Be my tomorrow" hat mich vom Klappentext her sehr angesprochen, da ich selber gerne Comics und Graphic Novels lese und so wollte ich unbedingt die Geschichte von Zelda und Beckett lesen.

Der Anfang des ...

"Be my tomorrow" hat mich vom Klappentext her sehr angesprochen, da ich selber gerne Comics und Graphic Novels lese und so wollte ich unbedingt die Geschichte von Zelda und Beckett lesen.

Der Anfang des Buches hat mir auch noch sehr gut gefallen, ich kam sehr gut in das Buch hinein, was vor allem an dem angenehmen Schreibstil der Autorin lag.

Wie Beckett und Zelda aufeinandertreffen und sich später zu ihrer Zweckgemeinschaft zusammen schließen, hat mir gut gefallen und ich mochte auch die Harmonie zwischen den beiden Charakteren.

Auch die eingefügten Seiten von Zeldas Graphic Novel fand ich sehr gut und passend.

Beide Charaktere wirkten sehr authentisch und realistisch gezeichnet, ich mochte, dass sie nicht perfekt waren und auch ihre Ecken und Kanten hatten.

Sowohl Zelda als auch Beckett haben in ihrer Vergangenheit etwas Schlimmes erlebt und beide leiden noch sehr an ihren Schuldgefühlen.
Überraschend und erfrischend fand ich, dass einem als Leser ihre Vergangenheit gleich zu Beginn schon verraten wurde und dies nicht erst im Laufe des Buches aufgedeckt wurde.

Das Augenmerk des Buches lag für mich aber eher in der Entwicklung der Charaktere und vor allem ihr Umgang mit ihrer Schuld und ihrem Verlust.
Leider blieben Beckett und Zelda dadurch etwas blass und oberflächlich zurück. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden nur auf ihre Vergangenheit reduziert wurden und könnte jetzt nicht sagen, was die beiden sonst noch so ausmacht.
Ab einem gewissen Zeitpunkt hatte ich außerdem das Gefühl, dass es bei ihnen nur noch um den Austausch von Intimitäten ging und mir fehlten hier irgendwie die großen Gefühle und der Tiefgang. Mich konnte die Beziehung der beiden nicht richtig überzeugen, die Emotionen kamen bei mir leider nicht an.

Nach dem gelungenen Anfang schleppt sich die Handlung leider schon ziemlich voran. Es passiert nicht sonderlich viel und die Handlung ist auch oftmals vorhersehbar.

Zum Ende des Buches beginnen sich plötzlich die Ereignisse zu überschlagen. Es wurde versucht, sehr viele interessante Themen unterzubringen, die hier aber nur sehr kurz angeschnitten wurden, keinen richtigen Platz zum Entfalten bekommen haben und nach einer kurzen Abhandlung beiseitegelegt wurden.

Was mich am Ende aber überhaupt nicht überzeugen konnte, war, dass sich alles viel zu perfekt entwickelte. Es war mir zu glatt und kitschig und wirkte sehr überzogen.

"Be my tomorrow" sticht leider nicht sehr aus der Masse der New Adult-Romanen heraus. Es ist in seiner Handlung sehr vorhersehbar und wird zum Ende hin äußerst kitschig. Für zwischendurch ist es ganz gut geeignet. Wer aber große Emotionen sucht, wird hier meiner Meinung nach nicht unbedingt fündig werden.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Zwischendurch recht spannend, aber kein Thriller

Girl A
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Girl A von Abigail Dean hat mich vom Cover her gleich angesprochen und ich habe einen spannenden Thriller mit True Crime Elementen erwartet. Der Einstieg ins Buch hat mich auch noch sehr gut gefallen. ...

Girl A von Abigail Dean hat mich vom Cover her gleich angesprochen und ich habe einen spannenden Thriller mit True Crime Elementen erwartet. Der Einstieg ins Buch hat mich auch noch sehr gut gefallen.
Aber leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, da bei "Girl A" das Augenmerk eher auf die Verarbeitung von Traumata lag und nicht auf dem Verbrechen und den Ursachen selbst.

Um den Nachlass ihrer verstorbenen Mutter zu regeln, muss Alexandra Gracie Kontakt zu ihren Geschwistern aufnehmen. Anhand der Geschwister wird aufgezeigt, wie unterschiedlich die einzelnen Personen diese verstörende Kindheit verarbeitet haben.

Die Schilderungen aus der Vergangenheit empfand ich als sehr gelungen, sie waren sehr düster und ein sehr bedrohlicher Unterton war bereits am Anfang schon spürbar. Diese Handlungen waren für mich auch wirklich sehr spannend.

Leider springt die Handlung immer wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart hin und her. Dies erfolgt über einen Absatz, war aber meistens so abrupt, dass ich in den ersten Sätzen erstmal den Überblick verloren habe und mich neu orientieren musste.

Die Gegenwart plätscherte für mich eher vor sich hin und ich wusste auch nicht so richtig, wo es eigentlich hingehen soll. Hier fehlte mir der rote Faden.
Auch waren die Begegnungen von Alexandra mit ihren Geschwistern für mich oftmals sehr konfus, hinterließen sie doch mehr Fragen, als das sie mir Antworten geliefert hätten.

Eine richtige Erklärung warum die Eltern ihren Kindern so etwas antun, blieb leider aus. Hier hätte ich mir doch mehr Hintergrundinformationen gewünscht, um die ganze Geschichte besser nachvollziehen zu können.

Dieses Buch hinterlässt bei mir gemischte Gefühle, denn so ganz konnte es mich nicht von sich überzeugen. Obwohl es zwischendurch wirklich sehr spannenden Momente gab. Aber dieser sprunghafte Wechsel zwischen den Zeiten und die doch sehr langatmige Gegenwart machten mir das Buch etwas zäh.

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