Profilbild von schnaeppchenjaegerin

schnaeppchenjaegerin

Lesejury Star
offline

schnaeppchenjaegerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit schnaeppchenjaegerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2016

Schilderung der Banalitäten des Alltags einer jungen Frau, die mit sich selbst nicht im Reinen ist

Realitätsgewitter
0

Marla ist Anfang 20 und jobbt nach einem abgebrochenen Philosophiestudium bei einer Modezeitschrift in Berlin. Zu ihren Eltern, die in Nordrhein-Westfalen wohnen, hat sie ein denkbar schlechtes Verhältnis, ...

Marla ist Anfang 20 und jobbt nach einem abgebrochenen Philosophiestudium bei einer Modezeitschrift in Berlin. Zu ihren Eltern, die in Nordrhein-Westfalen wohnen, hat sie ein denkbar schlechtes Verhältnis, nimmt deren finanzielle Unterstützung jedoch selbstverständlich in Anspruch.
Marla ist einsam, hat in Berlin nur oberflächliche Bekanntschaften und verbringt ihre Zeit damit, nachts in (Schwulen-)clubs herumzuhängen und ihre Facebook-"Freundschaften" zu pflegen.
"Realitätsgewitter" ist mit knapp über 150 Seiten ein kurzer Roman über eine junge Frau, die auf der Suche nach einem Plan in ihrem Leben ist.

Marla ist dabei keine Protagonistin, die dem Leser ans Herz wächst. Mir blieb sie fremd, ihre übertriebenen Handlungen nicht nachvollziehbar. Genauso wie Marla selbst, empfand ich den gesamten Roman als unstrukturiert, abgehackt und die Handlung nicht greifbar. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, was konkret und gerade jetzt der Auslöser für Marlas "schwere Traurigkeit" war und wie eine Reise nach Sylt hätte helfen können.

Genervt von Marla und ihren egozentrischen Bekanntschaften im hippen Berlin, war ich froh, dass der Roman aufgrund des geringen Umfangs so zügig zu lesen war.

Veröffentlicht am 28.10.2021

Eine Liebesgeschichte ohne Romantik mit nervenden Protagonisten, die ihre Leben aneinander vorbei führen.

Mit uns wäre es anders gewesen
0

Amélie und Vincent begegnen sich 1989 als Studenten in Paris, verbringen einen Abend gemeinsam und verabreden sich für den nächsten Tag. Während Vincent pünktlich am Treffpunkt ist, kommt Amélie erst eine ...

Amélie und Vincent begegnen sich 1989 als Studenten in Paris, verbringen einen Abend gemeinsam und verabreden sich für den nächsten Tag. Während Vincent pünktlich am Treffpunkt ist, kommt Amélie erst eine Stunde später, da sie verunsichert von ihren starken Gefühlen für Vincent ist.
Zehn Jahre später treffen sie zufällig bei einer Silvesterfeier aufeinander. Amélie spürt nach wie vor das Verlangen für Vincent, doch dieser geht nicht darauf ein, denn er ist inzwischen verheiratet.
Auch Amélie wird heiraten, beide bekommen sie Kinder, sind aber stets unglücklich in ihrer jeweiligen Situation. Die Partner passen nicht, ihre ganze Liebe stürzen sie auf ihre Kinder und hin und wieder treffen sich Amélie und Vincent wieder, nachdem es über die Jahre einfacher geworden ist, sich über Social Media zu verfolgen.
Dreißig Jahre nach ihrer ersten Begegnung treffen sie sich wieder und bereuen, dass sie früher nicht mutiger gewesen waren und zu ihren Gefühlen hatten stehen können.

Aufgrund des geringen Umfang des Romans (144 Seiten) hatte ich nicht allzu viele Erwartungen an die Geschichte, aber nicht einmal diese wurden erfüllt.
Nach der ersten Begegnung von Vincent und Amélie wird kapitelweise abwechselnd aus den Leben von beiden Protagonisten erzählt. Beide sind sie nicht wirklich zufrieden, hadern mit ihrem Leben und ihren Entscheidungen, werden mit ihren Ehepartnern nicht glücklich, unternehmen aber auch nichts, etwas an ihrer Situation zu ändern.
Verbindungen zwischen den beiden gibt es kaum, sie treffen sich nur alle Jubeljahre, Telefonate, Briefe oder ähnliches gibt es in der Zwischenzeit nicht. Bei den wenigen Treffen kommen sie sich ein winziges Stück näher, aber dann stellt sich heraus, dass ein Kind geboren wurde oder unterwegs ist und schon brechen sie den Kontakt wieder ab.

Durch den distanzierten Schreibstil bleiben die Charaktere fremd und ich konnte ihre Handlungen kaum nachvollziehen. Auch verspürte ich keine Liebe zwischen ihnen, da es keine Zweisamkeit gab.
Trotz der wenigen Seiten wiederholt sich die Autorin mehrfach, sei es in den Charakterbeschreibungen den Parallelen in den Leben von Vincent und Amélie oder in den ähnlich ablaufenden Treffen.

Dreißig Jahre später bereuen sie es, dass das erste Date scheiterte, aber ich bin mir nicht sicher, ob die beiden sehr ich-bezogenen Personen miteinander glücklich geworden wären. Von Romantik ist in dieser Geschichte nichts zu spüren. "Mit uns wäre es anders gewesen"? Mehr als fraglich.

Eine Randbemerkung: Abgesehen vom schwachen Inhalt, ist der Preis für dieses schmale Büchlein völlig überzogen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2018

Triviale Geschichte ohne Spannung, eintönige Sexszenen - eine Fortsetzung unnötig

Cold Princess
1

Saphira des Angelis ist 26 Jahre alt und in ihrem jungen Alter bereits "capo", das Familienoberhaupt der Familie De Angelis, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder durch einen Anschlag ums Leben gekommen sind. ...

Saphira des Angelis ist 26 Jahre alt und in ihrem jungen Alter bereits "capo", das Familienoberhaupt der Familie De Angelis, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder durch einen Anschlag ums Leben gekommen sind. Sie gilt als "Eisprinzessin" innerhalb der "Cosa Nostra".
Der ausgebildete Auftragskiller Madox Caruso wird ihr neuer persönlicher Leibwächter. Zwischen den beiden bestehen enorme sexuelle Spannungen, eine zunächst rein körperliche Liebe, woraus sich jedoch beiderseitig Gefühle entwickeln, die sie aus unterschiedlichen Gründen nicht zulassen dürfen. Saphira fürchtet als Frau an der Spitze einer Mafiafamilie um ihre Glaubwürdigkeit und ihren Ruf, Madox ist nicht der, der er vorgibt zu sein und verbietet sich selbst aus moralischen Gründen eine Beziehung mit einer De Angelis.

"Cold Princess" ist mein erster "Dark Romance"-Roman, in dem der Leser von der Autorin eingangs sogar vor expliziten Szenen gewarnt wird. Ich empfand das Vorwort als überflüssig - in einem Thriller oder Kriminalroman wird auch nicht vor Mord und Totschlag gewarnt.

Der Roman ist recht einfach aufgebaut. Es geht um zwei verfeindete Mafiafamilien, die sich gegenseitig bekriegen und in denen die nachfolgenden Generationen Rache an ihren verstorbenen Familienmitgliedern nehmen möchten. Es geht um jahrzehntelange Fehden und um den Kampf um die Macht in Palermo, um Schutzgeldeintreibung und Waffengeschäfte. Aus Sicht der jüngeren Generationen gilt die Gewaltspirale als überholt und schon Saphiras Eltern sowie das verfeindete Oberhaupt der Vargas-Familie, Salvatore, wollten vor Jahren bereits Frieden schließen. Der fragile Frieden wurde jedoch von dem machthungrigen Nachfolger, Giuseppe Salvatore, zunichte gemacht. Saphira sieht sich gezwungen sich zu wehren, um sich und ihre Familie zu schützen. Durch Misstrauen und Intrigen weiß sie bald nicht mehr, auf wen sie zählen kann und ob sie in Bezug auf Madox auf ihr Herz oder ihren Verstand hören soll.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Saphira und Madox erzählt, wobei auch einzelne Abschnitte aus der Sicht von Giuseppe geschrieben sind, um die Mafia-Geschichte transparenter erzählen zu können. Ich empfand diese Konstruktion ungeschickt, so musste der Leser wirklich überhaupt nicht mehr eigenständig mitdenken. Auch dass Schlüsselereignisse in Form von erklärenden Briefgen Verstorbener aufklären, war mir zu trivial.

Die Sexszenen, die ich weniger erotisch, sondern vielmehr erniedrigend und aufgrund des wiederholten Ablaufs eher ermüdend empfand, spielten sich ausschließlich in der ersten Hälfte des Romans ab, während sich die Mafia-Geschichte auf den zweiten Teil beschränkte.
Mir hat deshalb auch der zweite Teil des Romans besser gefallen, wobei die Geschichte sehr vorhersehbar war und mit einem unnötigen Cliffhanger endet, der auf den zweiten Band "Fire Queen", der im August 2018 erscheinen wird, neugierig machen soll.

Der Roman lässt sich so schnell herunterlesen, dass man die Geschichte um Saphira und Madox auch gut in einem Band hätte erzählen können. Da der erste Band schon so vorhersehbar war, wage ich auch zu prophezeien, wie die Fortsetzung enden wird, weshalb ich das Erscheinen nicht mit Spannung erwarte.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Märchenhaft wäre geschönt, stattdessen eine unlogische, unrealistische, sinnbefreite Geschichte

Eine Liebe ohne Winter
0

Evie Snow ist im Alter von 82 gestorben und befindet sich in einer Art Vorstufe zu ihrem persönlichen Himmel. Sie trifft dort in ihrem 27-jährigen Körper in dem Apartmenthaus, in welchem sie als ledige ...

Evie Snow ist im Alter von 82 gestorben und befindet sich in einer Art Vorstufe zu ihrem persönlichen Himmel. Sie trifft dort in ihrem 27-jährigen Körper in dem Apartmenthaus, in welchem sie als ledige Frau wohnte, auf einen ehemaligen Bewohner und väterlichen Freund, der sie wieder zurück zu Erde schickt, um Unerledigtes zu bewältigen. So lässt sich Evie dreimal wieder zurück auf die Erde versetzen, um jeweils ihrem Sohn August, ihrer Tochter Isla und schlussendlich ihrer großen Liebe Vincent ein Geheimnis zu offenbaren.

Zwischen den kurzen Abschnitten, in denen Evie aus dem Jenseits wirkt, wechselt die Geschichte in die Vergangenheit, als Evie 27 Jahre alt ist und den Geigenspieler Vincent Winters kennenlernt und sich in ihn verliebt.
Evie stammt aus einer gut betuchten, sehr konservativen Familie und ist James "Jim" Summer versprochen. Jim ist sogar in Evie verliebt und würde alles für sie tun, während Evie ihn nur als guten Freund ansieht. Sie versucht such von ihrer Familie, insbesondere der herrischen Mutter zu emanzipieren, kann jedoch die ihr gegebene Chance, ein eigenes Leben mit Beruf und Apartment in der Stadt aus verschiedenen widrigen Umständen nicht nutzen. Schweren Herzens schickt sie Vincent weg und heiratet für den Familienfrieden Jim, mit dem sie zwei Kinder bekommen wird.

Der Roman wird als "magisch" gelobt, ich dagegen fand ihn unlogisch und unrealistisch. Dies fing bereits damit an, dass ich das Leben von Evie Snow in keine Epoche einordnen konnte. Wenn ihr 82-jähriges Ich in der Gegenwart handelt, muss die Zeit des Kennenlernens von Vincent und der Kampf un ihr eigenes Leben in den 60er-Jahren stattgefunden haben. Dafür kam mir ihre Familie jedoch zu antiquiert vor, deren Moralvorstellungen eher in das späte 19. Jahrhundert gepasst hätten, während der Schauplatz um Evies Arbeitsplatz mit Frühstückspause im Coffeeshop, um einen Kaffee zu holen geradezu modern wirkte. Zudem war ihr Bruder Eddie in dieser Zeit bereits selbstverständlich im Besitz eines Handys. Auch die verschiedenen Sexualitäten (homo, bi- und pansexuell) von Weggefährten Evies hätten eher in das 21. Jahrhundert gepasst.

Die große Liebe zu Vincent endet genauso abrupt wie sie begonnen hat. Auch wenn ich nachvollziehen konnte, dass sich die in ihrer Freiheit so stark eingeschränkte Evie, die selbst ein künstlerisches Talent zum Zeichnen besaß, sich in den freien Musiker verliebte, empfand ich die Gründe für die Trennung hanebüchen, unbegreiflich und ärgerlich unnötig.

Genauso unverständlich war mir Evies Wirken auf ihre Kinder aus dem Jenseits heraus. Die Geheimnisse, die sie ihnen offenbarte, waren märchenhaft, aber keine, die August oder Isla in ihrem Leben weiterbringen. Geradezu grotesk wirkt dann, dass ihnen mit Vincent ein Mann präsentiert - und von ihnen herzlich empfangen - wird, den ihre Mutter wirklich geliebt hat, während ihr Vater Zeit ihres Lebens nur die zweite Wahl war. Jim wird als Erzeuger ihrer Kinder reduziert und bekommt auch kein Geheimnis von Evie offenbart. Er bleibt am Ende allein zurück, obwohl er sein ganzes Leben für Evie da war.

"Eine Liebe ohne Winter" ist ein Roman, in dem die Welt in Gut und Böse unterteilt wird und in der Evie die Edelmütige ist, die ihr Glück für andere opfert und erst im Tode dafür belohnt wird. Die magischen Elemente, die sich nicht nur im Jenseits ereignen, sondern auch Evies Familie in der Gegenwart begegnen, ohne weiter hinterfragt zu werden, wirkten au mich zu gewollt und deplatziert.
Sie passten allerdings zu dem holprigen Schreibstil der Autorin, der auch durch den Kniff der vermeintlich kreativen Namensgebung (Evie Snow - James Summer - Vincent Winters), der eher an ein Theaterstück erinnert, nicht wettgemacht werden konnte.
Auch bezweifle ich, dass Evies Einfluss aus dem Jenseits für ihr Ende letztlich notwendig war, oder ob es nicht ohne Offenbarung ihrer Geheimnisse genauso gekommen wäre. So ist nicht nur die mangelnde Logik zu kritisieren, sondern die Sinnhaftigkeit dieser Geschichte in Frage zu stellen.

Veröffentlicht am 13.12.2017

Banaler, pornografischer Roman mit offenem Ende

Sommer auf meiner Haut
0

Lavinia ist 26 Jahre alt und lebt in Barcelona. Vor sechs Monaten ist ihre Mutter an Krebs gestorben und Lavinia hat sich in der Klinik testen lassen, ob sie genetisch vorbelastet ist. Das Ergebnis liegt ...

Lavinia ist 26 Jahre alt und lebt in Barcelona. Vor sechs Monaten ist ihre Mutter an Krebs gestorben und Lavinia hat sich in der Klinik testen lassen, ob sie genetisch vorbelastet ist. Das Ergebnis liegt ihr nun vor, aber sie möchte den Umschlag erst im September öffnen und solange drei freie Sommermonate genießen, bis sie bereit ist, sich der Wahrheit zu stellen. Ihre Mutter hat ihr Aufzeichnungen hinterlassen - eine Art Tagebuch, in welchem sie Erinnerungen in Form von Fotos oder Postkarten gesammelt hat, die von ihrem Aufenthalt als junger Frau in Italien zeugen.

Diesen Sommer möchte Lavinia auf den Spuren ihrer Mutter wandeln und die Plätze aufsuchen, an denen ihre Mutter Jahre zuvor war. Lavinia verabschiedet sich von ihren Freunden und fliegt von Barcelona nach Neapel. Ihre erste Station ist der Ort Ravello an der Amalfiküste. Von dort zwingt sie sich, weiter in den Norden zu fahren und den Mont Blanc zu besteigen, obwohl sie das Gebirge nicht mag. Anschließend geht es wieder zurück in Richtung Süden, in die Toskana nach San Gimignano, Florenz und Vinci.

In Ravello begegnet sie dem zehn Jahre älteren Claudio, von dem sie sich wie magisch angezogen fühlt. Er ist Geigenspieler und war in der Kommission, vor der sie an der Hochschule für Musik selbst Geige gespielt, aber aufgrund ihres Kummers um die kranke Mutter und den Vater, den sie nie kennengelernt hat, aber dennoch anonymer Sponsor ihres Studiums gewesen sein muss, versagt hat. Auch Claudio erkennt sie wieder und ist zufällig im selben Hotel, wo sie eine gemeinsame Nacht verbringen. Zum Abschied schenkt er ihr eine wertvolle Geige aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die sie wie ein Klotz am Bein auf ihrer weiteren Reise durch Italien begleiten wird.

Neben Claudio trifft Lavinia in den Bergen auf Tommaso, in der Toskana auf Hannah und später auf Luca und Alfredo.
Der Beginn des Romans, an welchem die Trauer um die Mutter noch sehr gegenwärtig war, ist melancholisch, Lavinia wirk unnahbar. Trotz der Ich-Perspektive blieb sie sehr distanziert, der Erzählstil wirkt wie ein Bericht.

Der Aufenthalt in Italien war dann von prickelnder Erotik geprägt. Statt einer Reise auf den Spuren ihrer Mutter und einem Interesse an den malerischen Orten, die Lavinia besuchte, reduzierte sich die bislang belanglose Handlung auf die Begegnungen mit fremden Männern bzw. einer Frau, die alle in einem persönlichen Höhepunkt Lavinias gipfelten.

Ich bin kein Freund erotischer Literatur, weshalb dieser Roman die falsche Wahl für mich war. Anhand der Kurzbeschreibung hatte ich eine andere Vorstellung vom Inhalt des Romans und bin von einem Sommerroman ausgegangen, der in Italien spielt und wo die Protagonisten am Ende ihr Glück mit einer neuen Liebe findet.
"Sommer auf meiner Haut" beschränkt sich in Italien allerdings auf die Aneinanderreihung von One-Night-Stands in gekünstelter Sprache, die sich in ihrer Intensität immer weiter steigerten, wodurch Lavinia ihre Melancholie ablegen konnte. Der Umschlag mit dem noch unbekannten Testergebnis geriet nahezu in Vergessenheit.

Der Roman ist zu allem Überfluss nur der erste Teil eines Zweiteilers und endet so offen, dass man gezwungen wird, auch Band 2 zu lesen, wenn man wissen will, wie Lavinias Sommer weitergeht und was der Test in Bezug auf eine mögliche Erkrankung Lavinias ergeben hat.

Die sexuellen Handlungen sind sehr eindeutig formuliert und lassen keinen Raum mehr für Fantasie, weshalb eine Kennzeichnung mit Hinweis auf das Genre auf dem Cover erfolgen sollte. Er liegt in deutscher Sprache bisher nur als Ebook vor und sollte vom Verlag vor Druck unbedingt noch auf korrekte Rechtschreibung geprüft werden.

Ich kann den Roman nur Lesern empfehlen, die gerne Bücher aus dem Bereich Erotik lesen und Freude an einer bildhaften Sprache und Worten haben, die Geschlechtsverkehr und Geschlechtsteile kreativ umschreiben. Vielleicht bin ich zu prüde - mir war der Roman auf einer völlig anderen, ungewohnten Ebene zu tiefgründig, die erwartete Handlung in Bezug auf eine persönliche Neuentdeckung zu banal und der Inhalt mit einer unnötigen Ausdehnung auf zwei Bände zu pornografisch.