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Veröffentlicht am 05.05.2017

Wer mordet alte Männer?

Im dunklen Tal
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Als Carla, die 17jährige Tochter von Staatsanwältin Bell Elkins, im Schnellrestaurant wieder einmal auf ihre Mutter wartet, werden drei alte Männer erschossen. Keiner hat den Täter richtig wahrgenommen. ...

Als Carla, die 17jährige Tochter von Staatsanwältin Bell Elkins, im Schnellrestaurant wieder einmal auf ihre Mutter wartet, werden drei alte Männer erschossen. Keiner hat den Täter richtig wahrgenommen. Die Polizei tappt im Dunkeln: Wer erschießt schon drei alte Männer?
Das Mutter-Tochter-Verhältnis von Bell und Carla ist nicht so gut, da Bell wenig Zeit für Carla hat, weil sie beruflich sehr eingespannt ist. Außerdem geht Bell in Raythune County, West Virginia, sehr engagiert gegen Drogen vor.
Als Carla viel zu spät einfällt, dass sie den Täter kennt, verschweigt sie das der Mutter. Sie müsste sonst etwas eingestehen, das Töchter in diesem Alter ihrem Müttern gerne verschweigen. Damit bringt sie aber Bell und auch sich selbst in Gefahr.
In der Gegend, in der die Story spielt, gibt es viel Arbeitslosigkeit und damit Armut. Das Drogenproblem wird immer größer, Tote aufgrund von Überdosis gibt es immer häufiger.
Bell ist eine engagierte Staatsanwältin, die eine dunkle Vergangenheit hat. Deshalb nimmt sie ihre Gefühle wohl sehr stark zurück, dabei ist sie ein sehr impulsiver Mensch. Carla versucht mit aller Macht eine Explosion ihrer Mutter auszulösen, aber diese reagiert immer recht verständnisvoll – auch aus Angst davor, das Carla explodiert. Dies ist eine Situation die den Verlauf der Geschichte stark beeinflusst.
Sheriff Nick Fogelsong kennt Bell seit ihrer Kindheit du weiß mehr über sie als alle anderen. Er ist ihr ein guter Freund.
Das Buch ist vom Verlag als Psychothriller angekündigt. In diese Kategorie würde ich den Roman aber nicht eingruppieren. Es ist ein Krimi, in dem zwar alle in bis über beide Ohren in Arbeit stecken, bei dem es aber etwas gemächlich zugeht. Die Geschichte ist gut zu lesen, die Handlung nicht gleich durchschaubar. Es werden Themen wie Drogen, Arbeitslosigkeit, Armut und Gesundheitswesen aufgegriffen, aber auch das Wegschauen und sich Raushalten der Mitmenschen bei Problemen.
Es gibt Bücher, die kann man nicht aus der Hand legen. Diese Buch gehört nicht dazu, obwohl es nicht uninteressant ist. Aber es hat mich nicht gefesselt.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Eine komplexe Familiengeschichte

Die Frauen von La Principal
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Ende des 19. Jahrhunderts erhält Maria das katalanische Weingut La Principal von ihrem Vater, der mit den Söhnen nach Barcelona geht. Das Gut ist heruntergekommen und erfordert eine durchsetzungsfähige ...

Ende des 19. Jahrhunderts erhält Maria das katalanische Weingut La Principal von ihrem Vater, der mit den Söhnen nach Barcelona geht. Das Gut ist heruntergekommen und erfordert eine durchsetzungsfähige Führung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schafft es Maria das Unmögliche möglich zu machen und erwirbt sich damit Anerkennung und Macht. Ihre Tochter, die ebenfalls den Namen Maria erhält, übernimmt das Gut als der spanische Bürgerkrieg bevorsteht und dann liegt auch noch eine verstümmelte Leiche auf der Treppe von La Principal. Der Fall kann nie durch polizeiliche Ermittlungen geklärt werden. Maria, die auch die Senyora genannt wird, setzt sich über Konventionen hinweg und bekommt eine Tochter, die natürlich auch wieder Maria heißt, von einem bisexuellen Mann, der dazu auch noch ihr Angestellter ist. Auch die Enkelin ist stark und geht ihren eigenen Weg.
Da es um die Geschichte einer Familie bis in die heutige Zeit geht, wird sie natürlich in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Vieles lernen wir aus der Sicht von Úrsula kennen, die sehr viele Jahre in den Diensten der Familie stand und den Frauen eng verbunden ist. Anderes wird durch den Vater der dritten Maria erzählt und einiges lernen wir aus der Sicht des ermittelnden Kommissars kennen. Anfangs bereiten diese Sprünge ein wenig Probleme, doch so nach und nach ergeben sich die Zusammenhänge.
Immer wieder spielt auch die politische Situation eine Rolle, besonders die Zeit nach der Machtergreifung durch Franco. Der Einfluss der Kirche ist erheblich. Doch die Gesellschaft in Spanien verändert sich. Die Frauen von La Principal sind kämpferisch und stark, die ihren eigenen Kopf haben und auch gegen Widerstände ihren Weg gehen. Die Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben.
Der gleiche Name der Protagonistinnen sowie die vielen Zeitsprünge sorgen dafür, dass man konzentriert lesen muss, um alles zu erfassen. Trotzdem hat mich dieses Familien-Epos nicht so richtig packen können.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Die böse Begierde

Die böse Begierde
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Eigentlich wollten die Kommissare Siebels und Till mit ihren Frauen in den Urlaub fliegen, aber ein Mordfall verhindert das. Die Ermordete ist Magdalena Liebig, Tochter und Erbin der Frankfurter Industriellenfamilie ...

Eigentlich wollten die Kommissare Siebels und Till mit ihren Frauen in den Urlaub fliegen, aber ein Mordfall verhindert das. Die Ermordete ist Magdalena Liebig, Tochter und Erbin der Frankfurter Industriellenfamilie Liebig-Arenz. Sie sollte den Betrieb übernehmen, doch nun ist sie tot. Die Haushälterin fand die Tote und daneben einen nackten, apathischen Mann. Eine lateinische Nachricht auf dem Spiegel führt die Kommissare zu einem Benediktinerorden.
Dazu gibt es einen weiteren Handlungsstrang, der von einem Mönch berichtet, der ein Tagebuch erhält, in dem die Familiengeschichte von Wilhelmine Arenz aufgeschrieben wurde.
Sowohl Magdalena als auch der Mönch leiden an einer ganz besonderen Form der Epilepsie, die vererbbar ist. Besteht da ein Zusammenhang? Außerdem gibt es in der Familie ziemlich unterschiedliche Interessen bezüglich der Weiterführung des Unternehmens.
Es gibt immer wieder unverhoffte Wendungen, die dafür sorgen, dass es spannend bleibt. Gleichzeitig erfährt man einiges über den Nationalsozialismus und die Zeit des 2. Weltkrieges.
Die Kommissare Siebels und Till sind sympathisch und ihre Dialoge locker.
Schreibstil ist fesseln und flüssig zu lesen. Das Ende ist überraschend.
Ein empfehlenswerter Krimi!

Veröffentlicht am 28.04.2017

Eine lange Reise

Hinter dem Horizont rechts
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Christopher Many und seine Partnerin Laura Pattara machen sich mit ihren Motorrädern 2012 auf eine lange, abenteuerliche Reise. Ihr Ziel war Australien und die Reise führte sie durch verschiedene europäische ...

Christopher Many und seine Partnerin Laura Pattara machen sich mit ihren Motorrädern 2012 auf eine lange, abenteuerliche Reise. Ihr Ziel war Australien und die Reise führte sie durch verschiedene europäische Länder und die Türkei nach Asien und zuletzt nach Australien. Sogar China dürfen sie ohne verordnete Begleitung durchqueren. Sie haben sich vier Jahre Zeit gelassen, bis sie von Bali aus nach Australien übersetzten.
Um Buchumschlag kann man die Strecke nachvollziehen. Da sie sich nicht auf touristischen Strecken bewegt haben, haben sie natürlich viel von den Entsprechenden Ländern gesehen und Land und Leute kennen gelernt.
Der Schreibstil lässt sich locker leicht lesen. Wir erleben als „Begleiter“ dieser Reise ein Sammelsurium an Themen, die mal heiter, mal humorvoll dargestellt sind. Ein Blick auf die politischen Gegebenheiten in den einzelnen Ländern darf dabei natürlich nicht fehlen.
Das Buch macht Spaß und man kann sich in die ferne Welt wegträumen, obwohl man daheim im Sessel sitzt oder wo auch immer. Obwohl ich so eine Reise reizvoll finde, fehlt mir der Mut so etwas anzugehen. Chistopher Many hat’s einfach getan.
Es hat großen Spaß gemacht, die Reise mittels Buch zu erleben.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Ein Serienmörder in Glasgow

Die Mädchen von Strathclyde
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Glasgow, 1986: Die Stadt ist bekannt als Mord-Hauptstadt Europas. In dieser Stadt ist Constable Jim Daley im zweiten Jahr als Streifenpolizist unterwegs. Er wird zu einem Einbruch gerufen und findet eine ...

Glasgow, 1986: Die Stadt ist bekannt als Mord-Hauptstadt Europas. In dieser Stadt ist Constable Jim Daley im zweiten Jahr als Streifenpolizist unterwegs. Er wird zu einem Einbruch gerufen und findet eine tote Prostituierte.
Dieses Prequel lässt sich sehr gut und flüssig lesen und macht Lust darauf, Jim Daley in weiteren Krimis zu erleben.
Jim ist ehrgeizig und sieht sich eher bei der Kripo, aber er muss noch eine Weile Streife gehen. Mit seinen bisherigen Vorgesetzen hat er kein großes Glück gehabt. Aber Detective Chief Inspector Ian Burns wird am Tatort auf ihn aufmerksam und zieht ihn in seine Abteilung ab. So jagt er zusammen mit Detective Constable Brian Scott einen Serienmörder. Die beiden sind ein tolles Gespann.
Ich konnte mir die düstere Atmosphäre in Glasgow gut vorstellen. Die Geschichte ist spannend und die Auflösung schlüssig, so dass man gut eingestimmt ist auf das Buch „Tödliches Treibgut“.