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Veröffentlicht am 28.10.2021

Leichte und lustige Lektüre, zum Aufheitern gerade richtig

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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"Wo kommen wir denn da hin" ist ein humorvoller Roman von Günter Habicht, der im Ullstein Verlag erscheint.

Der 63-jährige Günter Habicht ist ein Pedant wie er im Buche steht, ständig überwacht er vom ...

"Wo kommen wir denn da hin" ist ein humorvoller Roman von Günter Habicht, der im Ullstein Verlag erscheint.

Der 63-jährige Günter Habicht ist ein Pedant wie er im Buche steht, ständig überwacht er vom Balkon aus das Verhalten seiner Nachbarn. Jede noch so kleine Schluderei fällt ihm auf, das fängt beim Trennen des Abfalls an und hört bei falsch geparkten Autos und E-Rollern noch lange nicht auf. Seine Frau Brigitte regt das auf, aber Günter hat auch seine guten Seiten. Er ist hilfsbereit und zeigt im Baumarkt den Kunden die besten Produkte für ihre Sanierung. Seiner Erzfeindin Renate Bergmann weicht er aus, so gut er kann. Denn die twittert ja neuerdings alles und jedes und würde sicher auch Günters Verhalten auf Twitter kritisieren und verbreiten.

Nach der Buchreihe mit Renate Bergmann hat Torsten Rohde nun einen männlichen Protagonisten am Start. Es ist der ehemalige Busfahrer Günter Habicht, den Renate-Fans aus "Fertig ist die Laube" kennen. Dort in der Laubenkolonie Abendfrieden haben sie sich kennengelernt, leider ist keine herzliche Freundschaft daraus entstanden.

Günter ist im Vorruhestand und auch seine Frau Brigitte ist vorzeitig in Rente, was sie im Nachhinein bitter bereut. Der gemeinsame Alltag muss erst wieder gelernt werden und Brigitte ist es furchtbar peinlich, wie Günter alle Nachbarn maßregelt. Aber er geht häufig auch seiner Wege und dann klönt Brigitte mit ihrer Freundin Doris oder liest Beziehungsratgeber. Beide haben eine erwachsene Tochter, Mareike, und als Günters Mutter ins Seniorenheim ziehen muss, arbeitet Günter dort als Hausmeister und kümmert sich auch um ihr Haus in Brandenburg. Dort würde er am liebsten bleiben, aber seine Aufgaben als Hausmeister in der Gartenkolonie muss er ja auch noch ausüben. Dort lernte er auch Renate Bergmann kennen, die rein gar nichts von Vereinsregeln hält und ihm damit ein Dorn im Auge ist.

Mit Günter lernen wir einen pedantischen Mann kennen, dem durch seine jahrelange Busfahrertätigkeit Verkehrsregeln ins Blut übergegangen sind. Aber mit Busfahren ist nun Schluß und so meint er, anderen Menschen Regeln beibringen zu müssen. Die Beziehung mit Brigitte ist auch nicht mehr so harmonisch wie zu Anfang, nur seine Tochter Mareike kann ihn ganz gut um den Finger wickeln.

Auch wenn ich Renate um Längen sympathischer finde als Günter, kann man bei dieser Lektüre reichlich schmunzeln. Besonders als es um Günters Mutter im Seniorenheim ging, er das Bauhaus unsicher machte oder ein Einkauf bei Ikea anstand. Seine Rolle ist schon etwas überspitzt angelegt, doch man kann sich wunderbar amüsieren und kennt vielleicht auch jemanden wie Günter aus der eigenen Nachbarschaft.

Wer mal wieder etwas Lustiges lesen möchte und kein Problem mit pedantischen Rentnern hat, sollte sich die neue Hauptfigur von Torsten Rohde mal zu Gemüte führen. Ich mochte Renate noch ein wenig lieber, aber eine humorvolle Lektüre ist Günters 1. Band auch.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Eine schöne Herbstlektüre

Ein Cottage in Cornwall
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Der Roman "Ein Cottage in Cornwall" von Elisabeth Kabatek erscheint im Droemer Verlag.

Die 50-jährige Schwäbin Margarete zieht für ihre große Liebe Chris nach Cornwall. Obwohl das ihr großer Traum ist, ...

Der Roman "Ein Cottage in Cornwall" von Elisabeth Kabatek erscheint im Droemer Verlag.

Die 50-jährige Schwäbin Margarete zieht für ihre große Liebe Chris nach Cornwall. Obwohl das ihr großer Traum ist, muss sie sich erst eingewöhnen und ihre Mutter und die Noch-Frau von Chris mischen sich auch noch in Maggies Leben ein. Außerdem ist das Landleben auf dem Hof ja doch etwas anderes als ihr bisheriges Leben in einer Großstadt. Wird sie hier glücklich werden?

Bei diesem witzig geschriebenen Roman konnte ich gut eintauchen in das neue Leben von Maggie. Ich habe mit ihr gelitten und gelacht, ihre Sorgen verstanden und mit ihr gehofft, dass sich alles zum Guten wendet.

Elisabeth Kabatek hat einen bildhaften und eingängigen Schreibstil, sie hat ihre Figuren vielfältig gezeichnet, mit Ecken und Kanten, nicht alle kommen sympathisch daher. Dadurch wirken sie sehr lebensnah und bringen auf unterhaltsame Art Glück und Leid, Ärger und Gefühle mit sich. Am liebsten habe ich Maggie und Chris begleitet, sie haben einige Hürden zu meistern, doch gemeinsam sind sie dazu in der Lage. Wenn da nicht die zickige Ex-Frau wäre.

Das Buch wird wechselweise aus der Sicht von Margarete und der Expunkerin Lori erzählt und so erlebt man gleich zwei Frauenschicksale in einem Buch. Das klappt hier sehr gut, denn beide haben viel miteinander zu tun und wenn man Loris Vergangenheit erfährt, erkennt man, was sie alles schon erlebt hat. Wer die englische Tea-Time kennt, wird besonders die Szenen in Loris Küche bei Tee und Scones mit Wohlgefühl miterleben. Ich habe mich für Lori gefreut, dass sich nun Liam kennengelernt hat. Denn bisher konnte nie ein Mann in ihrem Leben Platz finden.

Das gezeigte Setting in Cornwall sorgt für eine schöne Atmosphäre und man sehnt sich beim Lesen dorthin. Überhaupt haben die Einbindung von schwäbischer Mundart, die gezeigten Mentalitätsunterschiede zwischen Engländern und Deutschen und das Landleben auf dem Bio-Hof mit viel Humor für gute Unterhaltung gesorgt. Solche Romane sind genau richtig für dunkle Herbsttage, wo man sich mit einer Tasse Tee aufs Sofa zurückzieht. Übrigens gibt es ein landestypisches Rezept zu Gemüsepasteten (Cornish Pasty) es im Anhang und die Autorin erklärt im Nachwort weshalb diese Pasteten so gut in die Gegend passen.

Mir machte die Geschichte eines bewusst: Wenn sich im Leben auch so manche Hoffnung zerschlägt, sollte man doch nie aufhören an sein Glück zu glauben und fest darum zu kämpfen.

Auch wenn ich mich wiederhole, dieser Roman passt perfekt in die Herbstzeit. Mit Cornish Pasty und einer Tasse Tee ist hier unterhaltsame Lesezeit garantiert.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Spannender Traum von Olympia

Goldmädchen
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Im Dragonfly Verlag erscheint der Jugendroman "Goldmädchen" von Jennifer Iacopelli.

Als Leistungsturnerin fiebert Audrey seit Kindesbeinen an auf die Chance einer Teilnahme bei den olympischen Spielen ...

Im Dragonfly Verlag erscheint der Jugendroman "Goldmädchen" von Jennifer Iacopelli.

Als Leistungsturnerin fiebert Audrey seit Kindesbeinen an auf die Chance einer Teilnahme bei den olympischen Spielen hin. Mit ihrer Freundin Emma gehört sie zur amerikanischen Nationalmannschaft und dann sorgt ein Skandal für ein Desaster. Ihr Trainer wird wegen Missbrauchsverdacht an einer anderen Athletin verhaftet. Das Team steht vor einer wichtigen Entscheidung, wer darf mit zur Olympiade und was wissen die Mädchen näheres zu dem Vorwurf?

Jennifer Iacopelli war selbst Sport-Berichterstatterin zum Thema Kunstturnen und bringt ihre Kenntnisse durchaus interessant in die Handlung ein.

Audrey Lee trainiert seit ihrer Kindheit mit ihrer Freundin Emma. Der Handstützüberschlag, zweieinhalbfache Schrauben und Rückwärtssalto gehören zum vielfach geübten Repertoire, aber eine Verletzungspause nach einer Operation am Rücken erfordert Audreys ganze Kraft und Ausdauer, um dann mit 17 zurück ins Elite-Team zu gelangen. Nun steht die Qualifikation für die Olympischen Spiele an, sie muss es schaffen, denn es ist ihre letzte Chance, eine weitere Turnsaison wird es für sie nicht geben. Zu stark sind die Rückenschmerzen. Aber sie möchte ihre Turnerzeit mit einer Medaille beenden. Als dann aber ihr Trainer wegen Missbrauchsverdachts ausfällt, gerät ihr Traum ins Wanken.

In diesem Roman werfen wir aus Audreys Sicht einen Blick in ihr Leben als Kunstturnerin. Es geht dabei um Freundschaft, Teamgeist, großen Konkurrenzdruck und ein Leben für den Leistungssport, was Jennifer Iacopelli sehr kenntnisreich und detailliert beschreibt. Unzählige intensive Übungsstunden des Trainings werden absolviert, häufig von Schmerzen begleitet und unter dem Druck eines Diätplans, um dem großen Traum einer Medaille näher zu kommen. Ich konnte von Beginn an mit der sympathischen und kameradschaftlichen Audrey mitfühlen, mitfiebern und ihre Sorgen und Nöte miterleben. Denn als ihr Trainer ausfällt, zerfällt die Turngruppe in zwei Lager und auch ihre langjährige Freundin Emma wechselt zur Gegenseite. Trotzdem lässt sich Audrey nicht unterkriegen und startet mit reichlich Kampfgeist und Durchhaltevermögen noch einmal richtig durch.

Jennifer Iacopelli überzeugt mit ihrem flüssigen Schreibstil und dem eingebundenen Wissen über den Turnsport. Auch für Laien wird verständlich beschrieben, wie die täglichen Übungseinheiten des Trainings ablaufen und welche Punkte bei diesem Sport entscheidend sind. Das ist schon recht ausführlich und intensiv, aber so läuft nun mal ein Leben von jungen Turnerinnen im Turnsport ab. Iacopellis tiefen Einblicke in diesen Sport und in die Wettkämpfe in Tokio haben mich an das Buch gefesselt und sie machen sehr deutlich, wie hart der Trainingsdruck ist und wie groß der Traum von einer Teilnahme an der Olympiade. Das Buch spricht sicherlich Turninteressierte und ganz besonders Turnerinnen an, weil sie dieses Wettkampfleben aus eigener Erfahrung her kennen. Der Missbrauchsvorwurf wird sehr einfühlsam im Buch behandelt, das Thema ist in Sportgruppen immer häufiger ein Problem.

Bei den spannenden Wettkampfszenen konnte ich regelrecht mitfiebern und fühlte mich als heimliche Zuschauerin persönlich bei Olympia dabei. Und ich habe Audrey und Emma für ihr couragiertes Handeln bewundert und konnte auch die anderen Figuren gut kennenlernen. Ganz nebenbei entspinnt sich noch eine Liebesgeschichte, die aber den Wettkampfszenen nicht den Rang abläuft.

Dieses interessante Jugendbuch spricht alle Altersklassen an, die sich für das Leben von Kunstturnerinnen interessieren. Etwas Interesse für Profisport im Allgemeinen sollte man als Leser/in aber schon mitbringen.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Eine interessante Geschichte rund um Düfte und ihre Herstellung

Das Haus der Düfte
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Das Haus der Düfte von Pauline Lambert erscheint im List Verlag.

Paris: Anouk arbeitet in den 1950ern in der Apotheke ihrer Mutter, doch insgeheim träumt sie davon, Parfüms zu entwickeln und als Parfümeurin ...

Das Haus der Düfte von Pauline Lambert erscheint im List Verlag.

Paris: Anouk arbeitet in den 1950ern in der Apotheke ihrer Mutter, doch insgeheim träumt sie davon, Parfüms zu entwickeln und als Parfümeurin zu arbeiten. Ihre Mutter Isabell hält nichts davon und hofft, Anouk in Paris zu halten, schliesslich soll sie einmal die Apotheke übernehmen. Durch einen Zufall lernt Anouk Stéphane kennen, er gehört zu einer der Duftdynastien Frankreichs, die die Parfümherstellung betreiben. Anouk hat Glück, Stéphane ist von ihrem Geruchssinn überzeugt und nimmt sie mit nach Grasse, die französische Parfümstadt, wo Anouk an der berühmten Parfümschule eine Ausbildung beginnt.

Der Roman beginnt mit der Ankunft Anouks in Paris, wo ihre Mutter die Apotheke ihrer Tante übernimmt. Es wird schnell klar, das Anouk ihre Zukunft nicht in der Apotheke sieht, sondern sich in der Welt der Düfte einen Namen als Parfümeurin machen möchte. Mit etwas Glück kann sie ihren Wunschberuf erlernen und kommt bei der Familie Girard in Grasse unter. Diese Familie steht seit langem im Clinch mit der rivalisierenden Familie Bonnet. Anouks Talent, bestimmte Stimmungen und Gefühle in Düfte zu verwandeln, erinnert an Florence Girard, die um 1890 als Lavendelpflückerin begann und mit ihrem Gespür für Düfte den Familienbetrieb gründete und erfolgreich an die Spitze der Parfümhersteller brachte. Als sich Anouk verliebt, spielt die Vergangenheit eine wichtige Rolle.

Wer die Welt des Parfüms liebt, wird hier in die Parfümherstellung eingeführt. Es geht auf die bunten Blumenfelder in der Provence, man bekommt verschiedene Duftkreationen und Grunddüfte vorgestellt und lernt die dazugehörigen Berufe kennen. Das ist ein duftreicher Einblick, der mir sehr gut gefallen hat, auch wenn ich einige der erwähnten Parfüms nicht kenne.

In zwei umfangreichen Handlungssträngen lernen wir Anouk und Florence und ihre Zeitgenossen in ihren jeweiligen Lebensepochen näher kennen und bekommen damit einen recht ausführlichen Eindruck von ihrem Lebensweg. Pauline Lambert schrieb eine Familiensaga, die sich ganz klassisch um Liebe und Macht dreht. Mit ihrem bildgewaltigem, sinnlichen Schreibstil erweckt sie nicht nur das Zeitgeschehen wunderbar zum Leben, sie beschreibt auch herrliche Duftwelten herauf. Insgesamt sind alle Charaktere sehr liebevoll gezeichnet und erhalten durch ihre realistischen Eigenschaften sehr lebendige Züge. Damit fühlt man sich ihnen als Leserin sofort verbunden und kann mit ihnen wunderbar mitfiebern.

Anouk hat mir sofort gefallen, sie ist sympathisch und hat ihren eigenen Willen, den sie auch durchzusetzen weiß. Mit ihrem feinen Geruchssinn besitzt sie die ideale Grundlage, um wunderbare Düfte zu komponieren. Auch Stéphane Girard entgeht Anouks perfektes Geruchstalent nicht, es erinnert ihn an Florence Girard. Schnell taucht man in die familiären Gegebenheiten der Girards und Bonnets ein, erlebt Anouks Liebesgeschichte, die ihre Widrigkeiten aufweist und das alles sorgt für eine runde und abwechslungsreiche Handlung.

Dieser Roman lässt uns eine interessante Reise in die Welt der Düfte erleben und unterhält wunderbar mit dem französischen Flair von Grasse. Pauline Lambert zeigt uns die Anfänge der Parfümbetriebe in den 50er Jahren, unterhaltsam eingebettet in Familiengeheimnisse, Liebe und Intrigen. Für Leserinnen von historischen Romanen ein duftreicher Tipp!

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Ein schöner Wohlfühlroman mit Liebes-Romanze und reichlich Tee

Winterglück und Nelkenduft
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Der Roman "Winterglück und Nelkenduft" aus dem Goldmann Verlag ist der vierte Band Emilia Schillings Jahreszeiten-Reihe.

Die reiselustige Romi kehrt nach einigen Jahren im Ausland zurück in ihre Heimat ...

Der Roman "Winterglück und Nelkenduft" aus dem Goldmann Verlag ist der vierte Band Emilia Schillings Jahreszeiten-Reihe.

Die reiselustige Romi kehrt nach einigen Jahren im Ausland zurück in ihre Heimat ins winterliche Wien. Sie möchte mit ihrer Schwester Steffi den Teeladen ihrer Tante weiterführen. Steffi befürchtet, dass dieser Entschluß nicht von langer Dauer sein wird und Romi schon bald wieder ihre Koffer packen wird. Aber da gibt es auch den gut aussehenden, sympathischen Nachbarn Niko, der Romi recht gut gefällt.

Romi und ihre Schwester müssen sich nach ihrer Rückkehr erst wieder annähern. Das ist nicht so einfach, denn Steffi glaubt nicht, dass Romi lange in Wien bleiben wird. Tante Leopoldine weiß, wie sie Romis Interesse für den Teeladen wecken kann und führt Romi in die Geheimnisse der Teeherstellung und des Geschmacks ein. Außerdem hat Romi auf der Zugfahrt von Dublin nach Wien den Restaurator Niko kennengelernt, der ihr zufällig auch auch in Wien wieder über den Weg läuft. Beide verstehen sich super und doch kommen sie sich nicht näher, es gibt einige ungeklärte Missverständnisse, die erst überwunden werden müssen. Als Romi von ihrem Ex-Chef Florian dann auch noch mit einem ausgezeichneten Angebot umworben wird, weiß sich nicht mehr, wie sie sich entscheiden soll.

Bei diesem Roman kann man wunderbar in die Welt des Tees abtauchen und erlebt viele Erlebnisse des winter- und weihnachtlichen Flairs in Wien. Es ist ein Genussroman mit Liebesromanze, die zwar noch romantischer hätte sein können und recht vorhersehbar ist, aber doch recht abwechslungsreich unterhalten kann.

Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte ist der alte Teeladen, hier spielt sich die komplette Teetradition der ganzen Welt ab. Wir erfahren viel über die unterschiedlichen Teesorten, über die Anbaugebiete und die geschmacklichen Besonderheiten des Tees, die ein Tee-Sommelier kennen sollte. Und mit den unterschiedlichen Teemischungen, die im Laden angeboten werden, bekommt man augenblicklich Lust auf so eine herrliche aromatische Tasse Tee. Die Kapitel werden häufig mit einer Info über Tee eingeleitet: Assamtee, Flugtee, Afternoon Tea und Cream Tea werden hier lehrreich vorgestellt. Und zu einer Tasse Tee darf natürlich auch das passende Gebäck nicht fehlen, für Vanillekipferl gibt es das passende Rezept. Ich hätte mir noch eines für Scones gewünscht.

Emilia Schilling erzählt in flüssiger und lockerer Weise und haucht ihren Figuren soviel Leben und Gefühle ein, dass man mit ihnen fühlen kann. Sie führt uns in ihrer Geschichte durch das winterliche Wien mit seinen sehenswerten Plätzen. Eingebaut sind auch österreichische Begriffe, die das Ganze sehr sehr authentisch wirken lassen. Und keine Sorge, im nachgefügten Glossar wird die Bedeutung der Worte erklärt.


Dieser unterhaltsame Roman bietet perfektes Leseglück für die kalte Jahreszeit und macht mit einer Tasse Tee absolute Wohlfühllaune.

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