Diese Geschichte bleibt im Kopf.
Das Buch der AugenNach einem Studienabbruch kehrt Renia nach Berlin zurück, ohne Perspektive, Freunde oder einer Wohnung. Doch dann bekommt sie eine Wohnung von ihrer Großtante angeboten, wenn Renia ihr hilft ihre Biografie ...
Nach einem Studienabbruch kehrt Renia nach Berlin zurück, ohne Perspektive, Freunde oder einer Wohnung. Doch dann bekommt sie eine Wohnung von ihrer Großtante angeboten, wenn Renia ihr hilft ihre Biografie zu schreiben. So stößt Renia auf so einige Familiengeheimnisse und fragt sich, ob diese Bilder einer düsteren Parallelwelt wirklich nur ihrer Einbildung entsprangen. Und ob sie gegen diese vermeintlichen imaginären Monster kämpfen kann, wenn ein Teil von ihr gar nicht überleben will?
Puhhh… Nach diesem Buch fühlte ich mich einfach puhh.
Es zog mich in so eine dichte Atmosphäre, die zwar etwas drückend ist, doch gleichzeitig auch soo fesselnd.
Renia ist mal eine ganz andere Art von Protagonisten, die ich so vorher noch nicht erlebt habe, besonders im Urban Fantasy. Einerseits sieht sie die Menschheit und alles als verloren an, doch dann gibt es auch Momente, in denen sie sagen ankämpft. Ihr inneres Chaos wird verdammt gut dargestellt. Zudem werden ihre Bilder von der roten Welt fließend in ihren Alltag mit eingebunden, wodurch es mich einen überaus realistischen Eindruck macht und schon glauben lassen könnte, dass Bilder dieser roten Welt oder dieser Dämonen wirklich so in unserem alltäglichem Leben existieren könnte.
Ebenso wird authentisch, meiner Meinung nach, da ich überhaupt keine Ahnung von dieser Thematik habe, das Thema Anorexie behandelt bzw. wird der Verlauf/Auswirkung dieser Krankheit bei Renia sehr nachvollziehenden beschreiben, wodurch Renia allgemein besser verständlich wird. Allgemein ist Renia facettenreich und die Thematik der Anorexie übernimmt keine Überhand in der Geschichte.
Das generelle Wordbulding der drei Ebene ist überaus interessant gestaltet, wobei die rote Welt für mich am schaurigsten ist, obwohl diese am wenigstens direkter Schauplatz ist.
Während der Geschichte schließt Renia auch ein paar neue Freundschaften und ihre Freundschaft mit Jonathan find eich absolut knuffig, denn irgendwie liegen die beiden für mich auf einer Wellenlänge und die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach. Dazu ist das Faultierlied einfach the best.
Außerdem ist die kleine Lovestory, die Renia mit Roisín bekommt, einerseits echt niedlich und gleichzeitig gar nicht aufgesetzt und so überdramatisch, wie es bei anderen Büchern aus dem Genre passieren kann.
Allgemein besitzt dieses Buch eine Authentizität, die schon beinah gruselig auf mich wirkt, da so einige verrückte Dinge passieren, doch, durch den Schreibstil und der Erzählweise, irgendwie völlig plausibel erscheinen, als könnte es jeder Person passieren. Gerade das Ende macht es deutlich, denn das hier ist kein „Und lebten glücklich bis an Ende“- Ende, zwar hat das Ende einen relativ guten Ausgang, aber es setzt auch den Beginn eines neuen Lebensabschnitt für Renia und wie genau dieser aussieht ist ungewiss, auch wenn ich als Leserin ihr nur das Beste wünsche.
Alles in allem ist das hier eine packende Geschichte mit so einigen tiefsinnigen Themen, die mir noch einige Zeit im Kopf bleibend wird.