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Veröffentlicht am 01.11.2021

Packender Showdown der Gegner

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Bei einem Kanuausflug entdeckt ein Paar ein Autowrack. Bei der Bergung werden zwei Tote entdeckt, einer davon ist der Chef des dänischen Nachrichtendienstes. Fabian Risk ist sich sicher, dass der Polizeichef ...

Bei einem Kanuausflug entdeckt ein Paar ein Autowrack. Bei der Bergung werden zwei Tote entdeckt, einer davon ist der Chef des dänischen Nachrichtendienstes. Fabian Risk ist sich sicher, dass der Polizeichef von Kopenhagen Kim Sleizner dahintersteckt. Sleizner kennt keine Skrupel, wenn er sich einen Vorteil verschaffen will. Fabian Risk will ihn endlich zur Strecke bringen und auch seine frühere Kollegin Dunja Hougard, die untergetaucht ist, ermittelt gegen Dunja Hougard ist untergetaucht und ermittelt gegen Sleizner. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und es wird gefährlich.
Ich verfolge diese Reihe um Kommissar Fabian Risk schon von Anfang an. „Meeressarg“ ist bereits der sechste Band der Reihe. Auch dieses Mal konnte mich Stefan Ahnhem wieder mit seinem packenden Schreibstil überzeugen.
Die Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet. Risk ist ein Mensch, der für seinen Beruf lebt. Leider kommt sein Privatleben darüber zu kurz. Auch Dunja Hougard mag ich, denn sie ist eine mutige und engagierte Frau, die auch mal Grenzen überschreitet. Aber auch die anderen Mitglieder aus Risks Team gefallen mir gut; sie sind sehr unterschiedlich und ergänzen sich perfekt. Sleizner dagegen ist ein wirklich unsympathischer Typ, der anscheinend nur schlechte Eigenschaften in sich hat. Kim Sleizner versucht die Ermittlungen zu sabotieren und seine Gegner auszuschalten. Dieser Fall hat für Risk auch eine persönliche Seite, denn etwas erscheint merkwürdig, bei dem Selbstmord von Risks Sohn Theodor im Gefängnis.
Auch in diesem Fall gibt es wieder genügend Wendungen, welche die Spannung hochhalten.
Ein komplexer und sehr spannender Skandinavien-Krimi. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein schwieriger Fall

Dreifachmord in der Nacht. Ostfrieslandkrimi
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Es ist gut, dass Axel Groot und Hilka Martens ihr Training wegen eines Einsatzes beenden müssen, denn beide sind geladen und schenken sich nichts. In einem Waldstück wurden mehrere tote Männer gefunden. ...

Es ist gut, dass Axel Groot und Hilka Martens ihr Training wegen eines Einsatzes beenden müssen, denn beide sind geladen und schenken sich nichts. In einem Waldstück wurden mehrere tote Männer gefunden. Zwei wurden in einem Transporter erschossen und etwas abseits gibt es einen Toten, dem ins Bein geschossen und die Kehle durchgeschnitten wurde. Bei den beiden aus dem Transporter handelt es sich um einen Kleinkriminellen und einen ehemaligen Polizisten auf Abwegen. Dagegen scheint der andere Tote ein unbeschriebenes Blatt zu sein. Was verbindet diese Männer. Was die Polizei dann in dem Transporter noch findet, ist ziemlich überraschend. Es wird also kein leichter Fall für Hauptkommissar Axel Groot und Kommissarin Hilka Martens, die im Moment ihre Probleme haben und auf den jeweils anderen ziemlich explosiv reagieren.
Dies ist bereits der vierte Band aus der Reihe „Kripo Norden ermittelt“. Für mich war es der Zweite Krimi aus der Reihe. Auch wenn jeder Band unabhängig voneinander gelesen werden kann, so wäre es doch sicherlich interessant, die Vorgeschichte der Protagonisten zu kennen. Der Schreibstil von Stefan Albertsen lässt gut und flüssig lesen.
Axel Groot und Hilka Martens sind sympathische Polizisten, doch es gibt persönliche Probleme, die beide so belasten, dass es ständig zwischen ihnen knallt, obwohl sie sich eigentlich schätzen. Auch LKA-Sonderermittler Bernd Kemmer ist wieder mit im Spiel. Da Groot in der Vergangenheit schon Schwierigkeiten mit Kemmer hatte, ist er nicht erfreut. Aber er verspricht sich auch Unterstützung von Kemmer in einer alten Geschichte. Zum Team der Kripo Norden gehört auch Polizeiobermeister Rainer Dyssen, der technisch eine Menge draufhat und zeigt, dass er sich vor den Spezialisten des LKA nicht verstecken muss.
Dieser Krimi geht mit einem bedrohlichen Prolog los, bei der Groots Freundin Kris Willers in Gefahr ist. Die Ermittlungen erstrecken sich in verschiedene Richtungen und selbst die Mafia gerät in Verdacht. Aber geht es hier wirklich um das organisierte Verbrechen? Es gibt immer neue Wendungen, die für Ungewissheit und damit für Spannung sorgen. Mich hat jedenfalls das Ende überrascht.
Ich kann diesen spannenden Küstenkrimi empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Statt Urlaub gibt’s Ermittlungen

Blutiger Meerblick. Ostfrieslandkrimi
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Magnus Dorner kommt zu unpassender Zeit zurück in sein Ferienhaus auf Norderney und kurz darauf ist er tot; erschlagen von einem Einbrecher. Die dreiundachtzigjährige Nachbarin Gesine Dreyer hatte die ...

Magnus Dorner kommt zu unpassender Zeit zurück in sein Ferienhaus auf Norderney und kurz darauf ist er tot; erschlagen von einem Einbrecher. Die dreiundachtzigjährige Nachbarin Gesine Dreyer hatte die Polizei informiert, da sie jemanden um das Nachbarhaus herumschleichen sah. Die alte Dame hatte schon öfter angebliche Verbrechen gemeldet und wird daher von der örtlichen Polizei nicht ganz ernst genommen. Aber auch Joost Kramer von der Task Force Ostfriesland kann mit ihrer Aussage nicht viel anfangen. Eigentlich wollte er anlässlich der Meisterschaft im Kitesurfen mit seiner Freundin Ricarda ein paar Tage Urlaub auf der Insel machen, doch nun ist sein Einsatz gefragt. Die Ehefrau des Toten scheint Geheimnisse zu haben und ein Bootsbauer hatte auch allen Grund, den Toten zu hassen. Aber da gibt es ja auch noch die Einbruchserie auf Norderney. Es werden aufwendige Ermittlungen für Kramer und seinen Kollegen Robert Fengler.
Ich habe schon einige der Krimis aus dieser Reihe gelesen und auch der zwölfte Band hat mich wieder gut unterhalten. Dörte Jensen schreibt anschaulich und spannend.
Die Charaktere sind und gut und lebendig dargestellt. Die Kite-Wettbewerbe ziehen viele Menschen nach Norderney und somit ist alles ausgebucht. Da der Urlaub wegen des Falls in Wasser fällt, muss sich Joost das Zimmer statt mit Ricarda mit seinem schnarchenden Kollegen Robert teilen. Kramer ist ein fähiger Ermittler. Doch seine Freundin Ricarda Albers bereitet ihm des Öfteren Sorgen, denn sie ist impulsiv und gerät dadurch schnell in Gefahr. Als die Schauspielerin Henrike Sattler ihre Freundin Ricarda bittet, auf Norderney etwas für sie zu regeln, sagt Ricarda zu. Prompt gerät sie wieder in eine undurchschaubare Situation und Joost muss eingreifen. Dabei haben er und Robert doch schon mit dem Fall genug zu tun. Robert bracht eine ganze Menge Schokolinsen, die ihm beim Denken helfen. Inselpolizist Gerrit Schepker ist mit der Einbruchserie beschäftigt und ein Gespräch mit ihm bringt Joost auf eine Spur.
Die unterschiedlichen Ermittlungsansätze sind schlüssig, doch es dauert eine Weile bis sich die Lösung abzeichnet. Ich habe diese Ermittlungen sehr gerne begleitet.
Es war wieder ein spannender Ostfrieslandkrimi, der mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Eine bemerkenswerte Persönlichkeit

Die militante Madonna
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Der Chevalier d’Éon de Beaumont hat wirklich gelebt und er erzählt uns in diesem Roman seine Geschichte. Er war adlig, gebildet und bewegte sich in höchsten Kreisen. Im Auftrag des französischen Königs ...

Der Chevalier d’Éon de Beaumont hat wirklich gelebt und er erzählt uns in diesem Roman seine Geschichte. Er war adlig, gebildet und bewegte sich in höchsten Kreisen. Im Auftrag des französischen Königs agiert er in London als Diplomat und Spion. Doch er kann sich seiner Position nie sicher sein. Er manipuliert und intrigiert und betrachtet das leben als ein Spiel. Mal tritt er als Frau auf und mal als Mann. Die wettlustigen Engländer schließen Wetten auf sein Geschlecht ab. Als der König stirbt und sein Sohn an dessen Stelle tritt, wird es eng für d’Eon. Er muss nach Frankreich zurückkehren und dort als Frau leben, wodurch er keine Ansprüche mehr geltend machen kann. Er ist zum Spielball politischer Ränke geworden.
Irene Dische hat einen tollen und humorvollen, manchmal einen etwas zynischen Schreibstil. Sie lässt den Chevalier d'Eon de Beaumont seine Geschichte erzählen, wobei er den Leser/die Leserin direkt anspricht und dabei springt er auch schon mal in die jetzige Zeit, um Vergleiche zu ziehen.
Auch wenn der Protagonist mit anderen sein Spiel treibt und dabei wenig rücksichtsvoll ist, so war er mir dennoch nicht unsympathisch. Sowohl in seiner Dragoneruniform als auch in Frauenkleidern macht er eine gute Figur. Ist es da ein Wunder, dass die wettverrückten Engländer nicht mehr zu halten sind und manchmal ihren gesamten Besitz verspielen. D‘Eon freundet sich mit dem windigen Journalisten Morande und dem raffinierten Pierre de Beaumarchais, in den er sich verliebt, an. Er steht auch zu seinen Freunden, selbst dann, als er erkennt, dass sie nur den eigenen Vorteil im Blick haben. Das Leben des Chevaliers ist ein einziges Auf und Ab, mal luxuriös, mal ärmlich, mal hat er seine Ränke gesponnen, mal geriet er in das Netz von anderen. Er war eine vielschichtige Persönlichkeit und hatte ein turbulentes Leben.
Ich kann diesen unterhaltsamen Roman nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Man sollte Slow Horses nicht unterschätzen

Spook Street
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Als es bei einem Flashmob in einer Shopping Mall zu einer Katastrophe kommt, werden die „Lahmen Gäule“ vom Slough House erst gar nicht eingespannt. Doch als River Cartwrights dementer Großvater einen Fremden, ...

Als es bei einem Flashmob in einer Shopping Mall zu einer Katastrophe kommt, werden die „Lahmen Gäule“ vom Slough House erst gar nicht eingespannt. Doch als River Cartwrights dementer Großvater einen Fremden, der sich als Enkel ausgibt, erschießt, taucht Jackson Lamb mal wieder im Büro auf und seine Mitarbeiter bekommen alle Hände voll zu tun.
Mir hat dieser Agentenroman sehr gut gefallen. Mick Herron hat einen genialen Schreibstil, witzig und ziemlich schräg. Die Dialoge sind einfach klasse. Trotzdem wird es auch actionreich und spannend. Herron hat auch eine besondere Art, uns mit dem Personal bekannt zu machen; so ist es dieses Mal die alte Heizung im Slough House, die den Rahmen zur Geschichte liefert mit ihrem Klackern und Gurgeln, Glucksen und Knallen.
Die Charaktere sind alle sehr speziell. In dem Job sollte es ein Miteinander geben, doch in Slough House kämpft eigentlich jeder für sich und meist gegen seine eigenen Probleme. Aber was will man auch erwarten bei dem exzentrischen Chef. Auch wenn Lamb auf den ersten Blick heruntergekommen wirkt, so durchschaut er schnell was Sache ist, er zieht seine Fäden und lässt sich nicht in die Suppe spucken. David Cartwright war ein hohes Tier beim MI5, doch nun wird er vergesslich und taucht mehr und mehr in die Vergangenheit ein. Er fühlt sich verfolgt und das zu Recht. Denn er könnte Geheimnisse ausplaudern, was auch nach langer Zeit noch sehr unangenehm für den Geheimdienst wäre. Während River versucht, seinen Großvater zu schützen, kochen andere ihre eigenen Süppchen. Es wird intrigiert und manipuliert und ein bisschen Schwund macht auch kein Kopfzerbrechen.
Dies war bereits der vierte Band über die abservierten Agenten im Slough House. Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich die anderen Bände unbedingt lesen muss und schon gespannt auf den nächsten Fall für Jackson Lamb und seine Truppe bin.
Ich kann „Spook Street“ nur empfehlen, Spannung gepaart mit schrägem Humor.

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