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Veröffentlicht am 05.11.2021

Big secrets

Big Summer
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Ich-Erzählerin Daphne ist eine sog. Plus-Size-Influencerin. Um zu ihrem Körper zu stehen, hat sie lange gebraucht. Der Wendepunkt kam, als sie sich öffentlich gegen eine Intrige ihrer reichen, schönen ...

Ich-Erzählerin Daphne ist eine sog. Plus-Size-Influencerin. Um zu ihrem Körper zu stehen, hat sie lange gebraucht. Der Wendepunkt kam, als sie sich öffentlich gegen eine Intrige ihrer reichen, schönen Freundin Drue wehrt. Drue hat einen jungen Mann überredet, sich zum Schein an Daphne heranzumachen. Als Daphne den Plan durchschaut und sich öffenrlichkeitswirksam wehrt, landet ein Video davon im Internet und macht Daphne bekannt. Zwischen Daphne und Drue herrscht jahrelange Funkstille, bis sich Drue mit der überraschenden Bitte meldet, Daphne möge ihre Brautjungfer sein. Daphne zögert, wieder in den Sog ihrer einflussreichen früheren Freundin zu geraten. Hat sich Drue tatsächlich geändert, kann sie ihr wirklich trauen?

Die Handlung des Buches war überraschend vielschichtig. Was zunächst lediglich eine Geschichte über eine toxische Frauenfreundschaft zu sein schien, bekam immer mehr Facetten und lieferte neben der Auseinandersetzung mit oberflächlichen Schönheitsidealen auch eine interessante Romanze und sogar eine Krimihandlung. Das Buch war wirklich fessend und hat mich seht gut unterhalten. Schade fand ich lediglich, dass eine intelligente Frau wie Daphne ausgerechnet ein Leben als Influencerin führt und selbst zwar nicht auf ihre Pfunde reduziert werden will, sich aber natürlich einen Adonis als Partner wünscht.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Visionär

Die andere Hälfte der Welt
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Die Autorin verrät im Nachwort, dass sie mit dem Schreiben des Buches bereits 2018 begann. Es ist also ein bemerkenswerter Zufall, dass das Erscheinen nun in die Corona-Pandemie fiel. Doch das von Christina ...

Die Autorin verrät im Nachwort, dass sie mit dem Schreiben des Buches bereits 2018 begann. Es ist also ein bemerkenswerter Zufall, dass das Erscheinen nun in die Corona-Pandemie fiel. Doch das von Christina Sweeney-Baird entworfene Szenario ist noch um so vieles düsterer. Vernichtet doch hier ein hochansteckendes Virus in sehr kurzer Zeit 90 % der männlichen Weltbevölkerung. Plötzlich wird die Erde ein Planet der Frauen. In dieser neuen Welt haben nicht nur sie, sondern auch die verbliebenen Männern Mühe, sich zurechtzufinden.

Die Autorin arbeitet mit einer Fülle an Protagonisten und Szenarien an verschiedensten Orten. Da ist die schottische Medizinerin Amanda, die Patient Null behandelt. Die Soziologin Catherine, die Geschichten über die Pandemie zu sammeln beginnt. Wir begleiten Behördenvertreter und Forscher auf der verzweifelten Suche nach einem Impfstoff und männliche Zwillinge, die auf einem Schiff vor Island festsitzen, das sich aus Angst vor der Seuche nicht in den Hafen wagt. Nach und nach verliert ein Großteil der Frauen Väter, Ehemänner, Brüder, Söhne, Freunde und Liebhaber. Diese verstörenden Entwicklungen sind in Buchform auszuhalten, da sich durch die Vielzahl an handelnden Personen auch eine gewisse Episodenhaftigkeit und ein damit einhergehender Abstand einstellt. So bleiben die Entwicklungen zwar packend bis zum Schluss, doch das Mitfiebern mit einzelnen Personen wird gleichzeitig begrenzt. Ich persönlich hätte mir noch ein paar erdachte wissenschaftliche Details übrer das Virus, das den Namen Männerpest bekommt gewünscht. Obwohl viele Leute früher nichts über Coronaviren wussten, hat sich ja auch dieser Begriff ultraschnell in den allgemeinen Sprachgebrauch integriert. Hier hätte die Autorin für mich noch ein wenig fiktive Authentizität schaffen können.
Fazit: ein brandaktuelles, spannendes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Rettet Ruby die Ranch?

Pferdeflüsterer-Mädchen, Band 3: Das verbotene Turnier
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Von Gina Mayer kenne ich bisher bereits die Pferdeakademie-Reihe, aber ich konnte problemlos auch hier einsteigen, obwohl es sich um Band 3 handelt, und war genauso angetan.

Wenn man die Geschichte liest, ...

Von Gina Mayer kenne ich bisher bereits die Pferdeakademie-Reihe, aber ich konnte problemlos auch hier einsteigen, obwohl es sich um Band 3 handelt, und war genauso angetan.

Wenn man die Geschichte liest, kann man immer kaum glauben, dass Gina Mayer selbst nicht reitet, wie es hinten im Buch angegeben ist. Die Story ist auch diesmal wieder kenntnisreich durchdacht und besticht mit Pferdeflüsterer-Wissen, also von der Lehre, mit Pferden als Mitgeschöpfe und nicht als Sportgeräte umzugehen. Am Schluss finden sich sogar ein paar Basis-Übungen, die man mit einem Pferd nachmachen kann.

Auf der Ocean Ranch in Cornwall herrscht Aufregung. Obwohl den Betreibern zugesagt wurde, das Nachbargelände pachten zu können, um dort eine größere Reithalle zu bauen, soll dort plötzlich ein Flughafen entstehen! Damit würden die traumatisierten Pferde, an deren Heilung dort gearbeitet wird, nicht klarkommen. Der Eigentümer des Geländes geht mit der jungen Ruby eine heikle Wette ein: Nur wenn sie ein Turnier in ihrer Altersklasse gewinnt, wird er seine ursprüngliche Zusage einhalten. Doch Turnierteilnahmen sind eigentlich für Reiter der Ocean Ranch verboten, gelten diese doch als wenig pferdefreundlich. Muss Ruby all ihre Pferdeflüsterer-Grundsätze über Bord werfen?

Die Geschichte macht wieder bis hin zur Ausarbeitung der Neben-Charaktere durchweg Spaß und das Buch ist zudem sehr ansprechend gestaltet. Als schon lange erwachsenes "Pferdemädel" für die es kaum derartige Bücher zugeschnitten auf die eigene Altersgruppe gibt, würde ich mir nur wünschen, dass den Jugendbuch-Autorinnen mehr Raum gegeben werden würde, denn die Geschichten gehen immer viel zu schnell zu Ende!

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Gesammelte Magie

Ophelia Nachtgesang
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"Bücher sind nichts anderes als gesammelte Magie...Wenn man sie erweckt, fangen sie an zu flüstern."

Wunderbar zauberhaft und düster geht es bei der dunklen Fee Ophelia Nachtgesang zu. Sie scheint allerdings ...

"Bücher sind nichts anderes als gesammelte Magie...Wenn man sie erweckt, fangen sie an zu flüstern."

Wunderbar zauberhaft und düster geht es bei der dunklen Fee Ophelia Nachtgesang zu. Sie scheint allerdings für ihre Aufgabe, Verstorbene ins Totenreich zu begleiten, so wenig geeignet, dass sie als letzte Bewährungsprobe ausgerechnet die Aufgabe erhält, den Magier Augustus Pinlin nach seinem Tod dort abzuliefern. Doch Augustus hat ganz andere Pläne...

Wie Ophelia, Augustus und der Rabe Tiberius sich verbünden müssen, um ihre Ziele zu erreichen, macht bei der wieder einmal überbordenden Fantasie der Autorin wirklich Spaß. Durch die Entwicklung, die Ophelia nimmt, wird das Buch zu einer magischen Coming of age-Geschichte der besonderen Art. Allerdings hätte ich wie bei früheren Büchern von Gesa Schwartz an das Lektorat den Wunsch, endlich einmal die ständig wiederholten Lieblingsredewendungen der Autorin einzufangen. So oft wie hier wieder die Luft eingesogen oder ausgestoßen wird, bekommt man selbst fast Atemnot. Umso verwunderlicher, wenn es in der Geschichte sogar ein Verstorbener tut. Diese Redundanz reißt einfach unnötig aus dem Lesefluss dieser ansonsten wunderbar erdachten Geschichte.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Fuchsfreund

Fuchs und ich
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Tiefe Freundschaft zu Tieren gibt es, daran habe zumindest ich keinerlei Zweifel. Die Autorin Chathrine Raven tut sich in ihrer eigenen Geschichte, die sie in diesem Buch zum Teil erzählt, allerdings damit ...

Tiefe Freundschaft zu Tieren gibt es, daran habe zumindest ich keinerlei Zweifel. Die Autorin Chathrine Raven tut sich in ihrer eigenen Geschichte, die sie in diesem Buch zum Teil erzählt, allerdings damit schwer. Obwohl sie kenntnisreich Flora und Fauna beschreibt, scheint sie einer veranlteten These anzuhängen, nach der Tieren von Instinkten gesteuerte Roboter und auschließlich Menschen zu tiefergehenden Gefühlen fähig sind. Dabei ist zum Beispiel die Tatsache, dass viele Tiere trauern wie Menschen, längst wissenschaftlich erwiesen.

Zudem nimmt sie eine sehr ausschließliche Einteilung der Tierwelt vor. Da gibt es die Haustiere bzw. Tiere in Gefangenschaft, "Tiere in Kisten", wie sie sie nennt, und wildliebende Tiere. Diese sind für sie entweder neutrale Studienobjekte oder aber Jagdwild.

Catherine macht es als Ich-Erzählerin ihrer Leserschaft nicht leicht. Dass sie nicht gesellig ist und lieber allein in einer abgelegenen Hütte in Montana haust, macht sie mir zwar sympathisch, wird allerdings bei gänzlich anders strukturierten Menschen wahrscheinlich Befremden hervorrufen. Aber auch ich hatte manchmal meine Probleme mit ihr, vor allem, wenn sie von ihrem Jagdgewehr schwärmte und verwilderte Hauskatzen regelrecht zu Hassobjekten umfunktionierte.

Dennoch hat für mich die Geschichte fast durchgehend funktioniert und mich gefesselt, auch wenn ich mich immer wieder daran gerieben habe. Äußerst mühselig muss Catherine erkennen, dass es tatsächlich Freundschaft ist, die sie mit einem wilden Fuchs verbindet. Tatsächlich scheint der Fuchs mehr von Freundschaft zu verstehen als Catherine zu Beginn.

Die Erzählung mäandert sowohl zeitlich als auch thematisch dahin und springt auch zu literarischen Anspielungen etwa bezüglich des zahmen Fuches in "Der kleine Prinz". Diese fand ich passend, die sehr persönlichen Verbindungen zu "Frankenstein" und "Moby Dick" waren zwar ebenfalls nicht aus der Luft gegriffen, haben das Lesen aber manches Mal erschwert.

Leider scheint es Tiergeschichten immanent zu sein, dass sie nicht ohne tragische Momente bleiben, was für mich immer schwer erträglich ist, die Geschichte aber nicht schmälert.

Die ausufernden Naturbeschreibungen waren für eine Natur- und Tierfreundin wie mich faszinierend, dürften jedoch anderen zu viel werden, weswegen ich das Buch nur für die genannten Menschen empfehle.

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