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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2021

Carla Berling rockt die Lokalkrimiwelt ...

Pechmaries Rache
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Auch für diesen, bisher leider letzten Teil der Regionalkrimireihe um Ira Wittekind bekommt die sympathische Autorin Carla Berling von mir wieder die Bestnote. Man merkt einfach, dass sie eins besonders ...

Auch für diesen, bisher leider letzten Teil der Regionalkrimireihe um Ira Wittekind bekommt die sympathische Autorin Carla Berling von mir wieder die Bestnote. Man merkt einfach, dass sie eins besonders gut kann, und das ist Schreiben! Soweit ich weiß, enthalten ihre Krimis auch immer Spuren von wahren Begebenheiten und was sich im Buch auf dem Hellberger Hof abgespielt hat und noch lange nicht zu Ende ist, ließ mit als Leserin die Haare zu Berge stehen. Reporterin Ira hat sich, wie immer, festgebissen in dem Fall der Toten, von denen einer weit in die Vergangenheit zurück reicht und dennoch in der Gegenwart die Hofbewohner nicht zur Ruhe kommen lässt. Eigentlich will Ira ja ihre Hochzeit vorbereiten, doch dann steckt sie schließlich Freundin Coco und noch Verlobten Andy mit ihrem Ehrgeiz an, endlich Gerechtigkeit walten zu lassen und Licht ins Dunkel der Todesfälle zu bringen. Gemeinsam mit Ira verfolgte ich vom Sofa aus Spur um Spur um immer wieder im Dunkeln zu tappen. Doch schließlich knacken wir gemeinsam auch diesen Fall und die Aufklärung lässt mich beeindruckt zurück. Na, und die Hochzeit wurde natürlich trotzdem gemanagt – „what are friends for after all“ ….
Gerne würde ich Ira, Andy, die Tanten, Coco und natürlich Tante Erna noch ein weiteres Stück des Weges begleiten … nun muss nur noch der Verlag überzeugt werden … 😉. Volle Punktzahl und eine dicke Leseempfehlung an alle, die Lokalkolorit lieben und ein wenig ostwestfälischem Dialekt gegenüber nicht abgeneigt sind.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Der Titel täuscht ... dahinter verbirgt sich eine Geschichte mit Tiefgang ... Leseempfehlung!

Die letzten Worte von dir
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Gleich zu Anfang hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass das hier genau mein Buch werden könnte und dieses Gefühl hat mich nicht getäuscht. Schnell fühlte ich mich vertraut und verbunden mit der Familie ...

Gleich zu Anfang hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass das hier genau mein Buch werden könnte und dieses Gefühl hat mich nicht getäuscht. Schnell fühlte ich mich vertraut und verbunden mit der Familie Bliss. Ich habe einfach eine große Schwäche für britische Vorstadtfamilien á la Mark Haddon mit seinem „wunden Punkt“. Doch hier geht es nicht um ihn, sondern um Imogen Clark und „Die letzten Worte von dir“.

Bei dem ein wenig kitschig gewählten Titel hatte ich Sorge, dass es sich um eine seichte Schnulze handeln könnte, doch weit gefehlt. Die Autorin hat es geschafft, jedem ihrer Charaktere eine ganz eigene Rolle zu verschaffen und jedem auch den gebührenden Raum zu geben. Sie verleiht ihnen Tiefe und präsentiert sie ihren Lesern mit allen Schwächen und Stärken, eben wie in einer ganz normalen Familie. Sie gibt Anna die schwerste Rolle aber auch Miriam, Sebastian und vor allem Clare haben ihr Päckchen zu tragen.

Ich musste mich ein wenig einlesen, doch dann wollte ich mich gar nicht mehr trennen von der Bliss Familie. Ein stimmiges Ende rundet das Buch gelungen ab und somit vergebe ich gerne die volle Punktzahl. Man muss sie halt mögen, diese britischen Geschichten …

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Wenn dir die Kraft der Selbstbestimmung genommen wird ...

Lebenssekunden
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Monatshighlight!!! Was kann die schreiben, die Katharina Fuchs, großartig! Nach einem eher durchwachsenen Lesemonat konnte ich mich gar nicht sattlesen an den „Lebenssekunden“ der Autorin, die mich schon ...

Monatshighlight!!! Was kann die schreiben, die Katharina Fuchs, großartig! Nach einem eher durchwachsenen Lesemonat konnte ich mich gar nicht sattlesen an den „Lebenssekunden“ der Autorin, die mich schon mit ihren Vorgängerbänden „Zwei Handvoll Leben“ und „Neuleben“ begeistern konnte. Während beide eben genannten Titel auf der eigenen Familiengeschichte von Katharina Fuchs basieren, verfasst sie mit „Lebenssekunden“ ein rein fiktives Werk, das aber den beiden Anderen in seiner Sprachqualität in nichts nachsteht. Gefesselt folgte ich den beiden jungen Frauen Angelika Stein und Christine Mangold, die ihren Weg auf so unterschiedliche Weise im Nachkriegsdeutschland Ost und West einschlagen hatten. Schnell wird einem als Leser bewusst, wie andersartig sich dieser gestaltet, für Angelika im freien Westen und für Christine im unterjochenden Osten des Landes. „Aber wir sind doch alle Deutsche“ stößt eine der Beiden erschüttert hervor als ihr die ganze Tragweite der deutsch-deutschen Teilung in aller Härte um die Ohren fliegt.

Sehr intensiv erleben wir das Leben in der streng reglementierten DDR, die ihre jungen Sportler zu Höchstleitungen peitscht. Aber auch im Westen ist in den späten 50er Jahren der Mief noch lange nicht aus den Amtsstuben entwichen und die junge Fotografin hat mehr als einmal ihre Not sich zu behaupten.

Ich habe nichts als Bewunderung für Angelika und Christine und bin ihrer Entwicklung gespannt, manchmal fast atemlos, gefolgt. Fast in einem Rutsch habe ich diesen wunderbaren Roman konsumiert und vergebe gerne die volle Punktzahl mit einer überzeugten Leseempfehlung. Voll Freude habe ich gesehen, dass Katharinas nächstes Werk bereits im Dezember 2021 in den Handel kommen soll. Da bin ich natürlich auch wieder mit von der Partie …

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Dies sollte Pflichtlektüre in jeder Schule sein ...

Der Junge auf dem Berg
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Wow, dieses Hörbuch hat mich beeindruckt! Nicht nur, dass es wie immer sehr eindringlich und unter die Haut gehend von einem meiner Lieblingsautoren, John Boyne, geschrieben wurde, es wurde auch hervorragend ...

Wow, dieses Hörbuch hat mich beeindruckt! Nicht nur, dass es wie immer sehr eindringlich und unter die Haut gehend von einem meiner Lieblingsautoren, John Boyne, geschrieben wurde, es wurde auch hervorragend vorgetragen von dem sympathischen Schauspieler und Hörbuchsprecher Boris Aljinovic, der vielen vielleicht als KHK Felix Stark in vergangenen Tatortfolgen der 5. Mordkommission des Berliner LKA bekannt ist. Hauptprotagonist ist der junge Pierrot, der – nachdem er seine Eltern verloren hat – mit seiner Tante in den Berghof kommt, wo sich der Führer im Sommer zusammen mit seiner Gefährtin Eva Braun aufhält. Frei nach dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“ lässt er sich zur absoluten Verehrung dieses Mannes hinreißen, der ihm mit Machtversprechen und einer schicken Uniform schnell den Kopf verdreht. Nicht wenigen Menschen in seinem Umfeld fällt schließlich auf, wie gefährlich der Schnurrbart tragende Mann nach und nach wird, doch Pierrot – der sich inzwischen längst Peter nennt, wie ein guter deutscher Junge – ist verblendet. Erst als es zu spät ist, wird ihm reumütig bewusst, welche Fehler er begangen hat …

„Der Junge auf dem Berg“ ist ein Hörbuch, das von Jugendlichen wie Erwachsenen gehört werden kann. Es vermittelt Geschichte und vor allen Dingen öffnet es einem als Hörer die Augen darüber, wie leicht ein Mensch beeinflusst werden kann, wie schwach wir doch oft sind. Doch es vermittelt auch Hoffnung auf ein besseres Leben danach und so sollte es denn auf keiner Lese- oder Hörliste fehlen. Ich wünsche dem Autor mit diesem Werk noch viel Erfolg, er und sein Werk haben es verdient. Von mir gibt es mit fünf Sternen eine absolute Hörempfehlung !!!

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Kann es im Krieg überhaupt Gewinner geben?

1813 – Kriegsfeuer
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Viele große Namen sind in diesem Hörbuch zu finden. Napoleon, Blücher, Metternich um nur ein paar in den Raum zu stellen. Es geht um Sachsen und seine Geschichte im Jahr 1813, das Jahr das Napoleon schließlich ...

Viele große Namen sind in diesem Hörbuch zu finden. Napoleon, Blücher, Metternich um nur ein paar in den Raum zu stellen. Es geht um Sachsen und seine Geschichte im Jahr 1813, das Jahr das Napoleon schließlich in der Völkerschlacht im Oktober in die Knie zwingen sollte. Es wird politisiert, beraten, erfolgreich gekämpft und doch viel verloren.

Aber auch die kleinen Leute kommen zu Wort, allen voran die junge Henriette, die gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder überstürzt das elterliche Haus verlassen musste. Auf eindrucksvolle Weise verpackt die Autorin Sabine Ebert das Grauen des Krieges in dieser Geschichte, die mich manchmal die Zeit vergessen ließ, so intensiv war das Hörvergnügen. Sicher, die vielen Schlachten und Zusammenhänge konnte ich mir nicht alle merken aber das Leid, den Hunger, die Sorgen und die Nöte der Bevölkerung spürte ich mit jeder Minute. Und auch diesmal war es für mich offensichtlich wie viel leichter sich Geschichte verstehen lässt, wenn sie eine persönliche Note trägt.

Doris Wolters hat beim Vortragen ganz Arbeit geleistet und mit ihrer abwechslungsreichen Stimme alle Charaktere zum Leben erweckt. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil dieses mächtigen Werks und vergebe hier mit fünf Sternen gerne die Bestnote verbunden mit einer Hör- oder Leseempfehlung an alle Geschichtsinteressierten!

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