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Veröffentlicht am 04.11.2021

Schneechaos statt Großstadt

Ausgerechnet Alaska: Verliebt unter Mistelzweigen
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„Ausgerechnet Alaska: Verliebt unter Mistelzweigen“ von Lorena Grant ist eine witzige und unterhaltsame Lovestory, die für kurzweilige Lesestunden sorgt.
Die siebzehnjährige Gabriela ist alles andere als ...

„Ausgerechnet Alaska: Verliebt unter Mistelzweigen“ von Lorena Grant ist eine witzige und unterhaltsame Lovestory, die für kurzweilige Lesestunden sorgt.
Die siebzehnjährige Gabriela ist alles andere als begeistert, als ihr Vater die Weihnachtsferien gemeinsam mit ihr bei seiner neuen Freundin und deren Familie in Alaska verbringen will. Ein Kaff am Ende der Welt und Tonnen von Schnee sind nicht das, was sich Ela unter einem gelungenen Urlaub vorstellt. Zudem ist sie in der Eiseskälte gezwungen total unförmige Schneeklamotten zu tragen und ihre Mascara verläuft auch ständig. Doch nach und nach findet Ela ein wenig Gefallen an dem turbulenten Familienleben, woran wohl auch die Anwesenheit von Kieran mit den blauen Huskey-Augen Schuld ist.

Am Anfang macht es Ela einem echt nicht leicht, sie auch nur ansatzweise zu mögen. Sie ist arrogant, überheblich, absichtlich verletzend und einfach nur bitchig. Sie ist ein typischer verwöhnter Teenager, der jeden Wunsch erfüllt bekommt und mit wenigen Konsequenzen für ihr unmögliches Verhalten zu rechnen hat. Trotzdem mag ich ihren trockenen Humor und ihren Sarkasmus, der mich immer wieder zum Lachen gebracht hat. Der Kulturschock in der Provinz und dazu das ungewohnte Familienchaos überfordern sie am Anfang verständlicherweise und sie schlägt nur noch um sich. Aber als es endlich Klick bei ihr macht, darf man auch die liebenswerten und guten Seiten an Ela entdecken.
Kieran scheint das komplette Gegenteil und punktet von Beginn an mit seinem sympathischen und freundlichen Verhalten. Er ist offensichtlich sehr an Ela interessiert und lässt sich von ihrer biestigen Art nicht abschrecken. Er war mir fast schon zu nett, aber für die Story passte es. Die übrigen Nebencharaktere verzaubern ebenfalls mit ihrem warmherzigen Charme, genau wie die vierbeinigen Protagonisten.
Der Schreibstil liest sich leicht und locker und ich hatte viel Spaß beim Lesen. Die trockenen Kommentare von Ela sind äußerst witzig und ich mag ihren Humor. Die Handlung bleibt zwar relativ an der Oberfläche, aber ansonsten ist diese Geschichte sehr unterhaltsam und amüsant.

Mein Fazit:
Das Buch bekommt von mir sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Metamorphose

FAT
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„FAT“ von L. Ochrasy ist keine süße Teenager-Komödie, wie das Cover vielleicht vermuten lässt, sondern eine berührende und traurige Story über Mobbing und Bodyshaming.
Lina hat in den Sommerferien durch ...

„FAT“ von L. Ochrasy ist keine süße Teenager-Komödie, wie das Cover vielleicht vermuten lässt, sondern eine berührende und traurige Story über Mobbing und Bodyshaming.
Lina hat in den Sommerferien durch die Scheidung ihrer Eltern nicht nur ihren Familiennamen abgelegt, sondern auch etliche Kilos. Sie ist ihre Zahnspange los und ein Friseurbesuch und Make-up sorgen für den Rest. Als sie am ersten Schultag in ihre alte Klasse kommt, erkennt sie plötzlich niemand mehr und Lina lässt die anderen in ihrem Glauben. Schließlich haben sie der alten Lina das Leben zu Hölle gemacht, allen voran Jona, der sie nun mit ganz anderen Augen anschaut. In Lina reift der Gedanke an Rache, aber gleichzeitig fühlen sich ihre Gefühle für Jona ziemlich echt an.

Ich finde es gut, dass die Autorin dieses Thema gewählt hat und in ihrem Roman verarbeitet. Da sehe ich auch darüber hinweg, dass nicht alles immer ganz logisch und hundertprozentig nachvollziehbar ist, wie die enorme Gewichtsabnahme in den wenigen Wochen oder dass fast niemand Lina wiedererkennt, obwohl sie jahrelang in der gleichen Klasse saßen. Aber dies verdeutlicht gleichzeitig, dass die Mobber Lina nie als wirklichen Menschen mit Gefühlen, sondern nur als Objekt gesehen haben.
Lina erfindet sich quasi neu, aber es ist absehbar, dass dies nicht lange gutgehen kann. Ich konnte oft nicht verstehen, wie sie es nur ansatzweise in Jonas Nähe aushalten kann, wenn man erfährt, was er ihr alles angetan hat. Jona hat definitiv auch nette Seiten, die sein absolut verabscheuungswürdiges Verhalten aber in keiner Weise aufwiegen. Lina möchte gern auf ihrer naiven rosa Wolke schweben, doch die grausame Realität holt sie früher ein, als erwartet. Ihr innerer Widerstreit, sich selbst treu zu bleiben oder den einfachen und angepassten Weg zu nehmen, wird immer wieder deutlich und ist sehr berührend.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, trotz der ernsten und bedrückenden Story. Das Ende ist von der Autorin konsequent gewählt für mich absolut stimmig. Das Buch regt zum Nachdenken an und wendet sich klar gegen Oberflächlichkeit, Mobbing und Ausgrenzung.

Mein Fazit:
Von mir gibt es für diese emotionale und aufwühlende Story sehr gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Liebe oder Freiheit

Eine Liebe in Blackmoore
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„Eine Liebe in Blackmoore“ von Julianne Donaldson erzählt eine romantische Lovestory im Regency-Stil.
Die junge Kate Worthington leidet unter den ständigen Verkupplungsversuchen ihrer ehrgeizigen und unerbittlichen ...

„Eine Liebe in Blackmoore“ von Julianne Donaldson erzählt eine romantische Lovestory im Regency-Stil.
Die junge Kate Worthington leidet unter den ständigen Verkupplungsversuchen ihrer ehrgeizigen und unerbittlichen Mutter. Obwohl sie geschworen hat, niemals zu heiraten, lässt sie diese einfach nicht in Ruhe und provoziert immer wieder unmögliche Situationen. Damit ihre Mutter Kates Aufenthalt bei ihren engsten Freunden auf Blackmoore nicht verhindert, geht sie auf eine Wette ein. Wenn Kate dort drei Heiratsanträge erhält und diese ablehnt, darf sie frei sein und selbst über ihre Zukunft bestimmen. Doch was sich zunächst einfach anhört, ist viel schwieriger als gedacht. Denn plötzlich will Kates Herz etwas anderes als ihr Verstand.

Der unerbittliche Drang, ihre Töchter an den Mann zu bringen, erinnerte mich ein wenig an mein Lieblingsbuch „Stolz und Vorurteil“. Aber die Parallelen enden schnell, denn Kates Mutter überschreitet in ihrem Streben sämtliche Grenzen im negativen Sinne. So ist es kein Wunder, dass Kate lieber zu ihrer Tante nach Indien reisen und ein selbstbestimmtes Leben führen will.
Doch dies ist nicht der einzige Grund für ihre Weigerung, jemals zu heiraten. Aber die Tragik ihrer Entscheidung wird erst im Laufe der Handlung gegen Ende aufgedeckt und weckt noch mehr Sympathien für Kate, die es alles andere als einfach hat.
Kate ist trotz ihres manchmal aufbrausenden Temperaments warmherzig und selbstlos. Ich mochte sie von Anfang an und es war herzzerreißend, wie sie gegen ihre Gefühle kämpft, um dem Glück ihrer einzigen Liebe nicht im Weg zu stehen.
Julianne Donaldson hat einen leichten und flüssigen Schreibstil und bringt die widerstreitenden Emotionen ihrer Charaktere authentisch zum Ausdruck. Die Handlung wird ausschließlich aus der Perspektive von Kate erzählt, was aber nicht heißt, dass die Gefühle der anderen Figuren nicht deutlich zur Sprache kommen. Die eher leise Lovestory geht ans Herz und man spürt die besondere Chemie zwischen den Protagonisten.

Mein Fazit:
Die ungewöhnliche Hauptfigur kämpft in ihrer Zeit für ihren eigenen Weg, was diese Geschichte besonders macht. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Tragische Lovestory

All the Colors of my Dreams
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„All the Colors of my Dreams“ von Amy Harmon kreuzt die Lebenswege zweier völlig unterschiedlicher Charaktere, die vom Schicksal untrennbar miteinander verbunden sind.
Georgia gibt nichts auf die Warnungen ...

„All the Colors of my Dreams“ von Amy Harmon kreuzt die Lebenswege zweier völlig unterschiedlicher Charaktere, die vom Schicksal untrennbar miteinander verbunden sind.
Georgia gibt nichts auf die Warnungen ihres Umfelds, die sie vor dem unnahbaren und geheimnisvollen Moses fern halten wollen. Als der seltsame und wortkarge Junge ins Nachbarhaus zieht, sucht sie ständig seine Nähe und versucht, seine Mysterien zu ergründen. Der talentierte Künstler steckt voller dunkler Abgründe und stößt Georgia immer wieder von sich, was sie aber niemals abschrecken kann. Beide verbindet eine ursprüngliche und fast schon magische Anziehung, die jedoch nur auf eine Katastrophe zusteuern kann.

Amy Harmon steht für herzzerreißende und fast schon epische Liebesgeschichten, die ihre Protagonisten meist auf eine Tour de Force schicken. Das ist auch in diesem Buch nicht anders, welches in zwei Teile, ein Davor und ein Danach, gegliedert ist. Beide Teile trennen ein Zeitsprung von sieben Jahre und zwei gebrochene Herzen, die eine zweite Chance auf Heilung erhalten.
Moses ist ein interessanter und vielschichtiger Charakter, der von der Autorin außer seinem Talent noch eine übersinnliche Gabe bekommen hat. Diese Gabe ist ein wichtiger Bestandteil der Handlung, die grundlegend auf seine besonderen Fähigkeiten aufgebaut ist. Trotzdem hatte ich vor allem im ersten Teil meine Schwierigkeiten mit Moses und bin lange Zeit nicht wirklich warm mit ihm geworden.
Georgia ist liebenswert, direkt und voller Gefühle, mit denen sie Moses gegen seinen Willen mitreißt. Beide verbindet viel mehr als eine Jugendliebe und es muss sich erst noch zeigen, ob sie nach den tragischen Ereignissen der Vergangenheit eine zweite Chance auf Glück bekommen.
Für mich persönlich gab es zwischen Moses und Georgia bis zum Schluss eine gewisse Distanz, die nie ganz verschwunden ist. Ich liebe Harmons emotionale und tiefgründige Geschichten, aber diesmal haben sich immer wieder ein paar Längen eingeschlichen und auch sonst konnte mich diese Story nicht durchgängig überzeugen. Trotzdem hat sie mich in vielen Momenten sehr berührt und geht definitiv ans Herz.

Mein Fazit:
Nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, aber alles in allem absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Schuld und Vergebung

The Love That Lies Within
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„The Love That Lies Within“ von Mia Sheridan dreht sich um Schuld, Vergebung, Hoffnung und alte Geheimnisse.
Clara ist für ihren neuen Job als Ballerina nach New Orleans gezogen, wo sie sich zunehmend ...

„The Love That Lies Within“ von Mia Sheridan dreht sich um Schuld, Vergebung, Hoffnung und alte Geheimnisse.
Clara ist für ihren neuen Job als Ballerina nach New Orleans gezogen, wo sie sich zunehmend einsam fühlt. Die geheimnisvolle Legende um die verlassene Windisle-Plantage am Stadtrand, die ihr ihre alte Nachbarin erzählt, fasziniert Clara und lässt sie nicht mehr los. Doch bei ihrer Entdeckertour stellt sie fest, dass das Anwesen keineswegs verlassen ist. Und so beginnt Clara eine zarte Freundschaft zu dem Mann jenseits der Mauer, dessen Stimme sie mitten ins Herz trifft. Jonah Chamberlain hat sich seit einem tragischen Zwischenfall, der nicht nur sein Leben schlagartig veränderte, in die selbst gewählte Isolation begeben. Doch schafft es Clara, ihm neue Hoffnung zu schenken?

Dies ist mein erstes Buch der Autorin, die hier eine fast schon märchenhafte Lovestory erzählt, welche ganz klar von Die Schöne und das Biest inspiriert ist.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und das farbenfrohe und mystische Setting von New Orleans passt hervorragend zu der emotionalen und magisch angehauchten Lovestory.
Jonah musste für eine falsche Entscheidung einen enorm hohen Preis bezahlen und vergräbt sich in seinen Schuldgefühlen vor dem Rest der Welt. Die Zufallsbegegnung mit Clara, geschützt durch eine Mauer, zündet jedoch einen kleinen Funken Hoffnung in seinem Herzen, der immer stärker glimmt.
Mit jedem ihrer Treffen kommen sich die beiden näher und Jonah wagt sich erstmals wieder in die Welt. Aber die Angst, dass Clara sich beim Anblick seiner Narben angewidert abwendet, steckt viel zu tief.
Clara entwickelt immer mehr Gefühle für den geheimnisvollen Mann, der bald ihre ganze Welt ist. Doch nicht nur die Mauer aus Stein trennt die beiden.
Diese Lovestory kommt eher leise daher und entwickelt sich langsam und behutsam. Beide Hauptfiguren sind auf ihre Art einsam und geben sich gegenseitig Halt und Hoffnung. Der Funke zwischen Clara und Jonah springt definitiv über und man wünscht ihnen unbedingt ein Happy End. Parallel wird immer wieder die Geschichte eines tragischen Liebespaares auf Windisle eingestreut, die Clara erst zu Jonah führte. Aber für mich persönlich hätte es dies gar nicht unbedingt gebraucht, da die Handlung auch so durch die zwei starken Protagonisten ausreichend getragen wird.

Mein Fazit:
Eine wunderschöne und schicksalhafte Lovestory, die von mir gern eine Leseempfehlung bekommt!

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