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Veröffentlicht am 09.12.2021

Aurich - keine ostfriesische Idylle

Auricher Leichen. Ostfrieslandkrimi
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Mit dem Ostfrieslandkrimi »Auricher Leichen« startet Martin Windebruch seine neue Krimireihe um die Kriminalkommissare Wiebke Jakobs und Dr. Evert Brookmer. Beide stammen aus Aurich, doch Evert ist vor ...

Mit dem Ostfrieslandkrimi »Auricher Leichen« startet Martin Windebruch seine neue Krimireihe um die Kriminalkommissare Wiebke Jakobs und Dr. Evert Brookmer. Beide stammen aus Aurich, doch Evert ist vor vielen Jahren fort gezogen, um zu studieren und hat sogar in Kriminologie promoviert, aber noch keine wirkliche Praxiserfahrung.

Ausgerechnet Wiebkes Partner bei der Polizei Aurich wird tot bei seinem Auto aufgefunden. Der einzige Zeuge ist sein Hund Fiete. Schnell ist klar, es war kein Unfall – Kommissar Tjark de Vries wurde ermordet.
Seinen ersten Arbeitstag in Aurich hatte sich Dr. Evert Brookmer anders vorgestellt. Es bleibt keine Zeit zur Einarbeitung, denn es gibt einen weiteren Mord.

„Drei Tage später wird Dr. Philipp Odenthal, der neue Leiter des Ostfriesischen Landesmuseums, erschossen im Ems-Jade-Kanal aufgefunden. Gibt es zwischen den Mordfällen einen Zusammenhang? Die Auricher Kommissare Wiebke Jacobs und Evert Brookmer haben mit dieser Mordserie in Ostfriesland ihren ersten gemeinsamen Fall. Die Spur führt zum Landesmuseum, denn Odenthal wurde mit einem antiken Gewehr erschossen, und ausgerechnet ein solches fehlt in der Sammlung.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages).

Die Ermittlungen im Ostfriesischen Museum Emden bringen Erstaunliches zu Tage. Mordmotive, wie beruflicher Neid, fehlende Karrieremöglichkeiten, interne Zurücksetzungen, ein rigider Sparkurs und eine Moorleiche, die das Museum zwecks weiterer wissenschaftlicher Arbeiten abgeben musste, sind zur Genüge vorhanden. Doch bald ist Jemand, den man zu den Verdächtigen zählen konnte, erschossen.

Martin Windebruch erzählt eine vielschichtige und komplexe Geschichte, die mich schnell gefesselt hat. Sein Schreibstil und die Personenbeschreibungen konnten mich auf Anhieb überzeugen. Die Lösung des Falls gestaltet sich schwierig. Irgendetwas verschweigen die Museumsmitarbeiter.

Im Verlauf der Ermittlungen ergänzen sich die bodenständige Wiebke und Evert, der genau weiß, wie man mit Zeugen, Opfern und Verdächtigen reden muss. Zwar ist der Kollege Klaas Behrends, der für die Spurensicherung zuständig ist, noch nicht so schnell überzeugt, doch der Labrador Fiete fühlt sich von Beginn an zu Evert hingezogen.

Tatsächlich gelingt es dem Team die Mordfälle, die alle in einem Zusammenhang stehen, schlüssig und nachvollziehbar aufzuklären. Nicht zuletzt dank eines Tipps von Oma Tieske, die die Polizisten seit Kinderzeiten nicht nur mit Süßigkeiten aus ihrem Kiosk versorgt, sondern auch ein ausgezeichnetes Gedächtnis hat.

Ein gelungener Krimi und ein vielversprechender Auftakt einer neuen Serie, die mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. Wer mehr über die Mordfälle erfahren möchte, muss selbst zu diesem Buch greifen. Aus meiner Sicht gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Gretje und der Fluch

Inselschreiber. Ostfrieslandkrimi
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Jedes Mal, wenn Gretje Blohm auf Norderney weilte, geschah ein Verbrechen. So profilierte sich die toughe und an literarischen Kriminalfällen interessierte Seniorin bald zu einer echten ostfriesischen ...

Jedes Mal, wenn Gretje Blohm auf Norderney weilte, geschah ein Verbrechen. So profilierte sich die toughe und an literarischen Kriminalfällen interessierte Seniorin bald zu einer echten ostfriesischen Miss Marple. Sie ermittelt unkonventionell, dafür mit Scharfsinn und Humor, unterstützt von ihren gleichaltrigen Freunden Piet und Onno.

Zunächst scheint es keinen 8. Fall für sie zu geben, denn seit ihrer Ankunft vor wenigen Tagen, passierte nichts. Doch so sollte es nicht bleiben.
Vor ihren Augen stirbt in der Bibliothek des Conversationshauses der ehemalige Strafrechtsprofessor Düvel. Er war gerade bei Recherchen zu seinem ersten Krimi.

War es ein Unfall oder Mord? In seinem Krimi hat er eine reale Geschichte, in die eine alteingesessene Norderneyer Familie verwickelt war, einfließen lassen. Sollte die Veröffentlichung seines Erstlingswerks verhindert werden? Dafür spricht auch das Verschwinden seines roten Diktiergeräts.
Aber da der Professor sehr wohlhabend war, könnten auch ihm nahestehende Personen von seinem Tod profitieren. Es gibt genügend Motive und eine illustre Schar von Verdächtigen.

Natürlich kann Gretje die Ermittlungen nicht allein der Polizei von Norderney überlassen und muss ihre Spürnase in alles stecken. Dafür gründet sie zusammen mit Piet und Onno die Sonderkommission „Inselschreiber“. Dabei hat sie tatsächlich oft den richtigen Riecher und ist gelegentlich den polizeilichen Untersuchungen ein Stück voraus.

Der Leser wird durch immer wieder neue Wendungen überrascht und gefesselt. Der flotte und humorvolle Schreibstil von Rita Roth liest sich ausgezeichnet. So entwickelt sich sein spannender Inselkrimi um einen toten Autor und seine verschwundenen Aufzeichnungen, die Geheimnisse der Vergangenheit enthüllen.

Als Leser ist man am Ende überrascht, wie sich alles schlüssig aufklärt. Dabei spielen zwischenmenschliche Beziehungen und Abgründe eine tragische Hauptrolle. Aber Gretje kann dem Professor seinen letzten Wunsch erfüllen und seinen Krimi einem interessierten Publikum vorstellen.

Fazit:
Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Inselschreiber“ ist Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Ein Neuanfang mit mörderischen Schwierigkeiten

Herr Heiland und der tote Pilger
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„Herr Heiland und der tote Pilger“ von Johann Simons ist der Auftakt einer neuen Cosy Crime Reihe, die in der bayrischen Provinz angesiedelt ist. Im Mittelpunkt steht der Pastor Klaas Heiland, den es ...

„Herr Heiland und der tote Pilger“ von Johann Simons ist der Auftakt einer neuen Cosy Crime Reihe, die in der bayrischen Provinz angesiedelt ist. Im Mittelpunkt steht der Pastor Klaas Heiland, den es von der Ostsee nach Sonntal am See, oder wie der Bürgermeister den Ort nennt, an die Bayrische Riviera, verschlagen hat.

Aus Gesundheitsgründen musste sein Vorgänger schnell den hübschen Ort verlassen und die geordnete Übergabe fiel aus. So stolpert Klaas Heiland in sein neues Amt und tappt von einem Fettnäpfchen in das nächste.

Ausgerechnet am nächsten Tag werden die Fußpilger erwartet, die alljährlich den Gebeinen des heiligen Hilarius einen Besuch abstatten. Leider hat Klaas Heiland noch nie von diesem Schutzpatron der Linkshänder gehört. Doch es bleibt nicht bei dieser Überraschung.

Am Morgen nach ihrer Ankunft wird einer der Pilger tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden und es wird nicht der einzige Tote sein. Die Geschichte, die Johann Simons leicht und locker mit viel Humor erzählt fesselt schnell. Es macht Freude den Pastor in seinem neuen Umfeld zu begleiten und mit ihm die eigenwilligen und manchmal etwas skurrilen Einwohner kennen zu lernen.

Nebenbei erfährt der krimibelesene Klaas Heiland bald mehr über das Umfeld und die Geschichte der Toten. So überrascht es am Ende nicht, dass es ihm mit Glück und Geschick gelingt, die Morde schlüssig aufzuklären und neue Freunde in Sonntal am See zu finden. Natürlich kann er auch mit seiner Antrittsrede in der ersten Sonntagsmesse die Herzen seiner neuen Gemeinde gewinnen.

Mich hat dieser bayrische Cosy-Crime gefesselt und mir eine vergnügliche und spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Was geschah wirklich auf Spiekeroog?

Spiekerooger Austern. Ostfrieslandkrimi
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„Spiekerooger Austern“ von Marc Freund ist der Auftakt einer Reihe mit den neuen Ermittlern Wiebke Eden und Hinrich Mattern. Beide sind so verschieden wie Ebbe und Flut.

Wiebke wird nach einem traumatischen ...

„Spiekerooger Austern“ von Marc Freund ist der Auftakt einer Reihe mit den neuen Ermittlern Wiebke Eden und Hinrich Mattern. Beide sind so verschieden wie Ebbe und Flut.

Wiebke wird nach einem traumatischen Kriminalfall in Bremen auf eigenen Wunsch nach Spiekeroog versetzt. Endlich kann sie wieder in ihrem geliebten Ostfriesland arbeiten. Doch da gibt es noch den grummeligen Hauptkommissar Hinrich Mattern, der ihr neuer Vorgesetzter ist. Bisher hat er alle ihm auf Zeit zugteilten Kollegen erfolgreich vergrault. Wie wird es Wiebke ergehen für die eine feste Stelle neu geschaffen wurde? Können die Beiden ein Team werden oder bleibt Hauptkommissar Hinrich Mattern als einsamer Wolf auf der Insel?

Doch zu diesen Betrachtungen kommt keiner von beiden, da am Wochenende eine übel zugerichtete männliche Leiche auf den Spiekerooger Austernbänken entdeckt wird. Zunächst ermittelt Hinrich Mattern wie gewohnt allein. Doch Wiebke muss mehr erfahren, auch wenn ihr offizieller Dienstbeginn erst am Montag ist und deshalb beginnt sie mit ihren Recherchen allein.

So ermitteln beide getrennt auf unterschiedlichen Wegen und treffen sich bald bei den gleichen Verdächtigen wieder. Beiden ist klar, dass es sich um einen blutigen Racheakt an dem Immobilienunternehmer Herwig Camphausen handelt. Er hatte „mehr Feinde als sich Muscheln im Watt befinden“ – so der Autor Marc Freund.

Deshalb ist es auch nicht so einfach bei den zahlreichen Verdächtigen und Tatmotiven eine heiße Spur zu finden. Während Hinrich Mattern erfahren und routiniert ermittelt, zeichnet sich Wiebke durch Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit aus. Bald ist auch der holprige Start der beiden überwunden und sie arbeiten tatsächlich schon etwas zusammen. Als Wiebke in eine sehr gefährliche Situation gerät, ist Hinrich Mattern zur Stelle, um erfolgreich einzugreifen.

Marc Freund erzählt eine komplexe, sehr gut durchdachte Geschichte. Sein Schreibstil ist flüssig und liest sich ausgezeichnet. Ich konnte mir alle beschriebenen Charaktere sehr gut vorstellen und war, genau wie die beiden Ermittler, immer wieder überrascht von der Entwicklung des Falls. Mit einem weiteren Mord nehmen Tempo und Spannung rasant zu.

Durch ihre Eigenmächtigkeit gerät Wiebke erneut Lebensgefahr. Der Erfolg scheint ihr recht zu geben, doch kann sie noch einmal auf rechtzeitige Unterstützung hoffen oder ist es schon zu spät?

Fazit:
Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Spiekerooger Austern“ ist Lesevergnügen pur und ein gelungener Serienauftakt. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis. Ich freue mich schon auf neue Fälle der beiden Kommissare.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Harte Bandagen bei der Kripo Norden

Dreifachmord in der Nacht. Ostfrieslandkrimi
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Hauptkommissar Axel Groot und Kommissarin Hilka Martens sind die neuen Ermittler der Kripo Norden, die jetzt ihren 4. Fall lösen müssen.

„Ein kaltblütiger Dreifachmord schockt Ostfriesland! In einem ...

Hauptkommissar Axel Groot und Kommissarin Hilka Martens sind die neuen Ermittler der Kripo Norden, die jetzt ihren 4. Fall lösen müssen.

„Ein kaltblütiger Dreifachmord schockt Ostfriesland! In einem Waldstück bei Bensersiel werden mehrere Männer tot aufgefunden. Erschossen in einem Transporter liegen ein hiesiger Kleinkrimineller und ein ehemaliger Auricher Polizeibeamter, der auf die schiefe Bahn geriet. Etwas abseits das dritte Opfer. Doch nicht nur die Todesart unterscheidet sich von den anderen beiden, auch sein Lebenslauf erscheint zu glatt, um wahr zu sein.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)

Es ist ein vielschichtiger Fall, bei dem Einiges nicht so ist, wie es zunächst den Anschein hat. Auch das Team Groot und Martens funktioniert noch nicht reibungslos, ganz im Gegenteil. Manchmal sind beide so sehr mit ihren Animositäten beschäftigt, dass der aktuelle Fall in den Hintergrund gerät. Erst später habe ich erfahren, was die beiden privat und persönlich belastet und konnte mehr Verständnis dafür aufbringen. Ich begleite dieses Team zum ersten Mal bei Ermittlungen. Außerdem gehören noch der junge Polizeiobermeister Dyssen und der erfahrene Kollege Vogt zur Kripo Norden.
Unterstützung erhalten die Kollegen vom LKA-Sonderermittler Kemmer, mit dem Groot auch so seine Probleme hat.

Trotz der insgesamt nicht einfachen personellen Beziehungen kommt bald Bewegung in den Fall, als die Ermittler das Privatleben der Opfer untersuchen. Tatsächlich wartet eine veritable Überraschung auf sie.

Der Schreibstil von Stefan Albertsen ist flüssig und sehr gut lesbar. Die Geschichte ist spannend und komplex. Sie fesselt den Leser von Beginn an. Spuren führen in verschiedene Richtungen. Bald ergeben sich ganz neue Dimensionen, die weit über Ostfriesland hinaus reichen. Je schwieriger sich die Untersuchungen gestalten, desto besser wird die Zusammenarbeit von Groot und Martens. Beide sind äußerst fähige Ermittler.

Das Ende fordert noch einmal alles, als der Fall für Groot plötzlich ganz persönlich wird. Das Ermittlerteam zeigt in einem dramatischen und spannungsgeladenen Finale seine gesamte Kompetenz bei der Aufklärung der Ereignisse.

Fazit:
Der Krimi ist gut strukturiert aufgebaut, hat viele Handlungsansätze, die nicht geradlinig zur Lösung führen und die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten.
Mich hat „Dreifachmord in der Nacht“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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