Ganz unterhaltsam
Mein Herz für deine LiebeMein Herz für deine Liebe ist der zweite Band der Herzgeschichten von Danielle A. Patricks und erzählt die Geschichte von Marika und Tim. Da ich den ersten Band selbst nicht kenne, kann ich sagen, dass ...
Mein Herz für deine Liebe ist der zweite Band der Herzgeschichten von Danielle A. Patricks und erzählt die Geschichte von Marika und Tim. Da ich den ersten Band selbst nicht kenne, kann ich sagen, dass es sich ohne Probleme als Erstes lesen lässt.
Die Erzählperspektive ist die des eingeschränkten auktorialen Erzählers, wobei die meiste Zeit aus Marikas Sicht erzählt wird. Aber auch Tims Sicht erhält genügend Platz, um ihn kennen zu lernen. Der Schreibstil ist flüssig gehalten und leicht zu lesen. In meinen Augen genau richtig für eine Liebesgeschichte.
Marika hat nach einem traumatischen Erlebnis jedes Interesse an einer längeren Beziehung verloren und hält sich von potenziellen Beziehungskandidaten fern. Ihr Verlangen nach körperlicher Nähe befriedigt sie durch One-Night-Stands. Diese Tatsache hat mich gleich zu Anfang beruhigt. Jedes Mal, wenn ich bei Frauen das Wort Beziehungsprobleme und Trauma lese, dann mache ich mir Sorgen, dass ein gewisses Erlebnis passiert ist, was natürlich schrecklich ist, bei dem ich aber auch das Gefühl habe, dass es in jeder dritten Geschichte die Ursache für das Trauma ist. Ich möchte ja nicht zu viel verraten und vielleicht wisst ihr ja so, was ich meine. Jedenfalls lässt Marika kaum noch jemanden an sich heran und hat nur zu der Familie ihrer besten Freundin Anne eine richtige Beziehung. Ersatzfamilie sozusagen. Für die Liebe kein guter Nährboden.
Tim ist ein Kollege und Freund von Annes Ehemann. Er und Marika kennen sich zu Beginn des Buches schon und es wird deutlich, dass Tim schon länger versucht ein Date mit Marika zu bekommen. Was diese bisher ablehnt. Die Art und Weise wie er dieses dann doch erhält, machte ihn mir nicht gerade sympathisch. Ich hätte an Marikas Stelle nicht eingewilligt. Jedenfalls bin ich mit Tim bis zum Ende hin nicht wirklich warm geworden. Zwischendrin hatte ich mich gefragt, ob er zu Gewalt neigt, wenn er nicht bekommt was er will. Das Gefühl erhielt ich durch Sätze wie „Tims Gesicht verzog sich nun doch wutentbrannt. Sein harter Griff umschloss ihren Arm noch fester. Drückte seine Finger tief in ihr zartes Fleisch.“ (S. 60 auf meinem Tablet) Und dann fallen auch öfter die Worte „drohte er“. Das legt sich war alles ab der Mitte, aber der erste Eindruck zählt viel. Es wurde aber im Laufe der Geschichte deutlich, dass Tim ihr guttut und er war am Ende auch nicht mehr ganz so unsympathisch wie zu Beginn, aber mich für sich zu erwärmen, schaffte er nicht. Aus diesem Grund ist der Funke der Liebe auch nicht zu mir übergesprungen.
Trotz der fehlenden Gefühlsduselei meinerseits, deren hervorrufen ich bei Liebesgeschichten erwarte, ließ sich die Geschichte angenehm zu Ende lese. Ich war daran interessiert, ob es Marika gelingt sich ihrem Trauma zu stellen und ob es ein Happy End für die beiden geben wird.