Zwischen Bella und Zsadist knisterte es schon seit Black Dagger Rhage & Mary ordentlich, denn während Bella eine schöne und junge Vampiraristokratin, auf der Suche nach Abenteuern ist, will Zsadist nur die schrecklichen Geschehnisse seiner Vergangenheit vergessen, die ihn zu dem brutalen und beängstigenden Krieger gemacht haben, der er ist. Bella’s Beharrlichkeit Z eben nicht fernzubleiben, obwohl er sie mehr als einmal von sich stößt, war zu Beginn zwar nicht wirklich nervig, denn immerhin zahlt sich ihre Sturheit schließlich aus, aber doch eine Eigenschaft bei der ich mich oft gefragt habe, warum sie nicht lockerlassen kann. Es quält Zsadist ganz offensichtlich, dass sie ihn nicht in Ruhe lassen will und auch wenn ihr das bewusst ist, lässt sie nicht locker.
Gleichzeitig merkt man jedoch, dass gerade Bellas Unwillen Z aufzugeben das ist, was ihm Kraft gibt und ihn zu ihr hinzieht. Denn sie ist eine der wenigen, die ihn nicht für hoffnungslos verloren hält.
Besonders abartig, aber gleichzeitig genial, zeigt sich in diesem Band die Gemeinschaft der Lesser, den erklärten Feinden der Vampire, denn einer von ihnen entwickelt eine dunkle Obsession für Bella. Genauso schaurig schön sind auch die Flashbacks die Zsadist aber auch seinen Bruder Phury immer wieder befallen und von ihrer schmerzhaften Vergangenheit erzählen. Ich konnte dadurch erst wirklich verstehen, welche Beziehung die beiden verbindet und warum gerade Zsadist so abweisend, gefährlich und doch verletzlich ist.
Witzig fand ich, als mir (ja, ich bin ein Blitzmerker) bewusstwurde, wie oft negative englische Wörter für Namen verwendet wurden, einfach in dem ein „h“ hineingebastelt wurde. Nach Rhage und Tehrror kam auch noch Bellas Bruder Rehvenge in die Geschichte um die Bruderschaft hereinspaziert. Von „Zsadist“ fangen wir lieber gar nicht an. Das liebe ich so an Paranormal Romance – diese unschlagbare Kreativität was männliche Namen angeht, denn die Frauen heißen eben einfach Beth, Mary und Bella. Bisher.
Trotz des ewigen hin und hers hat mir die Geschichte um Zsadist und Bella sehr gut gefallen. Immerhin liebe ich die gequälten Krieger im Paranormal Romance Genre beinahe so sehr wie ungewollte Schwangerschaften in einfachen Liebesromancen. Es lebe die Komplikation.
Was J.R. Wards Black Dagger Reihe bisher für mich ausmacht, ist die Tiefe, die sie ihren Charakteren und ihren Geschichten gibt, was gerade für das Genre um das es sich handelt keinesfalls vorauszusetzen ist. Viel zu oft schon kamen Romane mit flacher Handlung, eindimensionalen Charakteren und einer lückenhaften Welt daher und lieferten außer heißen Szenen nicht sehr viel. Doch bei der Black Dagger Bruderschaft hat jeder Charakter so viel Einzigartigkeit, dass ich keinerlei Schwierigkeiten hatte sie mir vorzustellen oder gar durcheinandergekommen bin. Sie sind mir alle klar vor Augen, auch dadurch, dass die Perspektive immer wieder zu anderen Charakteren außer den beiden Protagonisten überschwenkt.