Cover-Bild Gottes Werk und Teufels Beitrag
Band der Reihe "detebe"
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 848
  • Ersterscheinung: 22.02.2000
  • ISBN: 9783257218374
John Irving

Gottes Werk und Teufels Beitrag

Thomas Lindquist (Übersetzer)

Homer ist anders als die anderen Kinder im Saint-Cloud´s Waisenhaus: Er will nicht weg. Nach vier gescheiterten Adoptionsversuchen erlaubt Dr. Larch ihm daher, zu bleiben ­ unter der Bedingung, daß er im Waisenhaus mit angeschlossener Entbindungs- und Abtreibungsstation bei »Gottes Werk« ­ dem Entbinden ­ und bei »Teufels Beitrag« ­ dem Abtreiben ­ assistiert. Doch das ist nur der Beginn von Homers Odyssee.
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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2019

Meisterwerk

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Ich mag fast alle Bücher von John Irving, dieses gehört zu meinen Favoriten. Unbedingte Leseempfehlung, auch für Nicht-Irving-Fans! Dem Autor gelingt es, die manchmal schwere Kost (Abtreibung, Missbrauch) ...

Ich mag fast alle Bücher von John Irving, dieses gehört zu meinen Favoriten. Unbedingte Leseempfehlung, auch für Nicht-Irving-Fans! Dem Autor gelingt es, die manchmal schwere Kost (Abtreibung, Missbrauch) sehr "leicht" und unterhaltsam, ja manchmal sogar humorvoll zu erzählen, ohne dabei je geschmacklos oder seicht zu werden. Das ist große Schreibkunst! Und das Thema Abtreibung ist gerade in den USA natürlich wieder brandaktuell.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Lesehighlight!

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St. Cloud's ist ein Waisenhaus, in dem Dr. Wilbur Larch bereits seit Jahren wirkt. Larch ist nicht nur für die Kinder da, sondern auch für schwangere Frauen, als Gynäkologe entbindet er sie nicht nur und ...

St. Cloud's ist ein Waisenhaus, in dem Dr. Wilbur Larch bereits seit Jahren wirkt. Larch ist nicht nur für die Kinder da, sondern auch für schwangere Frauen, als Gynäkologe entbindet er sie nicht nur und nimmt die Kinder, die in der Regel unerwünscht sind, direkt nach der Geburt in das Waisenhaus auf, sondern er hilft ihnen auch dabei, unerwünschte Kinder gar nicht erst auf die Welt zu bringen.

Homer Wells ist eines der Kinder, die in St. Cloud's aufwachsen. Während viele der anderen Waisen im Laufe der Zeit adoptiert werden, klappt das bei Homer nicht. Eines Tages jedoch erhält auch Homer die Chance, St. Cloud's zu verlassen und er nutzt sie. Dennoch ist St. Cloud's seine Heimat, und so ganz wird er es nicht los.

John Irving hat auch hier einen epischen Roman geschaffen, der seine Geschichte über Jahrzehnte hinweg erzählt. Der Leser begleitet nicht nur Homers Leben, sondern auch das Dr. Larchs, beginnend noch im 19. Jahrhundert. Besonders Larch ist ein interessanter Charakter, der nicht nur positive Züge trägt, der dem Leser aber dennoch ans Herz wächst. Letztlich erzählt der Roman aber vor allem Homers Leben, das durch Larch stark geprägt wird, der sich aber auch von diesem unabhängig machen kann. Wie bei Irving üblich, verlaufen beider Leben (und nicht nur ihre) tragikomisch.

Überhaupt die Charaktere, sie wecken beim Leser allerhand Gefühle, auch, weil John Irving sie brillant charakterisiert, er lässt sie gleichsam lebendig werden, man sieht sie vor sich, man blickt in ihr Inneres und man kommt gar nicht umhin, sie zu mögen, oder auch nicht, und hin und wieder auch einmal seine Meinung über sie zu ändern. Mir persönlich hat neben Homer und Larch Melony (deren Name ein Schreibfehler ist, eigentlich sollte sie Melody heißen) gefallen, Melony, die ähnlich wie Homer im Waisenhaus übrig geblieben ist, die aber anders als er eine Wut auf die Welt in sich trägt. Für mich ist sie eine der verkanntesten Personen des Romans, ich kann sie ganz gut verstehen und bin der Meinung, dass sie ein gutes Herz hat, auch wenn das kaum einer sieht.

Der Autor hat eine ganze Reihe unvergesslicher Typen entwickelt, die oftmals sehr skurril sind, teilweise aber auch ganz „normale“ Menschen. Alle bekommen eine Hintergrundgeschichte mit, was mich besonders anspricht.

Nicht nur die Menschen, auch viele der Ereignisse sind recht skurril und haben immer wieder einen tragikomischen Touch. Das macht den Roman, auch wenn er hin und wieder kleine Längen hat, lebendig und interessant zu lesen. Auch mit der Thematik hat sich der Autor gut auseinandergesetzt, im Nachwort geht er auf bestimmte Textstellen ein und erklärt, woher er die Ideen hat oder auch, wie der historische Hintergrund dazu aussieht. Eine sehr gelungene Ergänzung, wie ich finde.

Irving beherrscht es perfekt, Tragik und Humor miteinander zu verbinden und hat außerdem ein unglaubliches Erzähltalent, die Beschreibungen der Orte, der Personen und der Ereignisse sind detailliert, aber größtenteils auf den Punkt gebracht. Der Roman packt von Anfang an und lässt einen kaum noch los. Ich persönlich hatte zwar ein bisschen Probleme mit den letzten beiden Kapiteln, aber auch das kenne ich bei Irvings Romanen, er lässt Entwicklungen zu, die mir nicht behagen und die ich schwer akzeptieren kann, doch so ist das Leben und das macht den Roman ja nicht schlechter, im Gegenteil, es bringt einen zum Nachdenken und zum Noch-mehr-Mitempfinden.

Neben den Lebensgeschichten fließt auch ein guter Teil Sozialkriitik mit ein, alleine durch die Frauen, die mit den ungewollten Kindern alleine gelassen wurden und sich manchmal nicht anders zu helfen wussten, als zu Quacksalbern zu gehen und ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Man muss nicht pro Abtreibung sein, um diese Frauen oder auch Wilbur Larch zu verstehen.

John Irving gehört für mich zu den Autoren, die jeder einmal gelesen haben sollte. Und wer eines seiner Bücher liest, wird wahrscheinlich auch Lust auf die anderen bekommen. Von mir erhält der Roman verdiente volle Punktzahl und natürlich eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Für mich ist er eines meiner Jahreslesehighlights,

Veröffentlicht am 17.11.2016

Ein Meisterwerk,welches harte Kost u.Situationskomik gekonnt miteinander verbindet und trotzdem ans Herz geht und lange nachhallt.

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Homer ist anders als die anderen Kinder im St. Cloud's Waisenhaus: Er will nicht weg. Nach vier gescheiterten Adoptionensversuchen erlaubt Dr. Larch ihm daher zu bleiben - unter der Bedingung, dass er ...

Homer ist anders als die anderen Kinder im St. Cloud's Waisenhaus: Er will nicht weg. Nach vier gescheiterten Adoptionensversuchen erlaubt Dr. Larch ihm daher zu bleiben - unter der Bedingung, dass er im Waisenhaus mit angeschlossener Entbindung- und Abtreibunsstation bei "Gottes Werk", dem Entbinden, und bei "Teufels Beitrag", dem Abtreiben, assisitiert. Doch das ist nur der Beginn von Homers Odyssee....(Klappentext)

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Dieser Roman enthält so Vieles, dass es fast unmöglich erscheint alles in eine aussagekräftige Rezension zu packen, geschweige denn damit diesem Werk gerecht zu werden.
Es ist ein moderner Schelmenroman und zugleich eine herrlich altmodische Familiensaga von einem "Vater" wider Willen und seinem "Sohn", der eines Tages in die große Welt hinauszieht, versucht nicht mehr zurückzublicken, um nach langer Reise wieder zurückzukehren. Wenn man so will ein moderner Dickens.
Diese Geschichte erstreckt sich über das späte 19. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

Irving ist auf jeden Fall Meister darin schwierige und abstoßende Themen direkt anzusprechen, dabei gesellschaftliche Grenzen überschreitet, dieser Gesellschaft den Spiegel vor die Nase hält und dadurch von manchen als geschmacklos und morbide empfunden werden könnte.
Denn das große Thema dieses Romans ist die Legalisierung von Abtreibungen, Geburtenkontrolle und die Entscheidungsfreiheit der Frau. Eine Thematik, welche heute noch, im 21. Jahrhundert, für Diskussionen sorgt.
Hier bedient sich Irving einer unverblümten Sprache. Der Leser wohnt mehrmals einer Geburt, sowie einer Abtreibung bei, mit und ohne Komplikationen. Für Zartbesaitete könnten daher so manche Passagen etwas am Magen kratzen. Ich persönlich fand es vom historischen und med. Standpunkt her mehr als nur interessant.
Das zweite große Thema ist das Erwachsenwerden, seinen Weg in der Welt und somit sich selbst zu finden. Den Weg den jeder von uns beschritten hat und der keineswegs leicht ist.
Dazwischen tauchen immer wieder Themen wie Alzheimer, häusliche Gewalt, eine Dreiecksbeziehung, Einfluß es 2. Weltkrieges auf die amerikanische Zivilbevölkerung und vieles mehr auf. Schwierige wie traurige Themen. Tja, die Welt und das Leben sind eben kein Ponyhof.

Man möchte meinen, dass dieses Buch aufgrund des harten Stoffes nicht zu lesen ist, ohne in Depressionen zu verfallen, aber genau hier unterscheidet sich Irving von so vielen Autoren. Genau hier wird die schriftstellerische Kunst sichtbar.
Der Schreibstil ist keineswegs schwer und drückend, sondern flüssig und angenehm. Der Erzählstil fesselnd und weist, trotz schwerer Kost, immer wieder eine gewisse Situationskomik auf.
Dieser Roman ist durchzogen mit bissigem und schwarzem Humor und skurrilen Figuren. Ich habe selten so viel gelacht und geschmunzelt wie beim Lesen von diesem Buch. Manchmal mit etwas schlechtem Gewissen, da die Grundsituation alles andere als zu lachen war, aber man kann irgendwie nicht anders.
Hier wechseln sich Tragik und Komödie gekonnt ab, sodass es für den Leser niemals langweilig oder unterträglich wird, sondern einem sogar noch zum Nachdenken anregt und das mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Dieser Roman enthält ebenso sehr viel Gefühl, Figuren die einem ans Herz wachsen und unglaublich viel Aussagekraft.

Fazit:
Ich bin einfach nur begeistert von diesem Werk, welches sehr harten Stoff als Thematik beinhaltet und mich trotzdem in seinen Bann zog.
Die Mischung aus skurriler Situationskomik und der schweren Thematik, aus flüssig-lockerem Schreibstil und tief gehender Aussagekraft, gefühlvoll und unverblümt, hat mich schlichtweg umgehauen.
Diese Kombinationen machen diesen Roman zu Recht zu einem modernen Klassiker, den jeder mal gelesen haben sollte. Denn DAS nenne ich schriftstellerische Kunst vom Feinsten.
Daher gibt es von mir nichts anderes als eine absolute Leseempfehlung!
Dies war bestimmt nicht mein letzter Irving!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Prinzen von Maine, Könige von Neuengland

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„Gottes Werk und Teufels Beitrag“ – der epische Roman von John Irving, verfilmt und in ein Theaterstück umgewandelt, ist John Irvings sechster Roman. Und ein internationaler Erfolg.

Homer Wells ist anders ...

„Gottes Werk und Teufels Beitrag“ – der epische Roman von John Irving, verfilmt und in ein Theaterstück umgewandelt, ist John Irvings sechster Roman. Und ein internationaler Erfolg.

Homer Wells ist anders als die übrigen Kinder, vom Leiter liebevoll „Prinzen von Maine, Könige von Neuengland“ genannt, im Saint Cloud’s Waisenhaus. Nach vier gescheiterten Adoptionsversuchen erlaubt ihm Dr. Larch daher zu bleiben – unter der Bedingung, dass er im Waisenhaus mit angeschlossener Entbindungs- und Abtreibungsstation bei Gottes Werk – dem Entbinden – und bei Teufels Beitrag – dem Abtreiben – assistiert. So wird er schon bald zu einem fast ebenso geübten Arzt wie sein Mentor. Doch sein Leben steht Kopf, als eines Tages die gleichaltrige Candy und ihr Freund Wally vor der Tür stehen, mit denen Homer sich schnell anfreundet, und Dr. Larch ihn dazu drängt, mit den beiden fortzugehen. Doch St. Cloud’s bleibt immer Bestandteil seines Lebens, so wie alles, was er dort gelernt hat.

In wenigen Büchern kann man sich so treffend, so fließend und übergangslos in einer fremden Welt zurechtfinden, wie in diesem. Die Landschaftsbeschreibungen, angefangen von den Farben, den Gerüchen und den Geräuschen, bis hin zu den komplexen Zusammenhängen und der Entstehung der Umgebung, geben dem Leser das Gefühl nicht bloss eine Beschreibung zu hören, sondern wirklich und wahrhaftig am Geschehen teilzuhaben. Während man auf den ersten 150 Seiten das Gefühl hat, zuhause zu sein, verliert man dieses Heimatgefühl mit Homers Aufbruch, als er zum ersten Mal den gefängnisartigen Mauern des Waisenhauses entflieht. Doch statt dem heranwachsenden Mann erkennen zu lassen, dass seine Bestimmung dort liegt, wo er am meisten gebraucht wird, bildet die Geschichte über 15 Jahre Schlaufen und Kurven, bis man als Leser doch nicht mehr überrascht wird.

Irving spricht, wie immer, das ganze Spektrum an Emotionen beim Leser an. Sein Humor entsteht meist durch die Betrachtung ziemlich alltäglicher Dinge aus einem besonderen Blickwinkel oder durch ein gehäuftes Auftreten und die Interaktion wunderlicher Persönlichkeiten.

Die Charaktere sind detailreich ausgeschaffen, in wenigen Abschnitten erfährt man vor allem von den Hauptpersonen ganze Lebensgeschichten. Ganze Seiten sind gefüllt mit Erinnerungen und Fragmenten aus ihrem Leben, sodass man zwangsläufig irgendwann die Herkunft von irgendjemandem durcheinanderbringt. Und genau dort liegt das Problem: Irving beschreibt den Protagonisten schon zu Anfang seines Buches, unterstreicht seine Charakterzüge bloss mit seinen Handlungen und bald scheinen sich die vorherigen Erkenntnisse nur noch zu wiederholen. Homer weiss vom ersten Moment an, wo er sein will – und ist sich auch am Schluss noch sicher. Candy dagegen scheint von ihrem ersten Auftritt an unentschlossen, und kann sich auch am Ende noch nicht entscheiden. So nutzen sich die Charaktere trotz ihres grandiosen Profils irgendwann ab.

Während man durch das erste Drittel des Buches nur so fliegt, stockt die Handlung im Zweiten, scheint nicht mehr richtig in Fahrt zu kommen. Zu viel Bekanntes wird berichtet, zu wenig Neues – man verliert schon bald das Interesse. Im letzten Drittel könnte man dank der irrwitzigen Handlung der Figuren wahrhaft wütend werden. Die Bereitwilligkeit von Homer Wells, das Glück anderer Menschen hinter das seine zu stellen, es sogar zu zerstören, um selbst glücklich werden zu können, und es dann doch nicht zu werden, hält einen davon ab sich mit ihm identifizieren, ein Teil des Buchen sein zu wollen. Ein Finale, oder wenigstens eine Aussprache am Schluss, gibt es nicht. Stattdessen endet „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ ohne Ausblick, abrupt, dass man froh ist, es beendet zu haben.

Sowohl Gottes Werk, die Geburtshilfe, als auch Teufels Beitrag, die Abtreibung, spielen eine große Rolle, dazu kommt die gesellschaftliche Stellung der Frau, sowie ihre Selbstbestimmung. Der Roman reicht mit seiner Vorgeschichte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück und endet Mitte des 20. Jahrhunderts. Detailliert werden die Verhältnisse, besonders in der Gynäkologie und auch die Abtreibungspraxis in dieser Zeit geschildert. Schon aufgrund der Zeit, in der Irving seine Geschichte angesiedelt hat, verlangt er seinen Lesern viele Vorkenntnisse aus altertümlicher Sprache und wissenschaftlichen Ausdrücken ab. Wer mit diesem Buch in die englische Literatur einsteigen möchte, sollte sich auf einiges gefasst machen.
Doch es geht auch darum, sich „nützlich zu machen“, seinem Leben einen Sinn zu geben und auch einmal die Regeln zu brechen. Noch viele weitere Themen werden behandelt, manche nebenbei, die man fast überliest, andere so in den Vordergrund gerückt, dass man sie gar nicht übersehen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr spannend, besser als der Film.

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Homer Wells ist ein Waisenjunge. Allerdings kein normaler, denn er ist in St.Cloud's geboren und möchte nach vier gescheiterten Adoptionsversuchen da auch gar nicht mehr weg. Deswegen lernt er sich dort ...

Homer Wells ist ein Waisenjunge. Allerdings kein normaler, denn er ist in St.Cloud's geboren und möchte nach vier gescheiterten Adoptionsversuchen da auch gar nicht mehr weg. Deswegen lernt er sich dort nützlich, und zwar lernt er von Dr. Larch, auch St.Larch genannt, wie man Kinder zur Welt bringt (Gottes Werk) oder das Ergebnis der Befruchtung abtreibt (Teufels Beitrag).

Dr. Larch ist als Sohn eines Trinkers und einer Haushaltshilfe beim Bürgermeister aufgewachsen und hat an der Harvard Medical School Medizin studiert um Gynäkologe zu werden. Weil er aber eine Abtreibung durchgeführt hat und somit als Abtreibearzt bekannt wird, versucht die Ärztekammer ihn loszuwerden und gibt ihm den Job als Leiter des Waisenhauses. St.Larch führt doch jedoch trotzdem Abtreibungen ab, weil er dies ganz und gar nicht als „Teufels Beitrag“ sieht, sondern ebenfalls als „Gottes Werk“, weil er so verhindert, dass noch mehr Waisen auf die Welt kommen. Natürlich zwingt er keine Frau zu irgendetwas, sondern befolgt in dem Fall nur ihre Wünsche, also ob sie das Kind in St.Cloud's bekommen wollen, oder das Wachstum unterbrechen wollen.

Homer entscheidet sich mit ca. 20 Jahren, dass er keine Abtreibung durchführen will, weil er das als Mord an dem Kind betrachtet. Dadurch kommt es zu einem Konflikt zwischen St.Larch und Homer, die eine Art Vater-Sohn-Beziehung haben und Homer fährt mit Candy und Wally, ein Pärchen, was dort eine Abtreibung hatte, zurück nach Heart's Haven.
Dort freundet es sich mit allen auf der Apfelfarm an, vor allem aber mit Wally und Candy. Auch wenn er mit einem Mädchen ab und zu ausgeht, ist er doch in Candy verliebt. In seiner Zeit auf de Apfelfarm lernt er so einiges über das Leben außerhalb von St.Cloud's. Er fängt sogar einen Biologiekurs an der High-School an. Dabei merkt er allerdings, dass St.Larch ihm viel mehr beigebracht hat, als er in dem Biologiekurs lernen kann.

Als Krieg ausbricht und Wally sich freiwillig als Pilot meldet, fangen Candy und Homer als Pfleger im Krankenhaus an. Privat kommen sie sich auch näher, und als die Nachricht sie erreicht, dass Wally abgeschossen wurde und verschollen ist, kommen sie heimlich zusammen. Nachdem Candy ungewollt schwanger wird, ziehen Homer und Candy nach St.Cloud's, damit Candy das Kind dort bekommen kann. Nach der Geburt von Sohn Angel Wells und der Nachricht, dass Wally gefunden wurde und zurück kommen wird, kehren auch Candy und Homer mit dem „Adoptivkind“ Angel zurück.

15 Jahre später. Menschen aus Homers Vergangenheit tauchen auf, die Wahrheit will ans Licht kommen und alles scheint immer komplizierter zu werden. Und dann stirbt auch noch St.Larch.

Das Buch ist fantastisch, nichts im Vergleich zum Film, der doch schon etwas vereinfacht dargestellt ist, also mit einem Hollywood-Happy-End. Und das obwohl das Buch, wie ich finde, auch ein Happy End hat.