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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2021

Ein sehr gut ausgearbeiteter Kriminalroman, der weite Kreise zieht

Leybuchtmord. Ostfrieslandkrimi
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Nach langer Zeit brauchte ich einfach mal wieder einen leichten Ostfrieslandkrimi und da ich die Kommissare Lessing und Grote bereits seit Beginn ins Herz geschlossen habe, bot es sich für mich an, sie ...

Nach langer Zeit brauchte ich einfach mal wieder einen leichten Ostfrieslandkrimi und da ich die Kommissare Lessing und Grote bereits seit Beginn ins Herz geschlossen habe, bot es sich für mich an, sie auf ihrem vierten Fall zu begleiten. 
Zudem klang es so spannend, dass meine Neugier direkt geweckt wurde.

Hans-Rainer Riekers gelang es spielend leicht, mich mit seiner einnehmen und mitreißenden Art in den Bann zu ziehen. 
Zudem schafft er eine wunderbare Atmosphäre, dass man sich direkt wohlfühlt. 
Stine und Stefan brillieren wieder auf ganzer Ebene und zeigen dabei mehr von sich selbst.
Besonders Stefans Verletzlichkeit kommt hier sehr deutlich zutage. Wodurch einem klar wird, dass er auch nur ein Mensch mit Stärken und Schwächen ist, denn dieser Fall verlangt Ihm so einiges ab.
Stine punktet dagegen mit Souveränität und Einfühlungsvermögen. Sie beweisen damit wieder, was für ein eingespieltes Team sie sind. 
Daneben fand ich Skipper und Hellinghaus unglaublich genial, immer ein lockerer Spruch auf den Lippen, was mich immer wieder zum schmunzeln brachte.
Ein besonderer Blickpunkt liegt auf den Charakteren. 
Denn diese sind absolut authentisch und greifbar. Sehr einnehmend in ihrer Art und so gut zu spüren.
Egal ob Opfer, Täter oder Nebencharaktere, sie alle haben eine Geschichte zu erzählen und das manifestiert sich unmerklich. 

In die Story selbst kam ich sofort gut hinein. Es macht auch gar nichts, wenn man die Bände davor nicht kennt. Denn die Fälle selbst sind abgeschlossen und darauf liegt auch der eigentliche Fokus.
Dieser Fall hat mich so einige Nerven gekostet.
Zunächst noch recht unspektakulär, regnet es plötzlich Leichen und man befindet sich mitten in einem perfiden Fall, bei dem es keinen Gewinner geben kann.
So viel Überheblichkeit, Ignoranz und Selbstverliebtheit hab ich selten erlebt. Da blieb mir direkt die Spucke weg.
Zunächst noch leicht verschwommen, kristallisiert sich immer mehr heraus, worum es hier wirklich geht. 
Voll mit Niederträchtigkeit und Kalkül.
Recht bald wird auch der Kern dahinter klar.
Und ganz ehrlich, ich war sprachlos, erschüttert und schockiert zugleich. 
Unsäglich schwer wiegt dagegen der menschliche und psychologische Aspekt, denn dieser scheint nichts wert zu sein.
So viel Trauer und Wut.
So viel Manipulation und Perfidität.

Stine und Stefan haben mich mit ihrer kontrollierten, aber dennoch einfühlsamen Art begeistert. 
Besonders, weil es für Stefan persönlich wird und es ihm schwer im Magen liegt.
Der Autor greift hier eine Thematik auf, die ziemlich harter Tobak ist und mir wirklich zugesetzt hat.
Denn was da alles daran liegt, ist wirklich heftig. Es geht nicht nur um die Opfer, es geht um die Kreise ,die es zieht. 
Scham, Verletzlichkeit und Stolz.

Ein enorm gut ausgearbeiteter Kriminalroman der mich erneut wieder sehr beeindrucken und begeistern konnte.
Denn der Autor blickt hinter die Fassaden und zeigt, was man mit bloßem Auge nicht sieht. 
Ich bin gespannt, womit er sich als nächstes befasst.

Fazit:
Für Stine Lessing und Stefan Grote geht es in Runde Nummer vier und diese wird sehr persönlich. 
Ein sehr gut ausgearbeiteter Kriminalroman, der weite Kreise zieht und dabei unaussprechliches zutage fördert. 
Ich war sprachlos, erschüttert und schockiert zugleich. 
So viel Kalkül, so viel Empathielosigkeit.
Menschlichkeit, die einfach nichts mehr wert ist.
Mir fehlen die Worte.
Mich hat er mit diesem Ostfrieslandkrimi wieder absolut begeistern, überzeugen und berühren können.
Ich bin jetzt schon gespannt, womit er sich als nächstes befasst.

Veröffentlicht am 01.11.2021

Sebastian Fitzek ist zurück

Playlist
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Wie hab ich mich auf den neuen Thriller von Sebastian Fitzek gefreut.
Die Idee , das Ganze mit einer realen Playlist zu verknüpfen, hat mich richtig begeistert. Und obwohl ich Musik beim lesen eigentlich ...

Wie hab ich mich auf den neuen Thriller von Sebastian Fitzek gefreut.
Die Idee , das Ganze mit einer realen Playlist zu verknüpfen, hat mich richtig begeistert. Und obwohl ich Musik beim lesen eigentlich gar nicht mag. So war es dennoch eine sehr interessante Erfahrung. Die deine Sinne schärft und dich auch visuell beeinflusst.
Einfach nicht nur extrem beeindruckend, sondern das allgemeine Empfinden wird dadurch sehr beeinflusst und in verschiedene Bahnen gelenkt. So etwas hätte ich nie für möglich gehalten.
Ich mag den Schreibstil des Autors furchtbar gern. Leicht, fesselnd, aber dennoch sehr einnehmend und gewaltig.
Dazu webt er eine sehr beängstigende und bedrohliche Atmosphäre, die mich permanent im Griff hatte.
Ich mach das eigentlich nie. Aber die Aufmachung des Buches hat mich total begeistert und passt einfach so gut zum Gesamtprodukt.
Und wie erfreut war ich, dass es hier ein Wiedersehen mit alten Bekannten gab. Denn Sebastian Fitzek lässt Alina Gregoriev und Alexander Zorbach aus den Augen-Thrillern wieder auf der Bildfläche erscheinen.
Wer diese Reihe noch nicht gelesen hat, könnte hier extrem gespoilert werden.
Daher sollte man eventuell seine Entscheidung überdenken, diesen Thriller zuerst zu lesen.
Ich liebe Alex und Alina einfach.
Zwei so vielschichtige Charaktere, die bereits die schlimmsten Abgründe der menschlichen Seele gesehen haben. Aber dennoch nicht aufgegeben, nicht daran zerbrochen sind, sondern sich immer wieder erhoben und weitergemacht haben.
Beide machen hier eine drastische Entwicklung durch. Nicht nur seelisch, sondern auch menschlich gesehen.
Beide haben so viel gemeinsam und dennoch meiden sie sich, wo es nur geht.
Selbsterhaltungstrieb, ein Schutzmechanismus den der Körper einsetzt, um nicht erneut unter Beschuss zu geraten.
Besonders Alina hat meinen allergrößte Bewunderung und Respekt, was ihre persönlichen Entscheidungen betrifft, das zeugt von sehr viel Mut und Stärke, wodurch sehr gut aufgezeigt wird, was für ein Mensch sie eigentlich ist.
Und daneben haben mir auch die anderen Charaktere extrem gut gefallen.
Nicht blass, sondern wirklich mit viel Tiefe versehen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, in dem so manche Abgründe aufblitzen.
Insgesamt authentisch, greifbar und durch und durch lebendig.
In die Story kam ich sofort sehr gut hinein. Denn der Autor geht direkt in die Vollen und schockiert dabei aufs grausamste.
Bereits auf den ersten Seiten fluteten so viele Fragen meinen Kopf.
Meine Gedanken kamen nicht zum Stillstand und ich sinnierte immer wieder darüber nach.
Dadurch das man hier auch unterschiedliche Perspektiven erfährt, erhalten Charaktere als auch Handlung so viel Tiefe und Intensität.
Dabei geht der Autor auch immer wieder auf die Hintergründe der Augen Thriller ein.
Für mich konnte er hier definitiv an den Erfolg von damals anschließen.
Er bringt extrem viel Spannung und Wortwitz mit ins Spiel, wodurch dem Ganzen etwas die Schärfe genommen wurde.
Aber nicht nur Feline wird sehr detailliert und intensiv thematisiert.
Vor allem ist es ein perfides Spiel eines Psychopathen, mit dem man trotzdem auf einer ganz besonderen Ebene sympathisiert.
Er kennt keine Gnade, hat seine eigenen Regeln und Moralvorstellungen.
Dabei wird hier vor allem der psychologische Aspekt zum Spielball. Und das extrem gut.
Wer ist Opfer?
Wer ist Täter?
So leicht wird es nicht gemacht. Es ist eine Sache ,der eigenen Empfindungen und Perspektiven.
Dabei geht der Autor auch auf wichtige Themen wie Mobbing oder Zwangsneurosen ein, was mir gut gefallen hat. Weil er damit zeigt, das man nicht nur selbst, sondern auch das Umfeld damit zu kämpfen hat.
Wie sehr es das ganze Sein belastet und beeinflusst.
Er bringt hier so einige Überraschungsmomente zu tage, die mich definitiv schockiert und sprachlos zurückgelassen haben.
Aber diese Idee mit der Playlist und dem Kern dahinter wurde hervorragend ausgearbeitet, dass ich einfach nur beeindruckt sein kann.
Zudem punktet er mit sehr beeindruckenden Beschreibungen des Settings. Was nicht nur interessant ist, sondern zudem fasziniert.
Er offenbart ein sehr vielschichtiges Geschehen, bei dem nichts ist, wie es scheint und ständig die Richtungen gewechselt werden.
Sehr tragend, abgründig und faszinierend.
Ein extrem guter Psychothriller, der mich ununterbrochen bei der Stange hielt und bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, was die Identität des Täters betrifft.
Ich bin einfach komplett begeistert von diesem Thriller, der vielleicht auch die Augen für das eigene Leben und die damit verknüpften Prioritäten öffnet.

Fazit:
Sebastian Fitzek ist zurück.
Ich bin ja Fan seit erster Stunde und hab ganz besonders seine ersten Thriller unfassbar geliebt.
Und yes, mit diesem Thriller schließt er an den Erfolg von damals an.
Und es gibt ein Wiedersehen mit Alina Gregoriev und Alexander Zorbach aus den Augen-Thrillern. Wie genial ist das bitte.
Bevor man diesen Thriller liest, sollte man die Augen Thriller gelesen haben, sonst spoilert man sich massiv.
Für mich definitiv ein herausragender, sehr gut durchdachter und ausgearbeiteter Psychothriller, der psychologisch gesehen sehr an die eigenen Grenzen bringt.
Ein perfides Spiel um Rache, Gerechtigkeit und ganz eigene Moralvorstellungen, die dem Ganzen zugrunde liegen.
Zudem bindet Sebastian Fitzek wichtige Themen ein ,verbunden mit extremer Spannung und Wortwitz ein Genuss.
Definitiv ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 01.11.2021

Einfühlsam, leidenschaftlich und intensiv.

Das Herz, das für dich schlägt
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Als ich damals auf Fine Sturm stieß, hätte ich nie gedacht, dass sie mich so mit ihrer Art umhauen würde.
Bereits mit „Auf sieben Beinen“ hat sie bewiesen ,wie feinfühlig und besonders sie schreiben kann. ...

Als ich damals auf Fine Sturm stieß, hätte ich nie gedacht, dass sie mich so mit ihrer Art umhauen würde.
Bereits mit „Auf sieben Beinen“ hat sie bewiesen ,wie feinfühlig und besonders sie schreiben kann. Sie legt den Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben und scheut sich auch nicht, ernste und sensible Themen anzusprechen.
Ihr Potenzial ist unglaublich groß, was sie mir auch mit ihrem neuen Roman bewiesen hat.
Für den ich mal wieder nicht die richtigen Worte finde. Es ist eine absolute Gefühlsachterbahn, die mich so viel lieben, lachen,weinen und hoffen ließ.
Ich mag ihren Schreibstil unglaublich gern. Leicht und fluffig. Aber auch sehr fesselnd und eindringlich. Vom Kopfkino möchte ich gar nicht erst anfangen.
In ihrem neuen Roman sind Lisa und Tom das absolute Herzstück.
Dadurch das man Lisas Perspektive erfährt, fühlt man sich ihr besonders verbunden.
Lisa ist einfach so großartig.
Empathisch, sanft, humorvoll und so lebensbejahend. Das liebe ich unglaublich. Lisa gibt nicht auf und kann ein ziemlicher Sturkopf sein, was einfach so gut tut.
Es kann eine Schwäche sein, aber in ihrem Fall ist es eine Stärke.
Tom. Wo fange ich an?
Geheimnisvoll, charismatisch, sensibel, sanft . Ein Orkan, der über dein Leben hinweggefegt und einfach alles von dir mitnimmt. Tom ist so viel, mehr als man mit Worten je beschreiben könnte.
Ein Kämpfer, ein Sturkopf, er bringt dich gleichermaßen zum lachen und weinen.
Er hat sich sofort in mein Herz geschlichen, ebenso wie Lisa und dabei so unglaublich viel in mir berührt.
Auch die anderen Charaktere sprühen nur so vor Lebensfreude, sie haben mich so zum lachen gebracht, mich mit ihrer Einfühlsamkeit überrascht und etwas im Herzen hinterlassen.
Sie sind authentisch, greifbar und so unglaublich lebendig und leidenschaftlich zugleich.
Sie sind ein Anker, ein Halt, der dich niemals ganz gehen lässt.
Es ist kaum zu glauben, aber dieses Buch hat mich nie ganz verlassen und mich stetig beschäftigt. Es hat in mir so viel ausgelöst und mich einfach nicht gehen lassen.
Ich mochte die lebendige, traurige und melancholische Atmosphäre unglaublich gern.
Der Einstieg fiel mir unglaublich leicht.
Tom und Lisa haben mich mit ihrer besonderen und liebevollen Art absolut umgehauen. Die Idee mit dem Dating Portal ist nichts Neues. Die Umsetzung jedoch schon. Und ganz nebenbei macht die Autorin auch auf die Gefahren dabei aufmerksam.
Aber diese besondere Geschichte, ist so viel mehr,als man je erahnen könnte.
Denn Tom macht ein absolutes Geheimnis um seine Person. Es ist verrückt, aber ich hatte so viele Theorien, die immer wieder verworfen wurden. Letztendlich war die erste, die Richtige. Bis zum letzten Drittel des Buches war ich aber immernoch nicht schlauer.
Als ich dann klar sah, hat es mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich bin getaumelt, voller Verzweiflung um Halt bemüht. So sehr ich auch suchte, ich fand ihn nicht.
Ich war verzweifelt, ängstlich, isoliert und trotzdem hab ich von der Süße des Lebens gekostet. Mich behütet und beschützt gefühlt.
Ich hab so gelacht, geweint und wusste einfach nicht, was ich fühlen sollte.
Es hat mich eiskalt erwischt und dabei so viel fühlen und hinterfragen lassen.
Was ich sagen möchte. Fine Sturm zeigt uns erneut ,wie feinfühlig sie ist. Wie leicht das Herz brechen kann und plötzlich triffst du einen Menschen, der plötzlich alles für dich ist. Der dich annimmt, als wäre es das natürlichste der Welt.
Er hinterfragt nicht, er fühlt mit dem Herzen und handelt danach.
Selbstlos, mutig und loyal bis zum letzten Moment.
Es ist unglaublich, was man bei dieser Reise zum eigenen Ich mitmacht.
Man lernt, dass nicht das eigene Glück das wichtigste ist. Man lernt vor allem, wie wichtig Loyalität, Vertrauen und Freundschaft sind. Das es keine Selbstverständlichkeit ist.
Das man immer kämpfen muss. Egal, was das Leben dir auferlegt.
Sie verpackt das Ganze unglaublich humorvoll und sehr gefühlvoll.
Tastet sich an hochsensible Themen ran und hat diese auf unglaublich tolle Art und Weise ausgearbeitet, dass ich einfach nur hin und weg bin.
Sie scheut sich nicht vor schmerzlichen Themen, sie schreibt ungeschönt,ehrlich und trotzdem poetisch und realistisch. Es klingt so viel zwischen den Zeilen nach, was so viel in einem berührt.
Ein Auf und Ab an Emotionen, dass mich so tief beschäftigt und berührt hat.
Mit Sicherheit keine leichte Thematik. Noch nie zuvor hab ich so einen Roman gelesen. Der einerseits total lebensbejahend ist und auf der anderen Seiten so von Trauer, Einsamkeit und Verlorenheit geflutet wird.
Er zeigt dir, dass Aufgeben keine Option ist. Egal, was das Leben dir für Herausforderungen beschert.
Ein Roman, der sich so tief in mir vergraben hat und den ich einfach so sehr liebe, dass es schon weh tut.
Ein absolutes Jahreshighlight. Er hat meine Sinne, mein Innerstes so sehr berührt und mich gleichzeitig so unglaublich zum lachen gebracht.
Jeder sollte dieses Buch lesen und noch mehr Menschen sollten über solch wichtige und sensible Themen schreiben.

Fazit:
Finde ich nur annähernd gerechte Worte für dieses Buch, das mich so sehr beschäftigt und innerlich so berührt und innerlich zerbrochen hat?
Nie im Leben. Denn es ist eine Reise voller Empfindungen und Gedanken, die niemals nur annähernd gerecht wiedergegeben werden können.
Fine Sturm verpackt sehr wichtige und sensible Themen in einen Roman voller Humor, Melancholie, Poesie und purer Lebensfreude.
Er macht nachdenklich, dringt tief in dich ein und plötzlich sind all deine eigenen Probleme, gar keine mehr.
Einfühlsam, leidenschaftlich und intensiv.
Himmel und Hölle zugleich.
Ein Roman, der so viel klarmacht und letztendlich eine Reise zum eigenen Ich bedeutet. Ich bin so unglaublich gespannt, auf ihren nächsten Roman.
Hier ist so unglaublich viel Potenzial vorhanden, dass Sie ihren Weg nach oben machen wird.
Ein absolutes Jahreshighlight.
Er hat meine Sinne, mein Innerstes so sehr berührt und mich gleichzeitig so unglaublich zum lachen gebracht.
Jeder sollte dieses Buch lesen und noch mehr Menschen sollten über solch wichtige und sensible Themen schreiben.

Veröffentlicht am 21.10.2021

So unglaublich spannend, herzzerreißend und tragisch zugleich

Gut Greifenau - Nachtfeuer
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Nachdem der erste Band der Gut Greifenau Saga schon so gut war, musste ich direkt weiterlesen. Und oh mein Gott, im zweiten Band geht es richtig ab. Dieser schlägt den ersten Band, in meinen Augen um Längen.

Der ...

Nachdem der erste Band der Gut Greifenau Saga schon so gut war, musste ich direkt weiterlesen. Und oh mein Gott, im zweiten Band geht es richtig ab. Dieser schlägt den ersten Band, in meinen Augen um Längen.

Der Schreibstil der Autorin ist ungeheuer mitreißend, einnehmend und einfach gnadenlos fesselnd. Ich konnte das Buch nicht einen Moment zur Seite legen, weil so unglaublich viel passiert ist.
Die Charaktere bekommen hier noch mehr Tiefe und Präsenz.
Sie sind authentisch, greifbar und so lebendig.
Wobei mir tatsächlich die Nebencharaktere noch besser gefallen, als die Grafensprösslinge. Vielleicht weil es Schicksale sind, die so unglaublich nahe gehen.
Weil sie geprägt von Trauer, Leid und großer Tragik sind und trotz der Hilflosigkeit, hat man das Gefühl, die Hoffnung nie ganz zu verlieren.
Mein ganz besonderer Liebling ist Albert. Seine Geschichte erhält wahnsinnig viel Tiefe und Intensität. Was mir einfach so unfassbar gut gefällt.
Das heißt aber nicht ,dass die Grafensprösslinge weniger Kämpfe ausfechten. Jeder hat sein Päckchen zu schultern, was definitiv auch mit an der Zeit liegt, in der die Geschichte spielt.
Diesmal im Zeitraum von 1914 – 1917.
Ein leidgeprüftes und schwieriges Jahr, an dem jeder zu knabbern hat.
Aber es liegt nicht nur am Krieg, der alles verändert.

Es gibt Träume, Wünsche und Hoffnungen.
Und immer mehr hat man das Gefühl, es löse sich alles auf.
Arm oder reich. Es spielt keine Rolle.
Jeder kämpft ums Überleben.
Man taucht in tiefe Krater der Abgründigkeit ein und wird immer wieder aufs neue schockiert.
Machtmissbrauch, Gewalt und Entsagungen sind an der Tagesordnung.
Dabei gab es eine Szene, die mich besonders tief getroffen hat und innerlich bluten ließ.
Und dann sieht man nur, wie diese Ereignisse gelöst werden und es kanalisierte sich daraus, eine so immense Wut und Scham.
Wie ist es möglich, dann noch das eigene Gesicht zu wahren?
Wie kann man noch in den Spiegel schauen, ohne verschämt wegzuschauen, weil man den eigenen Anblick nicht erträgt?
Ich bin einfach nur komplett schockiert.

Man hat das Gefühl, dieser Band besteht nur aus Tragik, Verlusten und Schicksalsschlägen.
Aber es ist nicht so, denn es gibt unglaublich viel Hoffnung und auch Glück.
Hanna Caspian baut hier einige Twists ein, die mich definitiv überrascht haben.
Manchmal positiv, manchmal weniger.
Fakt ist, die Menschen machen ihre Erfahrungen, wachsen daran oder versuchen einfach nur zu überleben.
Manchmal gepaart mit Egoismus, manchmal auch nur einfach mit Arroganz.
Aber es gibt auch Mitgefühl ,Vertrauen und Loyalität. Ein so wichtiger Aspekt.

Ganz besonders der zwischenmenschliche Aspekt wird hier so groß geschrieben. Verbunden mit psychologischen Feingefühl erhält es einfach so viel Tiefe, dass es mich einfach richtig beeindruckt hat.
Die Kriegszeiten kann man nicht wegwischen, sie sind da und haben auch Einfluss auf die Handlung. Diesbezüglich wird man mit sehr viel Wissen und den Hintergründen konfrontiert. Was auch nicht spurlos an einem vorübergeht.
Dabei geschehen Dinge, die man nicht gutheißt, aber sie sind da.
Unauslöschlich ins Gehirn gebrannt.
Sie lassen die Menschen zerbrechen, verändern sie und auch alles um sie herum.
Die Ziele nehmen andere Richtungen ein, der Fokus verschiebt sich immer mehr und bei alledem muss man aufpassen, dass man sich selbst nicht verliert und das, woran man glaubt verrät.
Das Ende hat mich besonders getroffen und sprachlos gemacht. Ein Riesen Cliffhanger tut sich auf und ich hänge nun völlig in der Luft.
So unglaublich spannend, herzzerreißend und tragisch zugleich.
Ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Fazit:
Band 1 der Gut Greifenau Saga war ja schon richtig gut, aber in Band 2 geht es richtig zur Sache.
Voller Dramatik, Tragik und Verzweiflung behaftet, versucht jeder zu überleben.
Ein zweiter Band, der extrem nahe geht und so einige Themen ans Licht bringt ,die definitiv nicht ohne sind.
Er ist düster, beklemmend und so eindringlich und intensiv.
Trotz der Schwere und Ernsthaftigkeit, hat dieser Band großes Potenzial, zu meiner neuen Lieblingsreihe zu mutieren.
Wer historische Familiensagen liebt, sollte diese unbedingt lesen.
Herausragende Ausarbeitung mit viel Empathie und Ernsthaftigkeit, dabei liegt der Fokus auf den zwischenmenschlichen Aspekten, verbunden mit psychologischen Feingefühl.
Ich bin absolut beeindruckt und begeistert.

Veröffentlicht am 18.10.2021

Ein Auftakt, der mich enorm begeistern konnte

Gut Greifenau - Abendglanz
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Schon lange hab ich nichts historisches mehr gelesen und da erschien mir jetzt die Gut Greifenau Saga genau perfekt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend , fesselnd und atmosphärisch.
Spielend ...

Schon lange hab ich nichts historisches mehr gelesen und da erschien mir jetzt die Gut Greifenau Saga genau perfekt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend , fesselnd und atmosphärisch.
Spielend leicht bin ich in dieser Zeit und Welt versunken, was mir nicht allzu schwer fiel, weil es wirklich sehr atmosphärisch, beklemmend und gefühlvoll ist.
Man wird mit einer Vielzahl an Charakteren konfrontiert, was mir wider Erwarten wirklich enorm gut gefallen hat.
Weil sie enorm viel Tiefe, Ausdruck und Intensität erhalten. Man kann sich überaus gut in sie hineinversetzen und ihre inneren Stürme nachvollziehen.
Sie sind authentisch, greifbar und einfach lebendig.
Konstantin und Katharina stehen zwar mehr oder weniger im Fokus, doch beherrschen nur sie keinesfalls das Geschehen.
Ich mochte beide sehr gern.
Katharina sehr sanft und sensibel, hat mit den Ansprüchen ihrer Mutter zu kämpfen. Und so eine Mutter möchte niemand geschenkt haben. Wow, da fiel mir direkt mehrmals die Kinnlade runter. Null Empathie, kein Herz. Da gibt es nur Kälte , Ignoranz und hohe Anforderungen, denen man kaum gerecht werden kann.
Das hat mich so sprachlos und einfach wütend gemacht.
Katharina tat mir so unsagbar leid, weil sie darunter fast zu zerbrechen droht.
Konstantin ist dagegen völlig anders.
Mit Witz und Charme hat er sich in mein Herz geschlichen.
Aber auch er hat Kämpfe durchzustehen. Denn seine Herkunft macht es ihm nicht leicht. Mehr Fluch als Segen.
Wie sagt man so schön, vor Gottes Augen sind wir alle gleich.
Doch ganz besonders haben mich Albert und Wiebke berührt.
Ihre Herkunft, ihre Hintergründe haben mich wirklich beschäftigt. Vielleicht weil ich es wirklich gut nachvollziehen kann und mich dadurch besonders verbunden fühlte.
Besonders Wiebke ist so eine süße und sanfte Seele, die mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
Albert mag man Niedertracht oder schlechte Absichten nachsagen. Aber jede Geschichte hat immer zwei Seiten, was hier besonders gut hervorkommt. Ich mochte es sehr, wie feinfühlig und eindringlich sich die Autorin dieser Thematik gewidmet hat.
Das gibt dem Ganzen sehr viel Gefühl und Ernsthaftigkeit. Zeigt aber auch, dass die Wahrheit niemals totgeschwiegen werden kann.
Beileibe keine leichte Thematik, aber eine, die wichtig ist und viel häufiger vorkommt, als man denkt.

Hanna Caspian hat hier eine tolle Kulisse für eine Familiensaga geschaffen. Die Kriegszeiten spielen eher eine untergeordnete Rolle, kommen jedoch trotzdem sehr gut zur Geltung.
Der erste Band spielt im Zeitraum von 1913 – 1914.
Was mir besonders gut gefallen hat, die Herrschaften bekommen genauso viel Beachtung wie die Dienerschaft.
Und da gibt es so einige Geheimnisse und Konflikte.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen, was nicht immer einfach ist. Doch man spürt auch, das sie daraus lernen, daran wachsen, sich verändern und weiterentwickeln.
Auf der zwischenmenschliche Ebene passiert eine ganze Menge und gerade bei Katharina brach mir mitunter so manches Mal das Herz.
Liebe trifft auf unterschiedliche Gesellschaftsschichten, wird von ungeahnten Herausforderungen und Wahrheiten begleitet.
Mit viel Humor, Verzweiflung und Angst beseelt.
Man blickt in Abgründe, die tiefer nicht sein könnten.
Macht und Gier wird ebenso zutage gebracht, wie Hoffnung und Glück.

Mir hat dieser erste Band enorm gut gefallen. Er lebt, entwickelt sich weiter, entfaltet sich und ich kam einfach nicht davon los.
Es war unglaublich spannend, die jeweiligen Schicksale zu verfolgen und mich den Emotionen hinzugeben und diese auszuleben.
Ein verdammt guter Auftakt, ich bin enorm gespannt, wie es weitergeht.

Fazit:
Der erste Band der Gut Greifenau Saga von Hanna Caspian hat mich in längst vergangene Zeiten katapultiert.
Mit viel Feingefühl und Eindringlichkeit widmet sich die Autorin, ernsten Themen, die mich so schmerzlich berührt haben, dass es fast schon weh tat.
Bittersüß, atmosphärisch und so facettenreich in seiner Ausarbeitung.
Ein Auftakt, der mich begeistern konnte, ich bin immens gespannt, wie es weitergeht.