Spannung von Anfang an bis zum Ende, genial!
Die Beziehung zwischen Celine und Konrad, die Protagonisten der Gegenwart, ist in einer kleinen Krise, als Konrads Jugendfreundin Jessy auf der Bildfläche erscheint. Von Anfang an bemerkt Celine, dass ...
Die Beziehung zwischen Celine und Konrad, die Protagonisten der Gegenwart, ist in einer kleinen Krise, als Konrads Jugendfreundin Jessy auf der Bildfläche erscheint. Von Anfang an bemerkt Celine, dass mit dieser Frau etwas nicht stimmt, dass diese Konrad für sich gewinnen will. Dann erfährt Celine zu allem Überfluss auch noch, dass sie schwanger ist. Um Konrad nicht unter Druck zu setzen, verschweigt sie es ihm zunächst.
Als sie Konrad nach Bremerhaven folgt, wo dieser mit seinem Onkel Hanno verabredet ist, belauscht sie ein Gespräch zwischen den beiden, in dem dieser Konrad vor einer Verbindung mit ihr, dem "Winerstein-Mädchen", warnt. Und natürlich taucht dann auch Jessy auf, die Celine entdeckt und aller Aufmerksamkeit auf sie lenkt, wodurch die Frage nach dem Grund für diese Warnung leider ungestellt bleibt. Da Hanno bald danach stirbt, gibt es keine Möglichkeit mehr, jemanden danach zu fragen.
Aus der Wohnungsauflösung von Hanno fällt Celine dann aufgrund einer Schusseligkeit ein Paket mit Briefen in die Hände, das eigentlich an Jessy geschickt werden sollte, und so erhält sie die Möglichkeit, eigene Nachforschungen anzustellen.
Immer wieder schieben sich Bilder aus der Vergangenheit in Celines Bewusstsein, was diese auf die Schwangerschaft schiebt. Allerdings sind diese Bilder sehr realistisch, Celine wird als Beobachterin so mit hineingezogen, dass sie zwischen der Befürchtung, verrückt zu werden, und der Frage schwankt, ob dies wirklich die Auswirkungen der Schwangerschaft sein können..
Ein seltsamer Zufall hat dabei auch noch die Hand im Spiel - fast immer trägt sie das Medaillon ihrer Urgroßmutter Claire, wenn die Rückblenden kommen.
Bei den Protagonisten der Vergangenheit handelt es sich um Harm de Beer und seine Tochter Marie, sowie Vincent van Dijk und dessen Sohn Job. Die Ehefrauen bzw. Mütter spielen nur eine untergeordnete Rolle. Dazu kommt allerdings noch Karl Friedrich Winterstein, der bereits aus dem ersten Teil bekannt ist und in der Geschichte der Vergangenheit die Rolle des Intriganten übernimmt.
Das Buch erzählt abwechselnd jeweils ein Kapitel aus der Gegenwart, dann eins aus der Vergangenheit. Normalerweise hasse ich Bücher dieser Art, nicht aber dieses. Es ist so spannend geschrieben, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte, und die Zeitsprünge haben mich hier gar nicht gestört.
Ich habe selten ein so spannendes Buch gelesen, das mich vom Anfang bis zum Schluss so fasziniert hat, dass ich es wirklich bedauert habe, als es zu Ende war. Der Schluss in der Gegenwart war zwar etwas abrupt, aber nach den Verwicklungen in der Vergangenheit ist es auch schwer, etwas ähnlich fesselndes in der Gegenwart zu finden, das da mithalten kann.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, wenn jemand eine spannende Lektüre sucht, um eine Nacht lang wach zu bleiben. Ich konnte nur schwer Pausen einlegen, um den täglichen Pflichten nachzukommen.