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Veröffentlicht am 01.11.2021

Die Geschichte von Aliza, einem jüdischen Mädchen aus Berlin zu Zeit des Nationalsozialismus

Mehr als tausend Worte
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Aliza ist 16 Jahre alt, und lebt mit ihrer jüdischen Familie, zu der Eltern, Großeltern und ihr Bruder Harald gehören, in einem Mehrfamilienhaus, was ihrem Großvater gehört, in Berlin. Dort befindet sich ...

Aliza ist 16 Jahre alt, und lebt mit ihrer jüdischen Familie, zu der Eltern, Großeltern und ihr Bruder Harald gehören, in einem Mehrfamilienhaus, was ihrem Großvater gehört, in Berlin. Dort befindet sich auch die Arztpraxis, in der Alizas Vater praktiziert, jedoch seit 1933 darf er nur noch Juden behandeln. Mittlerweile ist es 1938 und die politische Lage spitzt sich zu. Als ihr Großvater verhaftet wird, ein ehemaliger Patient, der Polizist ist, sie warnt, wie es funktioniert, dass jüdische Familien ihr Eigentum verlieren, beschließen auch die Landaus, dass sie zumindestens Aliza durch einen Kindertransport nach England in Sicherheit bringen wollen. Aliza ist schwer verliebt in Fabian, dessen nichtjüdischer Familie eine Parfumerie gehört und will Deutschland nicht verlassen. Schließlich fährt sie doch, als Fabian ihr klar macht, dass er auch dafür ist und sie nach der Rückkehr heiraten will.
Die Geschichte schildert intensiv Alizas Leben in England und gibt immer wieder kurze Einblicke in die Situation der Landaus, die sich nach der Abfahrt Alizas immer weiter verschlechtert. Eine der weiteren Hauptpersonen der Geschichte ist Karoschke, der Finanzbeamter ist, Mieter in Alizas Elternhaus und Blockwart. Er und seine Familie - Ehefrau samt Tochter, sind überzeugte Nazis, doch Alizas Vater nimmt Hilfe von ihm an und vertraut ihm, da er selbst Karoschke auch schon geholfen hat.
Lilli Beck schaffte es durch ihren wunderbaren detaillreichen Schreibstil, dass ich ganz tief in diese Geschichte von Aliza und ihrer Familie, sowie den Menschen, die sie trifft, eintauchen konnte. Manche Szenen lösten in mir sehr beklemmende Gefühle aus. Ich war sehr gebannt von der Geschichte und zahlreiche kleine Informationen komplettierten den Gesamteindruck. Im letzten Abschnitt der Geschichte vermisste ich diese Intensität ein wenig. Mit dem Ende hätte ich so nicht gerechnet, aber dies ist schriftstellerische Freiheit. Vier Sterne von mir!

Veröffentlicht am 01.11.2021

Schicksale von Beziehungen zwischen Eltern und Kindern

Unter dem Kreidekreis
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Marie Quest arbeitet als Verfahrensbeistand und geht völlig in ihrer Arbeit auf. Sie versucht zu vermitteln und Wege aufzuzeigen, wie man als Eltern in einer Krise das Wohl des Kindes bzw. der Kinder ...

Marie Quest arbeitet als Verfahrensbeistand und geht völlig in ihrer Arbeit auf. Sie versucht zu vermitteln und Wege aufzuzeigen, wie man als Eltern in einer Krise das Wohl des Kindes bzw. der Kinder im Auge behält. Marie verliert aufgrund ihrer intensiven Arbeit langsam den Bezug zu ihrer eigenen Familie. Da wird ihr eigenener Sohn entführt und sie gerät ins Nachdenken....
Mich haben die verschiedenen Schicksale der Eltern und Kinder, die geschildert wurden, sehr bewegt und nachdenklich gestimmt. Wie reagiere ich selber in bestimmten Situationen und was erreiche ich damit? In dem Roman steckt viel Herzblut und gleichzeitig kann er indirekt als Ratgeber dienen.

Veröffentlicht am 01.11.2021

Die Geschichte einer Familie und was durch den Bau der Mauer bei ihnen und mit ihnen passiert ist

Über alle Grenzen
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Das Hörbuch erzählt die Geschichte der Familie Alexander, Eltern, vier Töchter und ein Sohn, die 1960 von Bayern nach Thüringen ziehen, da der Vater dort einen tollen Posten als Zoodirektor bekommt. In ...

Das Hörbuch erzählt die Geschichte der Familie Alexander, Eltern, vier Töchter und ein Sohn, die 1960 von Bayern nach Thüringen ziehen, da der Vater dort einen tollen Posten als Zoodirektor bekommt. In der ersten Zeit ist dies ein toller Ort für die Kinder, denn wer reitet schon auf einem Elefanten? Dann spitzt sich die politsche Lage dramatisch zu und die Alexanders verpassen die Gelegenheit noch zu gehen. Durch eine ungewollte Fluchthilfe des Vaters, wird dieser zunächst festgenommen und verhört, sowie sein Pass eingezogen, bevor er wieder zu seiner Familie darf. Sie sind nun Bürger der DDR. Wie dies damals war, erzählt das Hörbuch aus der Sicht von Lotti, der drittältesten Tochter, deren Bruder Bruno, der besondere Liebling der Mutter und auch ihrer ist. Bruno ist ein "Wunderkind", was das Geigenspiel betrifft und wird von Seiten des Staates gefördert. Doch Bruno ist ein impulsiver und freiheitsliebender Geist und dadurch bekommt die gesamte Familie die Repressalien des Systems zu spüren.
Die Geschichte erstreckt sich über einen langen Zeitraum und wird immer wechselnd aus Zeiten der DDR und der Gegenwart im Westen 20010/2011, sowie aus der Perspektive von Lotti erzählt wird.
Die Geschichte wird von der Sprecherin des Hörbuchs Beate Rysopp hervorragend dargestellt.
Das Schicksal der Familie war sehr bewegend und hat mir einen sehr guten Einblick in das System gegeben. Ich habe schon einige Geschichten über die damalige Zeit gelesen, aber es gab für sehr viel Neues zu erfahren. Teilweise sehr "gruselig". Lotti als Protagonistin ist mir persönlich ein wenig zu taff und aufopferungsvoll, aber das ist Geschmackssache. Sehr gerne hätte ich jedoch mehr aus der Zeit im Westen erfahren und das Ende war mir zu abrupt, aber dies sind auch die einzigen Kritikpunkte. Deswegen auf jeden Fall vier Sterne von mir für ein sehr bewegendes Hörerlebnis!

Veröffentlicht am 01.11.2021

Unterhaltsame und nachdenklich stimmende Kurzgeschichten

Ich bin Ausländer und das ist auch gut so
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Der Autor Mahmood Falaki hat die Form der Kurzgeschichten gewählt, um uns Einblcke in Begebenheiten seines Leben zu schildern. Auf irgendeine Art beschäftigen sie sich immer mit der Thematik "Ausländer" ...

Der Autor Mahmood Falaki hat die Form der Kurzgeschichten gewählt, um uns Einblcke in Begebenheiten seines Leben zu schildern. Auf irgendeine Art beschäftigen sie sich immer mit der Thematik "Ausländer" oder vielmehr irgendetwas ist anders als bei der Überzahl. Alleine diese Formulierung zeigt schon auf, dass ich versunsichert bin, wie ich es korrekt ausdrücke, denn Mamood Falaki hat mich, die ich mich als tolerant und weltoffen sehe, verunsichert. Habe ich mich ungewollt auch schon indirekt "rassistisch" verhalten?
Bei einiger seiner Geschichten konnte ich schmunzeln, bei anderen blieb mir das Lachen quasi im Halse stecken. Es war ein kurzweiliges Lesevergnügen, das mich in einigen Teilen nachdenklich gestimmt hat. Nicht alle Geschichten haben mir gleichermaßen zugesagt, doch ist es ein gelungenes Potpourri.

Veröffentlicht am 01.11.2021

Lizzy, eine Junghexe in der Ausbildung

Green Witch
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Lizzys 12. Geburtstag ist ein ganz besonderer Tag, denn nun wird sie erfahren, bei welcher Hexe und in welcher Hexenkunst sie unterrichtet wird.
Andrea Russo hat einen absolut unterhaltsamen Schreibstil ...

Lizzys 12. Geburtstag ist ein ganz besonderer Tag, denn nun wird sie erfahren, bei welcher Hexe und in welcher Hexenkunst sie unterrichtet wird.
Andrea Russo hat einen absolut unterhaltsamen Schreibstil für Leser jeglichen Alters und so mag ich nur die geniales Covergestaltung, sondern auch die Geschichte selber. Gemeinsam mit Lizzy erfahre ich mehr über die Hexenkunst, über Freundschaft und erlebe mit ihr eine sehr spannende Zeit bei der Hexe, die sie ausbilden soll. Denn Lizzys Hexenfähigkeiten werden schneller als gedacht auf die Probe gestellt.Durch die wundervollen Beschreibungen kann ich mir alles sehr gut vorstellen. Ich sehe, höre, fühle, schmecke und rieche....
Diese Geschichte schreit förmlich nach einer Fortsetzung, die ich wieder sehr gerne lesen würde. Ich empfehle dieses unterhaltsame Buch für Mädchen ab 10 Jahren!