Viel Natur: düsterer Thriller mit passendem Titel
Eigerstal ist ein kleines Dorf in den Schweizer Alpen. Hier ist Valeria aufgewachsen, nunmehr erwachsen arbeitet sie bei Interpol und hat ihr Heimatdorf völlig verdrängt, sie ist nie mehr zurückkehrt.
Bis ...
Eigerstal ist ein kleines Dorf in den Schweizer Alpen. Hier ist Valeria aufgewachsen, nunmehr erwachsen arbeitet sie bei Interpol und hat ihr Heimatdorf völlig verdrängt, sie ist nie mehr zurückkehrt.
Bis dann ein junges Mädchen verschwindet und Valerias Jugendfreund sie um Hilfe bittet.
Denn die Parallelen zu früher sind mehr als deutlich: schon vor 21 Jahren verschwanden damals gleich drei Mädchen und nur eines hat überlebt. Valeria.
Dieser Thriller ist anders als meine sonstige Thriller-Lektüre.
Das kleine Bergdorf mit seiner schroffen Natur nimmt viel Raum ein. Anfangs ungewohnt, dass die Beschreibung eines Waldes so viele Seiten einnimmt, aber so spürt man beim Lesen die Beklemmung, die die Kälte, Feuchtigkeit und Dunkelheit auslöst. Das fand ich beeindruckend, dass das mit Worten so gut klappt. Auch das Knacken von Ästen in der Dunkelheit war dann ganz schön gruselig - es muss gar nicht immer so brutal zugehen.
Fast ein wenig erstaunt hat mich, dass ich den Stil auch gar nicht langweilig fand. Ich bin eher eine ungeduldige Leserin, die schnell zum Punkt geführt werden will, aber hier war die ausschweifende Naturschilderung wichtig und richtig.
Gut gefallen hat mir auch, dass ich mit nie sicher sein konnte, welcher der Charaktere nun auf der richtigen Seite steht - und die Auflösung.
Zu Valeria habe ich allerdings keinen richtigen Draht bekommen, sie ist mir nicht ans Herz gewachsen - vielleicht weil es hier nur um ihre Vergangenheit ging. Das hat dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan.