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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2021

Liebe ist wie ein Sprung - und der Fall kann tief sein

Only Us - Unvergesslich
6

Gibt es einen Menschen in deinem Leben, den du schon immer kennst, auf den du dich immer verlassen kannst? Eigentlich sind Chloe und Oliver genau das. Sie kennen sich schon ihr Leben lang – und sind sich ...

Gibt es einen Menschen in deinem Leben, den du schon immer kennst, auf den du dich immer verlassen kannst? Eigentlich sind Chloe und Oliver genau das. Sie kennen sich schon ihr Leben lang – und sind sich manchmal doch so fremd… Zusammen aufgewachsen, sind sie heute um die dreißig und haben schon alle Formen von Gefühlen füreinander durch – von besten Freunden bis größte Feinde war alles dabei. Und doch können sie weder mit, noch ohneeinander.
Daher riskieren sie über die Jahre hinweg immer mehr und stürzen sich gemeinsam immer tiefer in einen Strudel aus echten Gefühlen und waghalsigen Herausforderungen, oder gar dämlichen Wetten – bis sie selbst nicht mehr wissen, was gespielt ist und was nicht. Geendet hat es aber bisher immer in einer Katastrophe.
Jetzt allerdings ist es anders, denkt Chloe. Sie sind nun erwachsen, reifer, meint Oliver. Doch wie viele Chancen hat eine einzige Liebe verdient?

Zuallererst möchte ich direkt klarstellen, dass es sich bei „Only Us – Unvergesslich“ um keine typische Enemies-to-Lovers-Romanze handelt. Der Klappentext mag das vielleicht etwas anders darstellen, deshalb möchte ich einfach vermeiden, dass sich jemand aufgrund falscher Erwartungen für das Buch entscheidet und dann womöglich enttäuscht wird. Ganz klar, Chloe und Oliver sind am Anfang keine Freunde – doch wer hitzige Diskussionen, Streitereien und Temperament und Feuer erwartet, ist hier schlichtweg an der falschen Adresse.

Trotzdem hat mich das kein Bisschen gestört, womit ich bei meiner persönlichen Meinung zu dem Roman angelangt bin. Für mich war dies das erste Buch der Autorin, auch wenn es eigentlich der zweite Band der „Cloverleigh Farm“-Reihe von Melanie Harlow ist. Es ist jedoch keinerlei Vorwissen notwendig, wobei der zweite Band deutliche Spoiler für den ersten beinhaltet. Aber das nur am Rande erwähnt. Jedenfalls bin ich sofort sehr gut mit dem Schreibstil der Autorin klargekommen und habe großen Spaß beim Lesen des Buches gehabt. Zusätzlich ist der Erzählstil wirklich raffiniert gewählt: Es gibt nicht nur die gewöhnlichen Perspektivwechsel zwischen den Protagonisten, sondern auch zwischen den Zeiten. Immer wieder wird ein Kapitel aus Chloe oder Olivers Sicht eingeschoben, in dem sie noch Kinder, Teenager oder junge Erwachsene sind. Besonders hat mir auch gefallen, dass dieser Stil bis zum Schluss beibehalte wird, denn ich habe mich auf jeden einzelnen dieser Rückblicke riesig gefreut. Was ich daran auch besonders mag: Man hatte nicht nur das Gefühl, eine Geschichte zu lesen, sondern gleich mehrere auf einmal. Das Buch an sich hat nicht krass viele Seiten, aber es wirkt dadurch viel umfang- und facettenreicher.

Eine Sache muss ich aber noch erwähnen, die mich am Schreibstil sehr gestört hat, und die man einfach im Voraus wissen sollte, weil es etwas ist, das man entweder mag oder hasst (und ich zähle mich da eher zur zweiten Gruppe): der teils derbe Schreibstil, mit recht harten Bezeichnungen in gewissen Szenen. Ich konnte darüber hinwegsehen, weil der Schreibstil ansonsten wirklich schön war, aber letztendlich ist das hier einfach etwas, dass in meiner Wertung zu Abzug führt. Es hat mir einfach nicht gefallen, Punkt.

Noch ein paar Worte zur Handlung, der Story, der Thematik. An sich sind die Themen sehr seicht ohne viel Tiefgang. Es ist nicht unbedingt das Buch, das einen total mitreißt, aber es kann einen durchaus toll unterhalten. Außerdem ist es Melanie Harlow in meinen Augen perfekt gelungen, die Gefühle der Figuren exakt einzufangen und authentisch rüberzubringen – weshalb man als Leser einfach sehr gespannt und emotional dabei ist – auf eine entspannte Art.

Die Figuren sind ebenfalls ganz nett, aber eben auch nicht absolut herausragend. Sie haben perfekt zu dem Buch gepasst: Chloe als absolute Powerfrau war mir sympathisch, auch wenn sie jetzt nicht zu der Art Charakter zählt, der mir total ans Herz wächst. Oliver finde ich sehr interessant gestaltet, weil er absolut unperfekt dargestellt wird. Er ist nicht der sympathischste Typ, das wird auch nicht schöngeredet, und doch findet eben jeder Topf seinen Deckel, irgendwie.

Fazit:
„Only Us – Unvergesslich“ ist definitiv ein empfehlenswertes Buch. Ich würde es als „nett für zwischendurch“ betiteln, aber es ist eines der besten Bücher, die ich als „leichte Unterhaltung“ gelesen habe. Es gab durchaus Aspekte, die mich nicht überzeugen konnten, aber im Großen und Ganzen bietet das Buch ein schönes Leseerlebnis, weshalb ich dem Buch 4 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Herzensgerichte für Käseliebhaber

Say Cheese!
0

Nichts geht über geschmolzenen Käse! Wenn das auch deine Meinung ist, dann solltest du definitiv einen Blick in dieses Kochbuch werfen. „Say CHEESE!“ besteht aus 65 Gerichten, bei denen der Käse der Star ...

Nichts geht über geschmolzenen Käse! Wenn das auch deine Meinung ist, dann solltest du definitiv einen Blick in dieses Kochbuch werfen. „Say CHEESE!“ besteht aus 65 Gerichten, bei denen der Käse der Star ist. Dabei sind aber nicht einfach die Klassiker von Fondue über Pizza bis hin zu Cheeseburgern abgedruckt. Vielmehr wurden die Klassiker etwas abgewandelt, weiterentwickelt und die Geschmacksnoten bedacht verfeinert.
Natürlich ist die Hauptzutat nicht immer der Käse, aber es wird ganz genau erklärt, wieso zu welchem Gericht der entsprechende Käse gewählt werden sollte, damit Geschmack und Konsistenz einfach am besten wird. Deshalb findet sich in der kurzen Einleitung zum Buch ein kleiner, sehr hilfreicher und gut verständlicher Theorieteil, bei dem jeder noch etwas kernen kann.

Dann beginnen die eigentlichen Rezepte, welche in 4 Kapitel eingeteilt wurden: Als erstes Gerichte, bei denen verschiedenste Brote die Hauptrolle neben dem Käse spielen. Hier finden sich leichte und schnelle Sandwiches/Toast, die man jederzeit zubereiten kann, auch wenn es mal schnell gehen muss. Aber auch Pizzen o.ä. werden in diesem Kapitel zubereitet. Hier sind sicherlich die simpelsten und schnellsten Rezepte enthalten, was bewiest, dass das Buch auch gut alltagstauglich ist. Insgesamt sind sich einige Rezepte jedoch recht ähnlich.
Im nächsten Teil geht es um Nudeln und Käse. Verschiedenste Nudelaufläufe, mit Fleisch, vegetarisch oder auch nur mit Käsesoße lassen einem allein beim Durchblättern durch die ansprechenden Bilder das Wasser im Mund zusammenlaufen. Nicht jedes Rezept hier ist etwas Neues, dafür ist aber definitiv für jeden Geschmack etwas dabei und ich habe einige Rezepte entdeckt, die ich bald nachkochen werde.
Anschließend werden verschiedenste Rezepte, hauptsächlich Aufläufe und Gratins, mit Gemüse und Kartoffeln vorgestellt, die so lecker klingen, dass man augenblicklich Appetit bekommt. Im letzten Kapitel geht es noch ums „Dippen & Löffeln“. Das klassische Rezept für Käsefondue wird ebenso vorgestellt wie kreative Abwandlungen und bei den ganzen Ofenkäse-Gerichten weiß man gar nicht, welches man zuerst ausprobieren möchte.

Insgesamt ist ganz klar zu beachten, dass der Name „Heisshunger-Gerichte“ Programm ist und die Rezepte nicht durch Ernährungsbewusstsein, sondern ausschließlich durch den Geschmack überzeugen.
Ein Aspekt, der mir sehr zugesagt hat, war der praktische Aufbau der Rezepte. Vor der eigentlichen, gut verständlichen Anleitung wird das Gericht kurz beschrieben, die Textur, der Geschmack, die Geschichte. Sehr hilfreich sind auch die Hinweise, wie und wozu man das Essen am besten serviert, oder wie es auch abgewandelt und variiert werden kann.
Wie schon gesagt, finde ich, das Buch ist alltagstauglich, allerdings steht hier der Käse so sehr im Mittelpunkt, dass man mit den gängigen Sorten, die man meist im Kühlschrank daheim hat, nicht allzu weit kommt. Auch bei den Gewürzen schätze ich, dass die meisten erst einmal einkaufen müssen, was der Alltagstauglichkeit etwas Abzüge gibt.

Fazit:
Wer Käse liebt wird in „Say CHEESE!“ das ein oder andere Herzensgericht für sich entdecken und sicherlich auch noch nützliches Wissen zu seiner Lieblingszutat dazugewinnen. Generell sind die Rezepte aber nicht allzu abwechslungsriech. Trotz kleiner Kritikpunkte würde ich dem Buch eine klare Kaufempfehlung geben und vermutlich eignet es sich auch perfekt als Geschenk für Käseliebhaber. Von mir gibt es an dieser Stelle 4 von 5 Sterne.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 09.10.2021

Das doppelte Maximchen

The Dating Game
1

Tilda und Maxime sind Zwillinge – äußerlich nicht zu unterschieden, charakterlich dagegen grundverschieden. Während Maxime Spaß für zwei hat, kein Abenteuer auslässt, immer auf der Suche nach neuem Spaß ...

Tilda und Maxime sind Zwillinge – äußerlich nicht zu unterschieden, charakterlich dagegen grundverschieden. Während Maxime Spaß für zwei hat, kein Abenteuer auslässt, immer auf der Suche nach neuem Spaß ist, reicht Tildas Verstand für beide aus. Seit sie denken kann war Tilda für ihre Schwester vielmehr eine Mutter und hielt bei jedem von Maximes Problemen für sie den Kopf hin. Es ist also nicht verwunderlich, dass Tilda auch bei ihrem nächsten Dilemma zur Hilfe eilt.

Im Speziellen geht es um Maximes Teilnahme an einer Kuppelshow. Da sie gleichzeitig bei ihrer neuen großen Liebe Florian, dem begehrten Junggesellen der Show sein sollte und wichtige Prüfungen für ihr Studium schreiben muss, sieht Maxime keinen anderen Ausweg, als dass Tilda sich bei der Show als Maxime ausgibt.
Dies ist jedoch leichter gesagt als getan. Tilda stolpert von Anfang an von dem einen Chaos ins andere. Zu allem Übel spielen plötzlich sowohl ihr Verstand, als auch Tildas Gefühle verrückt. Denn es gibt jemanden, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Aber wer ist?
Ihr ignoranter Mitbewohner Nik, wegen dem sie mehr oder weniger in die Show geflohen ist? Florian, der für sie streng genommen tabu ist? Oder ist es etwa Kameramann Ben, der sie ständig auf die Palme bringt?

„The Dating Game“ bleibt mir als extrem kurzweiliges Buch in Erinnerung. Ich konnte kaum mehr aufhören zu lesen und hatte die Geschichte rasend schnell beendet. Von Anfang an konnte sie mich mitreißen, da sie recht temporeich ist. Außerdem habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert. Die erste Hälfte des Romans hat praktisch nichts mit einem Liebesroman zu tun, das kommt erst nach und nach. Man ahnt, dass sich Gefühle anbahnen, doch in welche Richtung die wohl gehen, das bleibt lange eine Überraschung. Aber gut, selbst Tilda hat ja keine Ahnung mehr, wo ihr der Kopf steht.
Tilda macht während dem Buch nämlich eine ziemliche Verwandlung durch. Diese ist nicht nur sehr interessant zu verfolgen, sondern bringt auch noch den nötigen Hauch Tiefe für die Geschichte mit. Auch ansonsten werden verschiedene Thematiken angesprochen, doch kratzen sie eher an der Oberfläche, weshalb ich den Roman als luftig-lockere Unterhaltung bezeichnen würde.

Auch der Schreibstil ist total unterhaltsam. Die Autorin hat einen großartigen Sinn für Humor und auch die zahlreichen Wortwitze konnten mich begeistern. Doch die Erzählung besteht natürlich nicht nur aus Witzen. Die Dialoge waren sehr authentisch und die Beschreibungen und inneren Monologe fand ich durch die sehr bildhafte Sprache wunderschön.
Gefallen hat mir außerdem, dass das Buch insgesamt temporeich ist und es keine Längen oder Durststrecken gibt.

Bei den Figuren bin ich ein wenig gespalten. Tilda hatte ich auf Anhieb gern und auch einige Nebencharaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen. Bei anderen hatte ich starke Schwierigkeiten, sie zu verstehen. Insgesamt haben aber sowohl die Charaktere, als auch der Plot für Überraschungen und damit für eine willkommene Erfrischung gesorgt. Viele kritisieren an Liebesromanen die Vorhersehbarkeit. Wem des ähnlich geht, kann guten Gewissens zu „The Dating Game“ greifen, das einige Plottwists bereithält.

Fazit:
„The Dating Game“ zu lesen hat mir riesigen Spaß gemacht. Es war die perfekte Story zum Abschalten und Durchatmen. Die Thematik war sehr erfrischen, denn eine Datingshow als Setting für Liebesromane ist bisher noch neuartig. Überzeugen konnte mich aber auch die temporeiche Handlung und der wunderschöne Schreibstil. Am besten gefallen hat mir der grandiose Humor. Zusammenfassend würde ich die Geschichte eher als leichte Kost bezeichnen. Es ist definitiv ein gelungener Unterhaltungsroman, bei dem zwar die Lachmuskeln beansprucht werden, der aber auch jedes Romantikerherz höherschlagen lässt.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Rivals to Lovers

Stand by Me
6

Daxton Hughes war schon in ihrer Jugend Kailyns großer Schwarm. Als der attraktive Schauspieler dann zusammen mit ihr Jura studiert, ist sie ganz aus dem Häuschen… doch schnell wird er zu ihrem größten ...

Daxton Hughes war schon in ihrer Jugend Kailyns großer Schwarm. Als der attraktive Schauspieler dann zusammen mit ihr Jura studiert, ist sie ganz aus dem Häuschen… doch schnell wird er zu ihrem größten Rivalen. Und am Ende hat er sie scheinbar einfach nur ausgenutzt.
Als Dax fünf Jahre später plötzlich als ihr Klient vor Kailyn steht, ist ihr klar, dass sie ihm niemals mehr vertrauen darf. Doch Dax hat gerade ganz andere Probleme, da er, nach dem schrecklichen Tod seiner Eltern, um das Sorgerecht für seine kleine Schwester Emme kämpft – und dabei auf Kailyn angewiesen ist.
Während sie gemeinsam kleinere und größere Hürden meistern kommen sie sich näher, obwohl Kailyn das doch unbedingt verhindern wollte. Aber was ist, wenn es dieses Mal gar nicht Kailyns Herz ist, das droht zu brechen, sondern das von Daxton ?!

Mein erstes Buch der Autorin, konnte mich direkt durch den überaus angenehmen Schreibstil für sich einnehmen. Weshalb ich direkt einmal festhalten möchte, wie kurzweilig das Leseerlebnis hier war. Außerdem, und das gefällt mir am allerbesten, spart Helena Hunting nicht mit Ironie, Sarkasmus, Wortwitzen und Insidern. Manchmal ist der Humor sogar extrem trocken, aber das Buch schafft es einfach immer wieder, einen zum Schmunzeln, Glucksen oder Kreischen zu bringe – ja, das war bei mir alles dabei ;) Eins dürfte nun also klar sein: Dieser Roman sorgt für Unterhaltung!

Darüber hinaus war ich total fasziniert, wie hervorragend es der Autorin gelingt, Extreme an Gefühlen völlig greifbar darzustellen. Es waren nicht unbedingt die romantischen Gefühle, die mich hier am meisten angesprochen haben. Vielmehr geht es auch um Vertrauen, Trauer, Ratlosigkeit, Verzweiflung und so viel mehr, dass man gar nicht wirklich in Worte packen kann – aber Helena Hunting hat es geschafft.

Bei der Erzählung wechselt die Perspektive ständig zwischen Daxton und Kailyn. Man lernt beide sehr gut kennen und durchaus auch lieben. Mein persönlicher Favorit war ja Daxton, wie, er mich derart überrascht hat. Ich meine, wenn man den Klappentext liest, könnte man meinen, Dax sei ein wenig Bad-Boy, ein wenig Frauenschwarm. Aber in Wirklichkeit ist Daxton ein so liebevoller, herzensguter und unsicherer Mensch, dass er mein Herz im Nu zum Schmelzen brachte.

Kailyn ist für mich ein sehr spezieller Charakter. Sie war mir sympathisch, obwohl sie mir gleichzeitig mit ihren Charakterzügen völlig fremd war. Sie hat mich oft in den Wahnsinn getrieben, es aber jedes Mal wieder geradegebogen, sodass ich sie am Ende wirklich bewundere.

Dennoch war ich beim Lesen zweitweise zwiegespalten, denn alles um den Plot herum ist zwar großartig, aber den Plot an sich hatte ich mir deutlich spannender Vorgestellt. Anfangs waren da einmal meine Schwierigkeiten mit dem ganzen Anwaltsthema, das mich manchmal beinahe erschlagen hat, weil ich einfach nur Bahnhof verstand. Gleichzeitig denke ich, dass Leser, die sich für Jura-Themen interessiert, ganz besonders Gefallen an der Story finden werden. Alle anderen: Lasst euch nicht abschrecken, es braucht einfach seine Zeit, in die Story rein zu finden!

So oder so bleibt es dabei, dass ich mir vom Buch mehr Überraschungs-Momente gewünscht hätte, da alles recht vorhersehbar war. Gefallen hat mir dagegen, dass man merkte, wie gut durchdacht alles war.

Fazit:
„Stand by me“ ist ein Liebesroman, der gefühlstechnisch weit per ein romantisches Knistern hinausreicht und besonders durch das Fingerspitzen- & Feingefühl der Autorin glänzt. Nicht zu unterschätzen ist zudem der großartige Humor, welcher dem Roman den letzten Feinschliff verpasst. Lesenswert ist die Geschichte also allemal. Weil ich aber nicht immer gleichermaßen gefesselt wurde, und die stark vorhersehbare Storyline in meinen Augen für Durststrecken sorgt, gebe ich dem Buch im Gesamten 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Gegen alle Widerstände

Lass mich nicht los
0

Manchmal wird aus Freundschaft mehr. Manchmal legt einem das Schicksal Steine in den Weg. Und manchmal erhalten wir eine zweite Chance. Kurz gesagt ist dies, worum „Lass mich nicht los“ handelt.
Em und ...

Manchmal wird aus Freundschaft mehr. Manchmal legt einem das Schicksal Steine in den Weg. Und manchmal erhalten wir eine zweite Chance. Kurz gesagt ist dies, worum „Lass mich nicht los“ handelt.
Em und Jake sind zusammen aufgewachsen. Irgendwann entwickelten sich zwischen ihnen aber Gefühle, die über Freundschaft hinausreichen. Doch statt einem Happy End reißt ein schrecklicher Übergriff auf sie Ems Welt aus den Angeln. Gleichzeitig verschwindet Jake mit seiner Familie. Em geht in einem Strudel aus Ängsten, Selbstverachtung, Zweifel und Problemen unter…
…und kämpft bis heute dagegen an. Nach 6 Jahren steht Jake dann plötzlich wieder vor ihr. Aber Em kann nicht zulassen, dass er ihr Herz ein weiteres Mal brechen kann. Sie muss stark sein, nicht nur für sich selbst.
Doch Jake hat noch nie so einfach aufgegeben – egal, was passiert…
Die Geschichte hat einen wirklich starken Anfang. Sie hat mich direkt mitgerissen und ich war begeistert von der extrem emotionalen, ergreifenden und so realistischen Thematik: sexuelle Gewalt. Ich finde es sehr wichtig, solche Themen in einem Roman zu behandeln und auch die Umsetzung war absolut gelungen.
Die Erzählweise hat mich ebenfalls durchaus überzeugt. Es finden nicht nur Wechseln zwischen den Perspektiven statt, sondern auch zwischen der Gegenwart und dem, was vor 6 Jahren alles passiert und schiefgelaufen ist.
Die Dynamik zwischen Em und Jake war einfach toll. Ihr Umgang miteinander ist sehr vertraut. Sie wissen, wie sie sich gegenseitig aus der Reserve locken können und scherzen auch viel. Dies zu verfolgen war wirklich unterhaltsam.
Im Mittelteil wurde die Geschichte leider sehr langatmig, Man wusste, dass noch ein weiterer Tiefschlag folgen würde, aber es fehlte dennoch dieses gewisse Etwas, das es einem schier unmöglich macht, mit dem Lesen aufzuhören. Auch die extreme Vorhersehbarkeit hat mich hier gestört.
Am Ende nimmt die Story dann aber nochmal stark an Fahrt auf und die Seiten sind mit so vielen Emotionen gefüllt, dass man erneut mitgerissen wird und mit den Charakteren am Verzweifeln ist.
Fazit:
Ich habe „Lass mich nicht los“ in der Erwartung gelesen, eine süße, leichte, unterhaltsame Liebesgeschichte vorzufinden. Die ersten Seiten gingen weit über dies hinaus und auch der Schluss konnte mich absolut überzeugen. Der schwache Mittelteil sorgt jedoch dafür, dass ich dem Buch 4 von 5 Sternen gebe. Im Großen und Ganzen war das Buch am Ende aber genau die nette Liebesgeschichte, welche ich erwartet hatte.
Weiterempfehlen kann ich die Geschichte dennoch ganz klar an Leser (ab etwa 14 Jahren), die gerne typische Liebesgeschichten lesen.

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