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Veröffentlicht am 20.01.2022

Die Idee war hochspannend, die Protagonistin aber leider nervtötend

Der Herzgräber
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Worum geht’s?
Für Journalistin Heather läuft es gerade nicht besonders rund: Erst verliert sie ihren Job, und dann stirbt auch noch ihre Mutter. Als sie in deren Haus einen Stapel versteckter Briefe findet, ...

Worum geht’s?
Für Journalistin Heather läuft es gerade nicht besonders rund: Erst verliert sie ihren Job, und dann stirbt auch noch ihre Mutter. Als sie in deren Haus einen Stapel versteckter Briefe findet, der auf einen jahrelangen Briefverkehr mit einem inhaftierten Serienmörder hindeutet, steht Heathers Leben plötzlich Kopf. Eigentlich sollte es ein Ding der Unmöglichkeit sein, aber trotzdem werden schon bald Frauenleichen gefunden, die auf die selbe Weise getötet wurden, wie es der inhaftierte Michael Reave vor mehr als zwanzig Jahren getan hat.


Meine Meinung
Die Grundidee dieser Geschichte fand ich wirklich spannend, und spätestens nach dem wirklich vielversprechend klingenden Klappentext war meine Neugierde geweckt.

Der Einstieg hat mir dann aber ehrlich gesagt schon ein paar Probleme bereitet, denn so gerne wie ich auch wissen wollte, worauf dieses Buch hinauslaufen würde, mit der Protagonistin konnte ich einfach nichts anfangen. Sie ist mir über den gesamten Handlungsverlauf hinweg einfach nicht sympathisch geworden, und ihr teils nicht gerade logisches Verhalten hat es mir unglaublich schwer gemacht, das Buch nicht zeitweise zur Seite legen zu wollen. Darüber hinaus hat es der Fokus auf ihre Vergangenheit fast geschafft, die Spannung der aktuellen Handlung ein wenig in den Hintergrund zu drängen.

Für mich war das eigentlich besonders schade, denn abgesehen von dieser eher misslungenen Figur hat mir die Geschichte eigentlich gefallen. Die Erzählung ist insgesamt sehr atmosphärisch, und es gab immer wieder Passagen, in denen ich die Spannung förmlich greifen konnte. Auch wenn einige Teile des Handlungsbogens ein wenig arg konstruiert auf mich gewirkt haben, kam beim Lesen keine Langeweile auf.

Überrascht hat mich hier aber tatsächlich, wie viele Rechtschreibfehler noch enthalten waren. Über einige wenige Unstimmigkeiten hätte man einfach hinwegsehen können, aber in der vorhandenen Zahl fiel es mir dann doch ein wenig schwer, nicht in Kopfschütteln auszubrechen.


Fazit
Die Idee hinter dieser Geschichte war auf jeden Fall spannend und im Grund auch gut umgesetzt. Natürlich fließen eine Menge Zufälle in den Verlauf des Spannungsbogens ein, aber unterhalten hat mich das Gesamtpaket trotzdem. Lediglich die Protagonistin hat meinen positiven Eindruck so ein wenig zerstört, denn mit ihr konnte ich über das gesamte Buch hinweg einfach nichts anfangen.

Dafür gibt es dreieinhalb Bücherstapel von mir.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.01.2022

Psychologisch interessant, ansonsten eher durchwachsen

SCHWEIG!
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Worum geht’s?
Eigentlich hat Esther zwischen Weihnachtsstress und Familienleben weder Zeit noch Nerven, um ihre vereinsamte Schwester zu besuchen. Aus einem Pflichtgefühl heraus will sie kurz vor Heiligabend ...

Worum geht’s?
Eigentlich hat Esther zwischen Weihnachtsstress und Familienleben weder Zeit noch Nerven, um ihre vereinsamte Schwester zu besuchen. Aus einem Pflichtgefühl heraus will sie kurz vor Heiligabend aber doch noch in ihrer Waldhütte vorbeischauen – und wird dabei prompt von einem Schneesturm mit ungeahnten Folgen überrascht.


Meine Meinung
Das Setting an sich hat schon eine Menge atemloser Spannung versprochen: Eine einsame Hütte im Wald, ein Schneesturm und zwei unberechenbare Charaktere, deren Aufeinandertreffen nach purer Provokation klingt. Auch wenn ich der Geschichte durchaus mit hohem Interesse folgen konnte, würde ich sie trotzdem nicht unbedingt als Thriller bezeichnen wollen und finde die Genrezuordnung daher nicht wirklich passend.

Die Erzählung springt zwischen den Perspektiven der beiden Schwestern hin und her und hat es mir so zu Beginn ein wenig schwer gemacht, mich in der Geschichte zu orientieren. Die wechselnden Stimmen erleichtern zwar die Zuordnung der Figuren, ein wenig verwirrt war ich stellenweise aber trotzdem.

Ein wenig schwer getan habe ich mich außerdem mit dem Tempo des Spannungsaufbaus. Gerade im ersten Teil des Buches zieht sich die Handlung hin und wieder in die Länge, die Gedanken der Protagonistinnen kreiseln mitunter und drehen sich dabei vor allem um die gemeinsame Vergangenheit. Wirklich interessant war diese Beziehung aus psychologischer Sicht auf jeden Fall, denn selbst der Leser kann die Auswirkungen von Manipulation und Toxizität in dieser Familienkonstellation spüren. Interessant zu hören war das zwar irgendwo schon, da mir aber ein Thriller versprochen wurde, hat mich die Umsetzung insgesamt doch eher ein wenig enttäuscht.


Fazit
Langweilig wird dieses Buch sicherlich nicht, dafür sorgt schon das Setting allein. Wer aber auf einen richtigen Thriller mit packendem Spannungsbogen hofft, der wird vermutlich eher ein wenig enttäuscht werden. Die psychologischen Aspekte der Beziehungsgeflechte haben mich aber durchaus interessiert, auch wenn das vor dem Hören dieser Geschichte nicht mein primärer Fokus gewesen wäre.

Dafür gibt es dreieinhalb Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Niedlicher Kinderkrimi

Dicke Biber
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Meine Meinung
Insbesondere das Cover ist wirklich niedlich gemacht und verspricht eine tolle Kindergeschichte mit tierischen Protagonisten. Was mich allerdings nicht so ganz überzeugen konnte, war tatsächlich ...

Meine Meinung
Insbesondere das Cover ist wirklich niedlich gemacht und verspricht eine tolle Kindergeschichte mit tierischen Protagonisten. Was mich allerdings nicht so ganz überzeugen konnte, war tatsächlich der Schreibstil. Mit der Zeit kam mir die Ausdrucksweise nicht nur ein wenig holperig, sondern auch eher unpassend für ein Kinderbuch vor.

Auch der Klappentext suggeriert einen etwas anderen Verlauf des Spannungsbogens, was beim Lesen die eine oder andere Länge zur Folge hatte. Wenn man dann aber erst einmal so richtig in den Lesefluss gekommen ist, liest sich die Geschichte recht flüssig und sorgt für die eine oder andere schöne Lesestunde.

Insbesondere der Fokus auf die Natur und den Umweltschutz stellt eine schöne Ergänzung zu bekannten Themen dar, die in kindgerechter Form ein insgesamt durchaus ansprechendes Buch ergeben.


Fazit
Für etwas jüngere Kinder ist das Buch auf jeden Fall eine tolle Geschichte zum Vorlesen, auch wenn man zunächst einmal in die Handlung hineinfinden muss. Der Natur- und Umweltaspekt gibt einen schönen Rahmen vor, der bei der Umsetzung allerdings noch etwas Luft nach oben gehabt hätte.

Dafür gibt es dreieinhalb Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Atmosphärisch gelungen, emotional aber noch ausbaufähig

Everything We Had (Love and Trust 1)
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Worum geht’s?
Nachdem Kate Traumatisches durchlebt hat, bricht sie ihr Studium ab und eröffnet ein Café in London. Der einzige Haken an der Sache: Der Neffe der Ladeninhaberin will im selben Geschäft einen ...

Worum geht’s?
Nachdem Kate Traumatisches durchlebt hat, bricht sie ihr Studium ab und eröffnet ein Café in London. Der einzige Haken an der Sache: Der Neffe der Ladeninhaberin will im selben Geschäft einen Buchladen eröffnen. Wohl oder übel müssen sich die beiden den Platz teilen – und kommen sich dabei näher, als sie es zunächst für möglich gehalten hätten.


Meine Meinung
Was mich an dieser Geschichte primär angesprochen hat war tatsächlich nicht das wunderbare Cover, sondern der vielversprechend klingende Klappentext – und für mich als absolutes Coveropfer will das schon echt was heißen.

Bezogen auf die Atmosphäre passt in diesem Buch wirklich alles zusammen, was es mir leicht gemacht hat, so richtig in die Geschichte einzutauchen. Das Büchercafé ist ein authentischer Ort, an dem ich auch in der Realität gerne meine Zeit verbringen und es mir bequem machen würde.

Meine Schwierigkeiten hatte ich dann aber ehrlich gesagt mit den Protagonisten, was die Stimmung beim Lesen so ein wenig getrübt hat. Sowohl Kate als auch Aidan waren für mich ehrlich gesagt kaum greifbar, was es mir schwer gemacht hat, mit den beiden überhaupt so wirklich warm zu werden. Besonders bei Kate fand ich das extrem schade, denn eigentlich ist sie eine Figur, die man einfach nur in den Arm nehmen und vor allem Bösen beschützen möchte. Die Konkurrenz mit Aidan war da für meinen Geschmack aber einfach etwas zu überzeichnet, was den beiden Charakteren so ein wenig die Authentizität genommen und es mir schwer gemacht hat, sie auf Dauer wirklich ernst zu nehmen.


Fazit
Was die Atmosphäre angeht, ist der Autorin mit diesem Buch eine wirkliche Wohlfühlgeschichte gelungen. Die Charaktere hätten dann aber doch noch ein wenig mehr Authentizität und Reife vertragen können, denn die Atmosphäre allein macht für mich noch nicht die gesamte Geschichte zu einem Highlight.

Dafür verteile ich dreieinhalb Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Ein Wechselbad der Gefühle

Like Gravity
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Worum geht’s?
Seit der gewaltsamen Ermordung ihrer Mutter hält Brooklyn andere Menschen lieber auf Abstand. Tiefer gehende Freundschaften oder gar Beziehungen sind ihr fremd, und wenn es nach ihr ginge, ...

Worum geht’s?
Seit der gewaltsamen Ermordung ihrer Mutter hält Brooklyn andere Menschen lieber auf Abstand. Tiefer gehende Freundschaften oder gar Beziehungen sind ihr fremd, und wenn es nach ihr ginge, würde sich daran auch niemals etwas ändern. Als sie dann jedoch wortwörtlich in die Arme von Campusschwarm Finn Chambers stolpert, scheint der es sich zum erklärten Ziel gemacht zu haben, ihre Nähe zu suchen – und seine Hartnäckigkeit geht auch an Brooklyns emotionalen Mauern nicht spurlos vorbei.


Meine Meinung
Bei diesem Buch bin ich tatsächlich ein ganz kleines bisschen unentschlossen bezüglich meiner Bewertung. So im Nachhinein betrachtet fand ich die Geschichte eigentlich nicht schlecht, beim Lesen selbst gab es aber so einige Punkte, über die ich mich doch hin und wieder auch mal aufgeregt habe.

Was mir als einer der ersten störenden Aspekte ins Auge gesprungen ist, war die unglaublich häufige Verwendung des Präteritums in der wörtlichen Rede. Ich persönlich kenne niemanden, der tatsächlich so spricht, und dementsprechend schnell habe ich mich da beim Lesen irgendwie dran gestoßen.

Auch mit der Charakterisierung von Brooklyn konnte ich über lange Zeit hinweg recht wenig anfangen. Nicht jeden ihrer Wutausbrüche konnte ich mir erklären – und das selbst vor dem Hintergrund ihres erlittenen Traumas nicht. Darüber hinaus ist mir mit zunehmendem Fortschritt der Handlung vermehrt aufgefallen, dass die Rückblenden sprachlich immer weniger versucht haben, den Ton der Gedanken- und Gefühlswelt eines sechsjährigen Mädchens zu treffen.

Insgesamt habe ich Brooklyn und Finn als ein sehr intensives Paar wahrgenommen. So starke Gefühle wie bei den beiden, kombiniert mit ihrer jeweiligen traumatischen Vergangenheit kommen mir persönlich aber auch so ein bisschen wie eine Gratwanderung zwischen großer Liebe und toxischer Beziehung vor – und wirklich ideal fand ich das einfach nicht. Im Großen und Ganzen hatte ich nach dem Lesen der Geschichte aber trotzdem irgendwie nicht das Gefühl, einem literarischen Totalausfall begegnet zu sein, was mich angesichts meiner Kritikpunkte selbst vermutlich am meisten verwirrt.


Fazit
Trotz den nicht immer gut gelungenen Aspekte dieser Geschichte konnten mich Brooklyn und Finn sowohl gut unterhalten, als auch Blut und Wasser schwitzen lassen. Ich habe definitiv schon Bücher gelesen, die schlechter waren, das gilt allerdings auch für deutlich gelungenere Geschichten. Insgesamt würde ich Like Gravity als kleines Wechselbad der Gefühle bezeichnen, das sicherlich nicht jedem Leser gefallen wird.

Dafür verteile ich dreieinhalb Bücherstapel.

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