Emotional, schockierend, spannend!
Die falsche ZeuginNach außen hin führt Strafverteidigerin Leigh ein gutbürgerliches Leben und versteckt ihre kaputte Seele hinter einer Maske. Doch ihr neuer Klient zerrt die alten Erinnerungen an die Oberfläche und macht ...
Nach außen hin führt Strafverteidigerin Leigh ein gutbürgerliches Leben und versteckt ihre kaputte Seele hinter einer Maske. Doch ihr neuer Klient zerrt die alten Erinnerungen an die Oberfläche und macht klar, dass er weiß, was sie vor über 20 Jahren getan hat. Leighs Welt bricht wie ein Kartenhaus zusammen, als sie versteht, was er von ihr will. Völlig verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg, ihr Geheimnis zu bewahren und ihre Familie zu beschützen.
Die Geschichte beginnt 1998 und erzählt, unter welchen Umständen Leigh und ihre Schwester Callie aufwuchsen und wie es zu dem einen Vorfall kam, der das Leben der beiden Schwestern für immer veränderte.
Zitat P. 851:
Leigh gehörte nicht zu den Leuten, die an schlechtes Blut glaubten oder an den Apfel, der nicht weit vom Stamm fiel. Andernfalls stünde sie selbst als haltlose Trinkerin mit einer Verurteilung wegen Körperverletzung da. Menschen konnten aus den Umständen herauswachsen, in die sie hineingeboren wurden. Es war möglich, aus dem Teufelskreis auszubrechen.
Karin Slaughter springt von der Gegenwart immer wieder in die Vergangenheit, so dass die direkten Auswirkungen auf das Leben der beiden Schwestern verdeutlicht wird. Sie befasst sich, wie gewohnt, mit sozialkritischen Themen und zeigt so einige Probleme in unserer Gesellschaft auf.
Obwohl Leigh und Callie etliche Regeln brachen, ist man doch auf ihrer Seite. Slaughter hält einem die Konsequenzen des Wegschauens und Nichthandelns vor Augen. Eigentlich hat man nur noch Mitleid mit diesen Frauen, die sich nur selbst schützen wollten und dabei zerbrachen - jeder auf eine andere Weise. Während des Lesens wollte ich selbst in diese Schlacht ziehen, um der Ungerechtigkeit ein Ende zu setzen. Die Geschichte dieser beiden Frauen hat mich emotional sehr getroffen, und es ist nicht verwunderlich, dass sie auch kein wirkliches Happy End bereithält.
Persönliches Fazit: Karin Slaughter steht für mich für anspruchsvoll konzipierte Spannungsromane und hat mich auch dieses Mal nicht enttäuscht. Von mir gibt es folglich eine Leseempfehlung!