Cover-Bild Grace – Vom Preisträger des Booker Prize 2023 ("Prophet Song")
Band der Reihe "Oktaven / Die literarische Reihe für Kunst im Leben und Lebenskunst"
(26)
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29,90
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  • Verlag: Freies Geistesleben
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 550
  • Ersterscheinung: 13.10.2021
  • ISBN: 9783772530227
Paul Lynch

Grace – Vom Preisträger des Booker Prize 2023 ("Prophet Song")

Christa Schuenke (Übersetzer)

Eine Irland-Odyssee
Es begann damals 1845. Aber Grace, die einzigartige Heldin des Iren Paul Lynch, ist vollkommene Gegenwart in diesem bildreich-poetischen Roman, der mit ihren Sinnen und Gefühlen die grausame Wirklichkeit der großen Hungersnot erleben lässt. Grace, vierzehn, wird in Männerkleidern von zu Hause fortgeschickt, um irgendwo Arbeit, irgendwie Nahrung zu finden in einem Land, wo jeder danach sucht. Ihr zur Seite: der jüngere Bruder Colly. Seine muntere Stimme in ihrem Kopf. Und verschiedene andere merkwürdige Begleiter. Wer wird sie sein, wenn sie diese Wanderschaft durchsteht?

Für seinen Roman ›Prophet Song‹ wurde Paul Lynch mit dem Booker Prize 2023 ausgezeichnet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2021

Toller Schreibstil

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Zum Inhalt:
Mit 14 Jahren wird Grace von ihrer Mutter fortgeschickt um sich Arbeit zu suchen und sich selbst zu ernähren. Und das ausgerechnet in einem Land, wo durch die Missernte eine große Hungersnot ...

Zum Inhalt:
Mit 14 Jahren wird Grace von ihrer Mutter fortgeschickt um sich Arbeit zu suchen und sich selbst zu ernähren. Und das ausgerechnet in einem Land, wo durch die Missernte eine große Hungersnot herrscht. Ihr kleiner Bruder Colly hat sich ihr heimlich angeschlossen und so ist sie wenigstens nicht allein und so wandern sie über Jahre durch das unwirtliche Irland.
Meine Meinung:
Das Buch zeichnet sich besonders durch den Schreibstil aus, der was ganz besonderes hat und dadurch die Erzählung enorm intensiv wird. Das Buch erzählt sehr drastisch wie schwer die Zeit gewesen sein muss, zeigt aber auch sehr wie die Protagonisten an der Situation wachsen und wie sie sich fühlen. Das ist kein Buch, dass man mal eben so nebenher liest, dafür ist zu dramatisch, zu düster von den Ereignissen her, aber macht dennoch Spaß beim Lesen, weil es eben nicht 0815 ist.
Fazit:
Toller Schreibstil

Veröffentlicht am 31.10.2021

Kampf ums Überleben

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Wir sind im Jahre 1845, dem Jahr der großen Hungersnot in Irland, ausgelöst durch die Kartoffelfäule, denn Kartoffeln sind das Hauptnahrungsmittel der armen Bevölkerung. Mindestens 1 Million Menschen verhungern. ...

Wir sind im Jahre 1845, dem Jahr der großen Hungersnot in Irland, ausgelöst durch die Kartoffelfäule, denn Kartoffeln sind das Hauptnahrungsmittel der armen Bevölkerung. Mindestens 1 Million Menschen verhungern. Ein bis zwei Millionen wandern aus. Das düstere Cover führt geschickt in diese Misere ein.
Auf diesem Hintergrund schneidet Grace Coleys Mutter ihrer 14-jährigen Tochter die Haare ab, steckt sie in Männerbekleidung und zwingt sie, das Haus zu verlassen, um auf Wanderschaft durch Irland zu gehen, da sie alle ihre Kinder nicht mehr ernähren könne. Als Junge sei sie geschützter.
Auf ihrer Odyssee begegnet sie Tausenden Bettlern und Arbeitssuchenden und muss erleben, wie sie der Überlebenskampf Grenzen und Regeln überschreiten lässt. Sie stielt und wird bestohlen, ist am Rande ihrer Willenskraft und lebt wie ein Tier. Wenn es ihr besonders schlecht geht, “redet” sie mit ihrem 12-jährigen Bruder Colly, der zwar nur in ihrem Kopf existiert, ihr jedoch in ihrer Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit Trost spendet und Tipps gibt. Besonders hat mich die Hartherzigkeit der wohlhabenden Leute schockiert. Lynch klagt diese geschickt unterschwellig an!” Grace durchlebt die Hölle, arbeitet in sehr unterschiedlichen Jobs und wandelt sich körperlich zur Frau.
Als die Grenze zwischen Mensch und Tier schwindet, liefert der Autor seitenlange Monologe, basierend auf direkten Assoziationen, die ihre kraftlosen Gedanken verdeutlichen und ihren entglittenen Seelenzustand sehr gekonnt beschreiben. Danach folgen 4 schwarze Seiten, die wohl den Tod symbolisieren sollen, jedoch überlebt Grace auch diese Krise.
Lynchs Erzählweise ist unglaublich intensiv, düster und wuchtig, mit ganz eigenem Rhythmus. Die Atmosphäre wir bestimmt durch Aberglauben und Anspielungen auf irische Mythen und Sagen, die teilweise in den Anmerkungen erläutert werden. Wir werden also in eine ganz andere Welt katapultiert, und auch die detailliert beschriebene Grace mit ihrem Nachgrübeln über die Seele und den Sinn des Lebens finde ich sehr authentisch. Bart, ein Weggefährte und Colly werden sympathisch als kritische Denker dargestellt.
Am Ende des Werkes ist Grace fast 19. Ihr geistiger Ausnahmezustand wird gekonnt auf 4 Seiten beschrieben und gesteht dem Leser eine eigene Interpretation zu.
Das Werk hat mich tief beeindruckt und erschüttert, andererseits hat es mich mit einer sehr speziell dargestellten Thematik konfrontiert, meine Kenntnisse über das Irland der damaligen Zeit vertieft und mich dazu animiert, mehr über dieses mystische Land und seine Geschichte zu erfahren.
Man muss sich auf diesen Roman einlassen, denn er ist keine seichte Urlaubslektüre. Er regt stark zum Nachdenken an und kann nur kritischen Personen empfohlen werden, die eine gewisse Affinität Irland gegenüber zeigen. Meine Erwartungen wurden voll getroffen!
Der Übersetzerin ist eine Meisterleistung geglückt, indem sie das typisch Irische hervorkehren konnte.

Veröffentlicht am 30.10.2021

Ohne Gnade: Grace

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Autor Paul Lynch verarbeitet in seinem dritten Roman „Grace“ die große Hungersnot, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Irland herrschte. 2,5 Millionen Menschen starben oder sie wanderten aus, was auch nicht ...

Autor Paul Lynch verarbeitet in seinem dritten Roman „Grace“ die große Hungersnot, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Irland herrschte. 2,5 Millionen Menschen starben oder sie wanderten aus, was auch nicht immer das Überleben bedeutet hat. 2017 ist das Buch erschienen, jetzt, vier Jahre später, auch bei uns auf deutsch.

Grace ist eine poetisch-entsetzliche Darstellung dieser Verhältnisse. Das Buch ist mit den Werken Charles Dickens’ verglichen worden, und da ist was dran, denn auch in „Grace“ prangert der Autor die Missstände der Zeit an, indem er sie am Versuch eines Kindes, zu überleben, in deprimierender Präzision schildert.

Grace ist 14, als sie sich unfreiwillig auf eine Reise ohne Ziel macht. Sie durchquert das Land, mal allein, mal in Gesellschaft, die nie von langer Dauer ist. Begleitung findet sie auch in den Schatten derer, die vor ihr gestorben sind, und an deren Tod sie sich mitschuldig fühlt. Dem Elend aber kann sie nie entkommen. Auf dem Land nicht, wo sie in Schuppen oder Ställen Unterschlupf sucht, in der Stadt schon gar nicht, wo noch viel mehr Unglückliche um die knappen Ressourcen kämpfen.

„Grace“ stellt die Frage nach dem Menschsein, wenn jeder nur noch auf die grundlegendsten Bedürfnisse reduziert ist, und lässt die Grenzen zwischen den Kreaturen verschwimmen. Zugleich zeichnet das Buch die Lage nach, wie man sie auch in den Geschichtsbüchern lesen kann. Der Zustand der Felder, die Nässe und der Schnee, die Suppenküchen, die sinnlosen Arbeitsangebote, mit denen man die Bevölkerung trotz der großen Not noch disziplinieren wollte, die erzwungene Entvölkerung des Landes, die vielen verlassenen Häuser.

Grace ist keine Heldin, darum bleibt es bis zum Schluss spannend, ob sie diese Odyssee überleben wird. Doch sie wird erwachsen auf ihrer Reise, und nachdem sie es geschafft hat, der Versuchung zu widerstehen, die ihr das Böse in Gestalt eines Paters offeriert, nimmt sie ihr Leben in die eigene Hand.

„Grace“ ist kein Buch, das man in einem Rutsch lesen kann. Aber jede Zeile ist es wert, gelesen zu werden.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Ein sehr intensiver irländischer Roman aus dem 19. Jahrhundert

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„Grace“ ist ein unglaublich beeindruckender und intensiver Roman des in Dublin lebenden Autors Paul Lynch.

Grace ist gerade einmal vierzehn Jahre alt als ihre Mutter sie, als Junge verkleidet, fortschickt ...

„Grace“ ist ein unglaublich beeindruckender und intensiver Roman des in Dublin lebenden Autors Paul Lynch.

Grace ist gerade einmal vierzehn Jahre alt als ihre Mutter sie, als Junge verkleidet, fortschickt und sie alleine ihr Überleben sichern soll. Begleitet wird sie von ihrem kleinen Bruder Colly. Aber nicht nur die beiden Kinder ziehen durch das Land. Die gesamte Bevölkerung ist arm und jeder kämpft ohne Rücksicht auf Verluste um sein Überleben. Grace zieht durch das Land und jede aufkeimende Hoffnung auf Besserung der Lage wird ebenso schnell wieder zerstört, wie sie gekommen ist.

Der Schreibstil des Autors ist sehr eindringlich, einfühlsam und intensiv, dass mir beim Lesen fast die Luft wegblieb. Nicht weil es so spannend war, sondern weil ich regelrecht fühlen konnte, was Grace fühlt und nicht nur Grace, auch die anderen Menschen leiden. Die Armut des Landes ist bedrückend, die Menschen haben Hunger und jeder kämpft für sein Überleben. Auch wenn das Verhalten von Grace Mutter zu Beginn sehr brutal wirkt, so versteht man doch nach und nach warum sie sich so verhalten hat.

Paul Lynch hat hier anhand von Grace ein Stück dunkle irische Geschichte lebendig gemacht, in die ich beim Lesen komplett abgetaucht bin. „Grace“ ist keine leichte Lektüre, aber eine die sich lohnt.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Wunderschön geschrieben

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Im Irland im Jahr 1845 plagt der Hungernot alle, auch die Familie von die vierzechjährigen Grace ist nicht verschont, ihre Mutter kann die Kinder nicht ernähren und schickt Grace nach Arbeit zu suchen, ...

Im Irland im Jahr 1845 plagt der Hungernot alle, auch die Familie von die vierzechjährigen Grace ist nicht verschont, ihre Mutter kann die Kinder nicht ernähren und schickt Grace nach Arbeit zu suchen, vorher noch schneidet die Tochter die Haare und bekleidet sie als ein Junge, die Mutter weiß welche Gefahren als Mädchen lauern auf Grace. Grace ist todunglücklich , einige Trost spendet ihr ihr Bruder Colly.....

Sehr ungewöhnliches Buch - düster, dunkel und beklemmend, ohne Hoffnung, ohne Trost und gleichzeitig so wunderbar geschrieben, dass jede Seite in diesen Buch erhellt die Dunkelheit. Der Schreibstil ist poetisch und melancholisch, die Atmosphäre ist sehr bedrückend und trotzdem die Geschichte zieht der Leser magnetisch ein, wir tauchen in einen anderen Welt wo do die Leute um überleben kämpfen müssen und erstaulihenweise das ganze liest sich wie eine Märchen, ich weiß das war alles passiert aber durch die ungewönliche Sprache bin von die Realität abgelenkt...

Mir hat sehr gut gefallen dass der Autor jeder kleinste Detail erwähnt, jeder Wetter Umschwung ist geschrieben und auch die detailierte Beschreibungen von die Personen haben mich beindrückt , einfach ein sehr lesenswertse Buch welche noch lange im Kopf bleibt.