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Veröffentlicht am 24.06.2022

Ein Bergbauerndorf in Südtirol – idyllisch? Nein! Dafür mörderisch und schweigsam!

Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.
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Tal-Valle in Südtirol – ein kleines Bergbauerndorf mitten im Nichts. Hier soll Pietro Carminati ab sofort seinen Dienst versehen. Doch anstatt eine ruhige Kugel schieben zu können, wird direkt ein Toter ...

Tal-Valle in Südtirol – ein kleines Bergbauerndorf mitten im Nichts. Hier soll Pietro Carminati ab sofort seinen Dienst versehen. Doch anstatt eine ruhige Kugel schieben zu können, wird direkt ein Toter gemeldet. Sepp, der „Dorfbsuff“ liegt tot im Bach. Sicher ein Unfall. Als dann tags darauf die Leiche eines der Bauern mit abgehackten Händen und halbnackt an einem Marterl geflochten entdeckt wird, keimt ein Verdacht auf. Dieser erhärtet sich, als am nächsten Tag der nächste Bauer tot am Marterl hängt. Allen Leichen wurde ein Sträußchen Vergissmeinicht beigestellt. Carminati versucht zu ermitteln, doch die schweigende Dorfgemeinschaft macht es ihm nicht leicht. Zudem kämpft er mit seinen Gefühlen, denn seine Verlobte Beatrice hat ihm den Laufpass gegeben, was Carminati nicht akzeptieren will. Und der Chef fordert schnelle Ergebnisse. Carminati steht unter Druck – und schon passiert noch ein Mord.

Eine Leiche jagt die nächste in diesem Südtirol-Krimi. Es geht Schlag auf Schlag, zu schnell, um wirklich Ermittlungen zu betreiben. Außer ein paar Befragungen, die aufgrund der stoischen Wortkargheit der Bergbauernfamilien eher Monologen gleichen und dem Einsatz von Militärpatrouillen im Dorf, unternimmt Pietro eigentlich nichts. Dazu ist er von seinem Privatleben – erst in Form seiner Verlobten, die ihm einen Laufpass gegeben hat und später dann von den schönen grünen Augen einer Journalistin, die ihm den Kopf verdreht – zu sehr abgelenkt. Für mich macht das aus Pietro einen denkbar ungeeigneten Polizisten und ich empfinde ihn tatsächlich als sehr stümperhaft. So kommt leider kein Ermittlungsfieber auf – es wird ja kaum ermittelt. Eine Leiche nach der anderen, dazwischen ein bisschen Geplänkel und am Ende dann der Showdown mit der letzten Leiche und der Auflösung. Es hat schon Spaß gemacht, das Buch zu lesen und der Schreibstil ist auch wirklich fesselnd. Doch mir ging alles zu schnell. Es blieb keine Zeit, die Figuren näher kennenzulernen – alle blieben für mich sehr blass. Dadurch, dass einfach immer mehr Leichen auftauchten, ohne dass dem Leser ein bisschen Zusatzinfos oder Hinweise zu den Opfern geliefert wurden, war es nahezu unmöglich, mitzuraten, weswegen und von wem sie ermordet wurden. Gefallen hat mir der Humor, der vor allem mit den Militärjungs immer mal wieder aufblitzte. Über Pietro habe ich mich eigentlich nur aufgeregt. So eine selbstmitleidige, unnütze Heulboje. Die Auflösung war dann zwar nachvollziehbar, aber doch auch sehr reißerisch.

Das Cover ist sagenhaft! Diese bedrohliche Stimmung passt perfekt zu dem einsamen Bergbauerndorf. Und: ich weiß jetzt, was Marterln sind – das war mir vorher nämlich nicht bewusst, dass diese überdachten Wegkreuze mit den religiösen Figuren an den Wegesrändern so heißen.

Ein Krimi, der sich flüssig und schnell lesen lässt, der aber irgendwie mein Krimiherz nicht wirklich befriedigt hat. Dafür war es zu viel und zu schnell und zu sehr nur an der Oberfläche. Das ist schade, denn der Schreibstil an sich ist wirklich super. Mit mehr Tiefe und Detailverliebtheit wäre der Krimi perfekt gewesen. So vergebe ich 3 gute Sterne (wie gesagt: GUTE Sterne! Drei sind bei mir GUT, vier sind SEHR GUT – das Buch ist also keinesfalls schlecht, sondern liegt zwischen gut und sehr gut).

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Seemonster und alte Legenden –Abenteuer auf einer schottischen Insel

Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht (Sea Monsters 1)
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Finn liebt seinen Heimatort und verbringt gerne Zeit am Meer – wenn auch nicht im Wasser, weil er bei einem Surfunfall fast ertrunken ist. Seit dem hat er panische Angst vor Wasser. Als Poppy mit ihren ...

Finn liebt seinen Heimatort und verbringt gerne Zeit am Meer – wenn auch nicht im Wasser, weil er bei einem Surfunfall fast ertrunken ist. Seit dem hat er panische Angst vor Wasser. Als Poppy mit ihren Eltern auf die Insel zieht und in seine Klasse geht, wird sie von den Mitschülern zu einer Mutprobe aufgefordert: eine Nacht auf der Insel vor der Küste zu verbringen. Durch eine Hinterlist bringen die Schüler Finn dazu, mit ins Boot zu steigen. Kaum auf der Insel, rudern die anderen Kinder zurück. Finn und Poppy sind allein auf der Insel. Diese bricht plötzlich in sich zusammen. Schon wieder ist Finn im Meer in großer Gefahr. Poppy und Finn sind sich sicher, eine Art Drachen gesehen zu haben, Finn meint sogar, dieser hätte ihn an Land gebracht, ihn gerettet. Natürlich glaubt ihnen keiner, so machen sie sich zusammen mit dem Fischer Connor auf die Suche und werden fündig! Da draußen sind tatsächlich Seeungeheuer unterwegs, die 400 Jahre lang geschlafen haben – damals hatte Finns Urahnin ihre Hand im Spiel. Die Inselbewohner wollen die Ungeheuer töten, Finn, Poppy und einige andere wollen das um jeden Preis verhindern.

Cover und Innenleben des Buches sind wirklich schön und machen Lust aufs Eintauchen in das Abenteuer. Innen gibt es zahlreiche schöne s/w-lllustrationen. Die Kapitel sind angenehm kurz, die Schrift schön groß. Das Buch ist ab 9 Jahren empfohlen und ich würde es tatsächlich begrenzen bis ca. 13 Jahre. Für ältere Kinder könnte es doch zu „einfach gestrickt“ sein. Der Schreibstil ist gut lesbar und pfiffig, die Charaktere werden jedoch für meinen Geschmack nur oberflächlich beschrieben. Ich kann mit keiner wirkliche Nähe aufbauen, da sie in vielen Teilen zu unbekannt bleiben. Auch sind die einzelnen Szenen für mich oft zu schnell abgehandelt. Ich hätte mir oft mehr und ausführlichere Beschreibungen gewünscht. So ist die Freundschaftsanbahnung zwischen Finn und Big Ben, wie sie den Seedrachen nennen, viel zu hopplahopp so wie – hm, ja – irgendwie alle Szenen. Und dass die vielen anderen Seemonster alle Köpfe von Tieren haben (Löwe, Pony, Ziege, Schildkröte) fand ich auch eher kindisch. Von daher: für 9-13 Jährige sicher ein schönes Abenteuer, für ältere Kids eher nicht so.

Hervorheben möchte ich die schöne Botschaft der Story: Freundschaft, Zusammenhalt, Mut, Stehen zu seinen Ängsten bzw. Ängste überwinden, sich für etwas einsetzen und Natur- bzw. Tierschutz. Alles wichtige Werte, die gut verpackt wurden.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen – mir fehlt es ein bisschen an Tiefe und so richtig warm bin ich mit den Figuren nicht geworden, sie waren mir zu blass, es sprang für mich kein Funke über. Dennoch eine gute Geschichte (3,5 liegt ja immerhin zwischen gut und sehr gut), die jüngeren Kindern sicher spannende und abenteuerliche Stunden beschert.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Humorvolle Weihnachtsstory mit Herz – als Hörbuch für mich nicht so überzeugend

Geld oder Lebkuchen
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Vorweihnachtszeit auf Sylt, kaum Touristen vor Ort, eisiges Sauwetter und Ernst Mannsen fühlt sich überflüssig. Alle bereiten den großen Weihnachtsmarkt vor nur er hat nichts zu tun. Auf dem Markt erfüllen ...

Vorweihnachtszeit auf Sylt, kaum Touristen vor Ort, eisiges Sauwetter und Ernst Mannsen fühlt sich überflüssig. Alle bereiten den großen Weihnachtsmarkt vor nur er hat nichts zu tun. Auf dem Markt erfüllen die guten Seelen des Ortes den Kindern der Insel immer einen Weihnachtswunsch - finanziert über Spenden. Doch jetzt ist Dietrich, der Filialleiter und die Person, die immer den Weihnachtsmann spielt verschwunden und keiner weiß, wo die Spenden sind. Was sollen die Menschen nur machen? Die Kinder freuen sich doch so auf ihre Weihnachtsgeschenke. Zu allem Überdruss gehen auch noch Gerüchte um, dass die Gemeinde den jährlichen Zuschuss, mit dem der Kinderchor und das dort für die Kinder gekochte Mittagessen finanziert wird, gestrichen werden soll. Ernst ist außer sich und sieht seine Chance, den bisher über den Klee gelobten Dietrich zu übertrumpfen und endlich auch wieder für was gut zu sein. Er will die Bank überfallen und so das Geld für die Kinder beschaffen. Zusammen einer ehemaligen Theaterschauspielerin übt er das Vorhaben ein. Dabei kommen sie sich gar nicht so richtig kriminell vor, ist doch alles für den guten Zweck. Gedacht, getan – doch irgendwie kommt dann doch alles anders.

Die Story lebt von ihren bunten Charakteren, ist super humor- aber auch gefühlvoll. Ein perfektes Hörbuch für die Vorweihnachtszeit, geht es hier doch um Kinder, um Spenden, um den Weihnachtsmarkt und den guten Zweck. Leider fand ich die Sprecherin einfach nicht gut. Sie hat für mich zu aufgesetzt gelesen, was mir teils ziemlich auf die Nerven ging. Nichtsdestotrotz kam der Humor super rüber, vor allem die Planung und Umsetzung des Bankraubes war herrlich skurril und Martina, die Bankangestellte mit autistischen Zügen, gefiel mir ausgesprochen gut. Ernst Mannsen, erst ein wenig rabaukig und eingeschnappt, entwickelte sich zu einem herzensguten Menschen und die Frauen um ihn herum waren auch herrlich beschrieben – man hatte direkt das Bild vor Augen, wie sie haselnussschnapstrinkend in der Stube sitzen und schnacken.

Ich liebe Hörbücher, doch besteht hier immer die Gefahr, dass man mit der Stimme der/des Sprechers/in nicht warm wird – und so ging es mir leider hier. Als Printausgabe zum Selberlesen hätte das Buch von mir wahrscheinlich die vollen 5 oder doch zumindest 4,5 Sterne bekommen. So kann ich nur 3,5 Sterne geben – wobei das ja auch eine Wertung zwischen gut und sehr gut ist – also keinesfalls negativ. Bei einem Hörbuch ist der Interpret nun mal ein Hauptbestandteil und daher super wichtig. Und die Interpretation hier war hier leider nicht mein Fall.

Dennoch empfehle ich sehr gerne das Buch (zu erhalten über dtv) all jenen, die in der Advents- oder Weihnachtszeit gerne einen unterhaltsamen, humorigen und gefühlvollen Roman lesen, um sich in Feststimmung zu bringen.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Junge Frau mit Liebeskummer ändert spontan Leben, Land und Liebe – unterhaltsame Liebesgeschichte

Das kleine Hotel in der Provence
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Lilly, geplagt von Liebeskummer und in einem Beruf, den sie eigentlich nur den Eltern zuliebe gewählt hat, macht kurzentschlossen ihren Lebenstraum wahr, packt alles zusammen und reist nach Frankreich, ...

Lilly, geplagt von Liebeskummer und in einem Beruf, den sie eigentlich nur den Eltern zuliebe gewählt hat, macht kurzentschlossen ihren Lebenstraum wahr, packt alles zusammen und reist nach Frankreich, um dort ein kleines Hotel zu eröffnen. Dort angekommen gibt es viel zu tun: das Hotel muss auf Vordermann gebracht werden, die Sprachkenntnisse ebenso und dann müssen noch irgendwie Gäste ran, weil die Finanzen ohnehin schon nicht so prickelnd sind. Lilly schwant, dass sie sich da wohl ein bisschen viel vorgenommen hat. Gut, dass ihre Cousine vor Ort lebt und ihr ein bisschen unter die Arme greift – auch wenn deren Verkupplungsversuche mit dem charmanten Olivier nerven. Als die prominente und etwas anstrengende Engländerin Summer samt Entourage im Hotel aufschlägt, um von dort aus ihre Riesenhochzeit zu planen, ist das Chaos perfekt und Lilly wächst alles über den Kopf. Auf einem kurzen Rückzug in den Ort trifft sie auf ihre Jugendliebe! Und ausgerechnet er ist der Bräutigam. Was nun? Sind da noch Gefühle? Was soll Lilly nur machen?

Wenn man nicht so groß darauf achtet, ob alles Hand und Fuß hat und zu 100% realistisch ist, dann wird man mit einer hübschen, unterhaltsamen Liebesgeschichte belohnt, die kurzweilig und gefühlvoll ist. Zwar hier und dort schon sehr unrealistisch und die Hauptakteurin Lilly ist an Naivität kaum zu überbieten, doch nur so funktioniert diese Geschichte eben. Wer sich darauf einlassen kann, kann sich über eine Reise in die Provence freuen, sich den Duft von Lavendel in Gedanken vorstellen, die Sonne auf der Haut spüren und mit Lilly das eine oder andere Gefühlschaos durchleben. Das Hotel ist bildhaft beschrieben und ich hätte die einzelnen Motto-Zimmer sehr gerne in echt gesehen. Man bekommt direkt Lust auf einen Südfrankreichurlaub. Richtig schön wurde die Story dann zum Ende hin, wo ich gefühlsmäßig doch beteiligt war und gebangt und gehofft habe.

Die Sprecherin hat ihre Sache gut gemacht, doch hätte ich mir mehr Stimmvielfalt gewünscht, gerade wenn sie die Texte der Männer gelesen hat, die mir dann doch zu feminin rüberkamen.

Alles in allem ein schönes Hörbuch für den kurzweiligen Genuss zwischendurch. Nicht sonderlich realistisch aber hey: Realität haben wir alle gerade genug um die Ohren. Da tut so ein kleiner Schlenker mal gut. Jeder, der leichte, kurzweilige Liebesgeschichten ohne großartigen Tiefgang, sondern einfach nur zur gefühligen Unterhaltung mag, der wird „Das kleine Hotel in der Provence“ sicher auch mögen.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Lehrreiche Geschichte rund um Umweltschutz, Ökosystem und Verhandlungsgeschick, fantasievoll verpackt

Mia Raloris
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Mia Müller lebt in einer Wohngruppe, fühlt sich ungeliebt, im Stich gelassen und ausgegrenzt. Wirklich glücklich ist sie nur, wenn sie die Ferien bei ihrer Oma verbringen kann – bei der sie jetzt auch ...

Mia Müller lebt in einer Wohngruppe, fühlt sich ungeliebt, im Stich gelassen und ausgegrenzt. Wirklich glücklich ist sie nur, wenn sie die Ferien bei ihrer Oma verbringen kann – bei der sie jetzt auch endlich angekommen ist. In Omas Schrank findet Mia eine Kette und zieht sie an. Urplötzlich findet sie sich in einer vollkommen anderen Welt wieder – einer Welt voller Elfen, Oger, Panzerschweine und Magie. Sie hat durch die Kette einen Zauber ausgelöst, der sie in den Körper der Elfe Raloris verbracht hat – doch das bleibt nicht lange geheim. Mia fliegt auf. Um wieder in ihren Körper, ihre Welt zurück zu gelangen und nicht zuletzt auch, um Raloris aus ihrem „körperlosen Zwischengefängnis“ zu befreien, muss sie einiges an Magie lernen und viele gefährliche Abenteuer erleben. So muss sie z.B. als Botschafterin der Oger mit Menschen verhandeln, die durch Aluminiumfabrikation das Grundwasser vergiften und damit die Natur und letztlich die Bewohner gefährden.

Die Themen dieses Buches sind brandaktuell: geht es doch um Umweltschutz und darum, dass auch schon Kinder etwas tun können, um die Welt zum besseren zu verändern. Doch es wird auch aufgezeigt, dass das nicht einfach so funktioniert, sondern jeder einzelne seine Ziele mit viel Arbeit und Ausdauer erreichen kann, mit Verhandlungsgeschick und Selbstbewusstsein, aber auch mit der Hilfe von anderen. Verpackt sind diese wichtigen Botschaften in eine abenteuerliche und fantasievolle Geschichte, die in einer anderen Welt spielt. Mia – zunächst durch ihre Vorgeschichte eigenbrötlerisch, eher unsozial und unmotiviert, entwickelt sich im Lauf der Geschichte zu einem Mädchen, das es Dank der Hilfe vor allem von der sie begleitenden Elfe geschafft hat, über den Tellerrand zu sehen, Zusammenhänge zu erkennen, Dinge zu hinterfragen, statt sofort zu urteilen und ganz generell offener und „gesellschaftsfähiger“ zu werden.

Mit 154 Seiten ist es ein eher kurzes Buch – diese umfassenden Themen in dieser Kürze zu vermitteln, stelle ich mir schwierig vor. Und so erkläre ich mir auch, dass der Schreibstil recht sachlich ist. Mir fehlt so ein bisschen der Tiefgang, die Dateilverliebtheit. Ich hätte gerne viel mehr über Mia erfahren, über ihre Vergangenheit, über ihre Familie. Darüber, warum sie in einer Wohngruppe lebt. Auch hätte ich mir im Laufe der Geschichte mehr Lebhaftigkeit, Fantasie und fesselnde Situationen gewünscht und auch die Elfen näher kennengelernt. Sämtliche Charaktere blieben für meinen Geschmack zu unnahbar und distanziert. Aber wie gesagt: auf knapp über 150 Seiten ist das anders kaum zu schaffen. Für mich gehört dieses Buch daher vor allem in alle Schulen ab der 6. Klasse als Lektüre in den Lehrplan. Kinder lernen hier sicher sehr viel, bekommen vielleicht einen anderen Blickwinkel, erhalten viele Informationen, wie man selbst geschickt seinen Standpunkt behauptet, ohne andere vor den Kopf zu stoßen.

Zum Cover: es zeigt schön die zwei Welten, in denen das Buch spielt und die Verbundenheit zwischen ihnen. Ich finde es daher sehr passend zur Geschichte.

Da eine Fortsetzung geplant ist, wird ja vielleicht der eine oder andere meiner Wünsche nach mehr Tiefgang und Details erfüllt – wer weiß? Auf jeden Fall ein gutes Buch mit wichtigen Themen, geschickt verpackt und recht kurzweilig. Gleichermaßen geeignet für geübte Leser wie Anfänger, aber auch zum Vorlesen und anschließendem darüber diskutieren.

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