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Veröffentlicht am 21.12.2021

Mich konnte es leider nicht begeistern

Hold me forever
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Aria hat sehr viel durchgemacht. Jetzt möchte sie ihr Leben endlich genießen und sich erholen. Doch das ist nicht so einfach, wenn so viel schiefläuft. Erst rennt sie ein Fremder am Flughafen fast um, ...

Aria hat sehr viel durchgemacht. Jetzt möchte sie ihr Leben endlich genießen und sich erholen. Doch das ist nicht so einfach, wenn so viel schiefläuft. Erst rennt sie ein Fremder am Flughafen fast um, dann wird ihr Flug gestrichen und nach einem entspannten Abend zusammen, ist er am nächsten Tag verschwunden, nur um dann ausgerechnet in dem Haus aufzutauchen, dass sie sitten soll. Ist das noch Schicksal oder Pech?
Tristan ist ein sehr bekannter Schauspieler und steht gerade an einem Scheideweg. Seine Ex, die ihn betrogen hat, versucht ihn wieder für ihre Spielchen einzuspannen. Ist er nicht bereit eine Fake-Beziehung mit ihr zu führen, wird sie seinen Ruf und damit auch seine Karriere zerstören. Ausgerechnet in diesem Moment tritt Aria in sein Leben und Tristan erfährt zum ersten Mal seit langem wieder, was es bedeutet, normal zu sein. Doch wie lange wird das gut gehen?


Ich habe mich so sehr auf dieses Buch gefreut! Es klang einfach so toll und ich habe mir alles Mögliche vorgestellt, was wohl passieren würde. Leider hat es sich aber ganz anders entwickelt.

2/3 des Buches geben sich Aria und Tristan kindischen Streitereien und Flirts hin, immer im Wechsel. Dabei neigt Aria zu Überreaktionen und Tristan lügt, dass sich die Balken biegen. Mir war das alles zu viel und zu lang. Mir sind sie da beide so extrem auf die Nerven gegangen!
Erst die erste Wendung sorgt dafür, dass sich etwas ändert, aber mir war das zu abrupt. Das Buch hat eine radikale Kehrtwende gemacht und plötzlich ging es um ganz andere, sehr wichtige Themen.
Es wurde zwar schon mehrmals im Buch angedeutet, aber erst dann packt das Buch den richtigen Tiefgang aus. Für mich leider zu spät. Ja, mich hat das auch berührt mit ihrem besten Freund und all dem, was dann passiert, aber das Buch hat es auch dann nicht geschafft, mich zu begeistern oder mitzureißen.

Ja, Aria hat echt viel durchgemacht und das wünscht man niemandem. Allerdings fokussiert sie sich 2/3 des Buches darauf Tristan entweder anzuschnauzen und als Ärgernis zu betrachten, oder ihn anzusabbern. Ich hätte es besser gefunden, wenn das nicht so krass gewesen wäre. So fühlte ich mich wie in einer Waschmaschine – mal ging es in die eine, dann in die andere Richtung und irgendwann wird der Schleudergang eingeschaltet und man weiß nicht mehr, wo oben und unten ist.

Tristan hat es auch nicht leicht. Er kann eigentlich nur verlieren mit seiner Ex. Entweder er verliert seine Karriere, wenn sie ihn öffentlich durch den Dreck zieht, oder er verliert sich selbst, wenn er wieder mit ihr zusammenkommt, obwohl er sie nur noch hasst. Ich kann auch verstehen, warum er sich so sehr darüber freut, dass Aria ihn nicht erkennt. Allerdings gingen mir seine vielen Lügen sehr auf die Nerven. Ich kann zwar verstehen, warum er auf die Idee gekommen ist, aber er übertreibt es und teilweise versteckt er sie auch nicht besonders gut, sodass ich sein Verhalten irgendwann affig fand und respektlos.


Fazit: Ich hatte mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, aber leider war es nicht meins. Ich hatte von Anfang an meine Probleme – gut, nicht ganz von Anfang an, aber schon sehr bald, da mir das Hin und Her der Protagonisten, vor allem aber die Streitereien total auf die Nerven gefallen sind. Dass das Buch Tiefgang und Gefühl kann, merkt man im letzten Drittel, das viel, viel besser ist, als der Rest des Buches. Leider kam er für mich aber zu spät und auch zu abrupt. Die Protagonisten machen so viele Kehrtwendungen in ihrem Verhalten, dass ich irgendwann einfach nicht mehr mitgekommen bin und mich wie in einer Waschmaschine gefühlt habe.
Ja, die Message am Ende ist toll und es geht im letzten Drittel auch um sehr wichtige Themen, die mehr Beachtung finden sollten, aber ich hätte es besser gefunden, wenn mehr davon schon früher klar und deutlich angesprochen worden wäre und es nicht so viele abrupte Richtungsänderungen gegeben hätte.

Von mir bekommt das Buch 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Mir blieb das Buch zu oberflächlich

Touchdown – Er will doch nur spielen
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Delilah ist Sportreporterin mit Leib und Seele – wie sollte sie auch nicht? Immerhin ist ihr Vater eine Legende. Jetzt endlich hat sie es geschafft und darf Live aus der Umkleide des örtlichen Football-Teams ...

Delilah ist Sportreporterin mit Leib und Seele – wie sollte sie auch nicht? Immerhin ist ihr Vater eine Legende. Jetzt endlich hat sie es geschafft und darf Live aus der Umkleide des örtlichen Football-Teams berichten, obwohl ihr Chef ein sexistisches A… ist! Leider läuft das aber nicht so gut, Brody, einer der Spieler hat sie auf dem Kieker und gibt sich die allergrößte Mühe, sie mit seinem kindischen Blödsinn aus dem Konzept zu bringen. Und als wäre das nicht schon nervig genug, wagt er es auch noch sie anzubaggern!


Mir ist Brody am Anfang sehr auf die Nerven gegangen. Er verhält sich wirklich wie ein Kleinkind! Seine Aktionen lassen einen schwanken, ob er einfach ein Blödmann oder doch ein sexistischer Blödmann ist. Dass er Delilah wirklich mag, auf die Idee kommt man lange nicht.
Ich fand das Geplänkel zwischen den beiden ziemlich nervig und ich hätte deswegen fast das Buch vorzeitig abgebrochen. In Brody steckt sehr viel mehr, als er anfangs zeigt und das hat ihn gerettet – bzw. mich doch dazu gebracht, dran zu bleiben.

Trotzdem, man wird lange nicht aus ihm schlau – und als man es endlich wird, droht direkt wieder das Verhängnis.

Später kommt noch ein weiterer Protagonist dazu, Willow. Wer das ist und dergleichen kann ich nicht verraten, nur, dass es einige Kapitel aus ihrer Sicht gibt.

Ich denke das Hauptproblem ist, dass man durch Delilah und ihre Erfahrungen im Beruf noch sensibler auf Brody und seine Aktionen reagiert. Sie muss sich ständig gegen ihre idiotischen Kollegen und ihren Chef behaupten, die von weiblichen Reportern nicht viel halten. Und dann kommt Brody und bringt seine Aktionen und es wirkt denkbar schlecht.
Er selbst hält sich für witzig und wahrscheinlich auch für unwiderstehlich. Es dauert lang, bis er diesen Punkt wirklich erreicht. Zwischendrin mochte ich ihn auch richtig gern und es wurde auch sehr heiß. Aber dann kam die Verwicklung und ich habe ihn nicht mehr wiedererkannt. Ja, es macht Sinn, dass ihn das aus der Bahn wirft und so, aber er geht damit komplett falsch um.

Bald folgt dann eine Reihe Missverständnisse aufeinander und das Buch entwickelt sich in eine Richtung, die ich persönlich nicht besonders mag.

Immer wieder war das Buch auf dem besten Weg, mir richtig gut zu gefallen, aber jedes Mal machte es eine Kehrtwendung. Die emotional tiefgehenden Themen wurden mehrmals angeschnitten, aber immer recht kurz abgehandelt. Es ging eher um die Fakten, weniger um die Folgen für die Protagonisten oder darum, ob und inwiefern das Auswirkungen auf ihr Verhalten hat.


Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht, obwohl ich nach dem Anfang schon fürchtete, dass es nicht meins sein würde, weil mir der männliche Protagonist da sehr auf die Nerven gegangen ist mit seinen blöden Aktionen. Er hat sich aber zwischenzeitlich berappelt, nur um dann wieder abzustürzen.
Insgesamt fehlten mir zu großen Teilen die tiefen Gefühle. Immer wieder dachte ich, jetzt kämen sie, aber dann blieb es doch nur oberflächlich. Zudem hat es sich leider vorhersehbar entwickelt in eine Richtung, die ich persönlich nicht mag.

Ich fand das Buch nicht schlecht, aber mitreißen konnte es mich leider auch nicht. Von mir bekommt es wegen der schönen Stellen zwischendrin 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Es war spannend, aber ich konnte leider alles vorhersehen

Violent Triumphs - König und Königin
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Achtung: Band 3 einer Reihe – nicht unabhängig lesbar!

Cristianos Anwesen wird angegriffen und er selbst schwer verletzt. Während er mit dem Tod ringt, weiß er nicht, ob seine Frau lebt oder tot ist. ...

Achtung: Band 3 einer Reihe – nicht unabhängig lesbar!

Cristianos Anwesen wird angegriffen und er selbst schwer verletzt. Während er mit dem Tod ringt, weiß er nicht, ob seine Frau lebt oder tot ist. Doch beide schaffen es. Sie überleben. Aber die Vergangenheit und ihre Feinde ruhen nicht. Werden die Enthüllungen über das, was wirklich geschah als Natalias Mutter starb ihre Beziehung stärken oder zerstören? Und was ist mit Christianos Feinden? Kann er sie besiegen oder wird er das, was er am meisten liebt verlieren?


Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, hatte aber gleichzeitig auch Angst davor. Kennt ihr das?

Natalia war von Anfang an für mich schwierig. Ich fand sie in Band 1 oft wirklich haarsträubend doof und genau das rächt sich jetzt. Sie war lange sehr, sehr naiv und hat alles schwarz/weiß gesehen. In diesem Band erfährt sie, was wirklich passierte, als ihre Mutter starb. Aber auch ihre Ehe verändert sich. Sie sieht Cristiano in einem anderen Licht. Mein Problem dabei war allerdings, dass sie in diesem Band gefühlt alles umdichtet. Ja, sie hat ihn am Anfang falsch eingeschätzt und ihm Unrecht getan, aber das bedeutet nicht, dass alles was er getan hat seitdem, in Ordnung war. Aber so ist Natalia leider, immer alles schwarz/weiß. Entweder Cristiano ist ein Monster oder vielleicht nicht gerade ein Heiliger aber eine Art tragischer Held.
Allerdings fand ich sie nicht ganz so nervig wie in Band 1. Ich konnte jedoch einigen ihrer Gedankengänge nach wie vor nicht folgen.

Cristiano weiß, dass Natalia seine große Schwäche ist. Sie macht ihn verwundbar, aber gleichzeitig weiß er auch, dass er ohne sie nicht leben kann. Für ihre Liebe würde er buchstäblich alles tun.
Man erfährt hier einiges über seine Kindheit und Jugend und das ist wirklich erschreckend. Aber es macht nicht okay, wie er sich immer wieder verhalten hat. Jedoch ist er in diesem Buch nicht mehr ein A… zu Natalia, sondern bemüht sich, ihre Ehe zu festigen.

Ich fand es schade, dass für mich einiges sehr vorhersehbar war. Das, was ich schon in Band 1 vermutet hatte, traf auch genau so zu. An sich nicht schlimm, aber auch die Wendungen in diesem Band, so spannend oder dramatisch sie auch waren, ich habe sie kommen sehen. Sie haben mich nicht gepackt oder berührt.
Zudem sehe ich eine Sache als Logikfehler bzw. als eindeutigen Beweis dafür, dass etwas nicht so sein kann, wie man es denken soll.


Fazit: Die Geschichte von Natalia und Cristiano ist interessant, aber der dritte Band war mir zu vorhersehbar. Aber Natalia hat hier bei mir etwas gewonnen, obwohl sie mich manchmal trotzdem noch genervt hat und ich ihre Gedankengänge nicht immer nachvollziehen konnte, aber kein Vergleich mehr mit Band 1.

Dieses Buch ist durchaus spannend und interessant, aber mich konnte es nicht so packen, wie die Vorgänger. Ich weiß nicht, ob es an mir lag, aber für mich hat es sich zwischendrin immer wieder mal gezogen und es hat mich leider gestört, dass ich alles sofort durchschauen konnte. Es gibt einige Wendungen und keine kam für mich überraschend. Von mir bekommt das Buch 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Ich fand Band 1 besser

GRIMM - Sweet Revenge (Band 2)
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Achtung: Band 2 einer Reihe! Vorsicht: Cliffhanger!

Triggerwarnung: Vergewaltigung, Folter, Verstümmlung, Gewalt gegen Tiere.


Lucias Plan ist schiefgegangen. Dario, ihr Ehemann hat sie gefunden, Grimm ...

Achtung: Band 2 einer Reihe! Vorsicht: Cliffhanger!

Triggerwarnung: Vergewaltigung, Folter, Verstümmlung, Gewalt gegen Tiere.


Lucias Plan ist schiefgegangen. Dario, ihr Ehemann hat sie gefunden, Grimm scheinbar getötet und Lucia und ihre beste Freundin Sophia gefangengenommen. Lucia weiß, was ihr nun blüht, sie weiß, dass sie wieder in der Hölle ist. Und was noch viel schlimmer ist, sie weiß, dass es dieses Mal nur eine Möglichkeit gibt zu entkommen: entweder sie tötet Dario, den Mörder ihrer Eltern, oder er sie. Und das Traurige daran? Irgendwie ist es ihr egal, wie es endet.


Ich fand Band 1 ja richtig gut. Ich war schon immer ein Grimm-Fan. Allerdings muss ich sagen, dass Band 2 leider nicht meins war.

Mir war Band 2 zu brutal, zu gemein, zu ungerecht. Ja, ich weiß, Mafia, ein Sadist, Dark Romance, ja, ja, schon klar, aber es sind einfach Dinge passiert, die ich persönlich einfach nicht ab kann. Für mich sind Folter und Gewalt gegen Tiere einfach Sachen, mit denen ich nicht umgehen kann. Dazu kam dann noch die gewaltige Ungerechtigkeit und ständig wurde es nur noch schlimmer.

Ich weiß, dass es noch einen dritten Band gibt und ich werde ihn auch definitiv lesen, aber ich hoffe wirklich, dass sich der dann in eine andere Richtung entwickelt.

Ich bewundere Lucia dafür, dass sie so lange überlebt hat, aber in diesem Band trifft sie ein paar Entscheidungen, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Zuvor kam sie mir immer recht kühl und überlegt vor, aber hier agiert sie oft spontan und dumm. Das hat für mich nicht zu ihr gepasst.

Grimm ist eben Grimm. Entweder man liebt ihn und findet ihn faszinierend, oder man versteht ihn einfach überhaupt nicht und kommt mit ihm nicht klar. Natürlich kann ich auch nicht von mir behaupten, ihn zu verstehen (kann das überhaupt jemand?) aber ich mochte ihn schon immer. Er ist einfach einzigartig.

Ben kommt als neuer Charakter hinzu. Er ist ein ziemliches Rätsel. Man denkt zwischendrin es gelöst zu haben, aber da ist noch mehr, eindeutig. Nur was?


Fazit: Ich habe mich auf dieses Buch gleichermaßen gefreut, wie ich Angst davor hatte, es zu lesen. Ich konnte mir nach dem Cliffhanger von Band 1 schon denken, dass es übel werden würde, aber mir ging es mehrmals leider deutlich zu weit. Es kamen Themen vor, mit denen ich persönlich nicht gut klarkomme und insgesamt war mir das Buch zu ungerecht. Am Ende war ich einfach nur noch extrem frustriert und wollte mehrere Beteiligte heftig schütteln.

Auch dieser Band endet mit einem Cliffhanger und ich werde auch Band 3 lesen. Ich hoffe, dass mir der dann wieder besser gefällt. Für Band 2 gibt es von mir leider nur 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Total wichtiges Buch, aber den Schreibstil empfand ich als anstrengend

DIE EIGENE SEELE BEFREIT
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Gabrielle hatte keine leichte Kindheit. Und als wäre alles nicht sowieso schon schlimm genug, nennen sie alle Jochen und wollen, dass sie ein Junge ist. Gabrielle versucht es. Wirklich, sie gibt sich alle ...

Gabrielle hatte keine leichte Kindheit. Und als wäre alles nicht sowieso schon schlimm genug, nennen sie alle Jochen und wollen, dass sie ein Junge ist. Gabrielle versucht es. Wirklich, sie gibt sich alle Mühe, obwohl sie lieber mit Mädchen spielt als mit Jungs und sich einfach alles falsch anfühlt, sie befolgt die Regeln, sie ist ein Junge. Sie gründet sogar eine Familie, aber obwohl sie alles zu haben scheint, ist Gabrielle unglücklich, zutiefst unglücklich. Denn Jochen ist nicht Gabrielle und sie kann einfach nicht mehr länger Jochen sein. Sie muss endlich Gabrielle sein, oder sie wird daran zerbrechen.





Ich finde es so wichtig, dass es dieses Buch gibt. Man ist als Leser dabei, wenn es Reibungspunkte zwischen Jochen und Gabrielle gibt, von klein auf. Wie Gabriele krampfhaft versucht ihre Rolle in ihrer Gemeinschaft zu finden, wie sie alles dafür tut, um mehr Jochen, als Gabrielle zu sein. Aber egal, wie sehr sie es auch versucht, in ihrem Herzen bleibt sie immer Gabrielle. Sie versteht nicht, warum sie nicht Jochen sein kann, warum ihr Äußeres nicht zu ihrem Inneren passt, warum ausgerechnet sie so anders sein muss und was das überhaupt ist, das sie da fühlt.



Ich bin wirklich begeistert, dass es diese Biografie nun zu kaufen gibt, denn ganz ehrlich: mir ist bislang keine Trans-Biografie untergekommen. Gut, ich bin auch bei Weitem keine Expertin für die Community oder deren Literaturszene, also liegt es vielleicht auch einfach an mir. Aber ich bin echt froh, dieses Buch entdeckt zu haben. Als jemand, der sich mit seinem Geschlecht identifiziert, kann man es sich einfach nicht einmal ansatzweise vorstellen, was in Gabrielle vorgegangen sein muss. Man bildet sich ein zu wissen, dass es bestimmt schwer sein muss, wenn man in dieser Situation ist, aber wie schwer, davon kann man einfach keine Ahnung haben. Die Selbstvorwürfe, die Verwirrung, die Angst, das Gefühl ein Freak zu sein und alle zu enttäuschen – das ist einfach unvorstellbar. Aber genau das bringt uns Gabrielle mit ihrer Biografie nahe.



Leider war aber der Schreibstil einfach nicht meins. Viele Sätze sind sehr verschachtelt und ich hatte große Probleme zu Folgen. Zwischendrin wurde es auch oft langatmig. Satzstellung und Wortwahl empfand ich persönlich als sehr steif und für ein Buch wie dieses zu distanziert. Es hätte deutlich mehr herausgeholt werden können, wäre eine andere, persönlichere und auch einfachere Wortwahl und Satzstellung gewählt worden. So lenkt das leider immer wieder vom Inhalt ab. Man ist zu sehr damit beschäftigt, die Sätze zu analysieren. Mir fehlte auch oft das Gefühl, manchmal ist es da, dann wieder weg. Diese Situation, in der sich Gabrielle befand, ist hochemotional. Doch genau diese Emotionen bekommt man meistens nur ganz am Rande mit. Klar werden sie benannt, aber auf mich wirkt es, als fungiere die komplizierte Satzstellung und auch die Wortwahl als eine Art Schutzmauer, um die wirklich tiefen Gefühle vor dem Leser zu schützen.





Fazit: Ich finde es unglaublich wichtig, dass es dieses Buch gibt und auch die Trans-Gemeinschaft eine literarische Stimme bekommt. Allerdings hatte ich massive Probleme mit dem Schreibstil. Ich empfand die Satzstellung als zu kompliziert und verschachtelt. Zudem war es auch oft zwischendrin langatmig. Ich war mehr damit beschäftigt, zu versuchen die Sätze zu entwirren, als der Handlung zu folgen.



Ich finde die Geschichte und das Buch selbst sehr wichtig, aber der Schreibstil war leider absolut nicht meins. Von mir bekommt das Buch ganz knappe 2,5 Sterne, ohne die wichtige Message wären es weniger geworden.

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