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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2017

Die Braut gab’s im Buch, die Rüben nicht…

Braut und Rüben
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…und damit weiß man schon, dass der Titel letztlich nur darauf aufmerksam machen soll, dass die Geschichte dieses Buches auf dem Land spielt. Wobei ich sagen muss: ich fand dieses Wortspiel im Titel witzig ...

…und damit weiß man schon, dass der Titel letztlich nur darauf aufmerksam machen soll, dass die Geschichte dieses Buches auf dem Land spielt. Wobei ich sagen muss: ich fand dieses Wortspiel im Titel witzig und auch das Cover passt schön dazu – das waren die ausschlaggebenden Gründe, diesen Roman in die Hand zu nehmen.

Ich habe mit dem Buch mein Ziel erreicht: kurzweilige Unterhaltung ohne groß drüber nachdenken zu müssen. Manchmal braucht man sowas einfach. Und das bietet das Buch auch. Allerdings musste ich über diverse Szenen hinwegsehen, in denen mir einfach zu offensichtlich war, worauf es hinauslaufen wird. Beispiel: als Protagonistin Lizzie (heißt man auf dem Land wirklich so?) sich in jeder zweiten Szene einredet, der neue Gast habe ja – wie der Dorftratsch berichtet – psychische Probleme und Suizidgedanken. Der geneigte Leser weiß spätestens, als sie das zum dritten Mal betont: hier stimmt was nicht! Das ist doch nur das Vorspiel einer Verwechslungskomödie… Viele Entwicklungen waren sehr weit vorhersehbar, das hat das Lesevergnügen ein bisschen getrübt.

Wenn man aber über diese dramaturgischen Schwächen hinwegsieht, kann man den Roman wirklich sympathisch finden. Alltag aus – Geschichte an, dann passt das schon. Für ein Highlight – auch der leichten Unterhaltungslektüre - war es mir aber zu wenig, deshalb kann ich guten Gewissens „nur“ 3 Sterne vergeben. Die aber nicht heißen sollen „Finger weg vom Buch!“ sondern eher „Bitte drüber nachdenken, ob Sie mit Vorhersehbarkeit und einigen Kalauern leben können“.

Veröffentlicht am 28.03.2017

Unheimlich interessantes Thema, aber die Berichtsform ließ es etwas zäh werden

Die Frau des Zoodirektors
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Dieses Buch stand schon eine ganze Weile auf meiner Leseliste. Mich hat es gereizt, die Zeit des 2. Weltkriegs aus der Perspektive einer Polin und vor allem vor dem Hintergrund des Warschauer Zoos zu erleben. ...

Dieses Buch stand schon eine ganze Weile auf meiner Leseliste. Mich hat es gereizt, die Zeit des 2. Weltkriegs aus der Perspektive einer Polin und vor allem vor dem Hintergrund des Warschauer Zoos zu erleben. Dass die Lektüre nicht gerade „schön“ sein würde, war mir klar. Und so war es auch – ich musste mitunter ganz schön schlucken. Besonders die Schicksale der Zootiere gingen mir am Anfang nahe. Im weiteren Verlauf des Buches waren es die ständige Angst und das Bewusstsein, dass jeder Tag der Letzte sein könnte, die mich bei der Lektüre traurig machten.

Dennoch entfaltete das Buch nicht die Sogwirkung, die ich erwartet hatte. Die Zeit und die Umstände, in denen Antonina und ihre Familie lebten, war zwar anschaulich und auch sehr detailgeteu dargestellt. Aber genau das war für mich auch die Krux des Buches – denn ich hatte mich auf eine „Nacherzählung“ in Form eines Romans eingestellt, aber es wird alles sehr berichtsmäßig erzählt und das machte die Lektüre für mich etwas zäh.

Loben muss man die akribische Recherche, die diesem Werk offenbar vorausging. Die Autorin hat sich sehr genau mit dem Leben der Antonina Zabinski auseinandergesetzt, hat ihre Tagebücher studiert, Zeitzeugen und Nachkommen befragt, Archive durchforstet. Das merkt man dem Buch deutlich an. Dennoch sollte man sich eher auf eine Sachbuch-Lektüre als einen Roman einstellen. Ansonsten wird man womöglich – so wie ich – ein klein wenig enttäuscht von dem Buch sein.

Ich bin nun gespannt, wie die Filmadaption des Stoffes aussieht – im Mai 2017 kommt die Verfilmung in die deutschen Kinos.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Locker-Leichte Lektüre, aber bleibt sicher nicht im Gedächtnis

Ein Sommer wie kein zweiter
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Variante: Hörbuch im engl. Original ("The Olive Branch")

Wer einen locker-leichten Roman für den Urlaub sucht und wen vorhersehbare Entwicklungen nicht stören, der macht mit dieser Geschichte sicherlich ...

Variante: Hörbuch im engl. Original ("The Olive Branch")

Wer einen locker-leichten Roman für den Urlaub sucht und wen vorhersehbare Entwicklungen nicht stören, der macht mit dieser Geschichte sicherlich nichts falsch. Das Setting im schönen Italien verbreitet Urlaubsstimmung und Jo Thomas holt quasi die Sonne ins heimische Wohnzimmer.

Leider ist das aus meiner Sicht schon der größte Pluspunkt des Romans, denn irgendwie konnte mich die Geschichte nicht fesseln. Sie plätscherte so dahin (und teilweise, das muss ich zugeben, an mir vorbei). Ab und zu musste ich feststellen, wie ich von der Geschichte wegglitt und gar nicht mehr richtig bei der Sache war.

Auch bekam ich keinen wirklichen Draht zu Ruthie Collins, der Hauptfigur. Es blieb immer eine Distanz, die ich trotz gutem Willen und „Durchhalten bis zum Schluss“ leider nicht überwinden konnte. Mit Marco, der männlichen Hauptfigur, hatte ich ebenso zu kämpfen. Das mag allerdings daran gelegen haben, dass Marco von der Sprecherin des Hörbuchs mit einem so fürchterlich starken italienischen Akzent versehen wurde, dass er mir einfach unsympathisch war. Er hatte mehr was von einem Mafioso als von einem Italian Lover

Um es kurz zu machen: es war einfach nicht mein Ding, dieses Hörbuch. Und obwohl ich „Ein Sommer in Galway“, das erste Buch von Jo Thomas, genossen habe, konnte mich der Nachfolgeroman leider nicht im gleichen Maße überzeugen.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Totenfang? Komischer Titel…

Totenfang
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Obwohl ich den Krimi durchaus lesenswert, wendungsreich und gut geschrieben finde, kann ich mich mit dem Titel nicht wirklich anfreunden. Der Originaltitel „The restless dead“ finde ich da passender – ...

Obwohl ich den Krimi durchaus lesenswert, wendungsreich und gut geschrieben finde, kann ich mich mit dem Titel nicht wirklich anfreunden. Der Originaltitel „The restless dead“ finde ich da passender – was hätte dagegen gesprochen, sich halbwegs an die Übersetzung zu halten? Naja… daran möchte ich aber nicht das gesamte Buch – in meinem Fall Hörbuch – festmachen.

Denn der Fall an sich ist schon mitreißend und das Setting in den Backwaters geheimnisvoll und spannend. Da kommt schon auch ein bisschen Gruselstimmung auf, besonders dann, als plötzlich ein verwirrter Mann auftaucht, der merkwürdigerweise ständig mit verletzten oder toten Tieren im Arm gesehen wird…

Letztlich ist die Geschichte hinter dem Fall eine sehr tragische, sehr traurige. Die man auch kaum vorhersehen kann – ein Pluspunkt für den Autor. Obwohl mir die beiden letzten Romane der Hunter-Reihe nicht ganz so gut gefallen haben wie die ersten, ist und bleibt Beckett eine solide Größe im Krimi-/Thriller-Genre.

Ein paar Worte noch zum Sprecher des Hörbuchs: für mich hätte er den Roman ruhig ein wenig schneller sprechen können. Ich empfand seine Erzählweise als leicht „behäbig“, was der Geschichte ein wenig Dynamik und Leidenschaft nahm. Interessenten würde ich eher empfehlen, den Roman als Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 14.02.2017

Hat mich nicht ganz so überzeugt wie Teil 1 – aber ich werde weiterlesen!

Das Vermächtnis des Vaters
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Der zweite Band der Clifton-Saga spielt zum großen Teil in New York und es geht vorrangig um Harrys Gefangenschaft und wie er aus dieser wieder in die Freiheit kommt. Daneben erfährt man, was Harrys Freund ...

Der zweite Band der Clifton-Saga spielt zum großen Teil in New York und es geht vorrangig um Harrys Gefangenschaft und wie er aus dieser wieder in die Freiheit kommt. Daneben erfährt man, was Harrys Freund (und vielleicht Halbbruder?) Giles Barrington während der Zeit des zweiten Weltkriegs erlebt. Auch Emmas wesentliche Rolle, um Harry wieder zur Freiheit zu verhelfen, wird thematisiert.

Damit erschöpft sich aber die Handlung, nur wenig findet daneben Platz und im Gegensatz zu Teil 1 ist die Geschichte auch geradliniger aufgebaut. Es werden nicht mehr die gleichen Ereignisse nacheinander aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was das Buch für mich grundsätzlich besser les- bzw. (in meinem Fall) hörbar machte.

Trotzdem konnte es mich nicht ganz so fesseln wie der Beginn der Saga. Da aber auch dieser Band wieder mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger endet, werde ich mir (natürlich!) möglichst bald den Nachfolgeband „Erbe und Schicksal“ (OT: „Best kept secret“) zu Gemüte führen Schließlich muss ich unbedingt wissen, ob Giles oder Harry Erbe des Barrington-Titels wird und wie es für Emma und die beiden Männer nach dem 2. Weltkrieg weitergeht!

Man kann also trotzdem sagen: eine Reihe mit Suchtpotential!